„Wie muss man sich die diversen Hürden des Alltags vorstellen? Wie wäscht man ohne Waschmaschine und wie trocknet man z.B. Bettwäsche ohne Dach über der Wäsche (gibt ja auch mal längere Regenperioden)?
Apropos Regen.... am Wochenende finde ich das wildromantisch wenn der Regen auf mein Wowa Dach trommelt, aber wenn das länger anhält? Überhaupt, bekommt man in der kleinen Bude bei dauerhaft schlechtem Wetter keinen Koller?
Wo wohnt man, wenn das Womo mal nen Werkstattaufenthalt hat?
Wo steht man das Gros der Zeit? Mit dem Wowa geht ja nur Campingplatz, aber dann eher als Dauercamper (übersichtlich teuer) oder reisend (m.E. sehr teuer auf Dauer)?
Wie viele Flaschen Gas zieht man sich im Herbst und Winter durch und was kostet das?
Unser Wowa ist energetisch ungefähr so gut isoliert wie ein Zelt, läuft aber mit Saisonkennzeichen nur vom April bis Ende Oktober. Fragen über Fragen.
Ich antworte mal darauf:
Als ich noch keine Waschmaschine hatte, wurde dies im Waschsalon erledigt und dort auch gleich getrocknet. Mittlerweile habe ich eine Waschmaschine und trockne meine Wäsche im Badezimmer. Wenns der Stellplatz hergibt auch mal draussen.
Koller bekomme ich keinen. Das ist mein Zuhause. Dort habe ich alle Möglichkeiten, wie auch in der Wohnung. Nur eben mit weniger Wohnfläche....
Mein Camper ist eher selten in der Werkstatt, weil ich das meiste selbst erledige. Wenn doch dann mache ich entweder einen Termin und hole ihn Abends wieder ab oder ich wohne trotdem im Fahrzeug.... Lösungen gibt es immer.
Wo ich stehe, das ist sehr unterschiedlich. Ich war aufgrund eines Jobs mal 4 Jahre auf einem Camp ingplatz. War komfortabel, aber auch langweilig. Ansonsten hat wohl auch jeder so seine Lieblingsplätze. Ich stehe heute z.B. 5 m vom Rhein entfernt....
Energie und Autarkie ist eine gute Frage und auf jeden Fall mein Thema.
Ich bin die letzten Jahre dabei, meinen Camper immer weiter auf "gasfrei" umzurüsten. Im Moment ist noch eine 4 kW Gasheizung verbaut, die aber nur als Backup dient und bei Gelegenheit ausgebaut wird. Ansonsten gibt es noch ein Gaskochfeld.
Gespeist wird das ganze (noch) über einen 180 Liter Gastank, den ich das letzte mal vor ca. 4 Jahren gefüllt habe.
Geheizt wird mit vier jeweils 5 kW Dieselheizungen, drei davon werden aus einem eigenen Heizöltank mit Kraftstoff versorgt. Eine hängt am Fahrzeugtank. In der Regel ist eine oder wenn es ganz kalt ist auch mal 2 Heizungen in Betrieb. Die dritte und vierte sind Bedarfsheizungen für das Fahrerhaus und das Badezimmer. Ich habs gerne warm beim Duschen.
Wenn ich in Deutschland überwintere, brauche ich etwa 500-600 Liter Heizöl. Das kommt aber immer auf das Heizverhalten, die Wohnfläche und auch die Isolierung an. Auch ist nicht jeder Winter gleich.
Strommäßig stehe ich weitgehend autark, mit 2700 Wp Solar und 14 kW/h LiFePo4 Batteriespeicher muss ich im Dezember bis Februar ca. 4 bis 5 mal an die Steckdose oder muss das Stromaggregat zum Nachladen anwerfen.
Frischwasser habe ich ca. 500 Liter. Abwasser ca. 300 Liter. Damit komme ich etwa 10 Tage aus incl. Wasch- und Spülmaschine. Mein größter Wasserverbraucher war bisher die Zerhackertoilette. Die ist seit letztem Jahr ausgetauscht gegen eine Komposttoilette, deren Leerungsintervalle für mich alleine bei etwa 4 Wochen liegen.
Wenn weitere Fragen sind, gerne!