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Das Phänomen "Krimi"

*****011 Frau
2.467 Beiträge
Themenersteller 
Das Phänomen "Krimi"
Ich bin ein bekennender Krimi-Fan, und damit befinde ich mich ja in zahlreicher Gesellschaft. Und manchmal treibt mich die Frage um, warum soviel mehr Morde zwischen Buchdeckeln und im Fernsehen geschehen als in Wirklichkeit - zum Glück. Einfache Antwort: das bedient eine Nachfrage, zu der ich selber ja auch beitrage. Aber warum lesen wir das so gern? Was sind eure Ideen dazu?
obwohl bekennende krimi-leserin, habe ich da noch nie drüber nachgedacht. und ... werde auch weiterhin nicht analysieren warum ich diese art literatur anderer vorziehe. ich mag sie halt. es muss nicht immer gründe für vorlieben geben. oder?
**********ire21 Frau
2.155 Beiträge
Ein erster (vorsichtiger) Versuch:
  • Die Spannung.
  • Das Rätsel (die Morde werden ja meist aufgeklärt, bei den klassischen Agatha Christie Krimis kann man ja sehr gut miträtseln).
  • Eine etwas morbide Faszination, das Dunkle hat nun mal seinen Reiz.
  • Die interessante psychologische Komponente und die Hintergründe für die Tat.
  • Das vorgegebene Format erfüllt die Erwartungshaltung, man weiß worauf man sich einlässt, hat bei aller Überraschung, das altgewohnte vorhersehbare.


Aber, ich lese auch sehr gerne andere Bücher.
treibt mich die Frage um, warum soviel mehr Morde zwischen Buchdeckeln und im Fernsehen geschehen als in Wirklichkeit - zum Glück.

Nun, die Antwort ist eigentlich ganz einfach:
Nicht jeder (Krimiliebhaber) sieht die gleichen Krimis wie ein anderer, liest die gleichen Bücher und Vorlieben / Geschmäcker müssen bedient werden.
Es wäre unrealistisch für ein Genre, nur soviel abzubilden, wie in der Wirklichkeit geschehen, dann würde nämlich die Nachfrage nicht mehr bedient.
Und Krimiliebhaber hätten bald weder mehr was zu lesen noch zu gucken, man müßte die Mordraten in die Höhe treiben, um diese Frage zu bedienen - das geht ja wohl nicht.

Es gibt auch viel mehr Reiseführer über Länder, Städte, Tralala als man jemals in einem Leben bereisen kann.
Kunden möchten doch Auswahl haben...
Daher ist mir die Intention der Frage nicht so klar. Vielleicht stehe ich auch nur auf dem Schlauch.

Warum wir das gern lesen?
Weil wir Spannung mögen und spannende Bücher vertreiben uns häufig schneller die Zeit als anstrengende, vielleicht dennoch ebenso interessante.

Ich lese Krimis gern zum Zeitvertreib auf längeren Reisen, wenn ich krank bin und mich ablenken will und hiepere darauf, wie es weitergeht, wie sich entwickelt, wer es war, wie herauskommt, wer was (nicht) getan hat.

Andere Bücher lese ich nicht im Krankheitsfall, sondern wenn ich mich besonders gut konzentrieren kann, wenn ich Zeit habe, wenn mir nicht wichtig ist, daß diese schnell vergeht, wenn ich mich einfach besser mit etwas anderem fühle.
Das kann dann sehr Anspruchsvolles sein - sowas hat für mich nicht den gleichen Stellenwert wie ein Krimi.
Alles zu seiner Zeit *zwinker*

Allerdings wage ich zu bezweifeln, daß ein Normalbürger wirklich beurteilen kann, wieviele Morde tatsächlich geschehen...
*******2010 Mann
136 Beiträge
Verbrechen...
Liebe, Sex und Macht

sind starke Anreize und Motive und zeigen überhöht unsere Welt, gerade jetzt, wo sie so erbaRMUNGSLOS ist.....
Ich glaube, dass Menschen gerne Extremsituationen lesen, die gelöst werden. Das macht dann auch die Wirklichkeit scheinbar besser bewältigbar.

Nach 9/11 beispielsweise waren in den USA sämtliche Katastrophenfilme auf Wochen ausgeliehen, gingen auch käuflich weg wie geschnitten Brot. Da war es jedenfalls definitiv so! Am Ende eines jeden Katastrophenfilms wartet ein Happy End. Genau dieses wünschten sich die Bürger und erlebten so die Katastrophe noch einmal nach, nur dieses Mal mit einem guten Ausgang.

Da ein Mord eine ähnliche Katastrophe ist, könnten ja vielleicht ähnliche Mechanismen greifen. Zwar wird in der Realität selten jemand ermordet, aber sterben muss jeder mal. Vielleicht lässt sich so unbewusst mit dem Tod besser umgehen, wenn man weiß, dass zumindest in den Krimis immer irgendjemand dafür schuld sein wird.

Wäre jetzt meine spontane Idee dazu. *g*
warum
vielleicht liegt es schon in der Jugend sprich meine Mum ging ohne Krimi nie ins Bett (wie in dem Schlager "ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett") naja und im TV liefen dann auch die Krimis. Außer Sport.

Meine Mum las auch historische Romane (die ich gar nicht mag) und Rosamunde P. und so romantische Sachen.

Die Faszination an der Spannung blieb bei mir halt hängen. Und wenn ich so in mein Bücherregal schaue findet sich überwiegend nur spannendes was ich lese.
Es ist einfach der Nervenkitzel, man kann so schön abschalten. Romane sind entweder realitätsnah (Liebe, Liebeskummer, Scheidung, usw) oder totaler Kitsch (pretty woman mäßig)

Für mich ist lesen aus dem Alltag flüchten, außer ich lese die Zeitung. Deshalb bevorzuge ich Krimis, Thriller oder Fantasy Romane. Von einfachen Krimis aber vor allem psychologische Thriller haben es mir absolut angetan...Psychopaten haben halt irgendwie auch eine Faszination...die Faszination des Bösen. Und die Überlegung "was geht in solch einem Menschen vor" sind bei mir die Beweggründe

abgesehen von Fachbüchern (Kinderpsychologie, Kindesmißbrauch, usw) und geschichtlichen Büchern (2 ter Weltkrieg) die ich so nebenbei mal lese, aber das entspannen, entfliehen vom Alltag funktioniert da eben halt nicht, da ist man froh im ruhigen Alltag zu leben und nach dem Lesen wieder einzutauchen in die Realität

LG Frau PoL
Hallo zusammen

mein vater war lange jahre seines berufslebens bei der mordkommission und das war ein beruf, der ihn über seine vielen unregelmässigen feierabende hinaus beschäftigt hatte, besonders die gerichtsmedizin, wo er mit meiner mutter, die als krankenschwester tätig war, eine versierte ansprechpartnern hatte.

krimis fing ich an zu lesen, um zu schauen, wie sich die ermittlertätigkeit in der literatur darstellt, wieso die mühselige indizensammlung da oft so anders dargestellt wurde ... detaillierteres schauen in zu papier gebrachte welten, vergleiche mit dem in worte gefassten arbeitsleben meines vaters.

schon lange lese ich sie zum abschalten, betrachte gegenwarts-krimis teils als frühen spiegel der gesellschaften, in denen sie spielen (wobei die fülle der skandinavischen serienmörder wahrscheinlich kaum mit den tatsachen korrespondieren dürfte) und freue mich über gut geschriebene krimis mit überraschungen.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Themenersteller 
Jacques Berndorf erzählte bei einer Lesung, dass er zum Krimischreiben gekommen ist, weil andere Methoden des Aggressionsabbaus nicht mehr funktionierten. Bei mir reicht das Lesen, das ist nicht so mühselig *zwinker* .
wenn
mich ein buch auf den ersten seiten fesseld ist es mir egal ob es ein krimi ist oder ein andere art buch.

meistens verlasse ich mich da auf die meinung meiner frau die die bücher immer vor mir ließt.
*******kly Mann
847 Beiträge
Ich bin der Ansicht, dass der Erfolg von Krimis - abgesehen davon, dass viele einfach sehr spannend zu lesen sind - von zwei Dingen getragen wird.

Zum einen ist unter uns Menschen eine gewisse Faszination für "das Böse" vorhanden. Auch wenn wir uns (hoffentlich) selbst nie dazu hinreißen lassen, eine kriminelle Tat zu begehen, interessieren diese Verbrechen uns doch auf eigentümliche Seite.

Neben diesem Spiel mit unserer "dunklen Seite" geben uns (die meisten) Krimis auch etwas, das in der Realität nicht garantiert ist: das "Gute" siegt - und die "Bösen" werden bestraft. Dieses Gerechtigkeitsempfinden befriedigen Krimis eben auch häufig.

Und da das "Gute" am Ende siegt, können wir beim Lesen auch guten Gewissens fasziniert vom "Bösen" sein. *zwinker*
*****eiv Frau
13.445 Beiträge
Ich lese gerne psychologische Krimis. Oder welche mit Lokalkolorit ( von Leo.P.Ard bspw.) Oder Krimis, die gesellschaftskritisch sind, wie die von Jaques Bernsdorf. Oder Krimis, die vor hintergründigem Humor nur so strotzen. Ich sage nur: Jörg Maurer.
Mord und Totschlag, ja, das ist eben das Thema dieses Genres.
Aber ich unterhalte mich gut, bin abgelenkt, gefesselt.

Liebe Grüße
Zeruleiv
*******2010 Mann
136 Beiträge
ein schöner Aspekt.....
Krimis zeigen die menschliche Psychologie.....Künstler wie Patricia Highsmith zb und viele andere.....
*******_sin Paar
841 Beiträge
ganz ehrlich?
Krimis sind so ziemlich die Gruppe von Romanen die ich am seltesten lese.
Ich lese gern hisorische Romane, Fantasy, Biografien etc. In letzter Zeit kamen dann noch die Reihen "Shades of Grey" und "80days" dazu.

Krimis? Ich habe in meinem bisherigen Leben vielleicht fünf Krimis gelesen - mehr nicht ! Mit "Thrillern" zusammen vielleicht zehn.

Die Krimereihe die ich gelesen habe, war die "Millenium Triologie" von Stieg Larsson und die hat "reingehauen" - wow ! Aber wer will diesen Stoff toppen?

Naja, vielleicht bin ich da eine Aussnahme... *g*


lg chris
*****eiv Frau
13.445 Beiträge
@ corious

Jeder so, wie er will.
Ich denke, lesen ist gut.
Besser als sich stumpfsinnige Videos hereinzuziehen.
Lesen regt die Phantasie an und entspannt auch noch.

L.G.
Zeruleiv
*******_sin Paar
841 Beiträge
Natürlich...
...ich habe nur über mich persönlich gesprochen. Mein Beitrag diente nicht dazu den Krimi an sich, oder deren Leser, zu denunzieren.

Zum Thema Film aus meiner Sicht: Beides hat seine Daseinsberechtigung. Ich Lese ständig und immer - es vergeht kein Tag ohne lesen. Dennoch schaue ich auch gerne Hollywood- Filme. Das eine muss das andere nicht ausschließen.

lg Chris
*******ormy Frau
5 Beiträge
vielleser
Je älter ich werde umso kritischer werde ich mit meinem Lesestoff. Und umso weniger Krimis mag ich lesen. Vielleicht probiere ich es mal wieder mit dem nächsten dan brown, der im April erscheint.
*******2010 Mann
136 Beiträge
@brainstormy
dan brown schreibt doch immer nur wiederholungen seines ersten romans.... jedenfalls was die grundmotive angeht......
für mich jedenfalls ist dan brown außerordentlich erfolgreich nur in der vermarktung......
abschalten...
Ich lese Krimis um abzuschalten. Klappt ganz gut, da ja die Handlungen in der Regel nichts mit dem eigenen Alttag gemein haben.
Da hab ich dann auch Lust darauf mich einzulassen... auf böse Mörder, krankhafte Hirne, die Psychologie der Täter, Opfer und Ermittler. Und weiss...hinterher ist alles wieder gut. *g*
Lese dann auch gerne Sachbücher oder Autentisches aus Polizeiberichten und Gerichtsmedizin etc.
Ich will eben immer gerne wissen wie die Menschen so ticken (können).
Ich lese Krimis, weil ich da in eine Welt abtauchen kann, die ich im Alltag nicht erlebe (gottseidank). Das Mitfiebern, die Spannung, miträtseln, mitleiden finde ich toll. Sicherlich ist es "das Böse", das eine Faszination ausübt. Das Nichtalltägliche eben. Das "AusderNormausbrechen".
*****eiv Frau
13.445 Beiträge
@ secret-ary
Ja, ich sehe das auch so.

Zeruleiv
*******ormy Frau
5 Beiträge
Irgendwie ist das ja komisch, dass das gute nicht unterhaltsam ist. Das gibt es ja auch nicht so oft. Ich finde es rein persönlich interessanter mich mit den eigenen schattenseiten zu beschäftigen. Dann passiert etwas, das man Entwicklung nennt.aber es ist wirklich ein Glück, dass Literatur soo vielseitig ist und jeder das wählen kann was ihn unterhält. Naja dan brown.......wie ist das mit Fall, schmidbauer, falk und Co.? Immer ein mord, immer ein Kommissar fast immer eine Lösung? So oft kann man den Krimi auch nicht neu erfinden.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Themenersteller 
@*******ormy: Ich glaube nicht, dass hier jemand meint, das Gute wäre nicht unterhaltsam. Wir versuchen hier ja zu ergründen, warum uns das Böse so fasziniert und auch so gut unterhält. Und warum das Strickmuster Mord - Kommissar - Lösung so erfolgreich ist.
*****eiv Frau
13.445 Beiträge
Ich denke, letztendlich gibt es in Krimis wenig neue plots.
Interessant ist ja, die die Geschichte geschrieben ist.

L.G.

Zeruleiv
Ach, Plots gibt's eigentlich eine ganze Menge!
Wer das Muster "Verbrechen - Aufklärung - Ende" indes nicht so gerne mag, der ist bei Krimis doch ohnehin falsch. Das ist schließlich überhaupt erst das Muster, das einen Thriller zu einem Krimi macht.

Einen der besten Krimis, die ich jemals gelesen habe, war "Der Schakal" von Frederick Forsythe.
Denn dort kamen nicht Standardmuster vor (wie etwa die Frage des Kommissars "Wo waren Sie zu Uhrzeit xxx?", die jeder Tatortkommissar sicher schon im Schlaf kann *zwinker* ), sondern es wurden sowohl die Personen der Ermittlungsgruppe als auch der Verbrecher selbst minutiös durchleuchtet. Und das, ohne dass der Verbrecher etwa am Anfang einen Mord verübt hat - im Gegenteil, genau jenen gilt es ja zu verhindern ... und ob es ein Happy End ist, ist hier auch mal so gar nicht klar. *nein*

Auch wenn ich mich an die Wallander-Reihe von Henning Mankell zurückerinnere: Es sind auch das nicht klassische Krimis, sondern auch böse gesellschaftskritische, werden sie doch aus der Sicht eines alternden Kommissars erzählt, der die Jugend von heute und deren Brutalität nicht mehr versteht.

Ich bin überzeugt, dass es haufenweise Krimireihen gibt, die dieses "besondere Etwas" haben, was sie von einem Standardkrimi unterscheidet.
Man darf halt nicht sofort abwinken, sobald man auf dem Buchdeckel das Wörtchen "Krimi" zu lesen bekommt.

Ach ja, da die Autoren darum wissen, dass das Wort "Krimi" einige vom Lesen abhält, sind ja so einige Verlage schon dazu übergegangen, einfach "Thriller" draufzuschreiben *zwinker*
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