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Dominanz und Augenhöhe - wie geht sich das zusammen?

**********berer Mann
7.335 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Dominanz und Augenhöhe - wie geht sich das zusammen?
Ich möchte gerne ein Thema starten, welches mich lange Zeit selbst sehr beschäftigt hat, als ich BDSM als Spielwiese für mich entdeckte, um von euren Erfahrungen in solchen Situationen zu lesen und dem Einen oder der Anderen vielleicht sogar auch etwas mitzugeben. Erkenntnisse vielleicht, oder Mut. Hoffnung… Wir werden sehen.

Damals, als ich lediglich „normalen“ Sex kannte und dann entdeckte, dass es Spielarten gibt, die ganz anders sind, bekam ich starke Zweifel, ob diese Fantasien wirklich zu mir gehören. Ob sie überhaupt sein dürfen. Ich fragte mich:

Wie schaffe ich es als Mann, gleichzeitig (der beiderseitigen Lust wegen) dominant einer Frau gegenüber zu sein und sie trotzdem weiterhin als starken, selbstbewussten Menschen auf Augenhöhe zu betrachten?

Dabei möchte ich darauf hinaus, dass es Männer hierzulande durchaus schwer haben können, richtig fies, gemein und vielleicht auch brutal gegenüber Frauen zu werden, auch wenn diese das möchten, also Konsens herrscht, weil das gegen ihre Überzeugung geht, Frauen dürfe man (Mann) doch nicht weh tun. Und obwohl beide sich eigentlich einig sind, dass beide genau das wollen, gibt es da diese Hemmschwelle, die ein Mann überwinden muss: er als vermeintlich stärkeres Geschlecht soll also ein vermeintlich schwächeres beherrschen, quälen, erniedrigen, schlagen. Und das, obwohl wir als Männer seit Jahren (und wirklich: zum Glück, das wird verdammt nochmal Zeit!) lernen, dass wir Frauen als uns gleichberechtigte Menschen ansehen und auch so behandeln sollen. Dass Frauen natürlich nicht das schwächere Geschlecht sind, sondern ebenso stark, selbstbewusst, wertvoll wie Männer auch.

Entschuldigt, wenn Non-Binäre alleine durch das Thema an sich ausgeschlossen werden. Es ist nicht meine Absicht, diese Mitmenschen zu diffamieren oder auszugrenzen, überhaupt nicht. Die althergebrachte Rollenverteilung gibt jedoch das Thema vor. Non-Binäre haben die hier geschilderten Probleme vermutlich schlichtweg gar nicht.

Kurzum, wir stecken also jetzt in einem ziemlichen Männer-Dilemma.

Und genau darum soll es hier gehen:

Darf ein Mann in bestimmten Situationen noch Macho sein?
Wie verträgt sich männliche Dominanz mit gelebter Gleichberechtigung?
Vor welchen Schwierigkeiten steht Mann, wenn er Dominanz lebt?

Es soll nicht darum gehen, wie fremde Kulturen diesen Spagat schaffen oder auch nicht, weil dort ganz andere Gepflogenheiten herrschen, ob veraltet und falsch oder auch nicht. Es soll nicht darum gehen, ob bestimmte Männer nur vortäuschen, dominant zu sein und sich bewusst keine starken, selbstbewussten Frauen suchen, um einen Stich zu landen. Es soll nicht darum gehen, die alten Rollen zu tauschen und dieses Thema mit einer FemDom und ihrem Bottom durchzuspielen – das wäre nicht das gleiche.

Nein, es geht mir hier einzig darum, welche inneren Kämpfe dominante Männer mit sich führen, wenn sie Frauen gegenüber Dominanz zeigen. Auf einer Seite die Lust, sie schwach zu machen und sie schwach zu sehen. Auf der anderen Seite das Wissen, eigentlich eine starke Frau bei sich haben zu wollen.

Auch ich hatte, als ich mich näher damit beschäftigte, was da in mir schlummert und geweckt wurde, wenn ich Fotos oder Videos sah, wo Frauen dominiert wurden, Zweifel, ob das für mich überhaupt tragbar, ja, sogar ertragbar(!) sein kann. Und obwohl meine Art BDSM eine sehr fürsorgliche, sachte Art ist, bin ich dabei immer auch gerne mal sehr gemein und regelrecht fies. Ich liebe es, zu demütigen. Und ich fragte mich: darf ich so sein? Darf ich sie so klein machen, wo ich doch unbedingt auf Augenhöhe sein möchte? Oder ganz direkt: darf ich zu diesem Zwecke in ein veraltetes Rollenbild verfallen?

Das Männer-Dilemma.

Und nun wünsche ich mir, dass wir über unsere Erfahrungen mit genau diesem Thema diskutieren können, freundlich und respektvoll. Dass wir unsere Sorgen und unsere Zweifel mitteilen können, auch wenn Andere eine abweichende Meinung dazu haben. Dass wir Männern, die sich gerade mit diesen Fragestellungen beschäftigen, Mut machen können, denn: es ist gut, sich damit auseinanderzusetzen, und wenn Konsens herrscht, darf die männliche Dominanz und die weibliche Schwäche auch sein. Oder? *zwinker*

Und noch ein prophylaktischer Disclaimer: Ich bin wahrlich nicht für die Unterdrückung der Frau oder irgendeines anderes Geschlechts. Ich bin weder für historische, veraltete Rollenbilder noch wünsche ich mir diese zurück. Ich bin gegen Gewalt und Unterdrückung, wenn diese nicht von beiden ausdrücklich gewollt ist. Aber ich liebe Schokolade.
*****lim Frau
4.431 Beiträge
Auch wenn ich aus naturgegebenen Gründen keine eigene Erfahrung beisteuern kann, so kann ich zumindest aus Beobachtung und Gesprächen heraus erzählen, dass meine beiden Doms dieses Dilemma sehr gut kennen und erhebliche innere Konflikte auszutragen hatten.
Ich konnte insofern unterstützen, als dass ich immer wieder den Konsens und meinen ausdrücklichen Wunsch bestätigt habe. Und durch die positiven Erfahrungen (auch mit anderen FemSubs) konnten beide ihre Konflikte überwinden und sind sich inzwischen sicher, dass das so sein darf, wenn alle Beteiligten sich einig sind.

Und ich kann den Konflikt gut verstehen, es ist nicht einfach, ein dominant-sadistischen Mann mit einer modernen Erziehung zu sein.
****aSw Frau
2.513 Beiträge
Ich habe weder in meiner oberen Rolle noch in meiner unteren Rolle irgendwelche Konflikte. Für mich ist BDSM nur Liebe bis zum Schmerz und alles, was den Körper leiden lässt, nur ein extremer Ausdruck meiner Gefühle für einen Partner / Partnerin . Das einzige , was mich zurückhält , ist , wenn ich das Gefühl habe , dass sich der Partner nicht voll fühlen( zweifeln) . Dann kann ich mich ein wenig zurückziehen (in der oberen Rolle) oder es wird schwierig für mich sein, den Kopf abzuschalten ( in der unteren Rolle).
Aber wenn ich von einem Partner eine volle Akzeptanz empfinde, wird mich nichts zurückhalten. Das Gefühl von Harmonie und gegenseitiger Freude an dem, was wir tun, ist für mich ein guter Maßstab dafür, dass ich alles richtig mache. Für mich und meinen Partner. Es interessiert mich nicht, wie alle anderen darauf reagieren.

Und ja - meine Beziehungen sind immer auf Augenhöhe, wenn sogar D/s Teil in diesem Beziehungen gibt. Mein Partner und ich müssen einander nichts beweisen. Schon nach der ersten Sitzung ist uns klar, ob wir weitermachen wollen . Die aktive Seite kann in der Session oder zu einem anderen Zeitpunkt etwas mehr Druck geben, und die passive Seite wird sofort darauf reagieren würden . In meiner Welt funktioniert das so und funktioniert sehr effizient .

LG Алиса
**********berer Mann
7.335 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ****aSw:
In meiner Welt funktioniert das so und funktioniert sehr effizient .

Ich danke dir für den Einblick, aber das ist eben genau das Dilemma: du bist kein Mann. *zwinker*

Deswegen kennst du vielleicht diesen Zwiespalt nicht, den ich versucht habe zu beschreiben. Soll ich es nochmal mit anderen Worten versuchen?
*****irl Frau
984 Beiträge
Ich kann das ansich schon verstehen und finde es wichtig sich darüber Gedanken zu machen. Allerdings muss ich sagen, mein Freund und ich hatten bisher eher keine Probleme damit. Ihm ist das denke ich bewusst, dass das zwei vollkommen unterschiedliche Bereiche sind, die man klar voneinander trennen kann.

Die Frau, die ich im normalen Leben bin und wie mich andere behandeln und sehen sollten, hat nichts mit meiner Art zu tun, wie ich im Schlafzimmer (oder auch woanders) bin. Das sind zwei verschiedenste Situationen, mit verschiedensten Verhältnissen zwischen einander. Nur weil er mein Herr, bin ich trotzdem noch eine selbstständige Frau. Aber manchmal gebe ich diese Selbstständigkeit freiwillig auch in Form meiner devoten Art oder meinem little-sein ab.

Ich überlege aber gerade, ob das vielleicht nochmal einfacher ist, weil wir nicht 24/7 BDSM ausleben und zudem switchen. Es bestehen also viele verschiedene Versionen von uns, die immer auf einer unterschiedlichen Ebene miteinander interagieren.
*****eal Mann
1.923 Beiträge
Irgendwie beißen sich für mit Thread-Titel und das erste Post massiv und ich glaube hier wird einiges vermischt.

Keine Ahnung, z.B. wie Du auf die Idee kommst Nicht-Binäre Menschen müssten sich nicht mit diesem Thema auseinander setzen, aber ok.

Ich persönlich bin nicht-binär, aber da ich männlich sozialisiert aufgewachsen bin und meistens sehr maskulin auftrete, gelte ich gesellschaftlich in solchen Fällen als Mann.

Als ich 21 war, hatte ich eine kurze Affäre mit einer jungen Frau die wollte, daß ich ihr ins Gesicht schlage und anderweitig quäle. Damals war ich noch komplett Vanilla und habe das komplett abgelehnt.
Zum Einen eben "weil man Frauen nicht schlägt", zum Anderen weil ich niemandem weh tun wollte und zu guter Letzt, weil ich das Risiko nicht eingehen wollte einem Polizisten das blaue Auge meiner Affäre mit "sie wollte das so" erklären zu wollen.


Ich kam erst sehr spät wirklich in das Thema Dominanz und SM. Und es brauchte Anfangs eine ziemliche Überwindung und die braucht es teilweise immer noch.
Um Hand anzulegen muß ich mir sicher sein, daß alles was folgt der Lust meiner Partnerperson dient.
Und ich muss wissen wieviel Kraft ich habe und einsetzen kann.

Ich bin mittlerweile vermutlich 120 Kg. Wenn ich mit voller Wucht eine Ohrfeige gebe, riskiere ich schwere Verletzungen und dessen bin ich mir jederzeit bewusst.

Deswegen rede ich mit meinem Gegenüber ausführlich bevor ich überhaupt anfange körperlich etwas anzustellen. Und diese Gespräche sind absolut auf Augenhöhe. Besonders auch außerhalb des Spiels muß ich mit jemandem auf Augenhöhe sein um das Thema BDSM (oder etwas sexuelles per se) überhaupt in Betracht ziehen zu können.

Während dem Spiel ist es eine Gratwanderung. Gerade wenn es auch um degrading geht. Das funktioniert nur wenn es gerade in die Situation passt und ich wirklich weiß, daß mein Gegenüber darauf steht.
Deswegen ist das Safeword für mich auch wichtig. Es gibt mir eine gewisse Sicherheit. Ein Zeichen falls das Spiel zu weit oder die falsche Richtung gehen sollte.

Also long story short.
Für mich sind Dominanz und Augenhöhe kein Widerspruch sondern Voraussetzung.
****aSw Frau
2.513 Beiträge
Zitat von **********berer:

Ich danke dir für den Einblick, aber das ist eben genau das Dilemma: du bist kein Mann. *zwinker*

Deswegen kennst du vielleicht diesen Zwiespalt nicht, den ich versucht habe zu beschreiben. Soll ich es nochmal mit anderen Worten versuchen?

Nein, ich denke, du hast deinen Gedanken ziemlich gut dargelegt, und du musst ihn nicht noch einmal erklären.Aber dann werden die Antworten, die du erhalten willst, nur von Männern kommen . Aber Frauen auch unbedingt sprechen wollen)) 😉
LG Алиса
**********berer Mann
7.335 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *****eal:
Als ich 21 war, hatte ich eine kurze Affäre mit einer jungen Frau die wollte, daß ich ihr ins Gesicht schlage und anderweitig quäle. Damals war ich noch komplett Vanilla und habe das komplett abgelehnt.
Zum Einen eben "weil man Frauen nicht schlägt", ...

Genau das ist der Punkt: "weil man Frauen nicht schlägt"

Und ja, Gespräche und Rückversicherungen helfen ungemein, diesen Zwiespalt aufzulösen und es eben doch zu ermöglichen, dass man "Frauen schlägt", wenn sie das möchten. Und Mann natürlich auch.

Danke für die bisher ehrlichen und respektvoll geschriebenen Einblicke in eure Gedanken dazu!
*******ard Mann
1.500 Beiträge
Hallo @**********berer das ist ein sehr interessantes Thema und für mich als Dom-Neuling erst recht. Wichtig ist für mich gewesen, die weibliche Sicht anders wahrzunehmen. "Sie möchte mir gefallen, sie will mir Gutes tun, sie freut sich, sich mir hinzugeben" war in meiner Vorstellungskraft vorher nicht wirklich präsent, nicht mal beim Vanillasex. Ich hatte stets das Gefühl, meine Wünsche durchzudrücken, zwar ohne Gewalt aber sehr bestimmt. Mit den einhergehenden Gewissensbissen und emotionalen Schwierigkeiten. Gepaart mit "gehemmt, darüber zu sprechen" eine wirklich fürchterliche Kombination. Für sie besonders, für mich genauso.
Erst zu sehen, zu erleben, anzunehmen, dass es anders geht und gemeinsam Wege zu entwickeln, diese Zauberkiste der Lust zu öffnen, hat mir wieder Freude an meiner Sexualität gegeben. Auch wenn es mit Mitte 40 echt spät ist, bin ich heile froh, das entdecken zu dürfen und so viele Menschen hier und in meiner Umgebung zum Austausch zu finden.

Mich mit BDSM zu beschäftigen, die emotionale Seite meiner Partnerin zu erkennen und miteinzubeziehen, darüber zu reden und endlich passende Worte zu finden, all das ist Kernthema für mich, um in Zukunft lustvoll und entspannt gemeinsam Spaß am Spiel zu haben.

All das ist für mich am Besten mit einer Beziehung auf Augenhöhe attraktiv. Ich habe einen Menschen vor mir, der genauso viel Respekt verdient wie ich selbst. Im Alltag dominant zu sein, kann je nach Situation Spaß machen, ist aber auch anstrengend. Und die Last der Verantwortung auf mehreren Schultern zu verteilen, ist eine gute Sache. Denn mit wem ich im Bett, beim Spiel, im Club oder woanders gemeinsam intime Erfahrungen mache, dem schenke ich auch das Vertrauen, mir im Alltag zur Seite zu stehen.

Wenn ich erotische Geschichten lese - derzeit "Very bad Kings" von J.S.Wonda - oder BDSM-Porn sehe, wird mir bewusst, welche sehr perversen und grausamen Szenen mir "gefallen" *fiesgrins*. Deshalb sehe ich auch in Zukunft viele innere Konflikte, reichlich Gespräche darüber und eine Menge zum Probieren und gemeinsamen Erfahren.
********deUp Mann
2.596 Beiträge
Uff, der EP ist ja eine richtige Abhandlung geworden.
Fällt mir schwer darauf zu Antworten, denn auch im BDSM Kontext kommt es doch immer noch sehr auf den spezifischen Kontext mit der jeweiligen Partnerin an.

Alleine die Frage ob BDSM nur zusammen mit sexuellen Handlungen stattfindet oder es z.B Sessions gibt wo ausschließlich der Maso Bedarf der Sub bzw. die sadistische Seite von Top bedient werden, macht für mich einen großen Unterschied.
Findet BDSM innerhalb einer Beziehung mit gemeinsamen Alltag statt oder handelt es um eine reine Spielbeziehung.
Nicht jeder Top ist sadistisch und nicht jede Sub maso, auch nicht wenn das Spiel Schläge beinhaltet.

Es gibt so viele Spielarten im BDSM das die Frage wie geht Dominanz und Augenhöhe zusammen, nahezu unendlich viele Antworten generieren wird.
In meinem BDSM geht das wunderbar zusammen, ich bin aber auch kein Liebhaber von 24/7. Wobei ich es schön finde wenn ein bisschen Machtgefälle in den "Alltag" mit reinschwabt.

Zum Thema "Frauen schlägt man nicht".
Joh, ist mir auch erstmal schwer gefallen, legte sich aber ganz schnell als ich merkte das sie das geil macht.
Einzig Ohrfeigen haben länger gedauert, da Schläge ins Gesicht für mich nochmal eine andere Hausnummer sind und viel größerer Vorsicht bedürfen. Dazu gehört auch Hals zudrücken.
Zu spüren das sie das geil macht, stellt für mich die eigentliche Motivation dar. Das macht mich wiederum geil. Im Idealfall ergänzt sich das Prima.

Sodele langt mir erstmal. Dazu gesagt wäre noch längst nicht alles.
**********berer Mann
7.335 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von **********round:
Uff, der EP ist ja eine richtige Abhandlung geworden.

Das kann ich gut! *lach*
******lia Frau
8.419 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich finde zu deinem Thema @**********berer keinen Zugang, so sehr ich mich auch versuche hineinzuversetzen. Natürlich kann ich eh nicht nachempfinden, wie es sich als Mann in der heutigen Gesellschaft anfühlt. Mir ist bewusst, dass es tabu ist Frauen zu schlagen. "Du darfst Männer nicht schlagen" wurde mir jedenfalls als Heranwachsende nicht so eingebläut.
Nur mal am Rande: Ich kenne berufsbedingt echt viele Frauen, die ihre Partner böse schlagen, das passiert viel viel häufiger als man denkt! Aber ich glaube es ist unbestritten, dass der Satz: "Du darfst Frauen nicht schlagen!" von den meisten Jungs tausendmal häufiger gehört wird.

Trotzdem bleibt bei mir das Gefühl, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat, einfach weil die Intentionen beim bösartigen Prügeln komplett andere sind als beim genussvoll dominanten Schlagen im BDSM.
Hm...obwohl beides erregen kann.
Jetzt habe ich mich fast selbst widerlegt.

Also. Der dumme Frauen Verprügler fühlt sich insgeheim machtlos, kann sich anders nicht ausdrücken, reagiert ohnmächtig auf eine Situation, deren er nicht Herr werden kann.

Der dominante BDSM Mann, der seine Sub schlägt agiert dagegen in Ausübung seiner Macht. Er nutzt das Schlagen als Ausdruck, es ergänzt seine Führung, selbst wenn er sich dabei gehen lässt, bleibt er Herr der Lage.

Darin sehe ich so einen krassen Unterschied, dass ich das eine Gewalttätig werden mit dem anderen Gewalttätig werden nicht auf eine Stufe stellen kann, es sind völlig unterschiedliche Empfindungen.
**********berer Mann
7.335 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ******lia:
Also. Der dumme Frauen Verprügler fühlt sich insgeheim machtlos, kann sich anders nicht ausdrücken, reagiert ohnmächtig auf eine Situation, deren er nicht Herr werden kann.

Der dominante BDSM Mann, der seine Sub schlägt agiert dagegen in Ausübung seiner Macht. Er nutzt das Schlagen als Ausdruck, es ergänzt seine Führung, selbst wenn er sich dabei gehen lässt, bleibt er Herr der Lage.

Darin sehe ich so einen krassen Unterschied, dass ich das eine Gewalttätig werden mit dem anderen Gewalttätig werden nicht auf eine Stufe stellen kann, es sind völlig unterschiedliche Empfindungen.

Nun, damit hast du - vielleicht unbewusst - doch einen möglichen Gedankengang für dominante, ansonsten aber gewalt-vermeidende Männer vorgeschlagen, um lustvoll schlagen zu können. *zwinker*
******lia Frau
8.419 Beiträge
Gruppen-Mod 
@**********berer Ja aber das wollte ich doch auch!

Ich kann mitten im Beitrag die Richtung wechseln *ggg*
**********berer Mann
7.335 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ja, das kenne ich, wenn ich mit Partnerinnen shoppen war. Da wurde auch sehr spontan mal die Richtung gewechselt und sie lief mir in die Arme. Aber ohne Romantik. *lach*
******lia Frau
8.419 Beiträge
Gruppen-Mod 
Es gibt noch einen Gedanken, den ich zu diesem Thema habe.

Kennt ihr diese unsäglichen 50ger Jahre anmutenden Bildchen, auf denen ein Mann seine völlig busig überzeichnete Hausfrau übers Knie legt?
Diese "Cartoons" ploppen überall mal wieder im JC auf als Höhöhö BDSM Bildchen.
Solche Cartoons finde ich so altbacken, dass ich mich davon als dominanter Mann heftig abgestoßen fühlen würde.

Eventuell hätte ich als dominanter Mann ein bisschen Sorge an eine Klischee Sub zu geraten, die einen 1950ger Jahre Dom haben will.
***va Frau
3.522 Beiträge
Ich kann naturgemäss nicht aus der Sicht eines dominanten Mannes schreiben.

Aber da in der letzten Zeit das Thema öfters aufgetaucht ist empfinde ich es wichtig zu erwähnen, dass die Gegenseite oft genau die gleichen Gedanken hat. Im Leben stehende, selbstbewusste Frauen tun sich oft genau so schwer mit den Gedanken sich schlagen und erniedrigen zu lassen, sich zu unterwerfen. Gerade am Anfang beim Entdecken der Neigung. Man hört sehr oft von Femsubs "aber im normalen Leben bin ich total tough und lasse mir von niemandem etwas sagen".

Deshalb hilft reden. Beide Parteien kämpfen ja damit, zwar irgendwie verschieden, weil in verschiedenen Rollen, aber trotzdem genau mit dem gleichen Thema. Diese Gespräche mit der "Gegenseite" können einige der Gedanken auflösen und Scheu abbauen.
Zitat von ******lia:
Es gibt noch einen Gedanken, den ich zu diesem Thema habe.

Kennt ihr diese unsäglichen 50ger Jahre anmutenden Bildchen, auf denen ein Mann seine völlig busig überzeichnete Hausfrau übers Knie legt?
Diese "Cartoons" ploppen überall mal wieder im JC auf als Höhöhö BDSM Bildchen.
Solche Cartoons finde ich so altbacken, dass ich mich davon als dominanter Mann heftig abgestoßen fühlen würde.

Eventuell hätte ich als dominanter Mann ein bisschen Sorge an eine Klischee Sub zu geraten, die einen 1950ger Jahre Dom haben will.

Ich oute mich: Ich mag diese Bildchen. *rotwerd*

Sie
******lia Frau
8.419 Beiträge
Gruppen-Mod 
@*********Koala Ja ok, dann wollt ich nicht so harsch sein...aber ich bin echt schon aus einer Gruppe ausgetreten wegen der Bildchen. Elon Musk hat auch immer solche auf Twitter gepostet, vielleicht bin ich deswegen abgeschreckt.

Zur Versöhnung ein Bildchen, das ich mag:
******lia Frau
8.419 Beiträge
Gruppen-Mod 
Entschuldige @**********berer !

*zumthema*
********deUp Mann
2.596 Beiträge
@******lia

...die einen 1950ger Jahre Dom haben will.

Hier gibt's doch alles, außer Hausschlachtung. *mrgreen*
******ady Frau
2.993 Beiträge
ich bin nachweislich auch kein Mann, aber ich kämpfe mit den selben Problemen.
Eine Frau, die ihren Mann schlägt ... das muss man erst mal lernen.

Ich glaube, das geht nur mit viel Liebe und Aftercare.
*******enig Mann
10.100 Beiträge
hmmm, für ein "Männerthema" sind hier erstaunlich viele weibliche Wortmeldungen zu verzeichnen... *zwinker* Meine Vorrednerin dürfte wohl die entscheidende Bedingung erwähnt haben: Liebe. Mit Liebe geht alles, nicht nur der Hefeteig, sondern auch die Dinge, die ohne Liebe eben nicht gehen.

Da ich im perversen Spielbereich schon besonders früh sozialisiert wurde (wie an anderer Stelle bereits erwähnt, waren meine erste Freundin und ich noch nicht volljährig, als wir die ersten SM-Gehversuche unternommen haben), kenne ich den im Eröffnungsbeitrag beschriebenen Konflikt nicht. Ich bin vielmehr mit der Erkenntnis aufgewachsen, dass es Vorlieben gibt, die vielleicht mit einer gesellschaftlichen Außendarstellung nicht zusammenpassen, trotzdem aber von den Beteiligten gewünscht sind.

Und nur die Beteiligten haben zu befinden, ob das jetzt okay oder nicht okay ist. Die sogenannte gesellschaftliche Norm ist oft genug nur eine bequeme Ausrede, wenn man mit seinem Gegenüber nicht sprechen möchte, weil man dann vielleicht zugeben müsste, gar keine Ahnung vom Thema zu haben.
*******fly Frau
6.589 Beiträge
Tut mir leid dass ich auch als Frau schreibe *zwinker* liegt ev daran dass 80% der JC Männer sich nicht über solche Dinge austauschen möchten *nixweiss*
Meine Erfahrung ist, jede:r hat mit dem Thema Emanzipation und fest erlernte Rollenbilder zu kämpfen, sobald man im Thema BDSM angekommen ist. Ich habe dies stets im gegenseitigen Dialog aufgebröselt bekommen. In dem man sich da versteht, bestätigt und unterstützt bei dem was man sich wünscht und gleichzeitig als "nogo" erachtet. Besonders auch mit devoten Feund:innen was bedeiutet, dass es den dominanten Männern sicher auch gut tun würde ihre Gefühle mit Gleichgesinnten zu teilen....da erlebe ich aber kaum einen Austausch...man könnte ja sein Gesicht verlieren, wenn man Unsicherheit zeigt. Ich denke, die dominanten Männer müssten sich mehr trauen untereinamder, ihre "Hosen runter zu lassen" und in den Dialog gehen, über ihre Unsicherheiten, Befürchtungen und Dilemmas.

Warum schreiben eben wohl erneut die Frauen hier *strick*
**********berer Mann
7.335 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *******fly:
Tut mir leid dass ich auch als Frau schreibe *zwinker* liegt ev daran dass 80% der JC Männer sich nicht über solche Dinge austauschen möchten *nixweiss*

Wenn das wirklich so wäre, ist das nicht extrem schade? Bricht es (dominanten oder nicht-dominanten) Männern einen Zacken aus der Krone, wenn sie über eigene Unsicherheiten, Sorgen und schwierige Gedanken sprechen? Sinken sie im Ansehen "ihrer" Frauen, wenn sie sich über solche Themen austauschen? Ist das nicht eher ein Zeichen von Erkenntnisbereitschaft, genereller Offenheit und der Hoffnung, sich selbst besser zu verstehen und somit wachsen zu können? Los, Männers, traut euch! Mut zur Schwä... Nein! Das ist ja gar keine!
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