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Naomi Wolf - Vagina: Eine Geschichte der Weiblichkeit

Naomi Wolf - Vagina: Eine Geschichte der Weiblichkeit
Liebe Joyler!

Am 2. Mai 2013 erscheint die deutsche Ausgabe des Vagina-Buches von Naomi Wolf. Diese Empfehlung möchte ich Euch nicht vorenthalten, hat sie mir doch einen ganz neuen Zugang zu meiner eigenen Sexualität im geschichtlichen, medizinischen, kulturellen und soziologischen Kontext ermöglicht und (mögliche) Antworten zu vielen, vielen eigenen Fragen formuliert.

Der Titel allein hat mich gefesselt. Dann war ich doch etwas zögerlich als ich las, dass Naomi Wolf als "Feministin" großes Lob erlangt hat. Da bin ich persönlich erstmal zurückhaltend. Ich schätze einerseits die Frauenbewegung auch in Hinblick darauf, was für mich als Frau heutzutage in deutschen Gefilden möglich ist. Andererseits konnte ich nie wirklich etwas mit sexuellen Grabenkämpfen zwischen Mann und Frau beispielsweise auch bezüglich Pornographie anfangen, von Quotendiskussionen ganz zu schweigen. Aber das ist ein anderes Thema.

Naomi Wolf hat mich nach der Lektüre jedoch in vielerlei Dimensionen in meiner Sexualität neu aufgeklärt, mir verdeutlicht, auf welche individuelle Weise weibliche Sexualität gerade im Zusammenspiel mit der männlichen das eigene Selbstbewusstsein und die Identifikation als Frau fordert und fördert: die animalische(re weibliche) Grundstruktur der Geschlechtsorgane und nervlichen, hormonellen Verknüpfungen zum Gehirn, die Verknüpfung zwischen sexueller Erfüllung und kreativen Durchbrüchen mit vielen praktischen Beispielen und Hinweisen zu klinischen Studien, die Enttabuisierung bzw. ein Gegenstück zur Verunglimpfung des Begriffs Vagina beispielsweise hin zum zarteren, fühligeren Begriff Yoni aus dem Tantra.

Das Buch bildet meiner Meinung nach eine Brücke zwischen den hier im JOYclub unter anderem präferierten sexuellen Möglichkeiten, den Diskussionen in verschiedensten Foren und einer sehr individuellen Realität - für Frauen und Männer gleichermaßen! Schließlich lässt das Buch Raum für eigene Interpretationen und ist nach meinem Empfinden nicht als dogmatisch zu verstehen. Es geht eher um ein Zusammen, ein gemeinsames, besprechbares (!), erfüllendes Erleben der Lust und Liebe zwischen Mann und Frau. Dabei macht Naomi Wolf auch deutlich, dass die männliche, gleichgeschlechtliche oder transsexuelle Sexualität in ihrer Fülle eigenen Buchstoff bietet und in diesem Buch nur am Rande erwähnt werden kann.

Wer von Euch nun Feuer gefangen hat und sich bis zur deutschen Veröffentlichung an der englischen Ausgabe probieren mag, immerzu! Es liest sich gut und oft amüsant, allerdings sei vor den medizinischen Fachbegriffen im ersten Teil gewarnt. Da hilft aber Leo sehr gern und schnell aus *zwinker*

Zum Abschluss dieser Buchvorstellung noch das Zitat, das dem Buch vorangestellt ist:
How strange and awful it seemed to stand naked under the sky! How delicious! She felt like some new-born creature, opening its eyes in a familiar world that it had never known.
Kate Chopin, The Awakening

In diesem Sinne wünsche ich viel Freude, Reflexion und Entdeckungslust bei der Lektüre und würde mich über einen kritisch-freudigen Austausch an dieser Stelle dazu freuen!

"Erweckte" Grüße,
Naiade
vielen Dank!
für diesen sehr interessanten Tip! Ich habe in Bezug auf den Feminismus eine ähnliche Einstellung wie du, und Naomi Wolf finde ich sehr inspirierend, ich habe vor längerer Zeit online ein Video-Interview mit ihr gesehen, das mich sehr beeindruckt hat: sie hat eine tolle Ausstrahlung, und ihre Argumentation fand ich faszinierend. Habe mir von daher den 2. Mai schon im Kalender vorgemerkt, denn ein Buch zu so einem spannendem Thema von so einer interessanten Frau muss ich haben! *zwinker*
lg Widdermond
********on94 Paar
9.468 Beiträge
*danke* für den Tipp...das liest sich ja wirklich spannend *g*

Habe es mir auch meinem "Buch-Merk-Zettel" geschrieben *g*

Ja, ich bin auch der Meinung, dass uns die Frauenbewegung ein ganzes Stück weiter gebracht hat... aber auch hier gilt "Man(n) kann alles übertreiben...und Frauen auch"

Aber ich habe immer wieder das Empfinden, dass sich viele Frauen auf diesem Weg verloren haben... und wenn nicht sich selber, dann aber ihren Bezug zu ihrer Weiblichkeit,... zu ihrem FRAU sein... und das ists ehr schade...
*****ida Frau
17.819 Beiträge
danke!
*g*
ich find es immer wieder schön, wenn sich auf diese Weise aufklärt, was Feminismus wirklich bedeutet. Er hatte nämlich nie die Verteufelung der Sexualität im Sinn oder die Vernichtung *der Männer*.
*****eiv Frau
13.445 Beiträge
Danke für Deinen Beitrag, Kleine Hexe.
Man sollte nicht zu viel Alice Schwarzer lesen, die selbsternannte Domina der Frauenbewegung, ohne jeglichen Kontakt zur Basis.
Ja, Frauen sind sexuell! Wer hätte das gedacht.
Ich werde mir von dem vorgestellten Buch mal eine sogenannte "Fahne" besorgen und entscheiden, ob ich es dann lese (ich habe ja schon so viel über weibliche Sexualität gelesen).
Der Titel hört sich vielversprechend an.
Liebe Grüße
Zeruleiv
*****ida Frau
17.819 Beiträge
;-)
oh, ich denke auch Alice wurde mehr mißverstanden als sonst eine Vorreiterin der Frauenbewegung(en). Zumindest wollte und will man sie gerne mißverstehen - eben wie Frau Steinem, Frau Wolf, Frau de Beauvoir et al.
Denn meist ergibt sich ein ganz anderes Bild, wenn man Texte von ihnen statt über sie liest. Ging mir selber nicht anders.

on topic: zum Thema Weibliche Sexualität finde ich auch dieses hier sehr lesenswert, weil aufschlussreich: Unten rum. Die Scham ist nicht vorbei von Claudia Haarmann
http://www.claudia-haarmann.de/index.php4?punkt=rezensionen

die Psychotherapeutin hat Frauen in sehr intimen Gesprächen zu ihrer Sexualität, zu ihrem Verhältnis zu ihrer Vagina und zu ihrem Verhältnis zum eigenen Körper befragt. Roter Faden in den Gesprächen ist immer die Frage: "Meine Mutter würde den Satz: "Meine Vagina ist...." folgendermaßen fortführen." - ein sehr interessantes Gedankenexperiment *g*
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Um Missverständnissen vorzubeugen:

So wie auch Naiade …
****de:
… konnte ich nie wirklich etwas mit sexuellen Grabenkämpfen zwischen Mann und Frau beispielsweise auch bezüglich Pornographie anfangen.

Aber:

Wenn einer Gruppe von Menschen lange Unrecht angetan wurde ist später eine der Formen, damit umzugehen, die Mystifizierung. Der »edle, naturverbundene« Indianer beispielsweise. Oder eben die im Vergleich zum Mann »spirituellere« Frau. So liest sich die Beschreibung des Buches.

Das mit der »animalische(re weibliche) Grundstruktur der Geschlechtsorgane und nervlichen, hormonellen Verknüpfungen zum Gehirn …« zum Beispiel gefällt mir gar nicht. Der männliche Körper hat sich aus dem weiblichen entwickelt. Beide Modelle haben (zB) Schwellkörper und einen Punkt, der sehr stark mit Nervenzellen ausgestattet ist. Übrigens: für die matschigen Matschos: Der weibliche Schwellkörperapparat ist größer als der männliche. Der einzige Unterschied sind Größe, Form und Anordnung. Wer daraus Über- oder Unterlegenheiten ableitet, hat den Knall nicht gehört.

Wer jemals eine Vagina »verunglimpft« hat, war und ist nicht zurechnungsfähig. Oder ein Frauenhasser der weggesperrt gehört.

Wenn man es als »Erklärung« der Menschen mit XX-Chromosomensatz liest, ist es OK. Die Gefahr ist aber groß, dass (zu) viele das wieder als Munition im »Geschlechterkampf« (auch so ein hirnrissiger Begriff) verwenden. Das ist eine der bescheuerteren Eigenschaften von Homo Sapiens beiderlei Geschlechts.

Männer und Frauen sind gleicher als es scheint und als viele wahrhaben wollen. Kommt klar damit.
Ergänzung/Konkretisierung
Mir ist sehr bewusst, dass ich ein sehr emotional aufgeladenes kontroverses und teils tabuisiertes Thema mit der Buchvorstellung aufs Tableau gebracht habe. Und mir gefällt die von mir ja auch explizit gewünschte Vorab-Debatte. Vielen Dank für Eure ersten Beiträge *g*

Egal, welche Schlüsse Ihr für Euch aus dem Buch nach dem Lesen ziehen werdet, möchte ich folgende - sicherlich sehr subjektiv durch meine Wertvorstellung im Umgang miteinander geprägten - Punkte aus meiner Warte mit auf den Weg geben:
  • Ja, es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen Männern und Frauen, beide der Gattung Mensch. Dennoch gibt es ebenso gewisse mehr oder weniger offensichtliche anatomische, hormonelle und manch andere Unterschiede, die eben auch durch die jeweilige Sozialisierung eines Menschen geprägt sind. Wenn nun im Buch von Besonderheiten des Körpers und des "Funktionierens" der Frau die Rede ist, geht es definitiv NICHT um ein Besser oder Schlechter im Vergleich zum Mann. Vielmehr sehe ich darin einerseits eine Chance für die Frauen unter uns, sich selbst besser zu verstehen. Andererseits ist es für mich die Chance bzw. die Anregung für uns alle immer mal wieder über den Tellerrand "Geschlecht" zu blicken.
  • Frauen UND Männer sind für den Umgang miteinander verantwortlich. Keine/r sollte sich rein auf Forderungen eines Buches beziehen und daraus Erwartungen an den anderen oder die andere ableiten. Das heisst für mich: jede/r trägt zum Funktionieren und der Erfüllung der Lust in einer sexuellen "Beziehung" bei - unabhängig des Anlasses, der Dauer oder des Zwecks. Ja, das schliesst die Artikulation der und ein Bemühen um die sexuelle Lust des anderen mit ein. Beiderseits!
  • In dieser sachlichen Auseinandersetzung mit dem Buch/Thema geht es meines Erachtens um zwei Kernaspekte (, die gern ergänzt werden können und sollen!): erstens, die persönliche Erfahrung und individuellen männlichen wie weiblichen Schlussfolgerungen für das eigene Sexleben, die für mich in dieser Diskussion schützenswert sind. Zweitens, die sachliche Thematik bzgl. Studienergebnissen und/oder der medialen/akademischen Auseinandersetzung, in der persönliche Befindlichkeiten keinen Platz haben. Daher bitte ich weiterhin um eine differenzierte Betrachtung.


Mit der Buchvorstellung möchte ich neue/andere Sichtweisen zur weiblichen Sexualität im Austausch miteinander erörtern. Ich kann und werde das Buch hier nicht in seiner Fülle abbilden. Und auch in meinen Ausführungen beanspruche ich bei Weitem keine Vollständigkeit. Falls sich jemand von Euch in diesem Fred vor den Kopf gestossen fühlt, bitte ich um Raum und Respekt für alle hier aufgeführten Meinungen inklusiver der eigenen.

Lieben Dank und sonnige Grüße aus Stuttgart,
Naiade
Danke
für diesen Buchtip.
Jeder hat so seine Ansichten und eigenen Erfahrungen.
Bin auf den Lesestoff,Inhalt gespannt.
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