Walter Sittler und Gerd Leipold: Zeit, sich einzumischen
Klappentext:
An vielen Orten dieser Welt gehen die Menschen heute zu Tausenden auf die Straßen. Sie protestieren gegen die Arroganz und Willkür von Finanzjongleuren und korrupten Politikern.
Und sie fordern mehr Mitspracherechte ein. Die Bürger des 21. Jahrhunderts sind, nicht zuletzt aufgrund der digitalen Revolution, so informiert und wissend wie keine Generation vor ihnen. Das macht neue Formen der Teilhabe möglich - und notwendig. Benötigen unsere politischen Strukturen einen Relaunch? Welche Anforderungen müssen sie erfüllen, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen zu sein?
Der langjährige Chef von Greenpeace International, der Physiker Dr. Gerd Leipold, hat jahrelang - im Kampf mit den Mächtigen aus Wirtschaft und Politik wie Steve Jobs und Wladimir Putin - für eine lebenswerte Welt gekämpft. Gemeinsam mit dem Schauspieler Walter Sitter, einem Hauptakteur im "Zeitenwandel" Baden-Württembergs, hat er sich jetzt auf eine Reise begeben. Sie sprechen mit Wikileaks-Aktivisten, Wissenschaftlern und Journalisten. Mit Künstlern, Aktivisten, Managern. Und mit Politikern wie Griechenlands Ex-Premier Papandreou, Islands Ex-Präsidentin Vigdis Finnbogadóttir oder Reykjaviks Bürgermeister Jón Gnarr. Die Eindrücke ihrer Begegnungen mischen sich mit Autobiografischem. Und verdichten sich zu einer faszinierenden Bestandsaufnahme der Herausforderungen, die sich unserer Zivilgesellschaft im 21. Jahrhundert stellen.
Um ehrlich zu sein, weiß ich auch nicht, warum mich dieses Buch direkt nach der Neuerscheinung interessierte.
Lag es am attraktiven Buch Cover oder am Inhalt, unter dem ich mir zu Beginn weniger etwas vorstellen konnte.
Definitiv lag es am Inhalt.
Gerd Leipold wurde angesprochen, ein Buch in der Art zu gestalten, Gespräche dieser Art zu führen. Seine Bedingung war mit Walter Sittler solche zu führen.
Walter Sittler, der den meisten als Schauspieler bekannt war, dann als Stuttgart 21 Gegner und Aktivist.
Gerd Leipold, der unter anderem im Vorstand bei Greenpeace für die nordischen Länder zuständig war.
Beide kannten sich nicht persönlich und trafen sich zu den Gesprächen an verschiedenen Orten in der Welt: Zuerst in Stockholm, dann Travemünde, Paris, Istanbul, Budapest, Stuttgart, München, Reykjavik, Rot an der Rot.
Dies ist nun einfach herunter gebrochen. Jedes Kapitel hat gute Aussagen, klar verständlich beschrieben, nicht dogmatisch. Dazu ist das Buch ganz aktuell am Geschehen.
Ja, die Bezeichnung „Ein literarischer Roadmovie“ ist treffend.
Sie verstehen sich gut, achten sich sehr und der Leser erfährt ihre Meinungen auf völlig undogmatische Art und Weise.
Begonnen wird mit einer Parabel. Es geht weiter mit einem Kapitel, indem beide beschreiben, wie sie zu ihrem Engagement gekommen sind.
Weiter geht es mit Themen, dass die griechische Krise eine europäische ist, wie lange der Weg in die Demokratie dauern kann (Türkei) oder wie groß Angst vor dem Staat sein kann und in Apathie führt.
Auch gewachsene soziale Strukturen werden besprochen oder über Parallelgesellschaften gesprochen.
Ganz einfach lässt sich nach diesen 283 Seiten sagen, dass beide betonen: Der Bürger ist ein mündiger Bürger, möchte beteiligt werden und hat etwas zu sagen.
Ich empfand es als ein sehr gehaltvolles Buch, bei dem es mir sehr leid tat, es aus Zeitmangel sehr schnell habe lesen müssten, da ich es wieder zurückgeben musste.
Deshalb kaufe ich es, denn dieses Buch möchte ich noch einmal in Ruhe lesen.