Ein wunderschönes „Guten Morgen“ allseits zusammen!
Interessante Frage, viele Punkte sind schon abgearbeitet.
Grundsätzlich die Frage !
Wieviel Strom braucht jeder an einem Tag?
Die einen brauchen „autom. SAT-Anlage“, die Anderen eine „Espressomaschine“ beim Nächsten müssen die Vibratoren wieder per USB aufgeladen werden
Spass beiseite.
Eine vernünftige Anlage könnt Ihr NUR zusammenbauen, wenn ihr den Strombedarf kennt.
Dazu einfach bei allen Verbrauchen am Typenschild die Watt ablesen und zusammen mit den tägl. Std. in eine Liste eintragen.
(Auf unserem Profil findet ihr im Ordner SOLAR ein paar Gedanken dazu)
Bei den Batterien solltet Ihr auf LiFePO4 setzen. Kosten heute nicht mehr die Welt, sind zuverlässig und bei entsprechender Pflege überleben die den Wohnwagen.
Kurzer Vergleich:
Nasszelle 100 Ah = 21,27 kg Lebendsauer so um die 4-5 Jahre bei 50% Benutzung (DoD)
AGM (VRLA) 100 Ah = 27,8 kg Lebensdauer bei normaler Benutzung 400 (80%DoD)-600 (60%DoD) Ladezyklen (DoD)
GEL (VRLA) 100 Ah = 36,5 kg Lebensdauer ähnlich der AGM-Batterie
LiFePO4 100Ah = 13 kg Lebensdauer zwischen 3.000 (80%DoD) bis 5.000 (60%DoD) Zyklen
Preislich liegen die LiFePO4 (100Ah) incl. BMS (BatterieManagementSystem) bei ca. 400 – 500 Euro (Tagespreis)
Bei den Paneelen würde ich auf eine flexible Lösung setzen.
(A) - Weil keine Dachlast möglich ist; (B) weil es die Strömung bei der Fahrt verändert.
Eine Solartasche ist zu teuer, ich würde Flex-Module auf einen Alurahmen setzen und so im WoWa mitnehmen. (So nach dem Prinzip eines Werbeaufstellers)
Bei Bedarf kann ich sie im Umkreis von dem Standplatz optimal in die Sonne stellen und muß nicht den WoWa in die Sonne stellen.
Bei den Gewichten und den Preisen ist schon ein immenser Unterschied.
180Wp mit Glasabdeckung und Rahmen kostet so um die 85 Euro und wiegt 12 kg
175Wp Fleximodul kostet so um die 210 Euro und wiegt knappe 3 kg (kommt noch ein dünner Alurahmen dazu)
Bedenke, du kannst aus einer 60Ah Batterie nicht den Strom für z.B. eine Espressomaschine herausnehmen. Das würde bei LiFePO4 nicht funktionieren.
Ich rechne es vor: Eine Philips Senseo hat einen Anschlusswert von 1450 Watt
Diese Leistung muß jetzt die Batterie und bei LiFePO4 das BMS zur Verfügung stellen.
1.450 Watt / 12,8 Volt = 114 A (Bei 12Volt-Systemen müssen noch Verlustleistungen von ca. 20% eingerechnet werden.
Also komme ich auf gesamt 136 A !!!!!
Das muss das BMS ab.
Daher kann die Batterie nicht mehr 100-120 A sein, sondern muss ein 160/170 A - System werden. Die Batterien werden sicherheitshalber mit einem 150 A BMS abgesichert und alles ist in Ordnung.
Preislich komme ich da z.Z. auf ca. 700-800 Euro und gewichtsmäßig bewegen wir uns da bei 22-25 kg
Im Umkehrschluss benötigt das Solarmodul auch Sonne und Zeit, um die Batterie wieder aufzuladen.
In unseren Breiten wird das mit 4-5 Std. voller Leistung unter OPTIMALEN Bedingungen angegeben.
Also muss der Batterieverbrauch so kalkuliert werden, dass sich das ausgeht.
Anderenfalls muß mit einem B2B-Ladebooster während der Fahrt die Batterie aufgeladen werden.
Auch ein Beispiel:
175 Wp x 5 Std. = aufgerundet 1.000 Watt Ertrag pro Sonnentag.
1.000 Watt / 12 Volt = 83,333 Ampere
Das geht sich perfekt für ein kleines feines System aus. (Ohne Espressomaschine ! Sonst müßte man halt 2 Paneele nehmen)
Wenn Ihr Fragen habt, meldet Euch gerne, ich versuche gerne, Euch zu helfen.