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Peinliche Patzer und Recherchefehler...

Peinliche Patzer und Recherchefehler...
Hallihallo!

Aus gegebenem Anlass muss ich mal was fragen:

Ich persönlich könnte gelegentlich als Leser total an die Decke gehen, wenn ich bei sogenannten Bestsellerautoren auf krasse Patzer stoße.

Mal als Beispiel:

Twilight-Autorin Stephanie Meyer verpasst einem ihrer Charaktere Elektroschocks in der Klapse - und siedelt das in den frühen 20er Jahren an. Dabei ist die Elektrokrampftherapie erst in den 30ern erfunden worden und dann noch lange nicht überall üblich gewesen.

Heute gerade im Auto ein Hörbuch gehört: Mr. Andreas Franz, seines Zeichens deutscher Krimi-Autor, lässt ein Pärchen die freudige Nachricht feiern, dass die Dame schwanger ist. Sie essen Spaghetti und - leeren dabei eine Flasche Rotwein.
Okay, Mr. Franz ist ein Mann - aber auch Männer sollten wissen, dass Alkohol und Schwangerschaft nicht sooo ideal kompatibel sind (zumal die Dame sich ein paar Seiten später aus gegebenem Anlass sinnlos betrinkt und er da durchaus die Floskel einfließen lässt "Sie wusste, dass es dem Baby schadete, aber es war ihr in dem Moment egal, sie war so aufgelöst, dass sie war nicht weiter darüber nachdachte...")

Beispiel 3: Bei Haruki Murakami leidet eine Figur unter der Bluterkrankkeit, ist deswegen übervorsichtig mit sich und der Welt und fährt auf der Autobahn ausschließlich mit überhöhter Geschwindigkeit, damit er, wenn er einen Unfall baut, wenigstens gleich abkratzt, anstatt langsam und qualvoll an einem kleinen Kratzer zu verrecken - und praktiziert ausschließlich Analsex (passiv)!!!.
Okay, ich weiß, dass man die Bluterkrankheit heute durchaus in den Griff kriegen kann - aber Analsex ist doch prädestiniert für kleinere Verletzungen, Risse und kleine Blutungen, oder?
Also - warum lebt der Typ noch????

Beispiel 4: Gordon Dahlquist´s durchaus ansprechendes (um nicht zu sagen hervorragendes!!) Buch "Die Glasbücher der Traumfresser". Da hat er einen Charakter eingeführt, der den Spitznamen "Chang" trängt - nicht weil der Kerl Chinese ist, sondern weil man ihm seinerzeit einen Degen durchs Gesicht gezogen hat, so dass der Herr aussieht, als hätte er Schlitzaugen, und seitdem praktisch blind ist.
Und dann meistert der ach so blinde Typ Verfolgungsjagden auf fahrenden Zugdächern (ohne zu stolpern), erkennt Leute auf weite Entfernung in der Menge (bin selbst Brillenschlange mit seeeeeeeeeeehr niedriger Dioktrinzahl und weiß: Kannste vergessen, wird schon in der Disco auf gering Entfernung schwierig) und ist überhaupt der Actionheld schlechthin.

Okay, aus eigener Erfahrung weiß ich: Autoren sind auch nur Menschen, man denkt nicht immer über alles nach beim Schreiben, und man kann nicht immer perfekt recherchieren, und das sind auch keine Sachen, die einen Roman als solchen schlecht machen (außer Twilight, aber die Saga kann ich eh nicht ab, sorry an alle Fans!).

Aber, hey dass Alk und Schwangerschaft sich nicht vertragen - sorry, aber das weiß man doch, oder?
Und dass man praktisch blind nur dann zum Actionheld werden kann, wenn man Daredevil heißt (und das ist die Comic-Szene) doch eigentlich auch, oder?

Ich frag mich dann auch immer: Merkt das denn kein Lektor?!

Nennt mich kleinlich - aber ich finde solche Schnitzer zumindest...amüsant. *zwinker*

Geht euch das auch manchmal so, dass ihr über etwas stolpert und euch denkt: What the f*** hat der Autor / die Autorin sich denn dabei gedacht????
*****ris Mann
310 Beiträge
Relax!
Such dir einfach einen Autor von dem du weißt er recherchiert genau, oder lasse ihnen die künstlerische Freiheit. Wir haben auch den Wilden Westen und den Orient so erlebt wie Karl May sie geschildert hat und der war nie dort. Trotzdem haben wir die Bücher verschlungen und in und mit ihnen gelebt.

Namaste Callaris
Na ja - Schwangerschaft und Alk zu kombinieren, ist keine künstlerische Freiheit, sondern - sorry - wenigstens Verpenntheit!
********chen Frau
1.660 Beiträge
"Ponyhof Kleines Hufeisen"
von Andrea Pabel

Den ersten Band der 12-teiligen Buchreihe hab ich damals als Kind geschenkt bekommen von meiner Tante geschenkt bekommen, fand es super toll und wollte dann nach und nach auch die anderen Bände haben.

Im ersten Band kam ein Pony namens Max auf den Hof, später irgendwann ein Haflingerfohlen, dass Moritz getauft wurde.
Pony Max starb, weil es schon älter war und unter Hufrehe litt.
Ab Band 6 oder so wurde Fohlen Moritz stetig "Max" genannt. Dass das die Autorin oder die Lektoren nicht bemerkten, fand ich krass. Der Fehler war so auffällig, dass es sehr störend war für mich als junge Leserin.

Inzwischen bin ich aus dem Alter raus und habe die Reihe letztes Jahr bei ebay versteigert.
****ox1 Frau
8.347 Beiträge
Wieso Verpenntheit?
Es gibt auch heutzutage genügend schwangere Frauen, die Alkohol trinken.

Warum sollte es in der Literatur anders sein als bei Spielfilmen? *g*

Lieben Gruß
Yello
Gutes Stichwort!

Mr. Bond, die Doppel-Null, säuft auch immer seinen Wodka-Martini und fährt dann in einem von "Q" modifizierten Schlitten.

Dabei weiß doch jeder, dass ein echter Martini nur mit Gin schmeckt tztztz *kopfschüttel* *zwinker*
********ragd Mann
379 Beiträge
Es fängt doch schon in der Bibel an. Nachdem Kain seinen Bruder erschlagen hatte, mußte er (oder sein anderer Bruder) ja eine Frau finden. Sonst wäre die Menschheit ausgestorben. Ich fand das als Kind ein wenig unlogisch, denn die Frau hätte ja eine Tochter von Adam und Eva sein müssen, da ja alle Menschen von diesen beiden abstammen sollen.

Und das mit dem Alkohol und der Schwangerschaft sollte jeder Frau klar sein. Sollte. Aber trotzdem trinken viele Schwangere gelegentlich Alkohol oder rauchen.
Geht euch das auch manchmal so, dass ihr über etwas stolpert und euch denkt: What the f*** hat der Autor / die Autorin sich denn dabei gedacht????

Ja, du hast Recht. Das geht mir auch so, und mit zunehmendem Alter und zunehmendem Wissen eben immer öfter.

Hab kürzlich Frak Schätzings "Limit" gelesen und konnte kaum glauben, welche physikalischen Peinlichkeiten da drin stecken - und das, wo ihn alle Welt als den Recherchemeister schlechthin lobt und behauptet, man könne beim Lesen eines Romans sogar noch Fachwissen lernen... Nein, kann man offenbar nicht, zumindest nicht mit diesem Autor bzw. mit diesem Buch.

Derzeit lese ich Dan Browns "The Lost Symbol", und naja... dass Brown nicht gerade zimperlich mit seinen verdrehten Wahrheiten umgeht, ist mir ja bekannt. Genau deshalb komme ich mit seinen Fehlern aber auch besser zurecht - jedenfalls WENN die Story ansonsten passabel ist.

Fehler lassen sich nicht vermeiden, da sich kein Mensch in allem ein präzises Fachwissen aneignen kann - auch dann nicht, wenn das entsprechende Thema zu seiner selbst verfassten Erzählung gehört. Bei mir hängt es immer davon ab, ob der Autor diese Fehler (sofern ich sie entdecke) irgendwie durch die Erzählweise, den Verlauf der Story oder andere Elemente wettmachen kann. Dann finde ich es nicht schlimm, wenn sich kleine Ungereimtheiten finden. Manchmal allerdings sind die Fehler so blöd, dass es mir schon fast körperlich weh tut.
*g*

Ist wie bei Filmen. Da ist es oft sogar noch schlimmer. Gerade läuft/lief z.B. wieder die Zurück-in-die-Zukunft-Reihe. Dass jeder der drei Filme vor logischen Fehlern nur so strotzt, stört zwar mein Verständnis von Zeitparadoxien, mindert meinen Spaß beim Schauen aber eher wenig.

Andere Filme dagegen schaffen es bei mir nicht, die Fehler durch etwas anderes aufzuwiegen. Armageddon oder 2012 sind solche Vertreter.

Also:
Fehler gibt's einfach, und ich kann oft darüber hinwegsehen, manchmal aber auch nicht, und das hängt immer vom Gesamteindruck der Geschichte ab.

Gruß
Chennai
********ragd Mann
379 Beiträge
"Zurück in die Zukunft" spielt ja mit den Möglichkeiten einer Zeitreise nach dem Motto "Was wäre wenn". Schrecklich fand ich "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen". Oder wenn TV-Serien immer unlogischer werden, nur weil man die Serie unbedingt am laufen halten möchte.
Hey, nix gegen die Gentlemen!

Und Dorian Grey for President (auch wenn Ben Barnes ein paar Jahre später der mit Abstand bessere Grey war als StuartTownsend...)
Finde den Thread äußerst lustig,
wenn man den ersten Beitrag der TE liest, wieviele "Patzer" sie sich da geleistet hat, aber ordentlich Dampf abläßt *haumichwech*

Ach ja, um die Frage zu beantworten - wenn die Autoren noch leben und es sich um wirklich "schlimme Schnitzer" handelt, kontaktier ich die schon mal ganz gern *zwinker*
und Oscar Wilde's romanfigur schreibt sich Dorian GrAy ....,

während James Bond seine martini mit 1/4 vodka und 3/4 gordon's (gin)
getrunken hat:

A dry Martini,’ he said. ‘One. In a deep champagne goblet.’
‘Oui, Monsieur.’
‘Just a moment. Three measures of Gordon’s, one of vodka, half a measure of Kina Lillet. Shake it very well until it’s ice-cold, then add a large slice of lemon-peel. Got it?’

Ich sehe es auch so, dass es sehr drauf ankommt, ob eine Geschichte eines Autors den Anschein erweckt, dass dies alles stimmen dürfte - oder eben nicht.

Dan Browns Bücher sind da ein gutes Beispiel: Da ist von Anfang an alles so sehr bei den Haaren herbeigezogen, dass man die Nummer eh nicht glaubt. Seine Helden haben ja bekanntlich immer Superkräfte und sind angeblich superschlau, um dann auf die naheliegendsten Lösungen erst 150 Seiten später zu kommen als man selbst *floet*

Aber auch hier: In "Illuminati" ist vorne eine Karte von Rom abgebildet, die Helden werden quer durch diese Stadt gehetzt.
Es würde mich tatsächlich enttäuschen, wenn es besagte Stätten überhaupt nicht gäbe! Denn das ist so glaubwürdig geschrieben und die Karte impliziert zusätzlich noch dass sie existieren, dass ich da kein Verständnis für hätte.

Ebenso, wenn nun bekannt würde, wie viel von Schätzings "Der Schwarm" komplett erlogen ist. Da habe ich glücklicherweise bislang nur Positives von gehört, da recherchierte er offensichtlich sehr gründlich (wenn man mal vom fantastischen Schluss absieht, aber ein bischen künstlerische Freiheit sollte man dann doch erlauben).

Bei Michael Crichton beispielsweise wäre ich enttäuschter als bei Murakami. Schlicht deswegen, weil man bei Letzterem eben genau weiß, dass sich seine Geschichten irgendwo zwischen Fantasie und Wirklichkeit bewegen. Wenn's nicht passt, dann war's halt eins seiner fantastischen Elemente, so what. *zwinker*
@hanjie
"Illuminati" (...)
Es würde mich tatsächlich enttäuschen, wenn es besagte Stätten überhaupt nicht gäbe! Denn das ist so glaubwürdig geschrieben und die Karte impliziert zusätzlich noch dass sie existieren, dass ich da kein Verständnis für hätte.
Die Stätten gibt es wohl, aber nicht alle beschriebenen Details stimmen. So meint mancher Leser vielleicht, etwas über die Sehenswürdigkeiten Roms zu erfahren, aber richtig sind dann vielleich 80, vielleicht 90, vielleicht 95, vielleicht aber auch nur 70% der angegebenen Informationen.

Ebenso, wenn nun bekannt würde, wie viel von Schätzings "Der Schwarm" komplett erlogen ist. Da habe ich glücklicherweise bislang nur Positives von gehört
Dieses Buch hat mich auch sehr gefesselt und ich fand die Vermischung von Realität und Fiktion darin auch sehr stimmig. Freilich weiß ich hier auch nicht, wo genau eine reale Beschreibung aufhört und Fiktion beginnt. Eine Grauzone, die aber zur Science Fiction gehört und mich keineswegs stört.

In "Limit" dagegen werden einfachste physikalische Regeln verletzt, und das ist ein Faupax, den sich ein angeblicher Recherchekünstler meines Erachtens nicht erlauben darf. Wenn man in Physik Mittelstufe nur ansatzweise aufgepasst hat, kennt man Zentrifugal- und womöglich auch noch Corioliskräfte und man weiß, wo und wie die Erdanziehung wirkt.

Eigentlich hätt's gereicht, einfach mal einen ambitionierten Physikstudenten, Semester 1 zu fragen. Möglicherweise ist sich der Autor aber derart sicher mit seinem Falschwissen, dass er gar nicht auf die Idee kommt, Menschen zu fragen, die es besser (richtig) wissen. Oder aber er hat ausschließlich in der Wikipedia gestöbert, die Hälfte davon verstanden und im Roman verbraten. Das ist dann aber keine echte Recherche.

Egal wie's kam. Mich stört's jedenfalls und den Rest des Romans fand ich auch nur mittelprächtig. Hier gab's also keinen anständigen Gegenpol, der mich über die Fehler hätte hinwegsehen lassen können. Daher kann ich also nicht viel Gutes darüber sagen.

Gruß
Chennai
********eger Mann
97 Beiträge
Ohne abschweifen zu wollen, bei TV-Filmen geht mir da auch oft der Hut hoch:
Beliebtes Beispiel der ARD-tatort, wenn die Ermittler am Tatort rumlaufen und nicht einmal Handschuhe anziehen oder ein 2er-Team alleine in ein Haus geht, wo im echten Leben ein komplettes SEK reinmaschieren würde...

Ich sehe dabei ein - auch bei Büchern - das möglicherweise der Spannungsbogen darunter leidet, wenn der Autor sich in Erklärungen verstrickt, und deshab machen Sachverhalte vereinfacht werden. Es muss auch nicht alles "realistisch" sein, aber eine inneren, nachvollziehbaren Logik sollten die Dinge schon folgen.

Aber besonders bei historischen Romanen oder Krimis - finde ich es schwer abtörnend, wenn die schlichtesten Dinge nicht stimmen (können). Das hat, finde ich, nichts mit künstlerischer Freiheit zu tun, sondern ist schlicht schlampige Recherche. Also: Ohne Reue - wech damit.
*wink*
Natürlich gibt es schwangere Frauen, die trinken. Wenn man diesen Umstand thematisieren möchte, ist das doch in Ordnung.

Mich stören diese Patzer in historischen Romanen. Dass, was heute ganze Regale in Buchhandlungen oder öffentlichen Büchereien füllt, reicht weder sprachlich noch inhaltlich an Klassiker des historischen Romans wie Lion Feuchtwanger heran.
*****ida Frau
17.820 Beiträge
@lucy
jaaaaaaaaaa, geht mir ganz genauso! *g*
wobei mich am allermeisten immer die Rechtschreibfehler auf die Palme bringen - hallooooo, dafür gibt es Lektoren, oder will mir ein Verlag allen Ernstes weißmachen, das Oevre musste so dermaßen schnell in Druck gehen, dass nicht mal mehr Zeit für einen Rechtschreibcheck war?!?!
das regt mich bei Übersetzungen so dermaßen auf, dass ich englische/amerikanische Werke mittlerweile wenn immer möglich im Original lese... (frau lernt ja da zT auch so viele neue Worte *grins*)

mein letzter Aufreger war Nele Neuhaus' *wer Wind sät*, wo es im Krimi an prominenter Stelle um einen Raben geht, dessen Aussehen im Unterschied zu Krähen sogar thematisiert wird, und dann auf dem Titel ist eine Saatkrähe.... das ist einfach peinlich, finde ich.

was Fernseh- und Kinofilme angeht, da frag ich mich wirklich auch manchmal, für was die am Set Menschen für die 'continuity' haben, die dann auch noch im Abspann stehen dürfen *motz*

allerdings kommt es in all diesen Fällen auch extrem auf meine allgemeine Stimmung und Laune an: ich kann auch mit einem müden Lächeln großzügig über solche Fehler hinwegsehen (oder sie wirklich der Autoren-Freiheit zuschreiben), wenn ich deshalb am nächsten Tag an die Decke gehen könnte... *zwinker*

@********ragd: als ich die Frage damals in der 6. Klasse dem Religionsreferendar stellte, hat er mich vor die Tür geholt um zu erklären, dass das symbolisch zu verstehen sei mit der Menschheit und den Kindern von Adam und Eva. Die Antwort wäre für den ganze Klasse im katholischen Bayern wohl zu revolutionär gewesen? *smile*
Ach, was Filme angeht, bin ich da nicht so streng. Wenn sie so gezeigt werden würden wie es real zugehen würde, wären sie stinklangweilig ... *zwinker*

Man stelle sich mal die "Schwarzwaldklinik" vor, in der die Hälfte der Zeit fürs Desinfizieren und Berichte/Dokumentation schreiben draufginge. Das will doch kein Mensch sehen! *lach*

Oder die Polizeiarbeit: Natürlich bricht real niemand alleine in einen Tatort 'rein, wenn da wer vermutet, dass die Täter noch anwesend sind, da wird brav auf die Verstärkung gewartet. Aber gebt's mal zu, es ist einfach spannender, wenn sich der Held in derlei Gefahren begibt. *zwinker*

Hinzu kommt, dass es für den Zuschauer teils sehr irritierend 'rüberkommen kann, wenn es dann real gezeigt wird, weil man es anders kennt.
In einem Artikel las ich beispielsweise, dass man, wenn die Polizei (oder andere Profis) die Waffe ziehen, sie die Waffe nach unten halten, wenn sie irgendwo einen Raum betreten, weil diese dann nicht so leicht gesehen werden kann.
Habt ihr auch nur irgendwann mal James Bond so gesehen? *ggg*
Es wäre ziemlich irritierend, würde er das plötzlich machen ...

Bei Büchern bin ich da kritischer.
Da hat man schließlich die Zeit für Detailzeichnungen. Gewissermaßen darf man sie auch erwarten, oder anders gesagt: Ich erwarte sie.

Um nicht nur zu meckern: Beeindruckt hat mich das Buch "Ich und die anderen" von Matt Ruff.
Es ist genaugenommen ein Roman. Also pure Fiktion, alles ausgedacht.
Aber es geht um multiple Persönlichkeitsstörungen. Und das, was da drinsteht, fand ich so unfassbar, so unglaublich, dass ich tatsächlich mal eingehender recherchierte, ob da auch nur irgendetwas davon stimmt.
Meine beinahe schon schockierende Erkenntnis: Es stimmt! Und zwar alles! Sämtliche dort beschriebenen Phänomene, inklusive der verschiedenen Therapierungsarten, stimmen - und zwar bis ins kleinste Detail.

Das hat mich so beeindruckt, dass ich nun vor habe, mir alle seine Werke vorzuknöpfen.
Unbenommen natürlich, dass mich vielleicht eine Enttäuschung wie jene Schätzings erwarten könnte ...
Bei Schätzing indes denke ich mir einfach, dass er dachte es wäre nicht so nötig, genau zu recherchieren. So nach dem Motto "sie kaufen mein Buch eh alle, also brauche ich mir den Stress jetzt nicht mehr zu machen".

Tja - er hat sich geirrt. Zum Glück. *g*
Finde den Thread äußerst lustig,
wenn man den ersten Beitrag der TE liest, wieviele "Patzer" sie sich da geleistet hat, aber ordentlich Dampf abläßt *haumichwech*


Liebe Lilly, für sowas hat man normalerweise Lektoren.

Interessiert? *zwinker*
*****971 Mann
484 Beiträge
Mir kommen spontan zwei Dinge in den Sinn.

1) Mich stört es immer, wenn in einem Buch wirtschaftliche Zusammenhänge beschrieben werden und der Autor offensichtlich keine Ahnung hat von was er schreibt. Drei Beispiele: In der Larsson Trilogie (ich glaube im dritten Teil) spielt ein Kapitel in Gibraltar. Dort lässt Larson einen Anwalt seitenlang seine Geldanlagestrategie erklären. Inhaltlich so unglaublich schwachsinnig, dass ich die Seiten gleich nochmal gelesen habe, weil ich es nicht glauben konnte. Hat dem Buch aber nicht wirklich geschadet, weil es für die Gesamthandlung unerheblich ist. Beispiel Zwei: Ken Follett, Die Pfeiler der Macht. Ich finde, dass die ersten Dreiviertel des Buches wirklich gut sind. Wirklich schöne Popcornunterhaltung, aber im letzten Teil des Buches bricht das Bankhaus Pilaster wegen einer - für die Familie Pilaster - lächerlichen Summe zusammen. Hat mich beim Lesen unglaublich gestört, weil die Sache einfach zu beheben gewesen wäre (Verflechtungen mit Argentinien weiter ausschmücken und die Summe die auf dem Spiel steht verhundertfachen). Bei mir hat sich da der Eindruck aufgedrängt, dass Ken Follett sein Seitenquantum erreicht hat und die Geschichte möglichst schnell abschließen wollte. Beispiel Drei: Peter Scheibler, Verspekuliert: So wie in dem Buch beschrieben funktionert Geldwäsche einfach nicht. War mir aber egal, weil das Buch eh nicht besonders war.

2) Ich lese viel Reiseliteratur und ich finde es immer wieder erstaunlich, das in den deutschen Ausgaben motorradspezifische Begriffe falsch übersetzt werden.

Aber, bei Literatur handelt es sich um Fantasie. Wenn die Autoren das wirkliche Leben realistisch beschreiben würden, dann wären die meisten Geschichten mehr als nur langweilig.
und Oscar Wilde's romanfigur schreibt sich Dorian GrAy ....,

Upps - what the...und das, wo ich beide Filme im Regal hab sogar den uralten in Schwarzweiß - wat peinlich *tuete*,

Tja, das muss ein freud´scher Verschreiber sein (und um mich selbst zu lektorieren, da bekenne ich mich schuldig - dafür bin ich hier zu faul *g*). Wahrscheinlich heimlicher Neid auf die Tatsache, dass der Kerl nie graue Haare kriegen wird. *baeh*

Aber hey, immerhin versuch ich euch diesen Nonsens hier nicht für teures Geld zu verkaufen, oder? *baeh*
Ich war damals bei einer Autorenlesung bei Frank Schätzing und "der Schwarm"
Er hat grinsend darauf hingewiesen, dass in der ersten Auflage folgendes passierte:

Liebesszene am Strand, die Protagonisten pudelarschnackig... die Killerkrebse kommen, das Paar flieht -pudelarschnackig- zur abgestellten Harley und fährt davon... schon mal nem nackten Mann inne Tasche gepackt??? Ein paar Seiten vorher hat er nämlich geschrieben, dass der Schlüssel abgezogen und in die Tasche gesteckt wurde.

In der 2. Auflage wurde der Schlüssel dann stecken gelassen

Ich find derlei Fehler -wenn ich sie denn entdecke- ganz witzig und denke mir, dass ich nicht der einzige Volldepp bin, der ungestraft durch die Gegend rennt.

Das mit Alkohol und Schwangerschaft im Buch finde ich nun nicht so tragisch... da es durchaus der Realität entspricht. Wieviele Frauen betrinken sich in der Schwangerschaft und bringen ein geschädigtes Kind zur Welt??? Ganz ganz viele! Nicht, dass ich das befürworte - bewahre - aber es ist nun mal so!
Liebesszene am Strand, (...) das Paar flieht -pudelarschnackig- zur abgestellten Harley und fährt davon... schon mal nem nackten Mann inne Tasche gepackt??? Ein paar Seiten vorher hat er nämlich geschrieben, dass der Schlüssel abgezogen und in die Tasche gesteckt wurde.

Das erinnert mich an eine Beschreibung, die ich mal gelesen habe: Robinson Crusoe hat sich im Roman wohl auch seine Klamotten ausgezogen, um zu einem Schiffswrack zu schwimmen, und packt sich dort erst mal die gefundenen Dinge in die Taschen. *g*

Ich hab's nicht verifiziert, aber soll wohl auch so in der Geschichte stehen.

Solche Patzer finde ich ebenfalls nicht dramatisch. Manche Fehler sind eher klein und witzig.

Gruß
Chennai
*****eiv Frau
13.448 Beiträge
Peinliche Patzer ...
Also mich ärgert es schon, wenn in Fernsehkrimis allzu peinliche Patzer auftreten. Wo bleibt denn da die Logik?
Ich erinnere mich an einen "Schimanski", der den Kindesmörder eines Kollegen sucht, aber den Vater nicht fragt, wo er das Kind am Vorabend abgeliefert hat.
Oder "Schwangere und Alkohol": In dem Film "Die Rettich, die Czerni und ich" bringen diese Sickergruben doch tatsächlich gesunde Kinder auf die Welt.
Was auch nicht sonderlich realistisch ist (aber das ist Fiktion ja nicht, höchstens, wie gesagt, unlogisch), sind Serienhelden, die nicht altern.
Aber das muß so sein, sonst wären diese Serien ja zu Ende!

L.G.
Zeruleiv
Wieviele Frauen betrinken sich in der Schwangerschaft und bringen ein geschädigtes Kind zur Welt??? Ganz ganz viele!

Ähm...mal ganz OT: Es gibt auch haufenweise Frauen, die ein geschädigtes Kind bekommen, ohne einen Tropfen angerührt zu haben und solche, die sich regelmäßig betrinken und am Kind is nix dran (Glück gehabt).

Trotzdem isses halt ein Risiko, dass man nicht eingehen sollte.

Die betreffende Lady war übrigens Ärztin...

Aber das mit der Harley ist echt komisch. Solche Sachen stören mich auch weniger, als wenn ganze Figuren unausgegoren daherkommen. *zwinker*
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