Ha(a)s' und Wolf
Der Haas ist ein ganz Großer. Hinterfotzig, mit erstaunlichen Wendungen. Klug beobachtend. Setzt sich wohltuend ab von so manchem bedeutungshuberischen, Größe markierenden Neudeutschen.
Was uns Piefkes oft abgeht, hat er. Im übrigen visuell gut dargestellt in der Figur des Brenner von Josef Hader. Als seien da Zwillinge in beiden Künsten (der schreibenden, der darstellenden) unterwegs. Wen haben wir noch. Klar, Thomas Bernhard, Karl Kraus, Wolfgang Ambros, Georg Kreisler sel. Die Grantler, Nestbeschmutzer findet man leider selten hierzulande in der öffentlichen Rezeption... Wer ficht hier, im Teutschen die feine Klinge? Henscheid, Kapielski, Frank Schulz, Michi Rudolf sel., die Kronauer...
Hass' "Das Wetter vor 15 Jahren" ebenso lesenswert wie seine Brenner-Romane. Humorvoll, formal überraschend.
War dieses Jahr einige Wochen dienstlich im selbsternannten Paradies auf Erden, im Salzkammergut. Natürlich muß es in solchen satten, gediegenen Gegenden Unangepaßte geben, die dem ganzen Heilen, Schönen auf die Pfoten klopfen. Das gilt für Österreich wie für die Bundesrepublik. Nur scheint es bei den Öst'reichern künstlerisch mehr zu fruchten.
Tschüß, Ihr nach Aufklärung dürstenden Leseratten und -rättinnen!