Arbeitsbedingungen sind nicht nur bei McDonald nicht optimal, auch bei Aldi, Deichmann, dem Blumenladen um die Ecke und dem örtlichen Kindergarten sind sie schlecht. Aber wer keine Arbeitsgesetze lesen kann, kann sich auch nicht dagegen wehren;-)
Ich glaube ja kaum, dass die Arbeitsbedingungen so schlecht sind, weil die Mitarbeiter nicht in der Lage wären, sich über ihre Rechte zu informieren. Und die Bezeichnung „nicht optimal“ ist ja auch sehr hübsch ausgedrückt. Wenn die Gründung von Betriebsräten unterbunden wird, Löhne auf Sozialleistungsniveau gezahlt werden, im Krankheitsfall auch mal gar nichts mehr, so ein immenser Zeitdruck herrscht, dass keine Pausen mehr möglich sind, Arbeitsschutz nicht eingehalten wird, fragwürdige Hygienebedingungen herrschen usw., dann bezeichne ich das eher als „nicht akzeptabel“. Da werden Mitarbeiter systematisch ausgenutzt (daher auch die Bezeichnung Systemgastronomie
).
Ich wollte hier aber nicht die Arbeitsbedingungen von McDonald’s diskutieren, es ging mir nur um die Diskrepanz zwischen innerem Zustand (Gewinnmaximierung auf Kosten des Personals) und äußerer Selbstdarstellung (großer Retter der Lesekompetenz).
Die Werbung von McDonald’s war ja schon immer ganz besonders unglaubwürdig (glückliche Kühe vom Bauern aus dem Nachbardorf und Topmodels, die sich mal eben einen Burger für zwischendurch holen).
Diese ganze Aktion ist ebenfalls nur ein netter Werbegag, mehr nicht. Ich bezweifle einfach, dass dadurch so viele von den Kindern, die es nötig hätten, längerfristig zum Lesen gebracht werden. Das wird McDonald’s auch nicht interessieren. Hauptsache, der Umsatz stimmt!