Leseprobe (Bonus-Kapitel)
Die „Schwanzwald-Klinik“ … Party unter Freunden
Unser Dienstag war etwas notleidend geworden, das zuvor sehr erfolgreiche Bi-Motto war in die Tage gekommen und die Anzahl der Besucher erfreute den Chef nicht wirklich. Zeit, um mit einigen Sonder-Aktionen dem Tag und der Party mal wieder ein wenig Schwung zu verleihen.
Beim abendlichen Bierchen mit einem befreundeten Swinger-Paar flaxten wir herum und hatten am Ende des Abends die „Schwanzwald-Klinik“ aus der Taufe erhoben, eine zotige Persiflage auf die Glottertaler Kultklinik, bei der Ärzte und Schwestern in frivoler Robe für erotische Unterhaltung sorgen sollten. Karnevals-Katalog gewälzt, im Medizin-Großhandel eingekauft.
Schon waren wir für unseren ersten „Klinik-Abend“ gerüstet. „Die Patienten mögen kommen, je mehr desto besser“, dachte ich mir, als ich in die OP-Ausrüstung schlüpfte, kurz bevor wir die Pforten öffneten.
Schwester Anna sah in den weißen Klinik-Strapsen umwerfend aus, Assistenzarzt Mario machte im weißen Kittel ein ähnlich hervorragendes Bild wie Sascha Hehn im ZDF, TV-Schwester Gustl (ja, die mit dem Zeh) hatte die Bestecke zur Hand und ich selbst fühlte mich – an der Theke sitzend – wie Professor Brinkmann vor der Chefarzt-Visite.
Palim, palim. Der erste Gast … ähhh … Patient. Herbert, ein Bursche Ende vierzig, latent bi und immer grinsend. Immer? – Na, dass wollten wir nun erst einmal feststellen. - In Aussicht an der heissen Krankenschwester rumfummeln zu können, willigte er in eine eingehende Prostata-Untersuchung ein. TV Gustl präparierte den rektalen Ausgang mit Unmengen von Pferdesalbe, während sich zahlreiche Zuschauer um den Tisch versammelten. „Läßt der Alte sich jetzt wirklich den Arsch spiegeln?“, raunte eine junge Besucherin in den Raum. „Ne, nur die Prostata.“, erwiderte Gustl und reichte mir die große Klistierbirne für heftige Fälle. Eine Ladung heisses Wasser klatschte in Herbert, der vor Schreck heftig erigierte. Oh la la … „Gustl, das Ferkel erigiert!“.
Nun sind Hobby-Ärzte unerfahren und so war es nicht verwunderlich, dass Herberts Darm schlagartig für Kontra sorgte. Mit einem lauten Pups flog uns das um die Ohren, was wir dort vermutet hatten: gelöster Rest-Kot. Schöne Scheisse, befand auch der Chef, der unser Treiben verfolgt hatte und dem der Frohsinn in dieser Richtung entschieden zu weit ging. Wer will schon auf einer Erotikparty mit menschlicher Notdurft im Fluge belästigt werden. 1:0 für ihn! – Herbert war leicht verstört, als wir die Behandlung abbrachen und ihn an einen Spezialisten verwiesen. Von seinem Grinsen fehlte jede Spur.
Unsere Vorstellung war gleich zu Beginn ein wenig zu heftig gewesen, Künstlerpech, aber eben auch kein Grund, die Sprechstunde schon wieder zu schließen. Da sich keine weiteren Patienten aus dem Publikum mehr fanden (oh Wunder), blieb uns nichts anderes üblich, als Schwester Anna auf den Untersuchungs-Tisch zu beordern.
Anna klagte über eine ständig heisse Muschi, die ihr das Leben einfach unerträglich machte. Höschen könne sie kaum tragen und es wäre dringend an der Zeit die brennende Dose mal richtig zu kühlen. Na, das war nun nicht das Problem, zumal wir große Eismaschinen haben, die jede Menge kleine Würfel produzieren, die geradezu nach Einführung schreien. Kaum zu glauben, was in einen solchen Schlauchmuskel so alles hineinpasst. Gustl führte eifrig Buch und konnte dem noch besudelten Professor später die stolze Zahl von 38 kühlen Fröhlichmachern verkünden. Das Anna´s Bauch nun leicht gebläht erschien, mag den Fachmann nicht verwundern. Nach und nach feuerte sie nun mit kleinen Kontraktionen „Stück für Stück“ auf die Transen-Schwester, die versuchte die schmelzenden Kleinteile mit einer Nierenschale zu fangen.
Als die Munition zu Ende war, hatten wir unser Ziel erreicht: die Muschi war eindeutig kühl und Anna´s Bäckchen mehr als rot. Hätte ich nicht in einer abgefahrenen Fach-Zeitschrift vom klinischen Eier-Spiel gelesen, wäre dies nun der Auftakt zu einer infernalen Orgie gewesen. Anna hätte sicher nichts dagegen gehabt, um die Muschi wieder auf normale Betriebs-Temperatur zu bringen; sie war meinem Wunsch nach dem Eier-Spiel aber ebenfalls nicht abgeneigt.
Bei diesem Spiel geht es darum ein möglichst große Menge von rohen Eiern in die Vagina aufzunehmen und diese unversehrt wieder hinaus zu drücken. Für jedes ganze Ei wurde eine Belohnung von 10 € ausgelobt, jedes zerstörte führte zu 10 € im Obligo. Klare Regeln, klare Sache … und eine Fall … für TV Gustl.
Dem Koch die Sache mit den Eiern zu erklären war die eine, das Einführen derselben eine ganz andere Herausforderung. Ohne Flutschi kaum zu machen, wenn denn welches zur Hand gewesen wär. Die gesamte Pferdesalbe hatten wir bei Herbert verbraucht, der sich dafür wie geschildert bedankt hatte. So fiel des Chefarztes Wahl auf Olivenöl, was in unserem Lebensmittel-Keller ausreichend vorhanden war. Schwupps, den Trichter rein, Öl Marsch! – Gustl drückte die Eier fast zärtlich durch den Ringmuskel, vergaß das Nachklopfen nicht und erreichte 8 geglückte „Einführungen“.
„Es ist angerichtet, Herr Professor!“, posaunte Gustl fröhlich in die Runde der verduzten Schaulustigen, die inzwischen die Matten verlassen hatten, um dem merkwürdigen Schauspiel beizuwohnen.
Nun ging es um Kohle! – Brinkmann gegen Anna. Live … Director´s Cut.
Wo bleibt es nur, das erste Ei? – Anna presste vorsichtig, konzentrierte sich merklich und drückte das erste Exemplar heraus. Heile! – Erster Zehner im Sack. Nr. 2 hing quer. Nur ein Drehen des Beckens konnte da etwas bewegen, wenn überhaupt, doch mit der Geschmeidigkeit einer Gazelle schaffte Anna das fast Unmögliche. Nach 5 sauber herausgepressten Eiern war Anna ziemlich geschafft und ich in jedem Fall um 50 € hinten.
Doch Serien können reissen, wie Ei Nr. 6 bewies. Mit einem deutlichen „Krrk“ platzte die Schale unter Spannung im letzten Moment. Vor Schreck setzte sich Anna auf und gab damit den Kollegen 7 und 8 ebenfalls den verhängnisvollen Knacks. 50 zu 30. Damit konnte ich leben. Leider war die Beseitigung des „Schadens“ dann alles andere als witzig. Man kann sich als Laie kaum vorstellen, in wieviele Bruchstücke Eierschalen verspringen können. Dazu ein Tunnel, der viele Zweige und Falten in sich birgt. Unmöglich hier ein Schlachtfeld zu hinterlassen. Unhöflich ohnehin.
Bis fast zum Partyende waren Gustl und ich damit beschäftigt Anna´s Allerheiligstes vom glibberigen Unrat zu befreien. Trotz Spülflasche, Spekulum und intensivstem Tasten nahm das Unmengen von Zeit in Anspruch. Anna war zunächst verträglich, konnte uns am Ende des Abends aber nicht mehr richtig leiden. Da waren die 20 €, die ich ihr schuldete, nur ein ganz schwacher Trost.
Den Gästen hat das Spektakel überraschenderweise sehr gut gefallen, weiß der Henker warum und wieso. Die „Schwanzwald-Klinik“ war ebenso schräg wie ungewöhnlich, hatte aber mit Sex und Erotik nicht die Bohne zu tun. Doch wenn einen dann und wann der Hafer sticht, entstehen mitunter Szenarien mit unbekanntem Ausgang.
Howard Chance
Howard_PO