Ist es nicht spannend,
nicht nur einfach abhakend mitzuteilen, welches Buch man gerade liest, sondern eine Antwort zu bekommen? Vielleicht muss man die Zähne ein wenig zusammen beissen, wenn eine Rückmeldung anders ausfällt, als man hofft bzw. empfindet, klar.
Tess Gerritsen und auch viele andere aktuelle Krimiautoren setzen – für meinen Geschmack – zu sehr auf Offensichtlichkeit und bedienen mit blutrünstigen, für uns unvorstellbaren Ideen unsere Sensationslust. Ich habe stets Freude empfunden, zu hören, dass Menschen überhaupt noch zu einem Buch greifen und schon vor zwanzig Jahren behauptet, dass es im Grunde gleich sei, was man liest, Hauptsache man tut’s. Dass so eine Aussage durchaus Wertung ist, war mir schon klar ;-). Nicht jeder mag schwer Verdaulichem etwas abgewinnen. Dennoch wage ich mal den Vergleich mit Nahrungsaufnahme (da kenne ich mich bestens aus ;-): sollte ich immerzu das gleiche essen müssen oder gäbe es nur noch Fast Food-Restaurants, empfände ich bald keinen sinnlichen Genuss mehr. Genau das kann das Lesen eines Buches (auch) bedeuten. Ist es nicht wunderbar, wenn eine Speise raffiniert zubereitet ist? Wenn man behutsam schmecken möchte, welche Gewürze verwendet wurden? So zu essen ist ein wenig mühevoller; nicht reinzuhauen „wie Blücher“ und lediglich ein Grundbedürfnis zu stillen, benötigt Zeit und bisweilen Übung. Und nicht zuletzt: fühlt man nicht eine spezielle Form der Exklusivität, beim Goutieren eines besonderen Essens?
Mir fällt gerade auf, dass ich an diesem speziellen Ort ein vergleichendes Bild auch mit erotischem Erleben hätte zeichnen können, überlasse das aber den Experten
Das Wort „verschlingen“ begegnet mir jedenfalls häufig im Zusammenhang mit dieser Art von Literatur. Das lasse ich jetzt einfach mal als Anregung so stehen.