Ich dachte schon ich hätte alle verschreckt und der Thread wär eingeschlafen
Es ist etwas lang geworden, deshalb: es geht in diesem Beitrag um die drei Besten Geräte, Formate/Anbieter, wo gibts E-Books, Dateigrößen/Speicherplatz, kurz um die Installation und Kopierschutz …
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Wochenlanges Lesen ähnlich wie auf Papier geht nur mit E-Ink-Displays. Nachteil: sie können technisch bedingt keine Hintergrundbeleuchtung haben, lesen geht also nur (wie bei Papier auch) mit einer Lampe oder im Sonnenlicht – das allerdings ist mit LC-Displays fast unmöglich.
Alle Geräte mit bunten Bildschirmen haben das übliche Display wie Computer, Notebooks, Fernseher, Handys, etc. Diese Technik hält prinzipbedingt nur wenige/ein paar Stunden durch.
Es gibt in der aktuellen c't (renommierteste Computerzeitschrift Deutschlands) einen langen Bericht über Lesegeräte und einen Vergleich der aktuellen Geräte. Der Artikel ist nicht nur was für Computerfreaks, weil es kaum um technische Details geht.
In diesem Test hält der TrekStor nur ca 3 Stunden durch.
Der Sony hat ein neues Betriebssystem (Android, wie die Handys) und deshalb noch Kinderkrankheiten, die Sony zur Zeit mit Updates (Aktualisierungen des Betriebssystems) ausbessert.
Von der Darstellung her sind Kindle und Sony gleich gut, die haben das selbe Display eingebaut. Der Sony kann immer noch am besten mit PDF-Dateien umgehen – aber das PDF-Format ist für E-Ink-Lesegeräte prinzipiell ziemlich schwierig. Hier haben die Geräte mit LC-Display ihren Vorteil.
Im Moment bereitet sich die kanadische Firma Kobo darauf vor ihr Gerät in Deutschland zu verkaufen. Einige haben schon so ein Ding und es scheint eine echte Konkurrenz zu Kindle und Sony zu sein.
Der Oyo ist das meistgehasste Lesegerät überhaupt! Die Threads über Oyo und seine Probleme sind lang, fett und überhaupt nicht schön.
Thalia/Medion (Vertreiber/Hersteller des Oyo) verwenden ein billigeres Display der Konkurrenz »SiPix«, die sind aber noch nicht so weit wie E-Ink, die Displays sind nicht so scharf und haben weniger Kontrast. Dazu kommen noch etliche Kundendienst-, Verarbeitungs- und Softwareprobleme.
Es gibt die Webseite wehwehweh punkt lesen punkt net und das dazugehörige Forum wehwehweh e-reader-forum punkt de, in dem
sehr viel über Details, Probleme und Grundsätzliches diskussiert wird.
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Vielen sind auch die Größenverhältnisse von Dateien und Speicher nicht klar. Man denkt halt »viel hilft viel«
Ich habe ein Taschenbuch mit ca 250 eng bedruckten Seiten bei kleiner Schrift, das ist als E-Book-Datei 606 Kilobyte groß – und das auch nur weil das Titelbild dabei ist. Der Text alleine wäre wohl etwa halb so groß.
Ein Kilobyte = 1024 Byte
Ein Megabyte = 1024 Kilobyte = 1 048 576 Byte
Das Buch hat 620 544 B
Der Sony hat 512 MB = 524 288 KB = 536 870 912 B
Das heißt, in den Speicher des Sony mit seinen 512 Megabyte passen ca 860 dieser Taschenbücher.
Bücher mit vielen Bildern und PDFs sind immer
viel größer, es bleibt aber immer im Hunderter-Bereich, was da reinpasst.
Eine Speicherkarte würde ich mir trotzdem zulegen, weil es einfacher ist sich die Bücher mal eben vom Computer auf die Karte zu kopieren als das anschließen und synchronisieren. So einfach geht das aber nur mit Büchern, die kein DRM (Digital Rights Management = Kopierschutz) haben.
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Mit dem Kopierschutz kommt die nächste Hürde ins Spiel.
Die Sache mit den E-Books ist da wo die Musik vor einigen Jahren war. Man konnte MP3 nur auf
einem einzigen, registrierten Gerät abspielen und auch nur dann, wenn man die MP3-Datei gekauft und nicht klaukopiert hatte.
Es gibt zur Zeit zwei Große Anbieter, die mit verschiedenen Formaten arbeiten.
Amazon verkauft seine Bücher im ».azw«-Format mit einem eigenen Kopierschutz und hat mehr englische Bücher im Angebot. Alle anderen in Deutschland (Thalia zB) verwenden das Format ».epub« mit dem Kopierschutz von Adobe.
Beide Formate und Kopierschutztechniken sind untereinander nicht mischbar. Es ist zur Zeit so, dass man sich mit dem Kauf eines Gerätes ziemlich auf einen Anbieter festlegt. Beide haben aber mittlerweile sehr viele Titel im Angebot und es werden wöchentlich mehr.
Das gilt nur für kommerzielle, kopiergeschützte Bücher. Es gibt Autoren, die selbst verlegen und ihre Texte in allen möglichen Formaten anbieten. Einige freie Verlage machen das genauso und bieten ihre Bücher ohne Kopierschutz an – so wie es die Musikbranche nach Jahren gelernt hat.
Klassiker mit abgelaufenem Urheberschutz (75 Jahre nach dem Tod des Autors) gibt es kostenlos in allen möglichen Formaten zB bei Projekt Gutenberg, das vom Spiegel Verlag verwaltet wird. Oder das englische Project Gutenberg, das auch ein paar hundert deutsche Titel hat.
Der Online-Verlag Beam E-Books hat aktuellere, deutsche, aber oft unbekannte Titel im Angebot ohne Kopierschutz. Erotisches ohne Kopierschutz (zB meine beiden Geschichten
) gibts beim Club der Sinne (wehwwhweh punkt club-der-sinne punkt de) in Epub, Mobi und PDF. Dann fällt mir noch wehwwhweh punkt story2go punkt de ein, von einem Selbstverleger, der auch im E-Reader-Forum sehr aktiv ist.
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Leider weiß ich nicht, wie das mit Amazon/Kindle geht, aber mit Sony/Adobe läuft das so:
Man installiert sich die Verwaltungssoftware von Adobe (Adobe Digital Editions) auf dem Computer, damit hat man eine ID, eine Registriernummer bei Adobe. Wenn man zB bei Thalia ein E-Book kauft, lädt man es runter, startet das Adobe-Programm, schließt das Lesegerät an und läßt das Buch vom Programm auf das Gerät übertragen. Dabei werden E-Book, Gerät und Adobe-ID miteinander verbunden. Wenn man das nicht macht, öffnet der Reader es nicht.
Das Sony-Programm (Reader Library heißt das glaube ich) das schon auf dem Gerät vorhanden ist, dient nur der Verwaltung der Bibliothek auf dem Lesegerät, eine Adobe-ID braucht man trotzdem. Adobe Digital Editions kann auch (und ich finde besser) verwalten, deshalb ist das Sony-Programm nicht nötig.
Bei Büchern ohne Kopierschutz fällt das weg. Die kann man einfach auf den Reader (in den entsprechenden Ordner) kopieren und man kann es lesen.
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Uff …