und zum anderen, wenn jemand noch lesen kann, dann kann er auch seine umgebung einigermaßen einordnen.
Nun, ich will nicht bestreiten, dass ich da möglicherweise zu pingelig bin.
Aber da auch ich "so jemanden" kenne, weiß ich, dass - selbst wenn Lesen noch möglich ist (über die feinen Unterschiede zwischen Linsenkrümmung, Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Grauem, Grünen, gelbem und blauen Star ( :P) müssen wir uns ja nun wirklich nicht auslassen) weiß ich zumindest, dass die eindeutige Wiedererkennung einer Person nach nur einem flüchtigen, zufälligen Blick auf ein paar Meter Entfernung nur schwer möglich ist - und genauso hat der Herr Kardinal die gute Miss Temple, wenn meine Erinnerung mich nicht täuscht, zum ersten Mal registriert.
Und ich schätze, das einzige, was er mit seinen Augen wirklich registrieren konnte war: "Frau. Klein. Vermutlich brünett."
Oder vielleicht doch: "Kleine Transe im Kleid mit dunkler Perrücke...?!"
Aber egal, das sind einfach solche Feinheiten, über die ich mich bei Büchern schnell aufregen kann.
Genauso geht´s mir zum Beispiel auch, wenn ein Protagonist höchst dramatisch von seiner Elektroschockbehandlung erzählt, um beim Leser eine bestimmte Assoziationskette zu erzeugen - nur leider spielt der Roman zu einer Zeit, als es noch gar keine Elektroschockbehandlung gab.
Ich hab einfach was gegen schlampige Recherche.
Aber wie man sieht: Den wenigsten fällt es auf, und noch weniger fühlen sich davon gestört - also sei´s drum.
Und davon ganz abgesehen ist der Kardinal irgendwie schon ´ne coole Sau, das will ich nicht bestreiten.
achja,
und was den guten herren dahlquist angeht... das bild von ihm erinnert mich irgendwie an dr. watson. war meine erste assoziation als ich es sah *g+
Ich glaube, er WILL viktorianisch wirken. Wenigstens auf diesem Bild. Kann das sein....?