Steve Tesich: Ein letzter Sommer
Klappentext:
„ Ein letzter Sommer“spielt im Jahr 1960, in den USA, in einer kleinen Industriestadt irgendwo im Bundesstaat Indiana. Daniel Price steht kurz vor dem High School-Abschluss, er ist ein talentierter Sportler, ein Ringer. Er könnte ein Großer werden, wenn er diesen einen Mann schlagen kann, den Favoriten. Während des Kampfes hat Daniel den Sieg so gut wie sicher. Aber statt auf die Anweisungen seines Trainers zu hören, verlässt er sich auf sein Gefühl und das wird ihn trügen.
Mit 17 hat Daniel das ganze Leben noch vor sich. Nur hat er, genau wie seine beiden Freunde, keine Ahnung, wie dieses Leben aussehen könnte. Sie lassen sich treiben, aber dann kommt Rachel und auf einmal scheint alles klar. Und ist es doch überhaupt nicht.
Bevor ich etwas über das Buch schreibe, sollte ich erst den Autor kurz beschreiben. Er wurde 1942 in Jugoslawien geboren, kam im Alter von 14 Jahren in die USA. Hier lebte er unter anderem in East Chicago, Indiana, dem Handlungsort. Später studierte er russische Literatur, schrieb zahlreiche Drehbücher geschrieben (a. an.: Garp, wie er die Welt sah). Für „ 4 irre Typen“ bekam er einen Oscar. Im Alter von 53 Jahren starb er an einem Herzschlag (1996)
Die Originalausgabe von »Ein letzter Sommer« erschien 1982. 2005 brachte der Verlag das Buch noch mal als Taschenbuch heraus.
Doch nun zur Handlung:
Drei Freunde verbringen den Sommer 1960 gemeinsam. Daniel, die Hauptfigur erzählt in der ICH-Form. Über seinen Konflikt mit dem Vater, der letztendlich von Krebs zerfressen, stirbt. Von seiner hübschen Mutter, von seiner Lebensunerfahrenheit, von seiner Liebe zu Rachel. Diese Liebe ist von einem Geheimnis umschattet.
Ein Buch über Heranwachsende, welches zeitlos geschrieben ist. Es packt mich, auch wenn dieses Thema nicht das meine ist. Ja, eine Frau von über 40 Jahren mag ein solches Buch lesen. Ein Buch über Jugendliche, die ihren Abschluss machen und nun im Sommer vor der Entscheidung stehen, wie es denn weiter gehen soll.
Daniel verbindet mit seinem Vater eine Hassliebe, trotz der Krebserkrankung, an der er stirbt.
Im Ort lernt er Rachel kennen, verliebt sich. Sie ist anders: Ein wenig exotisch, ein wenig einsam, sprunghaft. Später weiß er, dass sie einen älteren Mann liebt und für den sie sich entscheidet.
Ab dann beginnt Daniel Tagebücher zu schreiben. Fiktive Tagebücher von Personen, die er kennt.
Später sein eigenes.
Natürlich ist er am Ende des Sommers ein anderer. Lebenserfahrener, ex-verliebt und mit einem neuen Namen versehen.
Schön ist auch der Schlusssatz, welches Daniel in sein Tagebuch schreibt: “Soweit ich weiß, gibt es nur DAS Leben und ich freue mich darauf, es zu erleben.
Hach, welch ein schönes Ende. Welch ein schönes Buch, welches zum nachdenken verführt, zum innehalten, den Herzschmerz nachspürend und einzelne Sätze immer wieder in Erinnerung führend.