Jorge Louis Borges
"Die Bibliothek von Babel"
Alles, was man über das Lesen zu wissen vermag......
Hier der Wikipedia-Eintrag:
"Es handelt sich um eine Spekulation über eine mögliche Welt, welche als eine Bibliothek aller möglichen Bücher dargestellt ist. Diese Bücher, zufällig in der Bibliothek angeordnet, enthalten in der Mehrzahl für die Bewohner der Bibliothek unverständliche Texte. Die Idee einer solchen Universalbibliothek wurde von Borges bereits 1939 in einem Essay beschrieben und auf ihre literarischen Vorläufer zurückgeführt.[1]
Die Bibliothek wird als präexistent und unendlich dargestellt. Aufgrund dieser Unendlichkeit enthalte sie nach Ansicht des Erzählers alle Kombinationen des Alphabets. Borges spricht von 25 Zeichen: 22 Buchstaben, Komma, Punkt und Leerzeichen des hebräischen Alphabets.[2] Daraus resultiert die Tatsache, dass „Niemand eine Silbe zu artikulieren vermag, die nicht voller Zärtlichkeit und Schauer ist, die nicht in irgendeiner dieser Sprachen der gewaltige Name eines Gottes wäre.“ Es ist aufgrund der überwiegenden Menge der für die Bewohner nicht sinnvollen Bücher ein großes Glück, ein Buch mit auch nur einem für sie sinnvollen Satz zu finden.
Borges schildert weiterhin, wie verschiedene Bewohnergruppen der Bibliothek sich mit ihr auseinandersetzen: Es wurden und werden Sekten gegründet, von denen einige bis zur Vergötterung der meist nicht entzifferbaren Bücher gehen und andere zur Verbrennung der Bücher aufrufen, es gibt Wanderer, die die Bibliothek auf der Suche nach einem Buch mit der Antwort auf alle Fragen durchschreiten, es gibt Wissenschaftler, die sich mit der Struktur der Bibliothek befassen und viele mehr. In Borges’ Erzählung werden die Menschen in der Bibliothek alt, ohne eine Antwort gefunden zu haben auf das, was sie umgetrieben hat.
In dieser Geschichte spiegelt sich die für Borges typische Faszination des Unendlichen wider; er spekuliert verschiedene Entstehungs- und Gliederungsmöglichkeiten der Bibliothek. Auch bedient er sich, wie in allen seiner Geschichten, der Mystifizierung, bringt also beispielsweise Zitate, die schwer verifizierbar sind und bei denen nicht klar ist, ob Borges die zitierte Person erfunden hat oder sie nur kaum jemandem außer Borges, der eine gewaltige Allgemeinbildung besaß, bekannt ist. So lautet eine Fußnote:
„Letizia Alvarez de Toledo hat angemerkt, daß die ungeheure Bibliothek überflüssig ist; strenggenommen würde ein einziger Band gewöhnlichen Formats, gedruckt in Corpus neun oder zehn, genügen, wenn er aus einer unendlichen Zahl unendlich dünner Blätter bestünde. (Cavalieri sagte zu Anfang des Jahrhunderts, daß jeder feste Körper die Überlagerung einer unendlichen Zahl von Flächen ist.) Die Handhabung dieses seidendünnen Vademecums wäre nicht leicht; jedes anscheinende Einzelblatt würde sich in andere gleichgeartete teilen; das unbegreifliche Blatt in der Mitte hätte keine Rückseite.“