„Die Rohstoffe der fossilen Energieträger sind hingegen klar hart limitiert.
Das stimmt. Allerdings hieß es vor 30 Jahren, sie werden noch 50 Jahre halten, und heute, wo wir wesentlich mehr verbrauchen, heißt es unverändert, dass sie noch 50 Jahre halten.
Entgegen meiner persönlichen Interessen, aber vom logischen Denken getrieben, ist meine Meinung, dass wir es mit unserem Anspruch an Mobilität übertreiben.
Unsere hohe Mobilität entstand nicht durch den Wunsch nach Mobilität, sondern durch die Möglichkeit der Mobilität.
• Ist keine Mobilität vorhanden gewesen, zog man neben das Werktor (zumindest in die Nähe). Ist Mobilität vorhanden (und da ist es egal, ob das der ÖPNV oder Individualverkehr ist), zieht man aus der Großstadt raus, um jeden Tag wiederzukommen. Niemand würde täglich drei Stunden hin und drei Stunden zurück laufen, aber 15 km Fahrtweg zur Arbeit ist doch heutzutage ein Katzensprung. Den finanziellen Aufwand dafür lässt man sich in Deutschland dann über die Pendlerpauschale von allen Steuerpflichtigen mitbezahlen.
• Können Güter leicht weltweit transportiert werden, werden sie auch transportiert und die Fabriken in die Ferne verlegt. Eine Zollunion verbessert die Möglichkeiten. Die Folge sind Lastzüge ohne Ende auf den Ost-West-Verbindungen. Wird in dem jeweiligen Land östlich die Einkommenssituation zu gut, wird das Werk eben ein Land weiter östlich verlegt. Dafür sind dann ein paar mehr LKW täglich unterwegs, weil sie ein paar hundert Kilometer weiter fahren müssen.
• Können Güter billig transportiert werden, werden irrationale Entfernungen völlig unerheblich. Die teuerste Komponente am australischen Wein im deutschen Laden ist manchmal der Transport vom Hamburger Hafen in das Geschäft. Umgekehrt können teure, aber kleine, leichte Güter auch locker per Luftfracht transportiert werden.
Offen gesagt, auch eine Fahrt ins Grüne ist für mich auch nicht mehr das, was es früher mal war. Da waren die Straßen frei, man konnte einfach die Landschaft genießen, etc. Heute muss man auf der Landstraße nicht einmal schnell fahren wollen und fühlt sich dennoch nach kürzester Zeit in einer Art Kolonne.
Gut, in Rhein-Main mag das anders sein als in der Uckermark. Aber grundsätzlich wird das alles too much. Nur wird es außer der Erkenntnis, dass es halt so ist, keinen Weg zurück, sondern eine Fortsetzung dieser Bewegung geben.
Eben mit allen negativen Begleiterscheinungen, die den Drang nach unendlicher Mobilität mit sich bringen.