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"Die Plage" von Charlie Huston

*******ase Mann
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Themenersteller 
"Die Plage" von Charlie Huston
Charlie Huston ist einer der etwas härteren Autoren. Seine Sprache ist ziemlich direkt und obszön, seine Romane sind ziemlich brutal - keine leichte Kost. Neben einigen wirklich fesselnden Einzelwerken wie z.B. "Clean Team" hat er noch eine in Literaturkreisen aufsehen erregende und mit diversen Preisen überschüttete, unter die Haut gehende Trilogie ("Der Prügelknabe", "Der Gejagte", "Ein gefährlicher Mann") um einen von der Mafia verfolgten Looser und eine fünfteilige überaus spannende Vampirsaga (Teil 5 erscheint bei uns im September 11) geschrieben. Er ist zum Lesen sehr gewöhnungsbedürftig, weil nicht wirklich Mainstream... aber hat man sich einmal mit ihm angefreundet, dann lassen einen seine Romane nicht mehr los.

Sein neuster Roman "Die Plage" siedelt sich genremäßig so zwischen Ökothriller, Science Fiction und Gesellschaftskritik an. Er spielt in der Gegenwart (2010-2011), wobei Huston's Gegenwart ein erschreckendes Scenario der Menschheit entwirft. Eine neue hochvirale Krankheit rafft die Menschheit dahin - eine sogenannte Prionen-Krankheit, SLP, die absolut tödliche Schlaflosigkeit mit sich bringt und schon 10 % der Menschheit befallen hat. Übrigens ist diese Krankheit entfernt verwandt mit der bereits existierenden LFI/Letale familiäre Insomnie. Fast gleichzeitig mit der Krankheit tauchte ein die Symptome bekämpfendes Wundermittel Namens DREAMER auf, das aber nur auf dem Schwarzmarkt gehandelt wird und damit nur den Reichen zur Verfügung steht.

Der LA-Undercover-Cop Park erhält den Auftrag, nach der Herkunft des Medikaments zu suchen und irrt bei seinen Untersuchungen durch ein apokalyptisches Los Angeles, bei dem jede Ordnung verloren ist und der Staat quasi nicht mehr existent. Und zu Hause warten auf ihn eine bereits erkrankte Frau und ein kleines Baby, von dem er nicht weiß, ib es auch schon die Krankheit hat.

Das Scenario, das Charlie Huston entwirft ist überaus beklemmend, denn es zeigt Ähnlichkeiten mit Krankheiten wie BSE, Vogelgrippe und ähnlichen potentiellen Pandemierisiken. Und die Konsequenz, wie Huston mit diesem Scenario einer aus dem Ruder laufenden Epedemie spielt, ist so erschreckend logisch aufgebaut, dass man als Leser ins Grübeln kommt, wie realitätsnah sein doch so fiktiver Thriller ist.

"Die Plage" ist ein Thriller, der extrem fesselt, gleichzeitig aber auch abstößt und schockiert, weil man sich eben nicht wirklich mit dem Grundthema in einer solch extrem skizzierten Art und Weise beschäftigen möchte. Es ist ein klassischer Pageturner... aber einer, den man ständig aus der Hand legen möchte, es aber nicht kann.

Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, dass Huston - äußerst ungewöhnlich - die Ereignisse aus drei Perspektiven schildert. Zum einen in der Ich-Form aus der Sicht von Park, zum zweiten in der 3. Person über die Erlebnisse von Park und zum dritten in der Ich-Form aus der Sicht des Killers Jasper, der den Auftrag hat, Park zu ermorden und eine in dessen Hand befindliche Festplatte seinem Auftraggeber zurückzubringen. Ich habe da einige Zeit gebraucht, um mit den unterschiedlichen Perspektiven klar zu kommen.

Jedenfalls finde ich "Die Plage" absolut empfehlenswert.
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