Und ja auf den Kindle kann man NUR bei Amazon gekaufte Bücher draufladen, da die ein eigenes Format vertreiben um die Kindle kunden an sich zu binden...
der Kindle (...) nur bei amazon gekaufte Bücher.
Hallo,
ich räume da gerne mal mit einer Falschaussage auf:
Das Mobipocketformat, das u.a. im Kindle benutzt wird, wird auch von anderen Shops angeboten.
Mobipocket gibt es seit 2000 und ist keine Erfindung von Amazon. Die Mobipocket-eBooks sind neben anderen Datei-Varianten seit langem ein durchaus akzeptierter Standard gewesen. Ich habe Mobipocket-Bücher schon gelesen, als es den Kindle noch gar nicht gab, z.B. auf Palm-Handhelds und zuletzt auf einem Blackberry.
Soweit ich weiß, hat Amazon die Firma Mobipocket aufgekauft und anschließend den Kindle auf den Markt gebracht. Daher verkauft Amazon über ihr eigenes Portal eben auch nur Mobipocket-formatierte eBooks.
Dieses Format verwenden aber auch andere Online-Buchhandlungen, z.B. beam-ebooks oder libri. Man ist also selbst bei diesem eBook-Dateityp keineswegs ausschließlich an Amazon gebunden.
Weiterhin zeigt der Kindle auch pdf-Dateien an, wobei aber (wie bei allen Readern, die ich kenne) die individuelle Schriftgrößen- und Schriftart-Änderung nicht möglich ist.
Zuletzt auch hier noch einmal der Hinweis, dass man viele Bücher problemlos von einem Dateiformat ins andere umwandeln lassen kann. Pdf, ePub, Mobipocket u.v.m. lassen sich mit kostenlosen Programmen (z.B. Calibre) prima ineinander umwandeln.
Mit DRM-geschützten Inhalten wird das zwar erschwert, geht aber mit entsprechender Sachkenntnis (sowie Erfindungsreichtum und Lust an der Materie) trotzdem. Leider haben ja Verlage und Buchhandel aus den Lehren der Musikindustrie noch nichts gelernt. Die Bindung eines gekauften Produkts an ein einziges Gerät (und nicht an den Käufer), ist eher ein Hemmnis für die Umsätze - und dies quer durch die Bank bei den meisten eBook-Anbietern. Da werden nur diejenigen, die sowieso ehrlich einkaufen, in den Möglichkeiten beschnitten; und diejenigen, die man eigentlich vom Kopieren abhalten will, schaffen und machen trotzdem ihre Kopien und können die Bücher dann auch auf ein anderes Gerät verschieben - oder sie verleihen bzw nach dem Lesen wie ein normales Buch weitergeben.
Diese Beschneidung von Kundeninteressen durch das Digitale Rechtemanagement (DRM) wäre m.E. der einzige Grund, keine eBooks zu kaufen. Das ist aber jetzt keine Besonderheit vom Kindle, sondern ein generelles Problem dieser Der-Kunde-ist-Gauner-Sorge innerhalb der Verlagswelt.
Apropos Gauner: Für eine (trotz des individuellen DRM-Keys) schlichte Dateikopie fast ebensoviel Geld zu verlangen wie für einen doch viel aufwändiger produzierten handfesten Gegenstand, finde ich doch ziemlich dreist.
Gruß
Chennai