Das Problem ist, dass man das für eine geringfügige Geschwindigkeitsübertretung hält, in der Stadt 20 km/h zu schnell zu fahren.
Wer aber 70 km/h fährt, fährt ungebremst erst einmal 6 Meter weiter als der, der 50 km/h fährt, bevor er überhaupt anfängt zu bremsen. Wo der mit 50 km/h schon steht, rauscht der, der 70 km/h gefahren war, mit einer Restgeschwindigkeit von 60 km/h (!) vorbei. D.h.: Wenn da wirklich jemand steht, wird der mit weiterhin überhöhter Geschwindigkeit umgemäht, wo der mit 50 km/h den Unfall hätte vermeiden können.
Quelle: ADAC, Auszug siehe Bild
Nicht falsch verstehen: Ich bin nicht der brave 50-Fahrer und aus meiner Sicht ist längst nicht jedes Begrenzungsschild gerechtfertigt. Ich bin mehr für Eigenverantwortung als Überregulierung aus Vorsicht, aber man sollte schon wissen, was es fahrphysikalisch bedeutet.
In fast 38 Jahren fast täglichem Fahren wurde für mich noch kein Konto in Flensburg eröffnet. Dafür hatte ich schon einen Radfahrer auf der Motorhaube liegen, bei 30 km/h im Wohngebiet, wo 50 km/h erlaubt war. 100% sein Fahrfehler, aber als Autofahrer ist man ja immer schnell der Böse.
Und der Führerscheinentzug ist ja zum einen nur vorübergehend und zum anderen kann man sich in einem gewissen Rahmen die Zeit sogar aussuchen. Also kann man das in die Urlaubszeit legen und so die persönlichen Auswirkungen mildern.