Daniel H. Wilson "Robocalypse"
Weltuntergangsthriller gibt es einige am Markt und haben sogar wie Camerons "Terminator"-Reihe Hollywood aufgemischt. Eigentlich könnte man meinen, dass der Rahm an guten Story's hier bereits abgeschöpft ist und alles, was jetzt noch kommt, nur noch ein mal mehr, mal weniger müder Abklatsch bekannter Storys sein wird.Doch es geht auch anders, wie der Erstlings-Roman "Robocalypse" von Daniel H. Wilson zeigt. Denn Wilson modifiziert das klassische Szenario der Roboter, die die Weltherrschaft übernehmen und die Menschheit ausrotten wollen über einen eher ungewöhnlichen, gleichzeitig aber faszinierenden Schreibstil. "Robocalypse" ist zunächst aus der Sicht des Ingenieurs Cormac Wallace geschrieben, der nach dem Ende des Krieges der Menschen gegen die Roboter einen riesigen Würfel aufspürt, der Aufnahmen über den menschen und die Zeit des Krieges abspielt.
Und obwohl man daher quasi schon das Ende des Romans verweggenommen bekommt, baut der Autor eine unglaubliche Spannung über die Geschehnisse der Vergangenheit auf. Im Stil einer wissenschaftlichen Rekonstruktion schildert "Robocalypse" die Chronologie der Ereignisse von dem Zeitpunkt, ab dem die Roboter sich selbstständig machen bis hin zum Ende des schonungslosen und brutalen Krieges und der entgültigen Vernichtung des Zentralrechners "ARCHOS". Die einzelnen Ereignisse werden aus der Sicht unterschiedlicher Protagonisten, als Rekonstruktion von Telefonaten und Kameraaufnahmen und als Verhör- und Interviewmitschriften beschrieben, was eine ausgesprochen hohe Autenzität und hohes Realitätsgefühl beim leser weckt. Und genau das macht diesen Roman auch für Leser, die nicht unbedingt SiFi-Fans sind ausgesprochen kurzweilig.
Der Autor Daniel H. Wilson ist in seinem "normalen" Leben Informatiker und Doktor für Robotik, was dem Roman eine gewisse wissenschaftliche Realitätsnähe gibt.
Für mich war dieser Roman ebenfalls ein Highlight 2011 - spannend, kurzweilig, unterhaltsam und gleichzeitig durchaus anspruchsvoll.