Wirklichkeit oder reine Phantasie?
Welche Art von Literatur vermag euch mehr zu fesseln? Sind es Bücher, in denen vom Autor fremde Welten erschaffen werden, oder lest ihr lieber Bücher, die im Rahmen einer Geschichten die Realität in unserer Welt so gut wie möglich widerspiegeln? Und warum ist das so? Was sucht Ihr in einem Buch?Ich stellte mir diese Fragen gerade, als mir beim Aufräumen meines Bücherschranks auffiel, dass bei sich unter meinen Büchern nur ganz wenige befinden, die nicht in der realen Welt spielen. Fantasy und Science Fiction haben mich irgendwie noch nie wirklich gereizt (wenn man mal von "Per Anhalter durch die Galaxis" absieht, das eines der witzigsten Bücher ist, das ich je gelesen habe). Viele Bücher, die ich mag, spielen zwar in vergangenen Jahrhunderten, doch versuchen sie stets, die Welt, in der der Plot der Geschichte spielt, realitätsgerecht darzustellen.
Ich kann mich auch erinnern, dass ich einmal "Hundert Jahre Einsamkeit" von Gabriel Garcia Marquez fast beleidigt aus der Hand legte, als auf einmal ein fliegender Teppich auftauchte, und keiner der Charaktere im Buch sich darübers sonderlich verwundert zeigte. Ja, gerade diese Selbstverständlichkeit des Irrealen hat mich glaub ich gestört. Dagegen gibt es durchaus Bücher, die ich mag, in denen irreale Dinge passieren (Gruselromane aus dem 19.Jhd. zum Beispiel wie "Dracula"). In denen wird das Irreale von den Charakteren aber eben als unerklärlich und erschreckend empfunden - was mir als Leser dann auch wieder als eine "realistische" Reaktion auf das Geschehen erscheint.
Liegt es an meiner mangelnden Phantasie, dass ich mich ungern in komplett erfundene Welten begebe? Nein, ich glaube, dass ich einfach einem Autor seine erfundene Geschichte schneller "abkaufe", wenn er sie durch viele Dinge aus der auch mir bekannten Realität anreichert.
Wie geht es euch mit der Frage Realität/Phantasie in Büchern?