Unterschiedliche Empfindungen beim nochmaligen Lesen?
Ist es Euch auch schon mal so ergangen?Ihr lest ein Buch und beim nochmaligen Lesen ( eventuell Jahre später) wirkt selbiges auf eine ganz andere Art und Weise auf Euch?
Ein Beispiel:
Als junge Erwachsene las ich Thomas Mann:"Die Buddenbrooks"
Literatur vom Feinsten.
Ich war verliebt in seine wunderbare Sprache, die brillant gezeichneten Charaktere, seine Detailverliebtheit.
Kürzlich ist mir der Lesestoff ausgegangen. Beim Blick über das Bücherregal blieb ich bei den "Buddenbrooks" hängen und freute mich darauf, dieses Buch wieder zu lesen und mich in die selbe Stimmung wie damals zu versetzen.
Zäh...Irgendwie empfand ich es als zäh, langatmig. Es kamen nicht mehr die Gefühle für dieses Buch in mir auf wie früher.Ich war von mir selbst enttäuscht.
Habe ich mich so sehr verändert? Ist mein Leben im Laufe der Jahre so auf Effizienz ausgelegt, dass ich mich nicht mehr in diese langatmigen Beschreibungen von Situationen oder Charakteren einlassen kann?
Habt Ihr auch schon mal solche Erfahrungen gemacht? Oder umgekehrt: Vielleicht hat Euch ein Buch erst nicht so gut gefallen, erst beim nochmaligen Lesen bekamt ihr einen Draht dazu?