Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Privat Partys Schweiz
8081 Mitglieder
zum Thema
Original und Fälschung9
Original und Fälschung Damit das warten auf dem Weihnachtsmann nicht…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Original oder "Fälschung"?

In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.672 Beiträge
Themenersteller 
Original oder "Fälschung"?
Da hier immer wieder auch Bücher nicht-deutscher Autoren vorgestellt werden und auch beispielsweise in einem Thema explizit nach "englischen Büchern" gefragt wird, stellten sich mir heute mehrere Fragen, die ich gerne an euch weitergebe ...

Wenn ihr einer Fremdsprache hinreichend mächtig seid, um den Inhalt eines Buches im großen und ganzen zu verstehen, lest ihr dann lieber das original in der jeweiligen Sprache oder die Übersetzung ins deutsche (respektive in eure eigene Muttersprache)?

Wie gut beherrscht ihr die andere Sprache, und wieviel versteht ihr vom Inhalt bzw. versteht ihr jedes einzelne Wort?

Schlagt ihr nicht bekannte Vokabeln nach oder reicht es euch, den Sinnzusammenhang des Textes zu erfassen?

Was haltet ihr von den deutschen Übersetzungen? Sind euch dabei schon grobe Schnitzer aufgefallen?

Bei welcher Art von Lesestoff lest ihr lieber das original?

wann ist es euch wichtig, Inhalte so gut zu verstehen, dass ihr gegebenenfalls zur Übersetzung in eure Sprache greift?

Wer liest warum grundsätzlich lieber Übersetzungen?

Viel Spaß beim plaudern über diese fragen

MfG
Beauty
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Schönes Thema
Fälschung ist ein sehr starkes Wort für die Übersetzung. So viele Sprachen, dass ich Übersetzungen vermeiden könnte, kann ich gar nicht lernen *g* , deshalb kann ich in den meisten Fällen nur hoffen, dass die Übersetzung was taugt. Aber es macht mir Spaß, fremdsprachige Bücher zu lesen, und ich finde es sehr befriedigend, wenn ich mich da durchgearbeitet habe.

Ich habe vor mehr als 20 Jahren mal ein Jahr in Prag gelebt, und da war deutschsprachiger Lesestoff nur begrenzt zugänglich, so bekam ich dann aus purer "Not" Zugang zur landeseigenen Literatur, die es gar nicht in deutscher oder englischer Übersetzung gibt.

Anfangs schaue ich meist sehr viele Wörter nach, wenn ich richtig drin bin in einem Buch, immer weniger, weil ich dann viel aus dem Zusammenhang verstehe.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.672 Beiträge
Themenersteller 
Sieh das bitte ...
Fälschung ist ein sehr starkes Wort für die Übersetzung

... als ironische Zuspitzung mit vergessenen Gänsefüßchen an, um einen griffigen Titel zu finden *zwinker*

Ich habe einige sprachen gelernt, von denen ich aber passiv lesend nur englisch so gut beherrsche, dass ich viele Bücher im original lese ...
Da mein Lesestoff zu einem sehr hohen Prozentsatz aus Krimis und Thrillern besteht, glaube ich mir damit auch ein recht einfaches Genre zum verstehen ausgesucht zu haben.

Meine sprachkompetenz in englisch ist so, dass ich, wenn ich auf englisch kommuniziere, englisch denke und nicht erst auf deutsch und dann uebersetze ...

Daher ist mein Gehirn beim lesen auch quasi auf englisch umgeschaltet. Das geht so weit, dass ich zwischendurch meine eigenen Gedanken auch auf englisch denke oder Schwierigkeiten habe, umzuschalten ... Schreibe ich dann etwas auf deutsch, erkenne ich manchmal im Nachhinein englische grammatische Strukturen.

Das bedeutet aber auch, dass ich den Lesestoff nicht einszueins ins deutsche übersetzen könnte sondern intuitiv den Sinn erfasse. Mir begegnen dann immer wieder Wörter, deren deutsche Übersetzung ich nicht kenne, ich schlage sie dann aber auch nicht nach, um das lesen nicht zu unterbrechen. Manchmal suche ich aber im Nachhinein die Bedeutung besonders skurril-klingender Wörter ... Neulich z.B. Skullduggery

Vor einigen Wochen habe ich einige der alten Agatha Christie Ausgaben gelesen ... Diese deutschen Übersetzungen waren teilweise so grottig, dass mir beim lesen grobe Fehler auffielen und ich anfing, zu überlegen, wie es wohl im original heißen möge und wie man es besser ausdrücken könnte.

Aber selbst in modernen Übersetzungen gibt es Fehler ...
Bzgl. der Harry-Potter-reihe gibt es eine ganze Webseite mit fehleranalysen. Diese Reihe habe ich nach dem dritten Buch nur noch auf englisch gelesen, da ich zu neugierig und gespannt auf die Fortsetzung war, um auf die deutsche Übersetzung zu warten ... Viele der Sprachspiele gehen aber auch in der Übersetzung verloren ... Ich fand das original aber bis zum einfinden in die Sprache nicht einfach, ebensowenig wie Tolkien

Wissenschaftliche Texte lese ich so, wie sie kommen, also auch gelegentlich im original .. Da ist es ja häufig so, dass bestimmte Fachbegriffe sowieso international verwendet werden und keiner Übersetzung bedürfen
***an Frau
10.900 Beiträge
Fälschung?
Wieso ist eine Übersetzung eine Fälschung?

Ich glaube ein Übersetzer wie Harry Rohwohlt würde sich wohl auf das Heftigste dagegen verwahren als Fälscher bezeichnet zu werden.

Sicher gibt es gute und schlechte Übersetzungen, ich kann das nicht beurteilen weil ich eine Fremdsprache nicht so beherrsche, dass ich ein nicht in Deutsch geschriebenes Buch im Original lesen könnte.

Und deutsche Literatur wird ja auch übersetzt und es gibt bestimmt mehr Leser die des Englischen mächtig sind als die die Deutsch lesen können. Trotzdem ist sie Weltliteratur und ein paar Literaturpreisträger haben ihre Werke bestimmt auch Übersetzungen zu verdanken die weltweit verbreitet wurde.

Ein Literat wie Haruki Murakami dessen Werke vermute ich mal sind eher in ihrer Übersetzung weltweit bekannt geworden als in ihrem Original.

Mich hindert somit mein Lesevergnügen nicht an Übersetzungen nur weil mir die Feinheiten des Originals verborgen bleiben.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.672 Beiträge
Themenersteller 
Nachdem ich die Wortwahl
imho in meinem zweiten - bitte auch zuberuecksichtigenden - Beitrag, denke hinreichend aufgeklärt zu haben, wäre es schön und dem Thema angemessen, wenn nun keine erbitterte Diskussion über den Ausdruck entbrennen würde

Vielleicht setzt ja auch ein Mod dieser Gruppe noch Anführungszeichen, um die *ironie* für alle, bei denen sie nicht ankommt, zu verdeutlichen
Meine Triskele
*********_Arte Frau
14.051 Beiträge
Meine Englischkenntisse sind so gut, dass ich weiterhin Bücher in Englisch lese oder DVDs auf Englisch schaue.
Zum einen mache ich es, um nicht noch mehr Sprachkenntnisse zu verlieren. oft aus purer Neugierede, da ich nicht bis zur deutschen Übersetzung eines Buches warten möchte.

Natürlich gibt es Redewendungen oder Begriffe, über die ich stolpere. Das stört meinen Lesefluss nicht und sie werden auch nicht nachgeschlagen.

In Englisch träumen oder lesen geschieht bei mir weiterhin, vor allem da ich noch Kontakt zu Native Speakern habe.

Ich geniesse das Lesen dann, um noch ein wenig in der Sprache und manchmal auch in Erinnerungen verweilen zu können.
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Auf jeden Fall Originalsprache!

Einschränkung: sofern ich sie verstehe.

Selbst wenn man eine Sprache ziemlich gut versteht, kommt immer wieder ein Autor um die Ecke, wegen dem man dann den großen gelben Türstopper in Griffweite haben muss (will).

Ich habe zum Beispiel Anne Rices Sleeping-Beauty-Trilogie gelesen, ohne groß was nachschlagen zu müssen, meist war das um die Ameisen genauer tätowieren zu können – welche exakte Bedeutung hat dieses Wort in diesem Zusammenhang. Allein um die Bedeutung eines Satzes zu verstehen wäre das nicht nötig gewesen.

Dann habe ich »Dead Girls/Dead Boys/Dead Things« von Richard Calder gelesen, britisches Englisch, aber so abgedreht, voller Wortspiele und Anspielungen, dass ich auf jeder Seite mehrmals nachschlagen musste und dabei nicht einmal immer fündig wurde.

Ich sehe mir auch Serien lieber im Original an. Fringe zB. ist auf englisch einfach genial. Dann lief die Serie auch hier – und die Luft war raus. Eine wesentliche Figur ist ja Walter. Auf englisch transportiert allein seine Stimme SO viel von dieser durchgedrehten Persönlichkeit …
In der deutschen Synchronisierung bleibt davon nicht viel. Deshalb hat die Serie auch nicht so einen Erfolg hierzulande.

Anderes Beispiel: In Südamerika lief »Der kleine Horrorladen«. Ich habe allen so davon vorgeschwärmt – Steve Martin als Zahnarzt! Krassoberhammergeil! Dann die spanische Synchronisation … ein Trauerspiel.

Nach diesen Erfahrungen habe ich mir »Doctor Who« oder »Torchwood« gar nicht erst auf deutsch angetan.

Bäck tu se kwestschns:

******ool:
Schlagt ihr nicht bekannte Vokabeln nach oder reicht es euch, den Sinnzusammenhang des Textes zu erfassen?
Was haltet ihr von den deutschen Übersetzungen? Sind euch dabei schon grobe Schnitzer aufgefallen?
Bei welcher Art von Lesestoff lest ihr lieber das original?
Wann ist es euch wichtig, Inhalte so gut zu verstehen, dass ihr gegebenenfalls zur Übersetzung in eure Sprache greift?

Es kommt auf das Buch, bzw auf die Geschichte an.
Bei Terry Pratchetts Büchern will ich auf jeden Fall alles verstehen, deshalb schlage ich vieles nach, auch wenn es mir nur um eine Nuance in der Bedeutung geht.
Bei vielen anderen Büchern reicht es mir über längere Strecken den Sinn zu verstehen und wenn es dann ans Whodunnit geht, schlage ich öfter mal nach.

Falls der Eindruck entsteht: Ich bin nicht prinzipiell gegen Übersetzungen, weder aus elitären noch aus Coolnessgründen oder so. Es ist nur sauschwer gut oder auch nur richtig zu übersetzen. Es gibt die beiden Prinzipien »Wortgetreu« und »Sinngemäß« beim Übersetzen. Beides ist nicht falsch, schließt sich gegenseitig aber sehr, sehr oft einfach aus. Und da kommen die Probleme bei übersetzten Büchern her. Da beschweren sich dann die Korinthenkacker, weil die genaue deutsche Entsprechung eines Wortes im Satz dann nicht vorkommt – selbst wenn der Satz in der sinngemäßen Übersetzung einfach besser ist.

Deshalb lese ich grundsätzlich lieber die Originaltexte – wenn ich die Sprache verstehe.

Der Inhalt ist mir immer wichtig, sonst würde ich das Buch nicht lesen. Das ist der Grund, warum ich mir das Buch kaufe.
Ich wünschte ich könnte alle Bücher, die ich lese, in der jeweiligen Originalsprache lesen, aber leider kann ein Mensch nur eine begrenzte Anzahl von Sprachen lernen. Ich stolpere sehr bei Übersetzungen. Ich habe z.B. Mankell sowohl in deutscher als auch in englischer Übersetzung gelesen und stolpere immer wieder. Da ich selbst von Beruf Übersetzerin bin, bin ich da extrem streng. Ich habe schon Bücher weggelegt, weil es mir zu viel wurde mit den offensichtlichen Übersetzungsfehlern.

Fremdsprachlich lesen ist auf jeden Fall ein guter Weg, eine Sprache besser zu lernen und vor allem zu verstehen. Nicht gleich jedes Wort nachsehen, das man nicht versteht, sondern nur wenn der Sinn total unklar bleibt. Unser Gehirn verarbeitet viel mehr, als uns bewusst klar ist.

@******ool: Du hast zwar erklärt, warum Du Deine Worte gewählt hast, wie Du sie gewählt hast, aber ich muss Dir leider sagen Anführungszeichen helfen da auch nicht mehr, das ist einfach komplett daneben, egal aus welchem Winkel Du es betrachten willst.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
@******ool: Mit Englisch geht es mir ähnlich wie Dir, ich mag oft nicht auf die Übersetzung warten, kann umschalten und (fast) alles verstehen, auch wenn ich nicht jedes Wort übersetzen könnte. Das Wörterbuch kommt also nur zum Einsatz, wenn mich mal eine Vokabel besonders interessiert. Bei tschechischen, französischen und spanischen Büchern ist es Arbeit, und auf den ersten 50 Seiten glüht das jeweilige Wörterbuch. Und weil ich es beim Lesen hauptsächlich auf den Spaß abgesehen habe, greife ich da oft auch auf Übersetzungen zurück, wenn es denn welche gibt. Für andere Sprachen bin ich sowieso darauf angewiesen.
********ragd Mann
379 Beiträge
Ich habe festgestellt, daß man bei englischen Büchern sehr sorgfältig sein muß. Man neigt leicht dazu unbekannte Wörter zu erraten. Macht man sich dann die Mühe sie doch nachzuschlagen, ergibt sich dann ein anderer Sinn. Und gibt es eben viele Wörter, die das gleiche bedeuten, wie aestival und summer.
*********y_79 Mann
1.559 Beiträge
Moin,

Schönes Thema! Soll ich auch auf die Fälschung eingehen... grübel

Ich lese meist beide sprachen. Zuerst immer das original danach die deutsche Übersetzung.
Ich spreche ein paar sprachen fließend aber ich muss ehrlich zugeben bis auf englisch habe ich bisher kein Buch in originalsprache gelesen... Ich sehe in Büchereien auch selten italienische oder spanische Bücher...

Ich hatte bisher auch keine verständnisprobleme, weder bei Arthur Conan Doyle noch bei Thomas Hardy oder neuer Tolkien und Rowling.

Die Übersetzungen Leiden meist an der Problematik, dass die deutschen Übersetzer sich nicht wirklich mit Redewendung und humoristisch gemeinten Situationen nicht beschäftigen. Ich habe für Easy come, Easy go schon einfach bekommen einfach gegangen als Übersetzung gelesen. Erst musste ich herzhaft lachen, dann hab ich mich gefragt ob der arme seinen Job noch hat.

So ich glaube damit sind alle fragen beantwortet...

Liebe Grūße
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.672 Beiträge
Themenersteller 
Ich denke "nein"
Schönes Thema! Soll ich auch auf die Fälschung eingehen... *grübel*

Da auf meine Rückfrage ein Mod die " " ergänzt hat und die formulierung nicht Regel-widrig fand ... Erübrigt sich das wohl

*danke* für alle bisherigen interessanten Kommentare und Antworten zu den von mir gestellten fragen ...
Die Vorgehensweise, beide Versionen zu lesen, finde ich interessant ... Ich glaube aber bei meinen Krimis und Thrillern würfe ich mich dann bei der zweiten runde langweilen, weil ich ja schon das Ende kenne ...

Bei - wie auch immer man das dann wieder definiert - "hoher" literatur wäre dann ein sprachvergleich schon spannender ... Da bin ich aber bei shakespeare schon froh, wenn ich wenigstens die Übersetzung "verstehe"

Und ja, auch wenn es nicht das Thema der "buecherecke" ist, ich schaue Filme und Serien auch lieber im englischen/amerikanischen original, weil uebersetzt viel verlorene geht, aber das findet sich ja in D kaum unsynchronisiert ... Leider!
Wikipedia zur Problematik Übersetzung:

Murakami wurde zunächst von Annelie Ortmanns-Suzuki und Jürgen Stalph, Sabine Mangold und Nora Bierich aus dem Japanischen übersetzt, dann vom Ehepaar Bandini aus dem Englischen. Ein Vorgehen, das kostengünstiger ist als eine Direktübersetzung aus dem Japanischen ins Deutsche. Nachdem die lockere Sprache der sexuellen Szenen in Gefährliche Geliebte in der ZDF-Sendung Literarisches Quartett hitzig diskutiert worden war, beschloss der Verlag DuMont, nur noch direkt aus dem Japanischen übersetzen zu lassen.

Diese Passage zeigt also, dass bjutifools etwas überspitzte Zeichnung gar nicht so überzeichnet ist.

Sage ich, obwohl ich mich nie auf den etwas unkommoderen Weg des "Original-Lesens" eingelassen habe. Dafür war von der Schulzeit an mein Phlegma zu groß. Hätte zumindest in den Einstiegszeiten zu sehr Arbeit bedeutet.

Auch wenn mir einiges entgeht habe ich das hingenommen.
*****eiv Frau
13.445 Beiträge
Gerade Lyrik lese ich lieber im Original, also auf Englisch oder Französisch.
Wie soll ein Übersetzer dem Versmass, dem Reimschema, den Assonanzen und Alliterationen gerecht werde?
Was ja schon bei Prosa sehr schwierig ist.

Zeruleiv
****usa Frau
2.682 Beiträge
Englische Autoren lese ich fast nur in Orginalsprache.
Ich war allerdings auch längere Zeit in Irland und sehe es als Möglichkeit, meinen Wortschatz zu erweitern, zu erhalten bzw zu üben und genauso sehe ich sehr viele Filme in Englisch.
Ich bevorzuge die Orginalsprache, da bei Übersetzungen eben doch ab und an etwas verloren geht.
*****eiv Frau
13.445 Beiträge
@ bjutiful
Shakespeare im Original zu lesen ist enorm schwierig, da es sich um eine ältere Sprachstufe des Englischen handelt.

Zeruleiv
****ar Mann
332 Beiträge
Französisch und englisch gerne im Original. Aber bei Ulysses - das ist auch in der Übersetzung (Wollschläger) schwere Kost - da streck ich alle Viere. Da kann man höchstens noch parallel lesen und so die Feinheiten der Fremdsprache besser und genauer kennenlernen.
****rna Frau
6.195 Beiträge
Übersetzungen sind wie Frauen.Sind sie schön, sind sie nicht ehrlich. Sind sie ehrlich, sind sie nicht schön.
So wurde es mir jedenfalls mal zugetragen

Ich bevorzuge Bücher in ihrer Originalsprache zu lesen. Das ist in diesem, meinem Falle, englisch oder spanisch. Italienisch/ Französisch wär mir ein klein wenig zu mühselig. Und arbeiten wollte ich an einem Lesevergnügen denn nun auch wieder nicht.
Ich lese lieber das Original, weil mir in der Übersetzung immer etwas verloren geht.
Ich hab´s mehrere Male ausgetestet, in dem ich erst die eine, dann die andere Version las. Und jedesmal blieb was auf der Strecke, bis hin zu völligen Fehlschlägen in der Übersetzung.
Dasselbe gilt übrigens auch für Filme. Unglaublich, was da oftmals zusammengestammelt wird, was weit entfernt von der ursprünglichen Bedeutung ist.

Am markantesten fiel mir das auf bei Gabriel García Márques. Eine Stelle aus dem Buch "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" wird mir in der Übersetzung in´s Deutsche auf ewig in Erinnerung bleiben. Der Übersetzer gehört für seinen Fauxpas getreten *headcrash*
ich lese gern das Orginal in englisch. Ich habe auch schon Bücher in deutsch und englisch gelesen und festgestellt, das bei der deutschen Übersetzung einige Seiten fehlen. So war das Buch völlig unlogisch gewurden, da die Geschichte nicht mehr schlüssig war.
Bei einem Buch von Lawrence Sanders waren ganze Kapitel nicht in der deutschen Übersetzung vorhanden, die wichtig für die Geschichte waren.
Beim ersten Mal lesen, habe erst die deutsche Übersetzung gelesen, ist mir diese Unlogischkeit nicht aufgefallen. Dann habe ich mir das Orginal in Amerika gekauft und musste feststellen, dass die Geschichte viel mehr Nebenschauplätze hat als gedacht.
****na Frau
590 Beiträge
Hm...
... abgesehen davon, dass "Fälschung" für mich auch gar nicht geht (doch, doch, ich hab die Erklärungen gelesen und reite deswegen nicht drauf rum *zwinker* , habe ich bei diesem Thema einige Emotionen, die ich gar nicht erklären kann.

Es gibt 6500 Einzelsprachen und davon sind ca. 3000 nicht vom Aussterben bedroht, wenn ich mal großzügig rumrechne. Wieviel Sprachen kann ich? Genau. Führt dazu, dass ich also in der Regel in meiner Muttersprache lese und nur einen Milliprozentsatz in einer anderen Sprache. Diese andere Sprache kann man aber nicht, wenn man einen großen Vokabelschatz hat, sondern wenn man in der entsprechenden Sprache auch sozialisiert wurde und die gleichen Fernsehprogramme gesehen hat, die gleichen Radio-Jingles im Ohr hat und die gleichen Kinderlieder in der Freizeit gesungen hat. Erst dann wird man Feinheiten verstehen.

Ich lese in meiner Muttersprache. Das empfinde ich auch als normal und einen Luxus, denn viele Menschen haben in ihrer Muttersprache keine/wenig Literatur.

Es wird immer von schlechten Übersetzungen geredet und wie sehr man sich beim Lesen aufregt. Wie fällt einem sowas auf? Das ist eine ernstgemeinte Frage, denn ich lese ein Buch und weiss doch gar nicht, was im Original steht. Am Ende gefällt mir das Buch oder nicht. Woher wisst ihr immer, dass es euch aufgrund der Übersetzung nicht gefällt? Ich hoffe, dass eines Tages zu verstehen und vielleicht kann ich dann mitreden.

So empfinde ich das immer als eine etwas erzwungene Diskussion in der Menschen erklären, dass sie 2 Sprachen gleichidentisch gut können und das können eben nur sehr wenige.

Natürlich wurden die herrlichen Wortspiele in den Namen der Harry Potter Figuren nicht übersetzt und gehen damit verloren, aber die schöne Geschichte um Gut und Böse und Integration bleibt doch. Ist das wirklich so schlimm? Bin ich da ... zu einfach gestrickt?

Wenn Menschen Bücher im Original lesen, weil sie den Wortschatz erhalten wollen und üben wollen, dann finde ich das toll und jedem der mehrere Sprachen gleichwertig gut kann, den kann ich nur bewundern, denn das eröffnet einem viele Möglichkeiten.

Fazit: keins, aber vielleicht lerne ich hier was *zwinker*
Wie fällt einem sowas auf?

Eine gute Übersetzung ist, wenn man nicht merkt, dass es sich um eine Übersetzung handelt. Wenn der Text holpert, wenn Ausdrücke verwendet werden, die so im Deutschen normalerweise nicht verwendet werden (sprich: ein Muttersprachler würde soetwas nie sagen), dann liegt es an einer falschen oder lückenhaften oder oberflächlichen Übersetzung. Die Grammatik mag stimmen, aber der Textfluss ist unterbrochen.
Ganz schlimm finde ich, wenn der Übersetzer auf "false friends" hereinfällt (wobei man dazu sagen muss, da hat dann auch der Lektor geschlafen.
****na Frau
590 Beiträge
Dann habe ich entweder noch keine richtig schlechte Übersetzung gelesen oder bin da sehr tolerant *zwinker*

Du bist ja Übersetzerin sun_flower und hast da mit Sicherheit ein ganz anderes Sprachverständnis als ich es habe und ich bewundere das sehr! Danke für die Erklärung und vielleicht frage ich mich nun mal öfter, wenn mein Lesefluß stoppt, ob es wirklich an Wörtern liegt oder eben doch nur an der schlechten Story.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.672 Beiträge
Themenersteller 
Kommentare @dalia - gruß nach Bonn ;-)
Es gibt 6500 Einzelsprachen und davon sind ca. 3000 nicht vom Aussterben bedroht, wenn ich mal großzügig rumrechne. Wieviel Sprachen kann ich? Genau. Führt dazu, dass ich also in der Regel in meiner Muttersprache lese und nur einen Milliprozentsatz in einer anderen Sprache. Diese andere Sprache kann man aber nicht, wenn man einen großen Vokabelschatz hat, sondern wenn man in der entsprechenden Sprache auch sozialisiert wurde und die gleichen Fernsehprogramme gesehen hat, die gleichen Radio-Jingles im Ohr hat und die gleichen Kinderlieder in der Freizeit gesungen hat. Erst dann wird man Feinheiten verstehen.

Stimmt von den tausenden sprachen beherrsche ich meine Muttersprache deutsch so gut, dass ich mich auf verschiedenen Ebenen ausdrücken und auch verstehen kann, mancher restriktive Code bleibt mir aber auch als muttersprachlerin verschlossen.
Sicher lese auch ich mit Ausnahme des englischen alle Originale aus anderen sprachen auf deutsch ...
Mit einem relativ großen Vokabelschatz verstehe ich, wie oben erläutert, Inhalte, Sinnzusammenhänge und manche Feinheiten des englischen; im französischen oder spanischen wäre mir das nur mit größeren Schwierigkeiten moeglich ...

Sicher kann eine Sozialisation in einer anderen Sprache noch mehr Bedeutungen erschließen - mit Ausnahme von zweisprachig aufgewachsenen Kindern ist dies aber nur wenigen gegeben ... Sollen die, die am lesen im original Spaß haben, deswegen darauf verzichten?

Und wer kann - ohne Kenntniss der Person beurteilen, wer von denen, die hier was gesagt haben, wieviel versteht, oder ob "man" sich nur Äußert, um

So empfinde ich das immer als eine etwas erzwungene Diskussion in der Menschen erklären, dass sie 2 Sprachen gleichidentisch gut können und das können eben nur sehr wenige.

Es wird immer von schlechten Übersetzungen geredet und wie sehr man sich beim Lesen aufregt. Wie fällt einem sowas auf? Das ist eine ernstgemeinte Frage, denn ich lese ein Buch und weiss doch gar nicht, was im Original steht. Am Ende gefällt mir das Buch oder nicht. Woher wisst ihr immer, dass es euch aufgrund der Übersetzung nicht gefällt? Ich hoffe, dass eines Tages zu verstehen und vielleicht kann ich dann mitreden.

Ich "rege mich" grundsätzlich über schlechtes deutsch auf, sei es bei einem original oder bei einer Übersetzung oder auch bei grammatikalisch falschen und vor Rechtschreibfehlern strotzender forenbeitraege (und bevor die *barbar* kommt, ja, ich benutze aus Überzeugung am PC ausschliesslich kleinschreibung und bin am iPad den Macken der automatischen textkorrektur unterworfen und korrigiere da nicht immer konsequent nach), weil ich Sprache als Handwerk gelernt habe und ein automatisches fehlersuchprogramm in meinem Kopf mitläuft ... Bei Übersetzungen ist mir dann oft klar, welche englische Wendung dahinterstehen könnte und wie man sie korrekter woertlich übersetzen oder auch paraphrasieren könnte ...daraus resultierte auch meine Kritik an "alten" Übersetzungen (ich glaube, die Agatha Christie Übersetzung, die mir neulich "über den weg lief" war aus den 70ern und grottenschlecht)

Harry Potter ist im original in hervorragender Sprache geschrieben ... Rowling hat halt Literatur studiert ... Und abgesehen von kleinen Macken ebenso hervorragend übersetzt

Die unsäglichen 50 gef*** Schatten sind Imho im englischen wie im deutschen gleichermaßen grausam ... Sprachlich gesehen ... Und eine echte masochistische Erfahrung für jeden Liebhaber - gleichgültig, ob des englischen oder des deutschen

Und grundsätzlich habe ich bei meiner buchauswahl weder den impetus, Wortschätze zu erhalten noch mich zu profilieren, ich lese das, was mir in die Finger kommt und mich interessiert, und ich habe, als ich drei Jahre im Ausland lebte und arbeitete mit einer Sprache, die ich zwar spreche und verstehe, aber nur mühsam lesen kann und gar nicht schreiben, meine Muttersprache zwar nicht im sprechen aber im Angebot an Literatur schmerzlich vermisst ... Die Bibliothek des Goethe-Instituts hatte ich schnell durchgeackert
********ragd Mann
379 Beiträge
Wenn man ein Buch in einer Fremdsprache liest, kommt es am Anfang erst einmal nicht darauf an, alle Feinheiten zu verstehen. Wichtiger ist es, seinen Wortschatz zu vergrößern und ein Gefühl für die Sprache zu bekommen. Die Deutschen machen immer den Fehler, daß alles immer gleich von Anfang an perfekt sein muß. Das verleidet ja auch vielen in der Schule den Sprachunterricht.
****na Frau
590 Beiträge
Freiheit ;)
Um Gottes Willen: jedee soll in der Sprache lesen, die er will!
Und wer von denen, die hier diskutieren eine Sprache wie gut kann, will ich nicht beurteilen.

Ich gehe bei meinen Gedanken eher von Menschen aus meinem Umfeld aus, die ich im Kopf vor mir sehe. Mädels, die Serien NUR im Original schauen, weil die auf Deutsch ja gaaaaanz furchtbar synchronisiert sind und ich lächele und denke "Hä? Du kannst doch gar kein Englisch." Aber sie sollen es auf Englisch schauen. Schadet ja nicht *zwinker* (für die Sprachfähigkeit bzgl. der Inhalte ... well ...)
Mich wundert einfach nur die Menge an Menschen, die nur im Original lesen und schauen wollen im Vergleich zu der Anzahl der Menschen, die überhaupt kein Englisch, geschweige denn überhaupt eine andere Sprache können.

Aber zurück: ich sollte mich auf euch konzentrieren und wir sollen ja von uns reden.

Ich lese in Deutsch.
Bei Harry Potter hatte ich ab Band 5 keine Lust 1 Jahr auf die Übersetzung zu warten, also habe ich dann die Originale gelesen. Die Highland Saga habe ich auch im Durcheinander gelesen. Auf Deutsch den ersten Band, der ein Mängelexemplar im Bücherwühltisch war und dann war ich in Kanada auf der Hochzeit meiner Freundin und habe dann die nächsten in Englisch gelesen und die letzten beiden dann wieder auf Deutsch.
Sprich: wenn mir gerade das Englische unterkommt, dann gerne auch die Originalversion, aber für mich ist das nicht wichtig.

Das mag auch daran liegen, dass ich auch hauptsächlich Krimis und Geschichtsromane lese und keine philosophischen Abhandlungen, wo es mit Sicherheit interessanter ist genau zu wissen, was der Autor schrieb und das mit den eigenen Gedankengängen dann zu vergleichen.

Ich würde gerne mehr arabische Literatur lesen, die sehr oft ihre erste Übersetzung ins Französische findet. Mein Französisch ist zwar gut genug um zu verstehen, aber ich würde dem Autor in keiner Weise gerecht werden, weil ich eben nur oberflächlich verstehe und keine Feinheiten begreife. Das täte mir leid und deswegen mache ich es nicht.

Wörter nachschlagen hindert ich an meinem Lesefluß, den ich für mich brauche.
Wenn ich eine Sprache nicht so gut kann, dann lese ich eher mal ein kurzes Buch, weil ich sonst entnervt bin. Oder ich liege gerade 1 Woche in der Transsib, dann lese ich auch in Sprachen, die ich nicht so gut kann *zwinker* und habe sogar die Muse Wörter nachzuschlagen, was ich sonst nicht macht.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.