Regeln, No Gos, ungesunder Menschenverstand
Nach einiger Zeit in der sexpositiven Szene habe ich eigentlich das Gefühl, es gäbe nichts, was man noch nicht gesehen hat und trotzdem bin ich immer wieder überrascht von den Menschen und dass man sich offensichtlich nicht auf den viel zitierten „gesunden Menschenverstand“ berufen kann.Für die, die es wegen Unerfahrenheit nicht wissen können und müssen und die, die es besser wissen sollten, aber so keine Ausrede haben, gibt es hier die Verhaltensregeln für unsere Veranstaltungen:
- Geschlossene Vorhänge bleiben zu. Ja, wirklich. Nein, auch nicht nur ein bisschen gucken, die Betreffenden haben ihn bewusst komplett zugezogen, sonst wäre er offener.
- Ihr könnt gerne als Unbeteiligte zuschauen, aber niemand will euch dazu masturbieren sehen, wenn ihr nicht aktiver Teil des Geschehens seid, sondern 2 Meter entfernt durch die Scheibe zuguckt.
- Wasch dir bitte wenigstens die Hände, nachdem du sie an eigenen oder fremden Intimbereichen hattest.
- Im Essbereich bleibt der Intimbereich aus hygienischen Gründen bitte bedeckt und die Hände außerhalb der Kleidung oder oberhalb der Gürtellinie – nicht nur der eigenen.
- Wenn ihr Körperflüssigkeiten ausgetauscht und ggf. dabei auch geschwitzt habt ist das wunderprächtig! Geht aber bitte duschen, wenn ihr damit fertig seid.
- Bitte benutzt bei penetrativem Sex Kondome. Wir werden es nicht kontrollieren, aber Geschlechtskrankheiten sind ein wichtiges Thema.
- Thema Hygiene und Körperflüssigkeiten: wählt eure mitgebrachten Decken bitte groß genug aus und nutzt sie als Unterlage für die Matten-Aktivitäten. Falls doch mal etwas daneben geht stehen überall Küchenrollen oder Tücher-Boxen bereit, die dürfen auch für die Unterlage genutzt werden.
- “Nein“, Unsicherheit, keine Reaktion, Hand weg schieben, das Gesicht verziehen, sich weg drehen, … sind im Zweifel eine Ablehnung des Angebots und keine Aufforderung, es mit mehr Nachdruck zu versuchen. Frag höflich nach oder geh noch mal einen Verhaltens-Schritt zurück, wenn du dir nicht sicher bist, aber akzeptiere die Grenzen deines Gegenübers.
- Bitte achtet auch selbst auf eure Grenzen und macht sie für euer Gegenüber erkennbar, sodass es sie wahren kann. Niemand möchte euch absichtlich zu nahe treten, aber bisher konnte auch noch kein Gast Gedanken lesen.
- Wenn es ein Problem gibt oder du dich in einer Situation unwohl fühlst: sprich es gleich und persönlich bei der betreffenden Person oder dem Veranstaltungsteam an, damit man eine Lösung finden und ggf. Konsequenzen ziehen kann.
- Bleibt mit Essen und Getränken bitte im dafür vorgesehenen Bereich, bei Sauna-Veranstaltungen stehen große Wasserflaschen und Plastikbecher in jedem Ruheraum.
- Im gesamten Innenbereich herrscht Rauchverbot (das gilt auch für alle Arten E-Zigaretten).
- Es ist eine private Veranstaltung und jeder ist selbst für sein Handeln verantwortlich. Geht einfach sorgsam mit dem Inventar um und wenn doch mal etwas kaputt gehen sollte sagt ihr eben Bescheid – dafür wird niemand gefressen, aber es ist auch für den Unfallschutz wichtig.
- Passt bitte eigenständig auf euren Spindschlüssel auf, bringt z.B. einen Bademantel mit Taschen oder eine Kette, um ihn daran zu hängen, mit.
- Wie bei den meisten Joy-Veranstaltungen sind Handys nicht erlaubt - sowohl, weil damit vermieden werden soll, dass jemand Bildaufnahmen herstellen könnte (oder andere das befürchten könnten), als auch, weil man ohne Bildschirm vorm Gesicht viel besser ins Gespräch kommt. Wenn ihr euer Handy kurz aus dem Spind holt, um zu gucken, ob der Babysitter geschrieben hat oder um Nummern auszutauschen sagt natürlich niemand etwas.
Das sind jetzt einige Regeln. Da ihr hier seid bin ich optimistisch, dass ihr des Lesens und Verstehens grundsätzlich mächtig seid und wenn wir mal ehrlich sind … es ist eigentlich auch alles naheliegend. Ihr müsst sie nicht auswendig können, es wird niemand abgefragt, ihr müsst euch nur daran halten.
Lasst uns einfach gemeinsam eine schöne, entspannte Zeit verbringen und Rücksicht aufeinander nehmen und damit dafür sorgen, dass alle Anwesenden das Beste für sich mitnehmen können.
Wir behalten uns im Sinn des Hausrechts vor, Menschen, deren Benehmen unangenehm auffällt und andere Gäste stört auch während des laufenden Betriebs zum Gehen zu bitten.