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Unterschiedliche Empfindungen beim nochmaligen Lesen?

Unterschiedliche Empfindungen beim nochmaligen Lesen?
Ist es Euch auch schon mal so ergangen?

Ihr lest ein Buch und beim nochmaligen Lesen ( eventuell Jahre später) wirkt selbiges auf eine ganz andere Art und Weise auf Euch?

Ein Beispiel:

Als junge Erwachsene las ich Thomas Mann:"Die Buddenbrooks"

Literatur vom Feinsten.

Ich war verliebt in seine wunderbare Sprache, die brillant gezeichneten Charaktere, seine Detailverliebtheit.

Kürzlich ist mir der Lesestoff ausgegangen. Beim Blick über das Bücherregal blieb ich bei den "Buddenbrooks" hängen und freute mich darauf, dieses Buch wieder zu lesen und mich in die selbe Stimmung wie damals zu versetzen.

Zäh...Irgendwie empfand ich es als zäh, langatmig. Es kamen nicht mehr die Gefühle für dieses Buch in mir auf wie früher.Ich war von mir selbst enttäuscht.

Habe ich mich so sehr verändert? Ist mein Leben im Laufe der Jahre so auf Effizienz ausgelegt, dass ich mich nicht mehr in diese langatmigen Beschreibungen von Situationen oder Charakteren einlassen kann?

Habt Ihr auch schon mal solche Erfahrungen gemacht? Oder umgekehrt: Vielleicht hat Euch ein Buch erst nicht so gut gefallen, erst beim nochmaligen Lesen bekamt ihr einen Draht dazu?
**********limax Mann
8 Beiträge
Gott sein Dank...
...verändern sich die Empfindungen beim nochmaligen Lesen egal in welche Richtung...
Ich empfinde es ganz und gar nicht als Enttäuschung, sondern eher als Zeichen einer natürlichen und ja auch schönen, gewollten oder einfach stattfindenden Veränderung.
Alles im Leben hat seine Zeit und seinen Platz....
Ich hab zu meiner Maturazeit mit Vorliebe Böll gelsen... jedes mal wenn ich die Bücher in meinem Regal sehe weiß ich, dass sich das einfach nicht ausgeht sie (zumindest im Moment) wieder in die Hand zu nehmen.
...eines der Bücher das mich am meisten emotional berührt hat war "Die 40 Tage des Musa Dagh / Werfel" (wohl auch ein Vertreter der Langatmigkeit)... und ich weiß ich könnte es kein zweites mal lesen und will es auch gar nicht... ich glaube aber für mich nicht, dass das etwas mit "Effizienz" zu tun hat..

..ich glaube vielmehr, dass das mit den Bücher genauso ist wie mit den Menchen ... jede Begegnung hat seinen Sinn...zur richtigen Zeit und am richtigen Ort....

und ja ..ich hab auch schon die umgekehrte Erfahung gemacht... Bücher weggelegt die mich dann Wochen, Monate oder manchmal Jahre später gefesselt haben (z.B. Liebe mit offenen Augen / Jorge Bucay)

lg aus wien
Ohja, das kenne ich nur allzu gut.

Mir ist es auch passiert, dass ich Bücher die ich von früher als "gut" oder "sehr gut" klassifiziert hatte, beim nochmaligen Lesen Jahre später nach spätestens der Hälfte verwundert weggelegt habe (verwundert, weil ich nicht mehr nachvollziehen konnte, was ich so gut daran gefunden hatte).

Aber sehr oft passiert es auch, dass ich beim nochmaligen Lesen eher auf die Details, die Sprache achte (wenn das Buch z.B. sehr spannend ist, dann lese ich beim ersten Mal entsprechend schnell, weil ich ja wissen will wie's weitergeht) und diese dann erst zu schätzen weiß.
**om Mann
356 Beiträge
Sehr schönes Thema.

Bisher ging es mir eher so, dass ich beim nochmaligen Lesen die Bücher besser fand als beim ersten Mal.

Die "Buddenbrooks" habe ich zwar nur einmal gelesen, nicht ungern, halte sie aber für etwas überschätzt. Der "Zauberberg" ist sicher um einiges reifer und interessanter.

Häufig brauchte ich mehrere Anläufe bei der Lektüre von Dichtern. So konnte ich zum Beispiel mit Rilke, Celan, Majakowskij bei den ersten Leseversuchen gar nichts anfangen. Jahre später sind mir diese Poeten sehr ans Herz gewachsen.
****1_0 Frau
2.190 Beiträge
ohja..
das kenne ich auch ..doch es kommt glaube ich auch drauf wie man sich selbst ind der zwischnzeit weiterentwickelt hat

es gibt bücher die kann ich immer und immer wieder lesen und es gibt bücher da packe ich mir an den kopf und denke mir upps was war das den für ein fehlgriff oder umgekehrt

bussi maxi
**********smeer Frau
779 Beiträge
ich sehe es auch so, dass dieser umstand eigentlich nur zeigt, dass man sich verändert hat...
manchmal hängt es bei mir aber auch nur damit zusammen dass ich mich in einer ganz anderen emotionalen phase befinde, als zu dem zeitpunkt zuvor... dann entdecke ich beim lesen ganz andere dinge oder fühle mich durch etwas angesprochen oder abgestoßen, was ich beim letzten lesen ganz anders empfand...
ich kenne es aber auch, dass ich ein buch früher weggelegt habe, weils mich nicht angesprochen hat und irgendwann später fand ich es ganz großartig
***ne Mann
51 Beiträge
Hallo,
bisher ist es mir nicht gelungen ein Buch zweimal zu lesen.
Jedoch. Gefällt mir ein Buch ausgesprochen gut, kaufe ich ein zweites( Original ist immer bei mir!) und verschenke es an eine Person bei der ich mir sicher bin dass das Buch auch gelesen wird. Dann frage ich nach deren Eindruck. Wie jetzt geschehen mit David Nicholls " Zwei an einem Tag". Diesen wunderbaren Schmöker gab ich meiner ersten Lebensgefährtin. Wenn das mal nicht falsch verstanden wird......
Ich habe das jetzt schon zwei mal versucht ein Buch ein zweies mal zu lesen;
Fazit: es ist bei beiden male in die Hose gegangen, irgendwie war das Interesse für die Bücher komplett weg gewesen!
Ich weiss nicht warum, es war aber so!

Gruss
Busafahrer
***ne Mann
51 Beiträge
Die Alternative wäre, sich vorlesen zu lassen. Sprich Hörbuch.( falls vorhanden). Nach rund 9 Stunden Fahrt im Truck ist das eine angenehme Methode sich unterhalten zu lassen. Bei nochmaligem Lesen ist die Verlockung groß, einige "unwichtige" Passagen zu überspringen.
Ist wirklich ein sehr schönes Thema. *g*

Mir ging es bei "Populärmusik aus Vittula" so: Als es frisch herauskam fand ich es recht lustig und gut, sozusagen "aus dem Leben gegriffen".

Vor kurzem fand ich es auf einem Flohmarkt mal wieder, nahm es mit und las es noch einmal. Um festzustellen, dass mir der Witz dermaßen flach und unterirdisch vorkam, dass ich mich durch die letzten Seiten förmlich quälen musste.
Nachdem ich es damals für eins der besten Bücher überhaupt hielt, rangiert es bei mir inzwischen zu den zehn schlechtesten, die ich jemals gelesen habe.

Was ist passiert?

Ganz einfach: Danach habe ich viele Bücher gelesen die dieses Lebensgefühl der Jugendzeit viel, viel besser auffingen und vor allem ohne diesen Fäkalwitz auskamen. "Stand by me", "Maria ihm schmeckt's nicht" und auch "Millionär", um nur einige zu nennen, kamen mit so viel mehr Sprachwitz an, mit so viel Liebe zum Detail, herrlich ...
Da erst bemerkte ich, wie platt "Vittula" gestrickt war, wie viel es aus schlechte Sketchen bestand und wie wenig das Timing stimmte.

Just das, das Timing zwischen Ernstem und Scherzhaftem, ist etwas das ich heute sehr zu schätzen weiß.
Damals hatte ich schlicht noch keine Ahnung, dass man es besser machen kann. *zwinker*
Spannendes Thema
Franz Werfel - Die blaßblaue Frauenhandschrift.

Was habe ich das Buch beim ersten Mal geliebt. Beim zweiten Verscuch etliche Jahre später, war ich nach wenigen Seiten so dermaßen gelangweilt, dass ich es zur Seite und seit dem nicht wieder angefasst habe.

Es hat eindeutig mit meiner Weiterentwicklung zu tun. "Die blaßblaue Frauenhandschrift" kam zu mir in einem sehr passenden Moment und so sollte es sein. Diesen Moment Jahre später wieder empfinden zu wollen ist müßig. Es kann ihn einfach kein zweites Mal geben.

Krimis wiederum kann ich sogar mehrmals lesen. Die langweilen mich nie.
Hm, dieses Phänomen kenne ich auch. Aber es passiert mir nur selten, vielleicht weil ich so viel lese. Oft habe ich auch eine bestimmte Musik beim lesen laufen, die sich mit der Geschichte verwebt und mir hilft in die gleiche oder ähnliche Stimmung zu kommen. Manchmal finden sich die Musikstücke durch Zufall beim durchmixten Durchlaufen, manchmal wähle ich bewusste Stücke aus.
Das hat schon was und so lese ich eine Geschichte gerne immer mal wieder. Spannend wird es, wenn ich dann die Musik dazu wechsel. Das Buch wirkt dann manchmal ganz anders.
Auch das Phänomen, wenn ich ein Buch nach dem ersten Mal durch"fressen" in Ruhe lese, fallen mir oft kleine Details auf, die ich vorher nicht bemkerte. Etwas, das ich nochmalerweise eher vom Film kenne.
Oh ja, das kommt mir sehr bekannt vor.

Wobei ich immer wieder festgestellt habe, das mir das oft bei Büchern passiert, die mir andere empfohlen haben. Die lese ich dann und denke, was hat die Leute daran so fasziniert. Meist landen die Bücher dann irgendwo hinten im Regal und wenn sie dann nach einigen Jahren wieder "auftauchen" und ich sie noch mal lese, ohne die Erwartung an die Bücher und die Worte der Leute im Kopf, dann gefallen sie mir meist.
Albert Camus

Ich habe alle Bücher von ihm gelesen. Ich war und bin von ihm begeistert. Ein Buch von ihm zu lesen hat sehr sehr lange gedauert. Bei nahezu jedem Satz musste ich innehalten, nachdenken.

Was habe ich da soeben gelesen? Was meint er damit? Ich blätterte zurück, las erneut, schlug Dinge in anderen Büchern nach...
Ich hatte Lust mich auch auf schwierige Literatur einzulassen.

Heute? Fehlanzeige.

Ich habe mir früher mehr Zeit genommen, heute möchte ich gerne sofort klare Ergebnisse .Das ist was auch damit meinte, von mir enttäuscht zu sein.

Kennt ihr das auch?
*********tter Mann
1.397 Beiträge
das kommt mir sehr bekannt vor
Aber nicht nur bei Büchern.
Auch bei Filmen, im Theater, beim essen.

Der Geschmack ändert sich.
*****ool Frau
1.004 Beiträge
Ist mir auch passiert
Bücher, die mich früher nicht angesprochen haben, lese ich heute viel lieber. Genauso geht es mir mit dem Essen, früher fand ich Spargel total *gr2* finde ich ohn heute total *schleck*
Finde, es ist auch oft abhängig von der Stimmung.

Und man entwickelt sich auch einfach weiter. Zum Glück.
*****r07 Mann
421 Beiträge
... wo man im Leben steht
Die Empfindungen und Themen ändern sich einfach, auch mit der jeweiligen Lebenssituation.
Man nimmt die Dinge, dann auch einer anderen Brille auf.

Auch ändern sich die Zeitqualitäten.

LG
Taylor
****_T Mann
28 Beiträge
nun ja...
...dieses phänomen kennt wohl jeder (der ein buch schon mal mehr als einmal gelesen hat, obwohl es gerüchteweise auch menschen geben soll, die bücher weder hören noch lesen, aber wie auch immer...);
mir wurden diese unterschiedlichen Empfindungen beim nochmaligen lesen besonders bei de beauvoirs "alle menschen sind sterblich" deutlich;
beim ersten lesen war das buch eher ein fantastischer abenteuerroman bei zweiten mal sehr schmerzlich - dieses pessimistische Bild der Ohnmacht und der Sinnlosigkeit des menschlichen Lebens muss man annehmnn und überwinden...ansonsten springt man aus dem kellerfenster
also
romane, die ich zum ersten mal lese, mag ich meist kein zweites mal lesen, weil ich mich dann anders darauf einlasse, meine wahrnehmung eben meist eine andere ist und einstiger zauber zerstört werden kann.

genausowenig besuche ich urlaubsorte, wo ich es besonders gut leiden konnte ein zweites mal ... wie bei büchern kann dann die grätsche zwischen erwartungshaltung und erneuter wahrnehmung/einlassen zu gross werden.

mit lyrik ist das aber wieder etwas anderes. warum das so ist, kann ich im moment noch nicht so genau sagen
Freunde
Ich lese Bücher die mir sehr gut gefallen haben mehr als einmal. Viele meiner Lieblingsbücher habe ich schon fünf mal und mehr gelesen.

Für mich ist es wie alte Freunde zu besuchen! Mich erwartet nichts neues, aber ich fühle mich wohl, muss mich nicht zu sehr konzentrieren, weil ich kenne die Geschichte ja schon.
Und es ist einfach toll in Bücher einzutauchen die man schon kennt, seine Fantasiebilder immer weiter auszubauen...

LG
Freunde...
Für mich ist es wie alte Freunde zu besuchen!

So empfinde ich auch, was meine Bücher angeht. Deswegen würde ich es auch niemals schaffen, mich von ihnen zu trennen...
Datails
Mir geht es auch so! Wenn ich ein Buch ein weiteres Mal lese, stelle ich immer wieder neue Details fest (sind nicht wirklich neu, aber ich habe sie vergessen) und erfreue mich immer wieder neu an dem Buch. Da ich auch sehr viel lese, bringe ich manchmal kleinere Szenen durcheinander und dann freue ich mich immer wieder einen Grund gefunden zu haben, ein bestimmtes Buch nochmal zu lesen. *zwinker*

Es ist mir bisher noch nicht passiert, dass mir ein Buch beim zweiten Mal nicht mehr gefallen hat, aber wenn ich ehrlich bin sind die Abstände auch nicht so lange, höchstens ein paar Monate und da scheint sich mein Geschmack noch nicht wirklich geändert zu haben. *grins*

Obwohl, wenn ich genauer darüber nachdenke, das stimmt nicht ganz, ganz früher (vor ca. 15 Jahren) habe ich die Bücher von Danielle Steel verschlungen und ich habe auch noch einige irgendwo im Keller, als ich davon mal eins vor ein paar Jahren gelesen habe, habe ich nach der Hälfte aufgehört, nicht weil es schlechter war, nein, mir Gefallen die Geschichten nicht mehr.

LG Ria
Ja, geht mir auch so
manchmal ist ein Buch auch viel schöner beim nochmal lesen, man entdeckt neue Details, es wirkt vertrauter je öfter man es liest, den Figuren begegnet- ist eine richtige Freundschaft die da manchmal entsteht...
Was ich hasse: ich kaufe ein Buch nochmal und es ist anders übersetzt, bäh- das zerstört für mich immer die Wirkung die es hat...
... alte Freunde
... alte Freunde zu besuchen. Festzustellen, dass man sich während der Abwesenheit verändert hat, anders wahrnimmt und empfindet - und dennoch eine Vertrautheit spürt, die das eigene Leben zu prägen vermochte.
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