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John Connolly

*******ase Mann
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Themenersteller 
John Connolly
Zunächst mal gleich als Klärung vorweg - ich meine nicht Michael Connelly, der mit seinem Ermittler "Harry Bosch" schon einige Thriller gestaltet hat. Ich meine definitiv John Connolly, einen eher unbekannten Thrillerautor, dessen Romane sich zwischen klassischer Spannungsliteratur und unheimlicher Mystik bewegt. Neben einigen Einzelromanen, wie "Die Insel" oder "Das Buch der verlorenen Dinge" (auf das ich auch noch eingehe), fesselt vor allen Dingen seine Romane mit dem äußerst charismatischen Ex-Cop Charlie (Bird) Parker.

Im ersten Roman mit Parker im Mittelpunkt ("Das schwarze Herz")ermordet ein psychopathischer Unbekannter dessen Frau und Tochter und Parker macht sich auf eigene Faust auf die Jagd. Dabei muß er feststellen, dass er Teil eines ziemlich diabolischen Spiels ist, das ihn tief in die Wurzeln seiner Vergangenheit führt. Doch was Parker noch mehr zu schaffen macht, sind seine übersinnlichen Empfindungen und Visionen, die Connolly aber glänzend als zusätzliches Spannungsmoment einbaut und denen im Laufe der Folgeromane noch einiges an Platz eingeräumt wird.
Unterstützung - auch in weiteren Romanen) bekommt Parker dabei von einem der wohl skurrilsten und schwulen Killerpärchen der Literatur, Louis und Angel, denen Connolly mit seinem neusten Roman "Todbringer" einen eigenen Thriller gewidmet hat, bei dem Charlie Parker nur die Nebenrolle spielt.

John Connolly schreibt ausgesprochen spannend und kurzweilig und es ist genau diese besondere Mischung von klassischem Thriller und Mystik, die ihn wie beispielsweise Paul F. Wilson und dessen "Handymann Jack"-Reihe angenehm anders aus der riesigen Masse an Thrillerautoren hervorstechen lässt. Allerdings ist diese ungewöhnliche Mischung eher nicht so der Mainstream in der Leserschaft, denn sonst wäre Connolly (und auch Wilson) deutlich bekannter. Mich hat Connolly jedenfalls als absoluten Fan gewonnen - zumal fast alle seine Romane exzellente Schmökerkost sind.

"Das Buch der verlorenen Dinge" sticht dann nochmals besonders aus seinem Gesamtwerk hervor, denn es ist gänzlich anders als die anderen Bücher. Wenn man so will, ist es ein modernes Märchenbuch - eine Mischung zwischen den klassischen Grimm-Märchen und "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende... allerdings vollkommen abgefahren, teilweise brutal und ziemlich erwachsen. gerade typische Grimm-Figuren wie Dornröschen oder Schneewittchen spielen in "Das Buch der verlorenen Dinge" extrem ungewöhnlich Rollen. So ist z.B. Schnettwitchen bei Connolly eine fette, herrschsüchtige und tyrannische Matrone, die die 7 Zwerge knechtet und ausbeutet, so dass einer der Zwerge bereits das Weite gesucht hat und die anderen mit dem Kommunismus liebäugeln. das Buch, in dem es um das Erwachsen Werden geht, steht der 12-jährige David im England des 2. Weltkrieges im Mittelpunkt, der seine Mutter an Krebs verloren hat und sich in sein eigenes Schneckenhaus zurückzieht. Von dort wird er von dem sogenannten "krummen Mann" in ein märchenhaftes und fremdes Land gelockt mit dem Versprechen, dass er dort seine Mutter, die in diesem Land gefangen gehalten wird, zu befreien. Dies, wie auch die Rückkehr in die reale Welt, gelingt aber nur, wenn er den König dieses "Land ohne Namen" und das titelgebende "Buch der verlorenen Dinge" findet. Auf der Suche begegnet David allerlei skurrilen, gefährlichen, hilfreichen und geheimnisvollen Personen und Märchenfiguren und die Mischung aus Witz und Absurditäten einerseit sowie Brutalität und Splatter andererseits sorgen für eine ziemliche Achterbahn der Gefühle beim Leser. Und am Schluß wird man von der Story entlassen und weiß nicht so genau, ob es einem gefallen oder abgestoßen hat. Letztendlich ist es Beides und das ist - wie Mr. Spock Augenbrauen-hochziehend sagen würde - faszinierend!

Und aus diesem Grund kann ich auch dieses vollkommen aus der reihe fallende Buch genau so gut empfehlen, wie der Rest dieses ungewöhnlichen Autors - John Connolly.
@zauberhase
da kann ich Dir nur zustimmen ... der ire John Connolly hat eine irre schreibe, faszinierende ideen - krimis, die ich nie aus der hand legen konnte .... Louis und Angel sind ein wahnsinnsgespann und was mir an seinen werken gut gefällt, ist, wie sie so vielschichtig in einander greifen ... charaktere und begebenheiten aus früheren werken später wieder gastspiele geben ... ich habe alle seine bücher durch

für zart besaitete seelen dürften seine krimis freilich eine herausforderung sein

an amerikanischen autoren, die mit John Connolly gut mithalten können, von der erzähldichte, der mystik, den ungewöhnlichen plots her, vom komplexen charakter des hauptakteurs, Detective Dave Robicheaux, kann ich James Lee Burke empfehlen ... preisgekrönt u.a. mit dem Macallam Gold Dagger Award ... angesiedelt im tiefen süden der USA, in und um New Orleans

Michael Connelly dagegen lese ich nicht mehr - mit dem gewachsenen ruhm sind seine bücher um Harry Bosch deutlich seichter geworden
Ich hab mal in meinem Bücherregal gekramt und gesehen, dass bei mir auch noch ein Buch von dem Autoren schlummert. Das schwarze Herz hab ich vor paar Jahren mal angefangen, aber irgendwie nicht so den Zugang zu seinem Schreibstil gefunden und es wieder weggelegt. Wird das im Laufe des Buches noch besser? Hattet Ihr auch Probleme am Anfag damit? Vllt. kann mir hier jemand Motivation geben, das Buch noch einmal in die Hand zu nehmen. *g*

Lg TrueDreams (sie)
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