Kommentare @dalia - gruß nach Bonn ;-)
Es gibt 6500 Einzelsprachen und davon sind ca. 3000 nicht vom Aussterben bedroht, wenn ich mal großzügig rumrechne. Wieviel Sprachen kann ich? Genau. Führt dazu, dass ich also in der Regel in meiner Muttersprache lese und nur einen Milliprozentsatz in einer anderen Sprache. Diese andere Sprache kann man aber nicht, wenn man einen großen Vokabelschatz hat, sondern wenn man in der entsprechenden Sprache auch sozialisiert wurde und die gleichen Fernsehprogramme gesehen hat, die gleichen Radio-Jingles im Ohr hat und die gleichen Kinderlieder in der Freizeit gesungen hat. Erst dann wird man Feinheiten verstehen.
Stimmt von den tausenden sprachen beherrsche ich meine Muttersprache deutsch so gut, dass ich mich auf verschiedenen Ebenen ausdrücken und auch verstehen kann, mancher restriktive Code bleibt mir aber auch als muttersprachlerin verschlossen.
Sicher lese auch ich mit Ausnahme des englischen alle Originale aus anderen sprachen auf deutsch ...
Mit einem relativ großen Vokabelschatz verstehe ich, wie oben erläutert, Inhalte, Sinnzusammenhänge und manche Feinheiten des englischen; im französischen oder spanischen wäre mir das nur mit größeren Schwierigkeiten moeglich ...
Sicher kann eine Sozialisation in einer anderen Sprache noch mehr Bedeutungen erschließen - mit Ausnahme von zweisprachig aufgewachsenen Kindern ist dies aber nur wenigen gegeben ... Sollen die, die am lesen im original Spaß haben, deswegen darauf verzichten?
Und wer kann - ohne Kenntniss der Person beurteilen, wer von denen, die hier was gesagt haben, wieviel versteht, oder ob "man" sich nur Äußert, um
So empfinde ich das immer als eine etwas erzwungene Diskussion in der Menschen erklären, dass sie 2 Sprachen gleichidentisch gut können und das können eben nur sehr wenige.
Es wird immer von schlechten Übersetzungen geredet und wie sehr man sich beim Lesen aufregt. Wie fällt einem sowas auf? Das ist eine ernstgemeinte Frage, denn ich lese ein Buch und weiss doch gar nicht, was im Original steht. Am Ende gefällt mir das Buch oder nicht. Woher wisst ihr immer, dass es euch aufgrund der Übersetzung nicht gefällt? Ich hoffe, dass eines Tages zu verstehen und vielleicht kann ich dann mitreden.
Ich "rege mich" grundsätzlich über schlechtes deutsch auf, sei es bei einem original oder bei einer Übersetzung oder auch bei grammatikalisch falschen und vor Rechtschreibfehlern strotzender forenbeitraege (und bevor die
kommt, ja, ich benutze aus Überzeugung am PC ausschliesslich kleinschreibung und bin am iPad den Macken der automatischen textkorrektur unterworfen und korrigiere da nicht immer konsequent nach), weil ich Sprache als Handwerk gelernt habe und ein automatisches fehlersuchprogramm in meinem Kopf mitläuft ... Bei Übersetzungen ist mir dann oft klar, welche englische Wendung dahinterstehen könnte und wie man sie korrekter woertlich übersetzen oder auch paraphrasieren könnte ...daraus resultierte auch meine Kritik an "alten" Übersetzungen (ich glaube, die Agatha Christie Übersetzung, die mir neulich "über den weg lief" war aus den 70ern und grottenschlecht)
Harry Potter ist im original in hervorragender Sprache geschrieben ... Rowling hat halt Literatur studiert ... Und abgesehen von kleinen Macken ebenso hervorragend übersetzt
Die unsäglichen 50 gef*** Schatten sind Imho im englischen wie im deutschen gleichermaßen grausam ... Sprachlich gesehen ... Und eine echte masochistische Erfahrung für jeden Liebhaber - gleichgültig, ob des englischen oder des deutschen
Und grundsätzlich habe ich bei meiner buchauswahl weder den impetus, Wortschätze zu erhalten noch mich zu profilieren, ich lese das, was mir in die Finger kommt und mich interessiert, und ich habe, als ich drei Jahre im Ausland lebte und arbeitete mit einer Sprache, die ich zwar spreche und verstehe, aber nur mühsam lesen kann und gar nicht schreiben, meine Muttersprache zwar nicht im sprechen aber im Angebot an Literatur schmerzlich vermisst ... Die Bibliothek des Goethe-Instituts hatte ich schnell durchgeackert