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Mörderisch

Mörderisch
Mörderisches Hessen

Blutbad in Bad Homburg

Spannung, Freizeitgestaltung, Geschichte oder Kulinarisches - Bücher mit regionalem Bezug sind stark gefragt. Das Angebot der Verlage wird immer größer. Hessen-Krimis boomen.

Entsetzen in einer Ferienhaussiedlung in der Rhön: Eine zweifache Mutter und Ehefrau liegt mit verrenkten Gliedern am Fuß der Treppe in ihrer Wohnung, vom eigenen Mann hinuntergestoßen. Eine Villa in Kronberg: Ein Hund buddelt die Reste eines verschollenen Adligen unterm Rosenbeet aus. Todesursache: Vergiftung mit einem Streuselkuchen. Die Serie ließe sich fortsetzten. Immer mehr Verbrechen gedeihen in Rhein-Main - zumindest in der Phantasie der Autoren. "Wir haben wachsenden Erfolg mit regionalen Krimis", sagt Frank Liebsch vom Gmeiner Verlag im Schwäbischen, der allein fünf aktuelle Hessen-Krimis herausgebracht hat.
Darunter das Kasseler "Kammerflimmern" von Matthias P. Gibert oder "Binärcode" von Christian Gude, der hinter die Kulissen Darmstadts als Wissenschaftsstadt blickt. Gude, selbst Darmstädter, der halbtags als Unternehmensberater arbeitet, schickt seinen zynischen und unkorrekten Kommissar Rünz zu Ermittlungen ins Europäische Raumfahrtkontrollzentrum. Es geht um ein Satelliten-Navigationssystem, verschlüsselte Daten, Mord - hochspannend und "auch überregional interessant", findet Liebsch.
Gibt es überhaupt den typischen Hessen-Krimi im Unterschied zum bayerischen oder niedersächsischen? "Ich sehe keinen", antwortet der Frankfurter Lothar Ruske. Er ist Herausgeber der neuen "Tatorte Hessen hochprozentig", eine Sammlung krimineller Kurz-Geschichten, in denen Cocktails eine entscheidende Rolle spielen. Was die zwölf Autoren eint: Alle hätten eine Beziehung zu bestimmten Gegenden der Region und könnten entsprechend Leute und Orte treffend skizzieren.
Autorin Krystina Kuhn hat für den "Tatort Hessen" ein "Blind Date" in Bad Homburg ausgewählt. Der Siamtempel im Kurpark kommt vor, die Tennisbar, in der sich ein einsamer Anwalt zum Blind Date mit gleichnamigem Cocktail verabredet. Warum Bad Homburg? "Es ist groß genug, um sich anonym zu fühlen, doch zu klein, um anonym zu bleiben. Ich habe dort in der Nähe gelebt und mag die Stadt wegen ihres Kur-Images. Ein schönen Schein, aber es gibt auch dunkle Seiten. Erst kürzlich wurde der Freund eines Bekannten einfach auf der Straße zusammengeschlagen. Diese zwei Seiten reizen mich. Mein Dorf in Bayern, wo ich jetzt lebe, würde ich nicht nehmen. Hier kennt jeder jeden, ich brauche den Abstand und den fremden Blick."
Die Autoren müssen also nicht aus Hessen sein. Was macht dann einen guten regionalen Krimi aus? Kommissare, die hessisch babbeln? Oder "Reiseführer mit Blut", deren Tat- und Spielorte die Fans wieder erkennen können? Keineswegs. "Lange Diskussionen gab es darum, weil Verlage diese Art von Regionalität als Verkaufsargument in den Vordergrund rückten - die Story dahinter war dabei oft gar nicht wichtig", meint der Wiesbadener Richard Lifka, Krimi-Autor und Journalist, der an der Volkshochschule Krimi-Workshops leitet. Aber das habe sich geändert. "Inzwischen steht auch bei regionalen Krimis literarische Qualität im Vordergrund".
"Grundsätzlich ist jeder Ort ein Tatort". Dazu eine spannende, ungewöhnliche, aber immer mögliche Geschichte. "Und dann kommt die Frage: Wie viel Lokalkolorit bringe ich rein? Es ist natürlich einfacher, die Geschichte dort anzusiedeln, wo man sich auskennt." Aber nicht jede Telefonzelle müsse beschrieben, jeder Platz real sein. Wie in dem Krimi "Schrei nach Stille" von Anne Chaplet, alias Cora Stephan, die im Vogelsberg lebt. Ihr Roman spielt wieder in dem fiktiven Dorf Klein-Roda mit seinen klotzköpfigen Bewohnern. Es geht um trügerische Erinnerungen, den heißen Sommer 1968 und eine Frau, die die Wahrheit erst erkennt, als es zu spät ist.


Hessische Krimiautoren

• Andreas Franz
• Anne Chaplet
• Anne Spitzner
• Ariane Focke
• Astrid Paprotta
• Bernd Schulz
• Dieter Kögel
• Frank Thonicke
• Gerhard Steines
• Horst Seidenfaden
• Jakob Arjouni
• Jan Seghers
• Jo Arnold
• Krystina Kuhn
• Mariela Milkowa
• Mathias Fischer
• Matthias Grünewald
• Matthias P. Gibert
• Nele Neuhaus
• Nikola Hahn
• Rüdiger Geis

Zusammen mit Matthias Grünewald hat der Bühnendarsteller, Autor, Journalist und Fotograf Dieter Kögel den zweiten „Hanau-Krimi“ vorgelegt. Nächste Woche kommt er auf den Markt.
Lokalkrimis haben in den letzten Jahren Hochkonjunktur. Kaum eine Stadt, die nicht einen Krimi-Kommissar hat. Manche schafften es sogar wochenlang in die Bestsellerlisten. Dabei gehören Schauspieler, Regisseur und Autor Grünewald (49) sowie Dieter Kögel zu den ersten Lokalkrimi-Autoren. Bereits vor sechs Jahren haben sie für unsere Zeitung Kriminalgeschichten mit dem Steinheimer Kommissar Herbert Schönfelder und seinem Großauheimer Kollegen Mario Weinrich verfasst. 2007 erschienen fünf Kriminalfälle unter dem Titel „Tatort Hanau“ als Buch.

Schönfelder und Weinrich in Hauptrollen
Nun folgt der zweite Hanau-Krimi, ein Roman unter dem Titel „Eine Leiche zum Espresso“. Mehr als ein Jahr haben Grünewald und Kögel, Jahrgang 1954, an dem Buch geschrieben. Diesmal gab es Absprachen, wie sich die Handlung entwickeln soll - auch wenn selbst für die Autoren die Täterfrage lange offen blieb.
Natürlich spielen auch im neuen Buch die Kommissare Schönfelder und Weinrich wieder die Hauptrollen. Da geht es nicht nur um eine Leiche, ein Familiendrama und um Technologieklau, sondern auch um das Privatleben der Protagonisten, um „alte und um junge Liebe“, wie Grünewald verrät. Und die Liebe hält die Kommissare bisweilen so gefangen, dass sie kaum zum Ermitteln kommen.

Öffentliche Präsentation des Buchs
Skurril und witzig soll sie sein, die Geschichte, die mit einer Leiche in einer Nobelvilla in Wilhelmsbad beginnt. Immer wieder taucht im Verlauf der Handlung Luigi mit seinem feuerroten Kaffee-Mobil auf. Den gibt es tatsächlich. An seinem auffälligen dreirädrigen Gefährt verkauft er unter anderem auf dem Wochenmarkt Espresso und Cappuccino.

Das humorvolle und bisweilen skurrile Programm ist nochmals in der „Zukunftswerkstatt“ des Familiennetzwerks an der Steinheimer Pfaffenbrunnenstraße (ehemals „Reutzelheim“) zu sehen. Dort treten Kögel und Grünewald am Donnerstag, 16. Dezember, ab 19.30 Uhr auf.
Andreas Franz
“Teufelsleib”.

Mit Hauptkommissar Peter Brandt und Staatsanwältin Elvira Klein in der Hauptrolle. Schauplatz diesmal einzig und allein Offenbach. Erscheinungstermin Anfang November.

Peter und Elvira, die ehemaligen Erzfeinde, sind ja mittlerweile zusammen, für all jene, die es noch nicht mitbekommen haben. Und es herrscht “Krieg” zwischen Elvira Klein und ihrer ehemals besten Freundin Andrea Sievers, ihres Zeichens Rechtsmedizinerin und ehemalige Lebensgefährtin von Peter Brandt. Und natürlich sind auch jene wieder mit von der Partie, die in den vorangegangenen Offenbach-Romanen mitgespielt haben – Mörder und andere Verbrecher ausgenommen.

Aufgrund besonderer Umstände ermitteln diesmal Peter Brandt und Elvira Klein gemeinsam. Als ich das Buch im Kopf und später zu schreiben begonnen hatte, ahnte ich nicht im Geringsten, wie hart und düster es werden würde. Aber ich hatte keinen Einfluss darauf, die Geschichte hat sich leider so entwickelt. Auf jeden Fall ist dabei der härteste aller bisherigen “Offenbacher” herausgekommen. Diesmal geht es in die Unterschicht, ein Wort, das unsere Politiker gar nicht gerne hören, weil es “politisch unkorrekt” ist. Nur ist mir das egal, denn ich halte bis auf ganz wenige Ausnahmen (z.B. Guttenberg, den ich über alles schätze) jene, die in Berlin das Sagen haben, für Hohlköpfe und Dummschwätzer, die längst den Boden unter den Füßen verloren haben und gar nicht wissen oder wissen wollen, wie es “unten” aussieht, die Zahlen schönen, um uns vorzulügen, wie die Arbeitslosigkeit auf einen Rekordniedrigstand gesunken ist, während die Armut immer weiter zunimmt. Ich frage mich, ob ich nicht rechnen kann oder … Was soll´s, ich will mich nicht mehr über die da oben aufregen, die hören sowieso nicht zu.

Deshalb zurück zum Roman, der zum größten Teil in der Unterschicht spielt. Und diesen Begriff verbinde ich nicht automatisch mit asozial, sondern eher mit vielen, vielen Menschen, die von der Gesellschaft ausgegrenzt werden oder wurden. Menschen, und das betone und wiederhole ich gerne wieder und wieder, die oft wie Müll behandelt werden. Ich kenne etliche von ihnen und weiß, wie mit ihnen umgesprungen wird. Egal ob auf Ämtern oder seitens der Nachbarn.

Auf jeden Fall muss Brandt unter anderem in diesem Milieu ermitteln, wo tragische Schicksale enger beieinander liegen als irgendwo sonst. Ein Milieu, das Brandt zwar schon seit langem bekannt ist, in das er aber diesmal tiefer denn je eintauchen muss.

Es geht u.a. um den Mord an einer Frau, die aus eben jener Unter- oder auch Hartz-IV-Schicht stammt. Der Mörder hat ein Ritual vollzogen. Bei ihrem Auffinden deutet nichts darauf hin, dass die Tote an oder unterhalb der Armutsgrenze gelebt haben könnte, denn die Kleidung, die sie trug, bekommt man nicht bei einem Discounter oder am Ramschtisch. Doch beim Überprüfen ihrer Personalien stellt sich heraus, wer die Tote in Wirklichkeit war und dass sie ein beinahe perfektes und von ihrer Umwelt unbemerktes Doppelleben geführt hat, um eines Tages genug Geld zu haben, um aus der Tristesse ihres bisherigen Lebens ausbrechen zu können. Damit beginnt für Peter Brandt und Elvira Klein die Jagd nach einem Mörder, der seine Opfer ausschließlich in diesen Kreisen sucht, denn es stellt sich heraus, dass dieser Mörder bereits im vergangenen Jahr zwei Morde in Offenbach begangen hat und der Polizei ein riesengroßes Rätsel aufgibt. Woher kommt er? Warum sucht er sich ausgerechnet Frauen aus der Unterschicht aus? Warum vollzieht er dieses seltsame Ritual mit dem Olivenzweig, der Olive und der Taubenfeder, was auf einen religiös motivierten Hintergrund deutet?

Die Beamten haben unzählige Fragen und keine Antworten. Das heißt, allmählich bekommen sie die Antworten, aber die werde ich hier und an dieser Stelle nicht verraten. Lassen Sie sich einfach überraschen, so lange dauert es ja nicht mehr, bis das Buch erscheint. Die Auftaktlesung findet übrigens wie gewohnt in Offenbach statt. Wo auch sonst?

Nun aber noch ein paar Worte zu “Eisige Nähe”. Ich habe an den Reaktionen gemerkt, wie sehr auch dieser “Kieler” wieder polarisiert hat. Es scheint vielen immer noch sehr schwer zu fallen zu glauben, dass Organisationen, die eigentlich für den Schutz unseres Landes zuständig sein sollten, in Wahrheit kriminelle Organisationen sind, die von der hohen Politik gedeckt werden. In diesem Buch ist es ein wilder Haufen … Nein, ich will mir nicht noch mehr Feinde schaffen, ich habe erst vor kurzem am eigenen Leib zu spüren bekommen, wie subtil und gleichzeitig effizient dort gearbeitet wird. Ich weiß, ich begebe mich seit einigen Jahren immer wieder auf sehr dünnes Eis, denke aber, das Risiko, einzubrechen, noch einigermaßen abschätzen zu können. Mir wurde lediglich eine Warnung übermittelt, den Bogen nicht zu überspannen. Aber damit befinde ich mich mit einigen Sachbuchautoren in bester Gesellschaft. Und ihr da oben, denkt bloß nicht, dass ich aufhören werde, gegen euch zu schreiben. Wer Verbrechen begeht, soll dafür bestraft werden, auch wenn ich weiß, dass es nicht wenige gibt, die sich in einem rechtsfreien Raum bewegen, wo eigene Gesetze gelten. Und was soll´s, um mir doch noch ein paar Feinde mehr zu schaffen (auf die paar kommt´s nun wahrlich auch nicht mehr an), eine kleine Anmerkung am Rande: Unter der Ägide eines der höchst angesehenen und meist dekorierten Kanzlers wurden kriminelle Geschäfte getätigt, für die jeder Normalbürger für den Rest seines Lebens hinter Gitter gewandert wäre. Was aber ist bisher mit jenen geschehen (z.B. Staatssekretäre), einschließlich dieses Kanzlers, denen diese kriminellen Geschäfte nachgewiesen werden konnten? Richtig – nichts! Rein gar nichts! Und was ist mit seinem Nachfolger, der heute nachweislich für eine der größten kriminellen Organisationen überhaupt tätig ist, die einen sehr renommierten Bundesligaklub aus dem Ruhrpott sponsert? Er kassiert und kassiert … Und wenn dem Konzern mal etwas nicht passt, wird einfach damit gedroht, den Gashahn zuzudrehen. Hab ich mich jetzt etwa schon wieder zu weit aus dem Fenster gelehnt? Tja, ich sollte in Zukunft wirklich besser aufpassen … Aber warum? Nur damit die werte Gesellschaft im rechtsfreien Raum ihre Ruhe hat?

Sie merken, ich lasse jetzt meine Wut raus über die Saubermänner und -frauen, die in die Kameras und Objektive lächeln, als könnten sie keiner Fliege etwas zuleide tun, die in maßgeschneiderten Anzügen oder Kostümen auftreten, eloquent sind und sich elegant auf der Bühne der Entscheidungen bewegen und von Talkshow zu Talkshow gereicht werden. Viele von ihnen Verbrecher, denen aber in einem fort der Hof gemacht wird. Die die Medien manipulieren, was die Medien gerne akzeptieren. Wie sagte Karl Kraus doch so schön sarkastisch: “Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt? Diplomaten belügen Journalisten und glauben es, wenn sie´s lesen.” Und die Frankfurter Neue Presse fügte vor einigen Jahren hinzu: “Journalisten belügen sich selbst und glauben es, wenn sie´s lesen.”

In “Eisige Nähe” habe ich lediglich die Machenschaften des Verfassungsschutzes ein klein wenig offengelegt. Ein klein wenig, wohlgemerkt. Und dieses “klein wenig” werde ich auch weiterhin tun. Und ich werde meine Ermittler losschicken, um diese Sau… aufzudecken.

Noch eine Kleinigkeit zu meinem Protagonisten Hans Schmidt: Mir ist durch sehr viele Mails und auch Gästebucheinträge, aber auch durch Zeitungsrezensionen mitgeteilt worden, dass viele LeserInnen für diesen Auftragskiller Sympathie verspürt haben (vielleicht, weil er eben gerade dort aufgeräumt hat, wo viele von uns gerne mal aufräumen würden). Das war nicht beabsichtigt, aber ich gebe ganz offen zu, dass auch ich für Hans Schmidt, je weiter ich über ihn schrieb, Sympathie empfand. Bei meinen Lesungen habe ich sogar ein paarmal das Wort “coole Socke” für ihn verwendet. Natürlich ist er ein Auftragskiller und muss bestraft werden, aber im Buch hat er ja ausnahmsweise im richtigen Lager für Ordnung gesorgt.

Okay, mehr möchte ich dazu aber nicht ausführen.

Ich werde auch häufig gefragt, warum die Frankfurter und Offenbacher Reihe als Taschenbuch erscheinen und die Kieler als Hardcover. Ganz einfach – das wurde so beschlossen. Es ist für jeden Autor eine Herausforderung und gleichzeitig eine Ehre, im Hardcoversegment zu erscheinen. Ich weiß, vielen ist der Preis für das Hardcover zu hoch, aber im Frühsommer 2011 erscheint der Titel als Taschenbuch. Also bitte, noch ein wenig Geduld.

Und hier noch einmal die Reihenfolge meiner Romane.

Zur kurzen Erläuterung: TB steht für Taschenbuch, HC für Hardcover oder gebunden.

Julia-Durant-Reihe, Frankfurt:
1. Jung, blond, tot (TB 1996)
2. Das achte Opfer (TB 1999)
3. Letale Dosis (TB 2000)
4. Der Jäger (TB 2001)
5. Das Syndikat der Spinne (TB 2002)
6. Kaltes Blut (TB 2003)
7. Das Verlies (TB 2004)
8. Teuflische Versprechen (TB 2005)
9. Tödliches Lachen (TB 2006)
10. Das Todeskreuz (TB 2007 – Julia ermittelt erstmals zusammen mit Peter Brandt)
11. Mörderische Tage (TB 2009)
12. Todesmelodie (TB Oktober 2011)


Peter-Brandt-Reihe, Offenbach:
1. Tod eines Lehrers (TB 2004), erschien auch bei Weltbild unter „Der Teufelspakt“
2. Mord auf Raten (TB 2005)
3. Schrei der Nachtigall (TB 2006)
4. Das Todeskreuz (TB 2007 – Peter ermittelt erstmals zusammen mit Julia Durant)
5. Teufelsleib (TB November 2010)

Kieler Reihe mit Sören Henning und Lisa Santos:
1. Unsichtbare Spuren (HC 2006, TB 9/2007)
2. Spiel der Teufel (HC, April 2008, TB 8/2009)
3. Eisige Nähe (HC, Februar 2010, TB Mai/Juni 2011)

Romane außerhalb der drei Reihen:
1. Der Finger Gottes (TB 1997)
2. Die Bankerin (TB 1998)
Anne Chaplet
wohnt mit drei Katzen in Oberhessen, Frankfurt am Main und in Südfrankreich und veröffentlicht mit "Schrei nach Stille" 2008 ihren 9. Roman. Unter dem Namen, der in ihrem Paß steht, dem der promovierten Politikwissenschaftlerin und Historikerin Cora Stephan, hat sie zahlreiche Sachbücher verfaßt, darunter "Der Betroffenheitskult" (1993) und "Das Handwerk des Krieges" (1998).

Bücher
Schrei nach Stille, Berlin 2008
Doppelte Schuld, Piper Verlag, München 2007
Sauberer Abgang, Verlag Antje Kunstmann, München 2006
Russisch Blut, Piper Verlag, München 2004 (TB Piper 2006)
Schneesterben, Verlag Antje Kunstmann, München 2003 (TB Goldmann 2005)
Die Fotografin, München 2002 (TB Goldmann 2003)
Wasser zu Wein, Verlag Antje Kunstmann, München 1999 (TB Goldmann 2001)
Nichts als die Wahrheit, Verlag Antje Kunstmann, München 2000
(TB Goldmann 2002)
Caruso singt nicht mehr, Verlag Antje Kunstmann, München 1998 (TB Goldmann 2000) (TB List 2008)

Caruso singt nicht mehr - Leseprobe
Die Gäste waren gegangen, die blonde Hundebesitzerin hatte vom Arzt ein Beruhigungsmittel erhalten. Anne fühlte sich völlig gefasst, als sie oben im Wohnhaus die Polizei erwartete. Gregor Kosinski stand auf dem Ausweis, den der große, schlaksige Mann ihr hinhielt. Ein für diesen Landstrich ziemlich ungewöhnlicher Name, dachte sie flüchtig, bevor sie ihn in den großen Wohnraum einlud, in dem er sich ihr gegenübersetzte und sie lange und freundlich ansah.

"Es ist Leo", sagte Anne, jetzt plötzlich doch nervös. "Er ist mein Mann. Er war mein Mann."
"Herzliches Beileid!", sagte der Inspektor. Das kam ihr so grotesk vor, dass sie kicherte. "Jetzt keinen hysterischen Anfall!", beschwor sie sich, "reiß dich zusammen, verdammt!" Der Polizist wartete geduldig, bis sie sich wieder beruhigt hatte.
"Haben Sie die Leiche angefasst oder bewegt?", fragte Kosinski und hielt fragend eine Schachtel Ernte 23 in die Höhe. "Natürlich nicht!", wehrte Anne ab und stand auf, um einen Aschenbecher zu holen.
Wieso eigentlich "natürlich" nicht, fragte sie sich im selben Moment. Hätte sie nicht seinen Puls fühlen müssen, nachprüfen, ob er vielleicht noch lebte? Hätte sie nicht einen kühlen Kopf bewahren müssen bei seinem Anblick? Wiederbelebungsversuche machen?
Zwecklos, das hatte sie seltsamerweise sofort gewusst.
Sein Mörder hatte Leo in die Kühlkammer gehängt, neben das Schlachtvieh. An einen Fleischerhaken. Vielmehr, man hatte den Fleischerhaken hinten durch seine Weste gestoßen, in der er hing, als wolle er mit den Flügeln schlagen. Seine Füße berührten den Boden, Leo war viel zu groß für die geringe Höhe, in der die Stange die Kühlkammer durchquerte. Das eine Knie war abgewinkelt, das andere durchgedrückt. Das weiße Oberhemd hatte sich nach oben geschoben, die elegante, jetzt schlammverschmutzte Hose war ihm auf die Knöchel gerutscht.
"Haben Sie eine Vorstellung, wer Ihrem Mann übel wollte?", fragte der Landpolizist. "Übel wollte"? Elegant ausgedrückt für den Tatbestand eines Mordes. "Nein", antwortete Anne. Und fügte zögernd hinzu: "Oder jedenfalls nicht so, dass man ihn hätte umbringen wollen."
Jemand hatte Leo erwürgt. Und dann in ihre Kühlkammer gehängt. Wie das Schlachtvieh. Erstaunt merkte Anne, dass ihre Zähne klapperten.
Gregor Kosinski betrachtete Anne Burau mit freundlicher Distanz. Die Frau war blond, lang und schlank. Ein bisschen nervös, aber ziemlich gefasst. Ungerührt? So weit würde er nicht gehen. Kosinski musterte ihre Hände. Zu schlank, um den Gatten selbst erwürgt und an den Haken gehängt zu haben? Wohl kaum. Landfrauen waren Schwerarbeiterinnen. Sie hatten Kraft. "Wann waren Sie das letzte Mal in dem Raum?" Er versuchte es noch einmal.
"Gestern", sagte Anne und rückte ihre Brille zurecht. "Gestern Abend. Vor dem Abendessen."
Sie konnte sich nicht wehren gegen das Bild vor ihrem inneren Auge. Wie er da hing, den Kopf auf die Brust gesunken, die Haut unter dem unrasierten Kinn zieharmonikaförmig zusammen geschoben. All die Schönheit dahin… Anne schluckte. Fast hätte sie doch noch geweint. Sie versuchte sich einzureden, dass sie das alles nichts mehr anging. Schon lange nichts mehr anging. Leo war tot. Und für sie war er kaum lebendiger gewesen, als er noch lebte.
Kosinski drückte seine dritte Zigarette aus und betrachtete abwesend die Fliege, die neben dem Aschenbecher lag und mit rasend schlagenden Flügeln erst größere, dann immer kleinere Kreise zog. Immer noch abwesend nahm er seine Zigarettenschachtel und beendete den Todeskampf. Leo Matern, der Mann von Anne Burau, hatte schon länger im Kühlraum gehangen, das sah man auch ohne gerichtsmedizinische Untersuchung. Er war, darauf ließ der Zustand seiner Kleidung schließen, nicht am Fundort gestorben. Dorthin hatte man ihn offenbar geschleppt, um die Leiche zur Schau zu stellen. Gebrandmarkt.
Anne hatte es auch gesehen: an der einen, der linken, der eingefallenen Pobacke der Leiche prangte leuchtend blau etwas, das wie das Prüfsiegel des Fleischbeschauers aussah. Als ob man ihn noch im Tod hatte demütigen wollen.
"Und wann haben Sie Ihren Mann das letzte Mal gesehen?"
Anne fuhr nervös durch ihr Haar, das sich aus der Spange zu lösen begann, mit der sie es im Nacken zusammengefasst hatte. "Ich glaube", sagte sie und zögerte. "Vielleicht am Mittwoch?"
Anne Spitzner
wurde 1988 in Gießen geboren. 2007 machte sie auf der Gesamtschule Gießen-Ost ihr Abitur und studiert jetzt an der Justus-Liebig-Universität Gießen Biologie im zweiten Semester.

Außerdem schreibt sie natürlich trotzdem fleißig weiter, sowohl Lyrik als auch Fantasy. Der dritte Teil ist mittlerweile beendet, wird aber wahrscheinlich noch nicht so bald erscheinen. Dafür steht bald ein Kriminalroman in Aussicht, der auch schon eine Fortsetzung nach sich gezogen hat.

Verlorene Kinder - ein Gießen Krimi
Im Zentrum dieses Krimis steht ein weibliches Ermittler-Duo, das unterschiedlicher nicht sein könnte: Jana (52), die erfahrene, vernünftige und hundertprozentig korrekte Kommissarin, und die unkonventionelle, impulsive und emotionale Anfängerin Sandra (27). Sie bekommen es mit einer ritualisierten Mordserie zu tun, denn das erste Opfer findet sich eines Montagmorgens nackt auf einer Gießener Parkbank, erstochen. Weitere kommen bald dazu. Es stellt sich heraus, dass ihnen zuvor der Genitalbereich mit einer Salzsäurelösung verätzt wurde und man intravenös eine hohe Alkoholkonzentration verabreicht hat. Im Magen der Leichen finden sich unverdaute Zeitungsartikel, die sie vor der Ermordung schlucken mussten. Diese Artikel berichten über einen Missbrauchsprozess, in dem vor 15 Jahren die Angeklagten freigesprochen wurden.
Jana und Sandra, die augenblicklich auch privat und in Liebesangelegenheiten noch einige Dinge klären müssen, stehen unter Zeitdruck, denn der nächste Montagmorgen steht vor der Tür ...

Dämmergeister
Die Erben der Magier Band 1

Klappentext des Buches
Schattenreich findet den Weg in die Welt

Mark und Catrisha sind beide siebzehn Jahre alt und leben in einer Welt, die von einem grausamen Tyrannen unterdrückt wird. Zu Anfang mehr aus kindischem Trotz als aus wirklichem Bewusstsein, etwas tun zu können, lehnen sie sich gegen ihn auf, werden von seinen Söldnern ergriffen und ins Gefängnis gesteckt. Es gelingt ihnen, zu fliehen, und sie werden zu Trägern der Alten Magie, einer Kraft, die aus den Urtiefen der Welt kommt. Mark und Catrisha sind dazu ausersehen, ihre Welt von dem grausamen Tyrannen und den Dämmergeistern aus dem Reich der Schatten, die ihn zu seiner Marionette gemacht haben, zu befreien.
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