Nachlese
Die Eindrücke sind etwas gesackt,
Zeit für eine Nachlese zur Cabrio Tourwoche in den Dolomiten.
Es war eine grosse Tour, manchmal anstrengend, aber mit viel Spass.
Alle waren offen für dieses neue Erlebnis, dies hat auch Freude gemacht zu erleben.
Wir bedanken uns dafür ganz herzlich bei den Teilnehmenden.
Letztes Jahr, am Ende der Cabrio Tour in den Vogesen, diskutierten wir wohin es als nächstes gehen soll. Als spontan die Dolomiten in den Raum geworfen wurden waren wir begeistert, denn diese Region interessierte uns selbst schon lange.
Was jedoch schnell klar wurde war, dass mit solch einer Entfernung in der Anfahrt die Tour nicht vernünftig nur an einem Wochenende zu bewältigen ist. Daher entstand die Idee einer Tourwoche. Das brauchte einigen Vor-Aufwand mit der Buchung und Planung, doch wir sind froh haben wir diese gemeinsame Exploration gewagt. Es gibt immer noch unheimlich viele Eindrücke zu verarbeiten.
Zur Erklärung des Setup: unsere Touren sind weniger "Vorgefertigt bis in's ff" sondern eher gedacht als gemeinsame Entdeckungsreisen. Wir entwerfen einen Rahmen, sind aber immer offen für Ideen und Anregungen oder kurzfristige Ereignisse. Wir fahren keine Sex-Touren, sondern Cabrio-Touren in einem erotischen Rahmen, bei dem sich gerne etwas sexuell ausgelebtes ergeben kann wenn es passt.
Für den Fall dass Paare ähnliche Touren organisieren möchten geben wir hier unsere Erfahrungen wieder.
Die Unterkunft
Während einer Woche möchte man nicht aus dem Koffer leben, sondern die Abende möglichst genuss- und stimmungsvoll ohne Sorgen oder Umgewöhnen ausklingen lassen. Daher haben wir für die gesamte Woche eine feste Basis gewählt, von welcher wir die einzelnen Ausflüge gestartet haben. Der Nachteil ist bei diesem Ansatz: Ausflüge werden mitunter etwas länger will man nicht dauernd das gleiche Tal abfahren.
Als Basis wählten wir ein schönes Wellness-Hotel etwas Abseits der "Massen-Metropolen". Unser Hotel lag nicht in Canazei wie in der öffentlichen Ausschreibung angegeben, sondern eine gute halbe Auto-Stunde entfernt in der Nähe von Alleghe. Der Grund für die ungenaue Angabe der Region ist in vielen Zugriffen von Einzelherren aus der Region begründet sobald die Veranstaltung aktiv geschaltet war; mit einer fixen Basis für eine Woche hatten wir auf unheimliche Begegnungen der Dritten Art keine Lust.
Der Grund für die Abseits-Lage war vielfältig: deutlich günstiger Preis bei deutlich besserer Qualität gegenüber Metropolen wie Canazei, bessere Konzentration aufeinander
. Das gewählte Hotel hatte eine schöne stimmige Zimmerausstattung und ein Design im lokalen Stil, das war uns wichtig. Es wies einen kleinen Wellness-Bereich aus, bei welchem es uns relevant war dass man sich auch nackt bewegen konnte wenn man wollte und in dem keine Kinder zugelassen waren. Die hohen Temperaturen liessen uns am Ende das Wellness nicht gross nutzen, aber das Angebot war da.
Als Spezialität verstand sich das Hotel recht gut in der Kulinarik. Das Frühstück war sehr umfangreich und reichhaltig, am Abend gab es jeweils 4 Gänge mit einer guten Auswahlmöglichkeit für das Menü.
Das Tourprogramm
Da klar war dass die Anfahrt recht mühsam ist, haben wir das Programm bewusst strukturiert:
• 18.6. gemeinsame Anfahrt via Oberjoch, Tannheimer Tal, Hantenjoch, Ötztal, Timmelsjoch (MIttag). Weiter über Jaufenpass, Sella und Fadaia Pass. Viele Ausblicke unterwegs bei Stopps, speziell die ersten Einblicke auf die einzigartigen Dolomiten der Sella bleiben unvergesslich. Besonders anstrengend war, dass wir eine ausgesprochene Hitzeperiode erwischten mit Temperaturen bei 37° im Tal. Das machte jede Bergfahrt extra zum Genuss.
• 19.6. Chill am Folgetag:
Es sollten erst einmal die Beine ausgeschüttelt werden können. Wir sind zu einer nahe gelegenen Zipline gefahren und haben uns dieses prickelnde Abenteuer gegönnt: an einem Seil in die Tiefe der Dolomiten-Bergwelt zu sausen. Grosser Mut von einigen, doch jeder hat es sehr genossen glaube ich. Danach liefen wir noch eine kleine Wanderung, auf der es bei der brütenden Hitze praktisch war dass der Pfad bald in den Wald führte und die Mittagsrast mit zuvor eingekauften Proviant in der Höhe auf einer einsamen Forcella genommen wurde. Eine Wiese an einem nicht zu steilen Hand fanden wir erst auf dem Rückweg. Im Anblick der Civetta-Flanke bei aufgeknöpfter Lederhosn einen schönen Blowjob zu erhalten gehört schon zu den geileren Sachen im Leben.
• 20.6. Cabrio-Rundtour:
Wenn wir sagen wir machen eine Cabrio-Tour, dann fahren wir auch Cabrio.
Eine Runde von 160km als Tagestour durch ein paar der schönsten Punkte der Region, inkl. dem Rolle-Pass, Passo Cereda, Passo Duran. Unterwegs hielten wir immer wieder einmal an, nicht nur auf Passhöhen, sondern auch an einem Lounge-Cafe und im Wald auf einer kleinen Seitenstrasse für schüchterne Spiele an einem Bach. Zum Ende fanden wir noch eine bereits offenen Gelateria für eine süsse Abkühlung vor dem Abend.
• 21.6. Cabrio-Ausflug Bozen:
In die Stadt führten uns schöne Passtrassen. Nach der Anfahrt hiess es zuerst einmal chillen im Schatten am Platz des Walther von der Vogelweide, denn die Temperaturen waren wirklich drückend. Danach wagten wir einen kleinen gemeinsamen Rundgang, dankenswerter Weise von ruckzuck64 geführt die uns auch ein paar versteckte Ecken zeigen konnten. Danach war etwas Individual-Zeit für Shopping etc. bevor man sich am Treffpunkt der chilligen Bar an den Fischbänken an Hugo und Aperol Spritz ausgiebig laben konnte. Auf der Rückfahrt hielten wir noch am pittoresken Karer-See für ein paar schöne Fotos.
• 22.6. Cabrio-Ausflug Kronplatz:
Der Kronplatz ist ein Ausflugsberg am nördlichen Eingang der Dolomiten der sich wieder über schöne Pässe erfahren liess. Hinauf ging es mit einer Gondelbahn, oben konnten wir zufällig noch ein internationales Chorsänger-Fest erleben und anschliessend die extrem beeindruckende Concordia 2000 Glocke aus nächster Nähe schwingen sehen und schlagen hören. Anlass für den Kronplatz war aber die Ausstellung MMM Corones von Reinhold Messner, in welchem er die Entwicklung und Ansporn des Alpinismus wirklich überzeugend präsentiert. Alleine der Bau auf der Bergspitze ist ein Hingucker und die Ausstellung sehr gut gelungen.
• 23.6. Serrai di Sottoguda:
Vor dem Abreisetag war noch etwas Entspannung angesagt. Wir besuchten einen lokalen Souvenir-Shop und spazierten in die Schlucht Serrai di Sottoguda als lokales Naturschauspiel quasi direkt vor unserer Haustüre. Zum Abschluss fuhren wir noch an den See von Alleghe, wo der eine oder die andere eine Erfrischung in den kühlen Fluten genoss.
Das Rahmenprogramm
Für ein bisschen Orientierungshilfe im Leben wurde jeden Morgen am Frühstückstisch eine "Königin der Dolomiten" gekrönt. Der Königin begegneten wir den ganzen Tag über besonders zuvorkommend und erfüllten ihr wenn immer möglich ihre Wünsche. Ein schönes Spiel, welches bestens ankam.
Die jeweilige Königin trug ihre Krone den ganzen Tag mit grossem Stolz und ihre Wünsche wurden respektiert.
Einen Abend gaben wir unsere Erfahrung mit O-Ming weiter. Einen Abend spielten wir Strip-Jenga bis tief in die Nacht. Der Rest unseres mitgebrachten Material blieb weitgehend unberührt. Den ganzen Tag an der frischen Luft, das fordert seinen Preis bei der Kondition am Abend. Trotzdem haben wir diese Tour immer wieder in einem erotischen Setting sehr genossen. Für uns zählt die Freiheit und der freie Austausch, nicht die fixen Zeiten für bestimmtes. Und so werden wir dieses gerne weiter beibehalten.
Was geklappt hat
Es war wieder schön mit Gleichgesinnten unterwegs zu sein und Neues zu entdecken. Offene fröhliche Menschen bei Sonne, Wind und Hitze zu erleben. Zu sehen dass es nicht immer für jeden 100% sind aber 80% durchaus als Bereichernd und mit Freude erlebt werden können. So waren die Tempo beim Cabrio-Fahren nicht für jeden gleich im Geschmack, aber man hat sich immer wieder gefunden.
Was nicht geklappt hat
Eine Woche beieinander braucht gegenseitige Toleranz und Verständnis damit es für alle ein schönes Erlebnis wird. Mit Teilnehmern welche neu zu einer bestehenden Gruppe bzw. einem Tour-Konzept stossen ("in's kalte Wasser springen") ist das nicht wirklich garantiert. Tatsächlich hat dieses auf der Dolomiten-Tour nicht voll geklappt und das einzige Neulings-Paar auf der Tour hat sich nicht so wohl gefühlt und reiste trotz eh schon verkürzter Teilnehme einen Tag vorher als geplant ab. Als Veranstalter ist dieses enttäuschend und wir ziehen für uns die Konsequenz, dass wir Mehrtages-Touren ausschliesslich nur noch mit Paaren fahren werden welche wir a) vorher auf Wochenend-Touren kennen gelernt haben und b) diese das Miteinander-Toleranz-Konzept der Tour auch für ein paar Tage leben können.
Fazit
Ein grosses Erlebnis und für uns bereichernd. Wir möchten dies gerne in der einen oder anderen Form wiederholen.