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Sätze, die bleiben...

Sätze, die bleiben...
Bei einem Film spricht man gerne von Zitaten. Mir geht es manchmal so, dass beim Lesen eines Buches plötzlich ein Satz da steht, der trifft. Vielleicht bleibt mir nicht das ganze Buch im Kopf, vielleicht lag es auch nur an meiner Stimmung, aber der Satz bleibt.
Kennt Ihr das?
Welche Sätze haben Euch getroffen?
Und aus welchen Büchern?

Ich gehe mal mit gutem Beispiel voran

Sie ist noch bei Dir, wenn auch schwer zu sehen in diesen Tagen, unsichtbar fast wie ein Glas grauer Limonade in einem dämmrigen Zimmer...und dennoch ist sie da, kühl und ätzend und süß und darauf wartend, verschluckt zu werden, um deine tiefsten Zellen zu berühren, um zu wirken zwischen deinen trübsten Träumen

Aus "Die Enden der Parabel" vom Thomas Pynchon
******rot Frau
13.137 Beiträge
Eine gute Idee, denkt aber bitte daran, nicht einfach blanke Sätze einzukopieren, sondern geht auch darauf ein.

Lg
Kirschrot
********7_by Frau
502 Beiträge
Der Satz der bleibt....
" Jeder Mensch ist selber für sein Leben veranwortlich, gestalte es wie es Dir beliebt."

Das Buch dazu: Maniana Kompetenz

Das Buch ist eine einzige Offenbahrung.
Da stimmt eigentlich jeder Satz.
Warum mir genau der gefällt, er ist kurz, prägnant und trifft es einfach. Nichts auf der Welt ist einfacher als genau das zu tun.
Ich könnte sicherlich auch andere Wortmeldungen an die stelle setzten, die alle genau das selbe sagen.....
aber ein Satz aus vergangener Zeit, von alten Kulturen, in die wir schon lange keinen Einblick mehr haben, der ist es wert genau hier ganannt zu werden.
******aas Mann
1.585 Beiträge
"So regen wir die Ruder, stemmen uns gegen den Strom und treiben doch stetig zurück, dem Vergangenen zu."

Der letzte Satz des "Großen Gatsby" von F. Scott Fitzgerald (im Englischen natürlich schöner) fasst das Lebensgefühl des Romans zusammen, in dem es hauptsächlich um Hoffnungen geht; wenn auch um falsche Hoffnungen. Und doch ist der Satz gar nicht so pessimistisch wie man glauben mag - und auch gar nicht so veraltet wie das Buch selbst.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Für mich ist es die zweite Strophe von Rilkes "Panther":

"Dei weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich in allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht."

Diese Worte berühren mein Herz, und das, denke ich, ist ein Zeichen von gelungener Kunst, egal ob im Bereich Literatur, Musik oder bildende Kunst.
Also auch auf die...
...Gefahr hin, dass ihr mich hier jetzt verhaut, will ich Euch nicht vorenthalten welcher Satz mir bis heute noch immer im Gedächtnis ist, weil das Genre so gar nicht passt:

Magie ist die Kunst des Denkens....wie bei allem, was Du noch lernen musst, stützt auch sie sich in erster Linie auf einen disziplinierten Geist

aus Eragon - Der Auftrag des Ältesten

Oromis, ein Elf, der Eragon die Weisheiten der Magie und damit auch indirekt des Lebens nahebringen will, versucht seinem Schüler auf eine ganz einzigartige Weise die Grundsätze zu vermitteln. Mich hat damals, als ich das Buch las - in einem anderem Leben - dieser Satz nicht mehr losgelassen. Oft habe ich bei stundenlangen Waldspaziergängen darüber nachgedacht und versucht zu erfassen, welche Weisheit in den Worten 'Magie ist die Kunst des Denkens' steckt, habe mit den Worten gespielt, sie vertauscht und bin selbst heute noch immer davon beeindruckt, welch ungeheuerliche Wahrheit sich darin spiegelt.
********7_by Frau
502 Beiträge
@ Helenas....
Wieso verhauen...es geht doch darum das zu Äußern was einen bewegt hat.
Und dieser Satz ist mir auch noch im Kopf geblieben...hatte ihn verrammscht.
Es gibt schon tolle Worte!
Das sehe ich genauso. Der Wert eines Buches liegt für mich einzig in der persönlichen Erfahrung.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Außerdem leben wir von der Verschiedenheit, es wäre doch furchtbar langweilig, wenn allen dasselbe gefallen würde.
Danke ...
...Ihr Lieben und Ihr habt natürlich recht. Nichts desto trotz ist jetzt Eragon nicht gerade ein literarisches Werk, das sich mit den hier Angesprochenen vergleichen lässt *zwinker* ...
******rot Frau
13.137 Beiträge
mach dir da mal keine Sorgen, ich lese zur Ablenkung und zum abschalten mit Wonne auch sehr leichte Kost und da findet sich überraschenderweise so mancher Satz, der beschäftigt, nachhallt und einfach grad gut ist *g*

Trotzdem macht mich das Thema nachdenklich, ich hab überlegt, aber mich begleiten diese Sätze immer nur temporär, grad wenn sie halt zu mir und meinem Leben passen, aber dann vergesse ich sie doch wieder und könnt hier keinen wiedergeben - bei ganzen Büchern sieht es allerdings anders aus *g*

Vielleicht erinnert mich ja das ein oder andere Zitat von euch wieder *g*
ich freu mich

lg
Kirschrot
Es gibt so viele gute Bücher mit so vielen schönen Sätzen:

Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon
ein super Buch, da könnte ich 5 Seiten mit Auszügen füllen, aber einer reicht erst mal:
Von tausend Erfahrungen, die wir machen, bringen wir höchstens eine zur Sprache, und auch diese bloß zufällig und ohne die Sorgfalt, die sie verdiente. Unter all den stummen Erfahrungen sind diejenigen verborgen, die unserem Leben unbemerkt seine Form, seine Färbung und seine Melodie geben.

@******rot: Vielleicht kannst Du dich ja deshalb nicht mehr an die Sätze erinnern, da sie dir eine neue Richtung gegeben haben und danach keinen weiteren Sinn mehr hatten...

Marcel Proust, Eine Liebe Swanns
das Buch selbst fand ich nicht gut, aber diese eine Satz ging mir nicht mehr aus dem Kopf:
... denn sie erklärte minderwertige Lektüre für ebenso ungesund wie Bonbons und Kuchen, wobei sie nicht bedachte, dass der große Hauch des Genies auf den Geist eines Kindes einen gefährlicheren und minder belebenden Einfluss ausübt, als der freie Himmel und der Seewind auf seinen Körper.

Ja, da wusste ich was mit mir nicht stimmt, ich habe als Kind einfach die falschen Bücher gelesen *zwinker*

Und natürlich noch mein Lieblingsbuch:
Louis-Ferdinand Céline, Reise ans Ende der Nacht
Philosophieren ist auch nur eine andere Art, Angst zu haben, und führt zu nichts als zu feigen Trugbildern.

Tja, die ersten Philosophen waren ja Wissenschaftler. Bis sich die Philosophie und die Wissenschaft getrennt haben. Heute sind Wissenschaftler, Leute die Antworten suchen ohne sich nach der Konsequenz zu fragen und Philosophen sind Leute die Fragen stellen ohne sich um die Antwort zu bemühen. *floet*

Ich suchte ein billiges Restaurant und betrat eine jener durchrationalisierten, allen offen stehenden Abfütterungsanlagen, deren Service sich auf ein Minimum beschränkt und wo das Ritual der Nahrungsaufnahme auf das exakte Maß der biologischen Notwendigkeit reduziert ist.

Da musste ich damals so an meine Mensa denken *haumichwech*
**********smeer Frau
779 Beiträge
der Nachtzug ist ein wundervolles Buch...
"Wenn es so ist, dass wir nur einen kleinen Teil von dem leben können, was in uns ist - was geschieht mit dem Rest?"

Pascal Mercier: Nachtzug nach Lissabon
Toll
Ich bin wirklich begeistert über soviel Input hier. Vom "Nachtzug" habe ich jetzt schon viel gehört und gelesen. Bald kommt da ja auch eine Verfilmung (sich schon gedenklich auf den nächsten Fred stürz).
Ich werde noch arm bei Amazon *zwinker*
**********smeer Frau
779 Beiträge
Paulo Coelho, Brida
"Niemand kann einen Sonnenuntergang besitzen wie jenen, den wir an einem Abend gesehen haben. So wie auch niemand einen Abend besitzen kann, an dem der Regen gegen die Fensterscheiben schlägt, oder die Ruhe, die ein schlafendes Kind ausstrahlt, oder den magischen Augenblick, in dem sich Wellen an einem Felsen brechen. Niemand kann das Schönste besitzen, was es auf Erden gibt - aber wir können es bewusst genießen und lieben."
*******2010 Mann
136 Beiträge
Ernst Jünger "Auf den Marmorklippen"
.... und süßer noch wird die erinnerung an unsere mond- und sonnenjahre, wenn jäher schrecken sie beendete. dann erst begreifen wir, wie sehr es schon ein glücksfall für uns menschen ist, wenn wir in unseren kleinen gemeinschaften dahinleben, unter friedlichem dach, bei guten gesprächen und mit liebevollem gruß am morgen. ach stets zu spät erkennen wir, dass damit schon das füllhron reich für uns geöffnet war.......
******rot Frau
13.137 Beiträge
Bitte beachtet meinen Hinweis:

Bücherecke: Sätze, die bleiben...

Wir kommen sonst mit der Regel "Nur eigene Texte" in Konflikt und ich muss die Beiträge entfernen.

Lg
Kirschrot
Den "Nachtzug" fand ich sterbenslangweilig, aber die Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden ... *g*

Sätze aus Büchern bleiben bei mir leider nur selten hängen, es sind eher Lebensweisheiten, die mich zuweilen sehr beeindrucken. Die kann ich mir einfach besser merken ...

Darum hier nur mal ein Auszug aus dem Buch "Dinge geregelt kriegen (ohne einen Funken Selbstdisziplin)", das meinem Leben einen ordentlichen Verschub verpasst hat, da ich zu jenen Prokrastinierern gehöre *zwinker*

"10 Dinge, die man ohne schlechtes Gewissen unterlassen kann

(...)

6. Geschirr abtrocknen. (Erledigt sich früher oder später von alleine.)

7. Selbstmord begehen. (Siehe Geschirr abtrocknen.)

(...)
"

Diese kleine Stelle ist es, die hängen geblieben ist. Zum Einen natürlich wegen des Humors, zum anderen aber auch aufgrund der Message: Es gibt Dinge die sich von selbst erledigen. Wenn man sich nur ein einziges Mal die Mühe macht herauszufinden welche es sind, fällt automatisch sehr, sehr viel im Leben weg, das man machen "muss".
Diese Erkenntnis, neben vielen anderen in diesem Buch, hat mich zu einem sehr viel gelasseneren Menschen gemacht.
So gelassen, dass ich inzwischen Dinge erledige, die mir vormals wie ein rieeesiger Berg vorkamen. *g*
immer wieder Seneca
aus dem "glückseligen leben"

"In drei Zeiten teilt sich das Leben, in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Die Zeit in der wir jetzt leben, ist kurz, die Zukunft ist ungewiss, nur die Vergangenheit ist gewiss."

was ich für mich so interpretiert habe, achtsam, mit allen sinnen, meine gegenwart mit all ihren überraschungen zu erfahren, zu leben, zu geniessen ...

was nun aber nichts mit dem zuvor diskutierten "nachtzug" zu tun hat ... *smile*
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Für mich das schönste, was über die Liebe geschrieben wurde. Und da wir vom Apostel Paulus wohl nicht mit Copyright-Klagen rechnen müssen, zitiere ich es komplett:

"Wenn ich mit menschen- und mit Engelszungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen, und hätte die Liebe nicht, so wäre es mir nichts nütze.
Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser prophetisches reden ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war.
Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen wie ich erkannt bin.
Nun aber bleiben Glaube; Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen."
(1. Kor. 13, zitiert nach Luther 1984)
*****har Paar
41.020 Beiträge
Wenn man jedoch bedenkt, dass es kaum einen größeren erklärten und eindeutigen Frauenfeind gab als diesen Apostel Paulus (wie sich an vielen anderen Bibelstellen zeigt), liest sich das alles leider nicht mehr ganz so großartig, wie es auf den ersten Blick klingt ...

(Der Antaghar)
******ins Frau
23.213 Beiträge
JOY-Team 
Zafon - Der Schatten des Windes
Einmal hörte ich einen Stammkunden in der Buchhandlung meines Vaters sagen, wenige Dinge prägten einen Leser so sehr wie das erste Buch, das sich wirklich einen Weg zu seinem Herzen bahne. Diese ersten Seiten, das Echo dieser Worte, die wir zurückgelassen glauben, begleiten uns ein Leben lang und meißeln in unserer Erinnerung einen Palast, wie viele Bücher wir lesen, wie viele Welten wir entdecken, wieviel wir lernen oder vergessen.
Einfach nur schön
dieser "Schatten des Windes".......ich fand diesen Satz auch herausragend!! Sind die anderen Bücher ähnlich gut?
****33 Mann
3.157 Beiträge
Sätze die bleiben...
Es kann ja auch mal ein nicht so tiefsinniger Satz im Gedächtnis hängen bleiben. z.B.
* Beschränken wir uns darauf, dass er von einer Beziehung zur anderen hüpft. ER IST VOLLKOMMEN MONOGAM. ABER UNSTEHT. Molly hat sich.....usw.
(Aus DUBLIN STREET)
"Bis ich dich finde" von John Irving
"Später merkte Jack, dass die Arbeit eines Schauspielers keineswegs kompliziert war, aber aus zwei Teilen bestand. Ganz gleich wer man war : Erst sorgte man dafür, dass die Leute einen liebten, und dann brach man ihnen das Herz."

Grausam, aber sehr treffend finde ich. Der Jack im Buch lebt im Grunde genauso.
Er ist nicht in der Lage, eine beständige Beziehung auszubauen. Spielt mit denen,
die ihn mögen (die Frauen liegen ihm zu Füßen) und lässt sie fallen, bedeutungslos. Er ist nicht in der Lage sich zu freuen und er kann nicht trauern. Sehr drastisch und packend geschrieben, wie alles von John Irving. Sind wir nicht alle ein bisschen Schauspieler ?
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