BDSM und sexuelle Aufklärung

Ich glaube, dass sexuelle Aufklärung in der Schule nur einen verschwindend geringen Teil zur allgemeinen Aufklärung beiträgt.

Persönlichkeitsentwicklung und deren Möglichkeiten durch BDSM gehören für mich nicht in die Schule - allenfalls als selbstgewählte Kursarbeit o.Ä. in der Oberstufe.
Es gibt meines Erachtens bezüglich Sexualität wirklich wichtige Themen, die sich lohnen würden, deutlich mehr Inhalt des Lehrstoffes zu sein.

Wichtiges Thema, welches ich eher kontrovers sehe.
Die Jugendlichen kommen gerade aus ihrer Kindheit uns sind in einer Situation, die oft mit physischem und psychischen Missbrauch einher geht. Klar wird (gottseidank) nicht jedes Kind missbraucht. Aber die Dunkelziffer.
Ich habe mich mal aus dem Bett geschlichen und bei meinen Eltern aus dem Flur mit ferngesehen (ich glaub, das kennen wir alle) und sie hatten sich etwas über Bondage angesehen. Ich hab also im zarten alter ein Brustbondage bei einer Frau gesehen. Es hat mich so dermaßen abgestoßen, dass ich bis heute nicht sehen will, wenn ein Mann eine Frau bindet.

Was ich also sagen will: Die Lebenssituation in diesem Alter kann sehr extrem sein. Ich bin mir echt nicht sicher, ob die BDSM flächendeckend verkraften. Im Internet stolpern sie ja eh drüber. Im Unterricht, wenn alle Kids kichern und coole Sprüche drüber machen, wird es sicher nicht weniger missverständlicher.

Also: nein. Ich müsste zuviel "nacharbeiten" dass meine Kinder das vernünftig verdauen.

Also um die Uhrzeit fantasiere ich mitunter auch, speziell wenn ich noch keinen Kaffee hatte.

Ich würde mich dann aber nicht hinsetzen und so eine Frage verfassen. Bis das Koffein wirkt, schlafe ich ja praktisch noch.

Aber gut, da ist wohl jeder anders.

Doch die Frage kann ich dennoch nicht nachvollziehen. Was soll denn in der Schule noch alles vermittelt werden?

Wenn da noch Platz und Zeit wäre, würde ich persönlich für mehr Ethik und Humanismus stark machen.

@****sam, wie hättest du dir Gruppe denn verstanden?

Ich finde, dieser thread zeigt sehr gut, würde wir ticken... Argumente, Sachlichkeit, durchaus kontrovers, aber dabei immer freundlich höflich wertschätzend.

Ich kann verstehen, dass Beiträge bissiger aufgefasst werden können, als sie vermutlich gemeint waren. Ich fühle dir nach. Aber lass dich bitte nicht von einem sicher freundlich gemeinten Knuff in die Seite und einem Augenzwinkern davon abbringen, dich hier weiter zu äußern, auch mit deinen Gedankengängen am frühen Morgen. Das wäre doch sehr schade, denn wer weiß, welche interessanten Gespräche da noch entstehen können?

Andererseits möchte ich aber auch anmerken, dass ich persönlich es mit Zynismus und Ironie nicht übertreibe, wenn ich mir nicht wirklich halbwegs sicher sein kann, dass mein Gegenüber das Geschriebene einordnen kann. Humor ist eine schwierige Sache, und noch schwieriger dann, wenn Unbekannte im virtuellen Raum aufeinander treffen und Mimik und Körpersprache nicht zum Verständnis beitragen können. Das versuche ich immer zu bedenken, wenn ich mich frech-frivol-scherzend miteinander austauschen möchte - oft verzichte ich auf diesen "bösen" Humor. Manch ein Smiley hilft dann aber sicher auch, nicht wahr, @******lia ? ZWINKY-ZWONKY!

Jeder darf hier Threads eröffnen, zu allen Fragen, die nicht das Gesetz oder die Regeln des JoyClubs verletzen.
Jeder Thread ist willkommen, denn es geht hier um Austausch!

Vielleicht stellt sich in 50 Jahren ja wirklich die Frage in den Schulbehörden, das weiß niemand zu hundert Prozent!

Ich persönlich möchte auch nicht, dass BDSM in Schulen unterrichtet wird.
Ich fände es viel wichtiger, psychische Gewalt, Mobbing und Missbrauch in Beziehungen anzusprechen und aufzuzeigen, dass es Hilfen gibt.

Bei mir landen Klientinnen, die sagen, er liebe sie nicht wirklich, wenn er sie nicht schlage.
Oder harmloser, aber auch schwerwiegend: Bei meiner Tochter in der Klasse gab es enormem sozial Media Druck. Hat sie nicht sofort geantwortet, hieß es gleich, sie gehöre nicht mehr zur Gruppe.
In der IGS meines Sohnes wurde sowas thematisiert.
Auf dem Gymnasium meiner Tochter wurde das nicht thematisiert, was zur Folge hatte, dass es enormen psychischen Wildwuchs gab und keiner auf keinen aufgepasst hat.

Wenn ich mir vorstelle, dass in solchen Konstellationen über BDSM geredet wird, gruselt es mich. Für mich ist BDSM etwas für den ausgereiften Geist.

Ich kenne BDSMler, die schon sehr früh in der Pubertät damit aktiv angefangen haben und denen ich diese Reife rückwirkend zutraue. Aber das sind Ausnahmen weniger Jugendlicher, die die Reife in diesem Punkt schon für sich gefunden haben.

Mensch sollte nicht jedes Wort (vorher) auf die Goldwaage legen; das finde ich auch.

Und warum sollte ein Thema nicht auf Sinnhaftigkeit hinterfragt werden können? Es geht hier ja nicht um persönliches Empfinden im Sinne des „Wie geht es mir“-Threads. Da fände ich das auch unpassend.

Schon richtig, und jetzt kommt das obligatorische Aber.

Wer Ironie und Zynismus austeilen mag, muss diesen eben auch einstecken können. Aber schnell sind wir dann beim Missverständnis und Aufschaukeln. Niemand hat etwas gegen Spaß und Scherze, aber im Zweifel bin ich dann unbedingt dafür, wie das auch schon @*******ice bemerkte, nachzufragen: "Du, bei mir kommt dein Beitrag total zynisch an und ich fühle mich sogar ein wenig verletzt. Hattest du das wirklich so gemeint oder verstehe ich dich gerade falsch?"

Solch eine Nachfrage rüttelt mitunter vielleicht auf und sorgt für beiderseitiges Verständnis füreinander. Und dann spielt sich das ein und nach ein paar Kontakten, Wochen, Monaten weiß man die unterschiedlichen Schreiberlinge hier einzuschätzen.

Ich hatte einen Arbeitskollegen, der mit seiner Frau für Außenstehende umging, als wäre sie für ihn nur ein Fußabtreter. Aber die beiden sind seit Jahrzehnten glücklich, haben Kinder, Haus, etc. Er sagt immer, sie wisse, wie er das meine - nämlich ganz anders, als es auf Fremde wirkt. Will sagen: manchmal muss man seine Pappenheimer erst kennenlernen, um Gesagtes oder Geschriebenes richtig verstehen zu können.

Wo steht denn das? Das habe ich nicht wahrgenommen.
Ganz im Gegenteil, es gab viele Nachfragen um deine Beweggründe zu verstehen, weshalb dir das ein Anliegen ist, obwohl die eigene Meinung davon abwich.

Edit: Achso, gefunden.
Es gibt einen Beitrag, der sich im Ton vergreift, und plötzlich sind alle anderen konstruktiven und wertschätzenden Beiträge passé? Das nenne ich mal selektives Lesen.

Natürlich ist das nicht fein, deshalb gibt's da auch meist Gegenwind, sodass sich das gar nicht erst festigt. Also: Einfach demjenigen gegenüber ansprechen, nicht "die Gruppe" in Sippenhaft nehmen.

Edit 2: So, jetzt habe ich auch deine Reaktion darauf verstanden.
Schau, wir sind hier eine offene Kommunikation gewohnt, deshalb habe ich die Passiv-Aggressivität aus deinem Beitrag überhaupt nicht als solche erkannt, sondern gedacht, du würdest einen der hilfreichen früheren Beiträge meinen.

Da hilfts, es wirklich offen anzusprechen. So sind wir hier bisher sehr gut gefahren. Es fing mit "ich möchte bitte nicht virtuell umarmt werden, das ist mir unangenehm" an, und hat sich entsprechend fortgesetzt.

Da sieht man es mal wieder. Die Diskussion gehört eigentlich in den Nachbar Thread wo es um Kommunikation und Streitigkeiten geht.

Ich fand die Frage auch, sagen wir mal, merkwürdig.
Habe ich nichts vernünftiges zu beizutragen, deshalb bin ich mir treu geblieben und habe einfach die Klappe gehalten.

Ich reagiere allerdings auch nicht allzu empfindlich auf kleine Seitenhiebe.
Ist für mich sozusagen das Salz in der Suppe.

Ich kann beide Seiten verstehen.

Wenn genügend Luft dafür da ist: Nachfragen, ansonsten die Verletzung äußern. Ich glaube, da sind wir uns hier ziemlich einig.

Was nicht passieren sollte, ist, dann selbst in verletzendes Verhalten umzuschwenken. Dann sind wir ganz schnell in einer Abwärtsspirale wie im großen Forum.

@****sam
1. Ich hätte deine Position gerne verstehen gewollt und entsprechend nachgefragt, wie einige andere auch. Oben auf Seite 2 habe ich dann gelesen, dass du dich für die Beiträge bedankst und etwas für dich mitnimmst. Ich habe es so verstanden, als würdest du dich aus dem Thread zurückziehen wollen, und das finde ich auch nicht besonders wertschätzend, bei einer begonnenen Diskussion in der Mitte zu gehen, sofern meine Interpretation stimmt.

2. Zu diesem Beitrag:

Ich fände das wirklich, wirklich komisch. Wenn du dieses anstrebst, achte bitte darauf, dass wirklich das ankommt, was du möchtest. Es könnte sonst leicht zu Missverständnissen kommen, z.B. "Der Vater von X hat gesagt, er schlägt seine Frau", oder so.

Und ich würde den Eltern der 16-jährigen Freunde auch überhaupt nicht übel nehmen, wenn sie not amused darüber sind, was du ihren Kindern erzählst.

Deutlicher ausgedrückt: Und ich würde den Eltern der 16-jährigen Freunde auch überhaupt nicht übel nehmen, wenn sie not amused darüber sind, was du ihren Kindern an Gedanken aufdrückst.

3. Was das Thema "triggern" angeht:
Triggern ist erstens keine Einbahnstraße, d.h. du könntest unbeabsichtigt auch andere triggern, ohne böse Absicht. Und zweitens habe ich für mich erkannt, dass wenn mich etwas triggert, das etwas ist, an was ich arbeiten sollte. Oft freue ich mich, wenn ich von etwas getriggert werde. Quasi ein Wegweiser in meinem Leben, und gleichzeitig können andere das anders handhaben.
(Dabei rede ich über normale Trigger, nicht über schlimmen Kram nach Traumata oder weshalb man besser zum Arzt gehen sollte.)

Offiziell ist ein Trigger nicht immer etwas Negatives bzw. ruft nicht immer eine negative Reaktion hervor, das passt wohl sehr gut zu deiner Einstellung, @****n94 , den Trigger als einen Auslöser dafür zu betrachten, sich selbst zu hinterfragen und über sich zu lernen. Finde ich gut!

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Trigger_(Medizin)

Er wird hier im Joyclub aber zugegeben meist als etwas angesehen, was eine schlechte Erinnerung hervorruft oder ein schlechtes Gefühl bewirkt, weil der Trigger an traumatische Erlebnisse erinnert.

Mein Partner hat vor Jahren mit seinem Sohn eine Folge "American Dad" geschaut, wo so ein Song über verschiedene Kinks vorkam. In dem Zuge hat er somit es spielerisch dargelegt, dass es Menschen gibt, die es mögen, wenn ihnen der Po versohlt wird, wenn sie Lack/Latex tragen etc.
Wir haben sie nicht umfassend über BDSM aufgeklärt, aber zunehmend sie eingeweiht, dass wir gerne auf gewisse Events gehen, wo z.B. Latexkleidung getragen wird.
Es bleibt ihnen eh nicht verborgen, da ich meine Fetisch Outfits nach dem Waschen zum Trocken aufhänge etc.. Wir haben auch schon Seile im Flur zum Aushängen gehabt und die Teenager-Jungs haben so gar nicht sich danach erkundigt.
Wir handhaben es so, dass wir diese sukzessive von unserem Lebensstil berichten (werden), wenn sie erstens Fragen stellen und zweitens wir der Meinung sind, dass sie "so weit" sind.

Das finde ich sehr sehr Altersgerecht!
@**********tchen Ich glaube ihr macht das richtig! Wir haben den richtigen Moment verpasst.


Unsere Kinder sind erwachsen und obwohl wir ihnen erzählt haben, dass wir einen Shibari Kurs besuchen, obwohl der Kumpel von unserem Sohn selbst mit BDSM unterwegs ist, obwohl meine Seile stets über der Balustrade von meinem Dachgeschoss hängen, fragen sie nichts und wollen nichts wissen.
Sie blenden es aus und ich kann sie verstehen. Sie erlauben der ganzen Welt sexpositiv zu sein, nur bei uns sind sie blind.


Aber wenn unsere 22 jährige Ukrainerin kommt, räume ich die Seile immer weg, das kann ich ihr nicht erklären, obwohl sie so etwas wie meine Ziehtochter ist.

Ich habe im End-Teenie-Alter das alte Handy vom Papa meines Freundes bekommen. Ich mochte ihn sehr, ich mochte seine Frau sehr, ich kannte sie schon seit einigen Jahren, sie waren wie meine eigene Familie für mich.

Ich fand es an sich total schön, dass beide ein aktives Sexleben haben und einander begehren, trotzdem wollte ich absolut nichts davon wissen und vor allem nicht die versehentlich nicht gelöschten SMS lesen, die sie sich gesendet hatten 🤯
Also ja, ich kann vollkommen verstehen, dass deine Kids alle Hints ignorieren und das vielleicht vollkommen absichtlich, @******lia 🙈

Ich bin auch überzeugt davon, dass unsere Kids ebenfalls einfach ihre Scheuklappen aufsetzen und Nichts davon mitbekommen wollen, was die "Alten" so treiben..Die verdrehen schon ihre Augen, nur wenn wir in "schwarzen Sachen" zu einer Depeche Mode-Party gehen.
Mein Partner erzählt mittlerweile auch, dass er bei einer Freundin war, wenn er mal den ganzen Abend nicht daheim war. Die fragen da so gar nicht nach, um wen es sich da handelt und so. Vielleicht wäre es bei Mädchen anders..

Unsere Tochter war 23, als sie herausfand, das wir BDSM ausüben. Das war vor 5 Jahren. Sie will bis heute nichts davon wissen. Ich darf mir nur manchmal komische Kommentare anhören wie Weihnachten. Mein Herr hat mir Stiefeletten geschenkt, eigentlich ganz normale von Laura Vita. Da meinte sie, damit könne ich gleich auf die Reeperbahn gehen.
Oder, wenn ich Kleider anhabe, sind die ihr zu kurz.
Es kommt also auch bei älteren Kindern nicht immer gut an.