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Brieffreundschaften

******lia Frau
8.419 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Brieffreundschaften
Mir fällt immer wieder auf, wie ablehnend der guten alten Brieffreundschaft gegenüber gestanden wird.
Verstehe schon, es geht ums reale Treffen und so, aber warum muss man deswegen eine Brieffreundschaft kategorisch ablehnen?

Ich unterhalte derzeit zwei Mailfreundschaften und ich genieße jede Mail der beiden, freu mich darauf in Ruhe zu antworten.
Blöd nur, dass auch ich kaum noch die Geduld aufbringe mit dem Antworten zu warten!

Eigentlich ist es mindestens so wertvoll Brieffreunde zu finden wie Sexpartner.
Als Kind und Jugendliche hatte ich auch Brieffreunde, eine von so einem Luftballon mit Adresse drauf, einen aus der Bravo hinten vom Suche Briefkontakt Teil und eine vom Campingplatz.

Wie haltet ihr es? Habt ihr Kontakte im Joy, mit denen ihr beim Mailen im Flow seid?
Schreibt hier eigentlich überhaupt noch jemand Postbriefe?
Oder möchtet ihr auch lieber nach wenigen Mails ein reales Treffen?

*mail*
****on Mann
16.236 Beiträge
Als Teenager hatte ich mehrere Brieffreundschaften, alles Mädchen. Ich habe sie auf einer 430 km langen Radtour vom Niederrhein zum Harz als Brieffreundschaftsgesuche mit Kuli oder Filzer von unten auf die Bretter der Lattenroste geschrieben gefunden, die ich im jeweiligen unteren Jugendherbergs-Etagenbett über mir sehen konnte. Wir haben uns auch Fotos von uns geschickt, und ein bisschen verliebt war ich in einige auch. Die Fotos und einige der Briefe habe ich auch noch *love* .

Dann kamen Abi, Bundeswehr, Studium, Ehe, Haus, Kind... da waren sie vergessen und untergegangen im Getriebe des immer wieder Neuen. Ist das schade? Ein bisschen. Aber so richtig, richtig nahe sind wir uns über die Briefe nicht gekommen, wir wussten wohl nicht, wie das geht.

Heute bin ich ungeduldig, natürlich zum einen wegen der vielen Arbeit, Treffen, Liebe, Kultur, und zum anderen wegen der schnellen Messenger und eMails. Ich telefoniere nun viel lieber, aber das kostet auch Zeit. Schön finde ich die schnellen Schnipsel im Joyclub und auch Sprachnachrichten via Messenger.

Tatsächlich habe ich mir vorgenommen, in diesem Jahr wieder Papierpost zu verschicken. Postkarten zu Ostern und auch anlasslos. Ganze Briefe... das ist mir noch zu groß (im Sinne von geduldsintensiv).
******lia Frau
8.419 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Sind Messengeraustauschfreundschaften nicht auch irgendwie Brieffreundschaften? *nachdenk*
****eti Frau
2.798 Beiträge
Ich habe mehrere Brieffreundinnen mit denen ich teils schon 30 Jahre schreibe.
Aber nicht hier auf Joy, hier suche ich erotische Kontakte und keine Schreiberei.
Ab und zu ergibt sich etwas wo man kurz einige Mails tauscht.
Auch über unser Paarprofil schteiben wir nicht viel. Mein Herr sucht dort Kontakte für Verleih, da schreibt er mit den infrage kommenden schon mal etwas mehr.
*********vers Paar
848 Beiträge
Ich hatte einige Brieffreundschaften. Damals.
Als ich noch jung war.... 🙃
Ich schreibe immer noch gerne.
Nicht zu allem. Muss ich nicht mehr. Zu allem meinen Senf geben.
Ich mag den Austausch, auch gerne per WA.
Tatsächlich hatte ich nach meiner Therapie 2 Jahre Schreibkontakt per WA. Das war schön. Das mag ich. Allerdings haben wir uns sehr auseinander entwickelt, zu viel ist passiert im Aussen. Zu unterschiedlich sind die Weltbilder geworden.
Und dort beginnt das was spannend ist : ist es tragbar? Hält es das aus? Diese Ambivalenz? Diese Unterschiedlichkeit?
Heute ist das sehr schwierig geworden, das aushalten. Das Inne halten. Das Akzeptieren von Anderen Meinungen, Gedanken, Weltbildern.
Dabei finde ich das spannend. Andere Lebensentwürfe zu sehen. Kennen zu lernen. Auch wenn ich vielleicht Schwierigkeiten damit habe. Und es nicht ganz verstehen kann, weil die Motivation eine andere ist.
Und ich persönlich finde das ich tatsächlich beim Schreiben mehr begreifen kann. Über mich. Und über den Anderen.
Ich mag das sehr.

Sie schrieb
*******ice Paar
6.738 Beiträge
Ich muss gestehen, ich hatte nie Brieffreundschaften. Ich bin eher der Typ für Stundenlange (Video-)telefonate, oder für den "Live-Chat"- Kontakt.
Was mir aber vielfach auffällt, ist die Handymanie in vielen Bereichen.
Viele erwarten, dass man auf jede SMS/WA/Threama oder sonstige Nachricht innerhalb von Minuten antwortet.
Egal ob am Wochenende während eines Ausfluges oder während der Arbeitszeit im Großraumbüro. Die Schnelllebigkeit unserer heutigen Zeit lässt scheinbar für viele keine tiefen Kontakte mehr zu.

Zu den Sprachnachrichten per Messengar hab ich so meine eigene Meinung, lesen am Schreibtisch kann ich eher, als mal ne Nachricht ungestört abhören. Aber das mag natürlich bei anderen wieder anders sein.
****ida Frau
1.384 Beiträge
Ich habe hier unheimlich schöne Mail Kontakte, allerdings nur zu anderen Subs. Ich bin auch Doms gegenüber offen dafür, aber oft besteht daran eben kein Interesse. Die Ausnahme sind FemDoms, da besteht auch guter allgemeiner Kontakt, einfach weil es ein interessanter Mensch ist.
Im Joy suche ich ausschliesslich BDSM Kontakte zum Austausch. Das Geschlecht und die Neigung ist da für mich persönlich nebensächlich. Beim Gegenüber aber eben in den meisten Fällen nicht.
**********chies Paar
1.527 Beiträge
Ich habe hier mindestens drei tolle Menschen kennengelernt mit denen ich intensiv und ausgiebig schreibe und auch telefoniere - zwei davon werden das hier vielleicht sogar lesen und eine schmunzelnd den Kopf schütteln 😘

Auch von früher pflege ich noch einige sehr innige Kontakte, manche bereits seit über 20 Jahren.
Ich sehe den JC als Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen, ob jetzt aus der Gegend oder anderen Flecken der Welt. Es macht immer Spaß mit Menschen zu kommunizieren, sie kennen zu lernen und irgendwann "Freunde" zu nennen.
******art Mann
4.435 Beiträge
Mein präferierter Wunsch hier im JC ist realer Kontakt.
Wenn sich eine Schreiberei ergibt, dann meist nicht "mehr" hier.... eher im Messenger.... da gibt es mehere Frauen, die interessant sind, auch wenn sich nichts ergibt, weil die Möglichkeiten fehlen, kein körperliches Interesse besteht, man sonst spannende Gespräche hat.
Richtige Briefkontakte hab ich seit dem Kennenlernen meiner Frau nicht mehr.
Früher als Teenager war das anders, da war man neugierig auf die Welt, hatte ja noch nicht die Möglichkeit auf den Weltumspannenden Kontakt mit Knöpfchendrücken...
******lle Frau
3.078 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe keine reine Brieffreundschaften im klassischen Sinn von früher.
Doch hier auf joy haben sich einige tolle reine Online Freundschaften entwickelt mit welchen ich auch neben joy regelmässig schreibe und zum Teil auch Face to Face Gespräche führe und möchte diese nicht missen.
*********Sissi Mann
275 Beiträge
Ich denke, die (reizarmen) Zeiten der Brieffreundschaften sind vorbei.
Nach dem Briefversand wartest du Tag für Tag; manchmal ein, zwei oder mehr Wochen auf Antwort. Das Warten lässt dich zweifeln: Hab ich den Ton nicht getroffen, etwas Verletzendes gesagt, ist das Interesse beim Gegenüber erloschen; ihm gar etwas passiert?
Dann die Post, der Brief. Du fliegst über den Text, liest ihn gleich nochmal und gleichst ihn mit deinem Geschriebenen ab - den Du fast auswendig im Kopf hast. Im Dialog zwischen Deinen Ohren ringst Du, freust Dich, suchst Antworten und liest ihn vielleicht nochmal. Und wenn Du dann Ruhe dafür findest, antwortest Du. Schreibst, sinnst, verwirfst, denn deine Antwort ist wie ein Schuss; viel schlimmer noch, soll er doch treffen, darf aber nicht verletzen, nicht verscheuchen und doch binden.
Meine Handschrift allein war schon nicht geeignet; musste sie doch auf Mitleid hoffen, wie ein Poliokrüppel am Klavier.
Schon mit der Schreibmaschine begann dann die erste Entwertung des persönlichen Briefwechsels, und was heute noch per Post versendet wird, wünsche ich mir vielleicht als Insasse eines Gefängnisses.

... war jetzt so mein erster Gedanke, zu dem Thema...
****on Mann
16.236 Beiträge
Zitat von ******lia:
Sind Messengeraustauschfreundschaften nicht auch irgendwie Brieffreundschaften? *nachdenk*

Ja und nein. Die Papierpost-Freundschaften hatten eine große Zeitversetzung, zumal die Briefpost "damals" nicht am nächsten Tag ankam, sondern durchaus eine halbe Woche brauchte. Das Handgemachte an diesen Briefen, die beigelegten Fotos oder gepressten Blüten... all das zusammen hatte eine besondere Energie, eine besondere "Weltausstrahlung", die Messengernachrichten so nicht haben.

Was aber gleich ist: Der schriftliche Austausch, das dialogische Hin und Her, die innere Verbindung zum Gegenüber, die Kohärenz des Austausches, die Freundschaft, die damit gefeiert wird.

So magisch für mich die Briefpost für mich war, so magisch finde ich heute die Direktheit der Messenger über Tausende von Kilometern. Sollte es je Telegrammfreundschaften gegeben haben *lol* , so werden sie von den Messengern übertroffen.

Ich hatte im letzten Jahr eine Art Sprachnachrichtenfreundschaft mit einer Frau aus dem Joyclub. Sie hat dann aber irgendwann um ein Ende gebeten, weil ich die hohe Dichte nicht aufrecht erhalten konnte, zu viel Business hielt mich davon ab.

Der Vorteil der alten Brieffreundschaften sind die Ruhe und der langsame Wechseltakt. Messenger verleiten zu einer hohen Taktung, die in vielen Lebenssituationen überfordern kann.
****on Mann
16.236 Beiträge
Zitat von *****ler:
Schon mit der Schreibmaschine begann dann die erste Entwertung des persönlichen Briefwechsels

Ich fand den für mich magischen Briefwechsel nicht wertiger, wertvoller als die heutigen online erzeugten Messengerwechsel. Ich mag das Bewerten von irgendwas ohnehin nicht gern. Aber wenn ich schon vom "Wert" sprechen will, dann besteht er nicht in irgendwelchen Äußerlichkeiten wie Symbolen (Handschrift vs. Schreibmaschinenschrift), sondern in der inneren Verbindung zwischen den beteiligten Menschen.
*********Sissi Mann
275 Beiträge
Zitat von ****on:
Zitat von *****ler:
Schon mit der Schreibmaschine begann dann die erste Entwertung des persönlichen Briefwechsels

Ich fand den für mich magischen Briefwechsel nicht wertiger, wertvoller als die heutigen online erzeugten Messengerwechsel. Ich mag das Bewerten von irgendwas ohnehin nicht gern. Aber wenn ich schon vom "Wert" sprechen will, dann besteht er nicht in irgendwelchen Äußerlichkeiten wie Symbolen (Handschrift vs. Schreibmaschinenschrift), sondern in der inneren Verbindung zwischen den beteiligten Menschen.

Meine Ansprüche an mich selbst stellen für mich schon Werte da, die ich mir selbst zuliebe erhalte.

Nebenbei kommt niemand ohne Bewertung aus. Schon das schnuppern an der Wurst im Kühlschrank, ob sie noch gut ist, ist eine Handlung zur Bewertung *g*
********ch_4 Frau
289 Beiträge
Ein handgeschriebener Brief heutzutage hat für mich eine hohe Bedeutung an Wertschätzung und Zuneigung zu der Person, die ihn erhält. Gerade heute in unserer digitalen Welt. Angesichts meiner üblen Handschrift vertraue ich der Lesbarkeit und Rücksichtnahme auf den Empfänger wegen mehr auf Tastaturen😇. Und pflege über email, WA etc "Brieffreundschaften". Ja, deren Frequenz kann schneller sein aber der Alltag groovt diese Frequenz schon ein.
Ich hatte früher über PEN und aus Urlauben Brieffreundschaften, die lange hielten. Da sass ich das ein oder andere Mal und besprach sogar Kassetten😏 schee war das😏.
*******enig Mann
10.100 Beiträge
ich habe früher fast ausschließlich von Hand geschrieben. Wenn ich Zeit hatte, sogar richtig schön und aufwändig mit ordentlichem Papier, Siegellack und die Briefe mit dem Siegelring gesiegelt. Das ist aber seit etwa 20 Jahren alles vorbei.

Erstens hat niemand mehr die Geduld einige Tage auf Antwort zu warten, zweitens wollen die meisten Leute mit Whotsäpp oder anderer Weichware kommunizieren. Zu guter Letzt können erstaunlich viele Leute inzwischen kaum mehr lesen und schreiben. Außerdem geht die echte Post ja auch an eine echte Adresse und die wollen auch sehr viele Leute nicht rausrücken.

Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis wir kulturell wieder auf dem Niveau der Neandertaler angekommen sind...
****on Mann
16.236 Beiträge
Zitat von *******enig:
Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis wir kulturell wieder auf dem Niveau der Neandertaler angekommen sind...

In der Höhle im Neandertal, in der der Homo neanderthalensis gefunden wurde, sollte man noch mal im Staub nach einem Smartphone buddeln. *g*
******art Mann
4.435 Beiträge
@*******enig das mit den Adressen ist ja auch son Ding, da standen Jahrzehnte lang welche im Telefonbuch und dann hat man gemerkt, wie gefährlich das eigentlich ist.
********ch_4 Frau
289 Beiträge
@ Trigon: Bei den Neanderthalern sahen die jeweils aus wie Oberschenkelknochen *haumichwech*
*******enig Mann
10.100 Beiträge
Zitat von ******art:
@*******enig das mit den Adressen ist ja auch son Ding, da standen Jahrzehnte lang welche im Telefonbuch und dann hat man gemerkt, wie gefährlich das eigentlich ist.

Der österreichische Bundeskanzler Kreisky stand mit vollem Namen und Adresse im Wiener Telefonbuch, er wohnte übrigens in der Peter-Jordan-Straße in 1190 Wien, und trotzdem hat ihn alle Jahre niemand nachts um halb 11 oder viertel nach 2 angerufen um ihm die Meinung zu geigen. Vor dem Haus gab es eine ausrangierte Telefonzelle, in der ein einziger Polizist Wache schob. Das ist allerdings bereits 40 Jahre her und die Manieren haben inzwischen doch sehr gelitten...
******lia Frau
8.419 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Hach, da höre ich sofort: Lernen's a bissel Geschichte, der junge Mann, dann werden's sehen wie das damals gekommen ist!
🤣
*******enig Mann
10.100 Beiträge
Oder auch: "Wer Nazi ist, bestimme ich selbst"
*****n27 Frau
5.362 Beiträge
Ich habe gar nicht den Eindruck, dass klassische Brieffreundschaften so negativ betrachtet werden.

Mit "Brieffreundschaften" auf Joy ist ja meist mehr oder weniger tiefgründiger Nachrichtenaustausch über längere Zeit hinweg gemeint.

Variante A:
Frau möchte sich erst über eine Zeitspanne hinweg unterhalten und kennenlernen, während Mann schnell zum Schuss kommen will. Flapsig frustrierter Kommentar: "Die will sich gar nicht treffen, sondern nur eine Brieffreundschaft".

Variante B:
Frau gibt Mann einen Korb bzgl. eines Treffens, die Entfernung ist zu groß, etc pp. Mann möchte allerdings nicht aufgeben und versucht den Fuß in der Tür zu behalten durch "wir können uns doch einfach ein bisschen unterhalten", und steht dann alle paar Tage mit einem neuen, an den Haaren herbeigezogenen, Thema auf der Matte.
Das kostet Zeit, Energie, und bringt keinen Mehrwert, und aus diesem Grund hatte auch ich lange "kein Interesse an Brieffreundschaften" im Profil stehen.
****on Mann
16.236 Beiträge
Zitat von *****n27:
aus diesem Grund hatte auch ich lange "kein Interesse an Brieffreundschaften" im Profil stehen.

Auch nicht an einer in der Variante A?
*****n27 Frau
5.362 Beiträge
Zitat von ****on:
Auch nicht an einer in der Variante A?
Nein. Als ich konkret nach Treffen gesucht habe, wollte ich auch genau das: Konkrete Treffen.

Kurz abtasten ob die Chemie beim Schreiben stimmt, Gesichtsbilder austauschen (da kann ich enorm viel rauslesen) und dann relativ zügig auch treffen. Ewig schreiben um dann live direkt zu merken, dass die Chemie nicht passt, macht nur unglücklich und die Entscheidung schwerer, weil der Kopf versucht, das wertvolle Bauchgefühl zu überschreiben.
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