unsere Erlebnisse in CDA 4 (40-44)
Bevor es im Buch 5 wieder heiß zur Sache geht, posten wir hier die letzten 5 Kapitel aus Buch 4.
Sie sind etwas größer und stellen ein sehr markantes Ereignis bei unseren Urlauben in CDA dar.
Auch wenn leider hier die Erotik zu kurz kommt, so gehört es doch zu unserer Vita der Erlebnisse in CDA.
Kapitel 40
Der nächste Tag begann wieder sonnig.
Ich ging Brot holen. Matthias stand auf dem Balkon.
„Hi! Na wie geht’s? Alles gut?“, fragte ich.
„Heiße Nacht gehabt“, meinte er grinsend. Im Gegensatz zu uns waren die beiden mittlerweile zu Sexmaschienen geworden. Es gab kaum einen Tag, wo sie nicht auf der Piste waren und sich dann am Abend mit einem oder mehreren Paaren vergnügten.
Grundsätzlich war das ja auch nicht das falsche Ziel. Außer dem normalen FKK ging es ja eigentlich hier auch auf der Anlage um Sex.
Nicht dass wir davon abgesagt hätten, aber jeden Abend bis in den frühen morgen zu swingen, dass war uns zu viel geworden.
Wir gingen zum vorderen Strandabschnitt und sonnten uns, bis Herbert und Konsorten zu uns kamen. Gemeinsam gingen wir mit Ihnen zum Schweinchenstrand. Wir verbrachten einen schönen Nachmittag, wo es einige Anzüglichkeiten und viel zu lachen gab.
Wir blieben recht lange am Strand. Fred und Gerda waren schon wieder gegangen. Karin wollte noch nicht so früh weg. Erst als die Sonne schon einen tiefen Stand hatte, gingen wir mit den anderen wieder zurück. Auf der Veranda von Jonnys Bar saßen Anton und Sarah und gönnten sich ein lecker Bierchen.
Wir waren mit den anderen so weit mitgegangen, weil wir uns eine Pizza holen wollten.
Als Anton uns sah, sagte er: „Hey ihr beiden! Kommt her und trinkt ein Bier mit uns mit“
Karins Spontanität war heute unübertroffen.
„Klar doch“, sagte sie und saß im gleichen Moment schon neben Anton.
Ich winkte Herbert und Petra zum Abschied.
„Pizza können wir noch später essen. Heute war es heiß und ich hab Durst“, sagte Karin.
Ich setzte mich neben Sarah die mich mit ihren hübschen Augen anzwinkerte und lachte.
Ich ließ meine Hand über ihre Oberschenkel gleiten.
„Ihr ward aber lange am Strand.“, meinte Anton.
„Ja das muss auch mal sein. Wir haben doch hier nichts zu versäumen“, meinte Karin.
Jenny kam auf die Terrasse. „Hello Darling. How are you?“, fragte sie.
“Alles gut, Jenny. Das Wetter ist prima. Bitte bring uns 4 Bier“,, sagte ich.
„OK! Kommt sofort“, sagte sie und verschwand, um 5 Minuten später wieder zu kommen.
Sie stellte die Biere und eine Schale voll Nüsse ab.
Wir prosteten uns zu.
Ich nahm einige Nüsse aus der Schale. Da sie salzig waren, förderte es natürlich den Durst.
Schon war die 2. Runde bestellt.
Es war 20 Uhr als wir uns nach vielen Gesprächen gemeinsam von Jenny verabschiedeten.
Wir beschlossen uns frisch zu machen und dann wieder zu kommen.
Auf dem Weg nach Hause nahmen wir die Pizza mit.
Schnell hatten wir gegessen und waren wieder in Schale geschmissen.
Karin zog ein Tigermusterkleid an, während ich mich mal in ganz schwarz kleidete.
Bei Jonny angekommen, war von Sarah und Anton nichts zu sehen.
Harald und Charleen hatten sich stattdessen eingefunden. Wir setzten uns zu Ihnen. Heute waren, wie üblich, viele Holländer und Deutsche im Lokal. Natürlich wurde sich auch über das morgige Fußballspiel unterhalten.
Als Fred und Gerda zu Jonny kamen, war das bei uns natürlich auch Diskussionsthema.
Wir verbrachten in gut gelaunter Stimmung den Abend und gingen kurz vor 0 Uhr ins Apartment zurück.
Kapitel 41
An diesem Tag sollte für Karin der Supergau passieren.
Früh waren wir schon am Strand. Schließlich spielte heute Deutschland gegen Holland. Das durfte man nicht verpassen. Das Spiel schürte schon gestern Abend bei Jonny spaßhaft das Feuer zwischen den Gästen der zwei Länder. So kabbelte man sich auch schon früh man morgen auf dem Weg zur Bäckerei. Man hatte das Gefühl, die ganze Anlage sprach über dieses Spiel.
Als wir am vorderen Strandabschnitt lagen, kamen Herbert und Petra an uns vorbei gelaufen.
„Keine Lust mitzukommen?“, fragte Herbert.
„Nein gleich ist doch Fußball“, sagte ich.
„Da sind wir auch wieder da. Können wir doch gemeinsam schauen.“, meinte er.
„Gute Idee“, sagte ich. „Es ist besser, wir gehen schon früh ins 1664, um einen guten Platz zu bekommen. Wir gehen dann schon mal vor.“
Es klingelte das Telefon
„Hi! Gehen wir heute Abend wieder ins 1664?“, fragte Fred.
„Ja alles in Planung. Herbert und Petra kommen auch.“, sagte ich
„Super! Wir melden uns“, sagte Fred und legte auf.
Der Vormittag verging und der Nachmittag nahm seinen Lauf.
Anton kam am Strand vorbei gelaufen.
„Na heute auch Fußball bei 1664?“, fragte ich.
„Wissen wir noch nicht, wo wir das schauen“, sagte er
„Wo ward ihr gestern?“, fragte ich.
„Zu Hause! War ein Bierchen zu viel gestern bei Jonny auf der Terrasse“, sagte er und machte ein wegwerfende Handbewegung.
Dann winkte er zum Abschied und lief weiter am Ufer entlang.
Um 17 Uhr klingelte erneut das Telefon.
„Wann treffen wir uns?“, fragte Herbert.
„19:30 Uhr – 20 Uhr aber wir sind schon mal was früher da.“, meinte ich
„Einverstanden“, war sein kurze Antwort.
Ich informierte Fred über unsere Zeitabsprache.
Dann gingen wir ins Apartment zurück.
Wir zogen uns an. Während ich eine weißes Hemd und einen schwarze Hose anzog, hatte sich Karin ein schwarzes Lackkleid und hohe Schuhe angezogen. Auf dem Weg zum 1664 ging sie unsicheren Schrittes, denn sie hatte Schuhe mit Pfennigsabsätzen an.
Es war schon die Hölle los. Fast alle Plätze waren belegt. Wir versuchten einen Platz zu bekommen um irgendetwas sehen zu können. Zum Glück hatten die Betreiber 4 Fernseher an unterschiedlichen Stellen positioniert.
Nach einer Weile trafen die anderen ein. Da eine Gruppe Menschen gerade einen Tisch verlassen hatte, setzten wir uns schnell an diesen.
Der Abstand von unserem Platz zum Fernseher war sehr weit und nicht alles klar zu erkennen. Herbert stellte sich an einen Stehtisch, der näher an Fernseher war. Wir anderen aber wollten sitzen. Schon früh war festzustellen, dass die Kellner überfordert waren und wir schnell verdursten würden, denn es dauerte ewig, bis wir unser erstes Bier bekamen.
Geschäftstüchtigkeit, Koordination und Schnelligkeit hatten wir schon oft hier vermisst. Deutschland schoss das 1:0. Der Jubel war groß, hielt sich aber dennoch in Grenzen, da die Mehrzahl der Besucher Holländer waren.
Die Stimmung wurde bei den Holländern noch mehr getrübt, als kurz vor der Halbzeit Deutschland das 2:0 schoss.
Es war Halbzeit. Bisher hatten ich 2 Bier zu trinken bekommen.
„Sollen wir nicht zu Jonny gehen? Da bekommt man was zu trinken!“, fragte ich die anderen, die damit einverstanden waren.
Auch hier war das Lokal brechend voll. An einen Sitzplatz war nicht zu denken. Aber man konnte besser auf den Fernsehschirm schauen und man bekam was zu trinken. Hier bei Jonny war eine größere deutsche Fangemeinde als beim 1664. Eine blonde Frau feierte schon ausgelassen unseren vermeintlichen Sieg, der aufgrund der Spielzeit immer näher rückte.
15 min vor Schluss schoss Holland den Anschlusstreffer und es kam wieder Spannung auf. Alle Deutschen sehnten den Schlusspfiff herbei. Dann war es soweit. Deutschland gewann. Großer Jubel brandete auf. Einige Leute bezahlten und verließen das Lokal.
Als auf dem Sockel vor dem Eingang des Lokals, auf dem Stühle und Tische standen, Leute aufstanden, nahte Karins Unglück.
Sie sah, dass eine Frau aufstand und raste mit ihren hochhackigen Schuhen in dem sie nicht richtig laufen konnte zu dem freien Platz. Mit Schwung setzte sie sich darauf. Durch die Wucht rutschte der Plastikstuhl über das Podest hinaus und kippte links schräg seitlich weg. Karin ließ das Glas fallen, was sie bisher immer noch in der Hand gehalten hatte. Das fiel zu Boden zerbrach und stellte sich wieder auf. Karin stützte sich mit der Hand auf den Boden ab, fiel aber mit dem Knie in das Glas, was jetzt spitze scharfe Kanten hatte. Sie schrie auf und sofort fing alles an zu bluten. Ich hörte ihren Schrei und eilte zur Hilfe, ohne zu wissen was genau geschehen war. Die Frau die eben noch stark angetrunken den Sieg gefeiert hatte, war urplötzlich völlig nüchtern und rief „Pressverband! Schnell!“
Jenny hatte den Sturz auch mitbekommen und eilte schon mit einem Spültuch herbei. Die Frau griff danach und drückte es Karin auf das Knie.
„Hol schnell unseren Verbandskoffer“, sagte sie zu ihrem Mann, der sofort los lief.
„Alles ok! Wir gehen gleich nach Hause und machen ein Pflaster drauf“, sagte Karin und wurde in diesem Moment Kreide bleich.
„Sofort ein nasses Tuch in den Nacken und Wasser zum trinken“, sagte die Frau, als sie sah das Karin der Kreislauf in den Keller ging.
Schon war Jenny mit einem nassen Tuch unterwegs.
Was wir erst später von ihr erführen, hatte sie sich bei dieser Aktion an einer im Lokal befindlichen Treppenstufe das Knie derart verdreht, dass sie diesem Zeitpunkt an, ab und an ein dickes Knie bekam und Schmerzmittel nehmen musste. Das tat uns im Nachhinein natürlich sehr Leid.
Trinken sagte eine andere Stimme zu Karin, was sie auch tat, als eine andere Frau ihr ein Glas Wasser reichte. Ich versuchte Karin anzusprechen und zu beruhigen, denn es schienen 1000 Leute auf sie einzureden.
„Wir brauchen einen Krankenwagen“, sagte die blonde Frau. Jenny telefonierte.
„Hol ein paar Sachen zum anziehen für sie“, sagte Fred zu mir.
Ich lief los zum Apartment. Alles war sehr hektisch. Wegen meiner kaputten Hüfte konnte ich nicht so schnell laufen, wie ich wollte. Im Apartment musste ich erst mal kurz verschnaufen und meinen Kopf zusammen zu halten.
Leider wusste ich nie wohin Karin immer ihre Sachen sortiert hatte. Ich fand in der Hektik keinen Slip und auch nichts an Kleidung. Ich nahm kurzer Hand eine Unterhose, einen Trainingsanzug von mir, sowie ein Tunikakleid von Karin mit.
Als ich wieder bei Jonny ankam sagte Jenny: „Krankenwagen kommen nur bei Knochenbruch, Schlaganfall oder Herzinfarkt“.
Ich war doch erschüttert aufgrund dieser Tatsache. Was sollten wir jetzt machen. Es blieb nichts anderes übrig als ein Taxi zu bestellen.
Just in diesem Moment kam Patrick zu Jonny, der mit Fußball nichts am Hut hatte und den Abend zu Hause geblieben war.
„Was ist denn hier los?“, fragte er.
„Karin muss ins Krankenhaus. Sie ist in ein Glas gefallen. Wir brauchen ein Taxi“, sagte ich.
„Ach quatsch! Ich hols Auto! Ich fahr Euch!“, sagte er ganz spontan und verschwand schon wieder.
Karin schaute sich die Sachen an, die ich mitgebracht hatte.
„Was soll ich damit? Eine Unterhose und ein Trainingsanzug von dir?“, sagte sie erstaunt und immer noch im Schockzustand.
Die Frauen zogen ihr das Lackkleid aus und stülpten ihr die mitgebrachte Tunika über.
„Sie behauptet schmerzfrei zu sein und eigentlich nicht zum Doktor zu müssen“, sagte die blonde Frau zu mir, die sich jetzt als Cindy vorstellte.
„Aber da sind bestimmt Schmutz oder auch winzige Glassplitter drin. Sie braucht eine Tetanusspritze und eine guten Verband. Die Wunde ist ziemlich groß. Vielleicht muss sie geklammert werden. Ich bin Krankenschwester von Beruf. Ich kenn mich damit aus.“, sagte sie.
Schon stand Patrick mit dem Auto vor dem Ausgang von Port Nature. Wir stützten Karin bis zum Auto. Jenny hatte uns die Adresse des Notarztes in Beziers mitgegeben. Auf dem Weg dort hin, verzog Karin nun schmerzverzerrt das Gesicht. Angelika war mit gefahren und versuchte immer wieder beruhigend auf Karin einzureden.
Nach einer kleinen Suchfahrt fanden wir den Notarzt. Ich regelte mit der Krankenschwester das Formale, während der Arzt sich um Karin kümmerte. Als ich bei den beiden ankam, meinte der Arzt, es wäre eine größere Wunde, und da müsse man in die Chirurgie nach Sete fahren. Er könnte hier nichts machen, aber er würde schon in Sete Bescheid geben, dass wir kommen würden.
„Wir müssen nach Sete in die Chirurgie. Von wegen Pflaster drauf“, sagte ich zu Patrick.
„Also ab nach Sete.“, sagte er nur kurz und fuhr los.
„Es tut schon ganz schön weh“, sagte Karin. „Ist jetzt völlig egal ob ich eine Unterhose an habe oder nicht. Wenn die sehen, dass ich ganz braun bin, wissen wie sowieso wo wir her kommen.“, meinte Karin.
Dort angekommen mussten wir einen Moment warten, da auch noch andere Menschen in der Notaufnahme waren. Dennoch ging es recht schnell.
Der Arzt kam und rief uns rein. Als er an der Wunde arbeitete, schrie Karin auf. Der Arzt verwies mich in den Warteraum wo auch die beiden Freude warteten. Endlos dauerte es bis er wiederkam.
Wir scherzten noch, ob er Karin nur für eine hohe Summe auslösen würde, die wir direkt bezahlen müssten, auch wenn wir eine Auslandskrankenversicherung hatte.
Als der Doktor erschien, erklärte er uns, dass Karin morgen operiert werden müsste. Sie hätte einen Kapselriss (so erklärte er es mir) im Knie. Ich bin der französischen Sprache nicht so mächtig, um Fachgespräche führen zu können. Er bat mich kurz mitzukommen. Karin zitterte vor Schmerz und Angst. Sie weinte. Ich versuchte sie zu beruhigen und versprach sofort am anderen Tag wieder da zu sein.
Ich fragte den Arzt nach dem OP-Termin. Um 14 Uhr könnte ich wieder hierhin kommen.
Ich gab Karin einen Kuss und verabschiedete mich.
Ich war komplett geschafft, aufgeregt und mit den Nerven völlig am Ende.
Ich war Patrick und Angela äußerst dankbar, dass er die Fahrt und die ganze Warterei mit mir und Karin auf sich genommen hatte.
Als mich Patrick am Parkplatz auslud, musste ich erst mal zu Herbert gehen, um Bericht zu erstatten. Ich klopfte gegen die Rollos. Die beiden öffneten mir die Tür.
Ich berichtete über die Ereignisse. Nachdem ich eine Stunde bei ihnen verbracht hatte, ging ich ins Apartment zurück.
Kapitel 42
Schon früh am morgen informierte ich die Versicherung über den Unfall. Ein ständiger Informationsaustausch erfolgte. Das Bemühen der Versicherung war enorm und erwähnenswert.
Um 10 Uhr stand ich vor unserer Agentur und erklärte die Geschehnisse. Auch deren Hilfsbereitschaft von Sylviane Byll war einzigartig, denn ich durfte E-Mails entgegen nehmen, schreiben und Faxe verschicken.
Am Mittag fuhr ich mit Patrick und Angelika zu Karin ins Krankenhaus.
„Wie geht’s dir?“, fragte ich und küsste sie.
„Es ist soweit alles ok. Schmerzt noch und bin noch was bummelig“, sagte sie.
Ich zog die Bettdecke weg und sah Karins verbundenes Knie.
„Mich versteht keiner hier und ich versteh auch keinen.“, sagte sie verzweifelt.
Ich ging aus dem Zimmer und zu einem Pfleger, um herauszufinden, was mit Karin los war.
Man hatte ihr das Knie ausgespült, die Kapsel und das Knie zusammengenäht.
Ich ging zurück zu Karin und erklärte ihr den Sachverhalt.
Wir blieben noch 30 min und dann gingen wir wieder. Telefonisch wollte ich ständig mit ihr in Kontakt bleiben.
Das Patrick von seinem Urlaub noch Zeit für Karin opferte, war in höchsten Maße lobenswert.
Schließlich war es für die beiden heute der letzte Urlaubstag.
Als ich zu Jonny ging um mir ein Bier zu trinken und sie über den Stand der Dinge zu informieren, waren sie sehr erschrocken und boten jegliche Hilfe an.
Ich war ziemlich erfreut über diese Hilfsbereitschaft und setzte mich erst einmal auf einen Hocker an der Bar, um mich auszuheulen.
Meine Nerven waren extrem angeschlagen. Ich war jetzt nicht an ihrer Seite. Ich konnte nur von hier aus Hilfe geben und formalen Dinge erledigen. Nachdem ich noch 2 Bier getrunken hatte und ich auf dem Weg ins Apartment war, sprachen mich unzählige Menschen, die ich bisher noch nicht gesehen oder registiert hatte, auf Karins Unfall an. Wie ein Lauffeuer hatte sich der Unfall herum gesprochen.
Plötzlich waren wir bekannt wie ein bunter Hund.
Es klingelt das Telefon. Fred war dran. „Wie geht’s Karin? Können wir was helfen?“
„Danke erst mal nicht“, sagte ich zu Fred dem ich auch die Geschehnisse erzählte.
Dann rief ich Paul an, der aus allen Wolken fiel.
„Wir fahren morgen mit Dir nach Sete“, sagte er. „Um 14 Uhr holen wir Dich ab. Sollen wir uns heute Abend bei Jonny treffen?“, fragte er.
„Das wäre mir sehr Recht“, meinte ich. „Ich kann jetzt psychische Unterstützung gut brauchen“
Bei Telefonaten Karin leidend zu wissen und ihre Stimme zu hören, setzte mir sehr zu.
Auch wenn im Eheleben oft alles so normal und selbstverständlich abläuft und es manchmal so dahin plätschert, so merkt man doch in solchen Situationen, wie sehr man jemanden liebt und vermisst.
Am Abend ging ich, wie besprochen, zu Jonny. Mit vielen Leuten redete ich und ich war froh, dass ich in Fred, Gerda, Paul und Gisela sowie Herbert, Petra, Angelika und Patrick gut Ansprechpartner hatte.
Gegen 1 Uhr ging ich begleitet von Paul und Gisela nach Hause. Vom Tag geschafft, schlief ich sofort ein.
Als ich am anderen Morgen am Apartment von Matthias und Caroline vorbei ging, rief er mir vom Balkon aus zu.
„Was ist denn bei Euch passiert? Die ganze Anlage spricht von Euch! Wie geht’s Karin? Wenn wir was helfen können, dann sagt Bescheid“, meinte er.
Ich erzählte erneut den Stand der Dinge.
Pünktlich holten mich Paul und Gisela vom Treffpunkt ab und wir fuhren nach Sete.
Karin gings es schon besser. Sie im Rollstuhl sitzend gingen wir mit Ihr vor die Tür, damit sie eine Zigarette rauchen konnte.
Als wir nach 1 Stunde wieder auf dem Weg ins Zimmer waren, sah ich den Arzt und fragte ihn wann Karin wieder das Krankenhaus verlassen könnte und
ob wir am Dienstag wieder nach Hause fliegen könnten. Karin durfte morgen schon das Krankenhaus verlassen, aber wegen der Trombosegefahr wäre ein Flug ohne ärztliche Begleitung zu groß.
Das sagte ich Karin. „Und was jetzt?“, fragte sie.
„Wir bleiben einfach länger hier“, sagte ich.
Karin fand die Idee sehr gut.
In der Anlage angekommen, flitzte ich zur Agentur und versuchte ein Apartment Parterre zu bekommen. Hilfsbereit wurde mir eins angeboten. Es war sehr nah an unserem Jetzigen.
Gleichzeitig organisierte mir die Agentur einen Rollstuhl, den ich gegen eine kleine Leihgebühr noch am gleichen Tag abholen konnte.
Es war mittlerweile später Nachmittag geworden. Viele Menschen fragten mich immer wieder nach Karins Gesundheitszustand.
Der Tag war sehr anstrengend.
Ich verschnaufte erst mal am Strand. Hier alleine zu liegen, machte nun gar keinen Spaß. Ich sehnte mich danach, dass Karin wieder zurück kam.
Abends ging ich bei Jonny ein paar Bier trinken. Ich erzählte den beiden den Stand der Dinge. Sie boten sich direkt an, sich um den Rückflug zu kümmern, damit ich das nicht auch noch machen müsse.
Fred bot erneut seine Hilfe an, um die Kleidung ins andere Apartment zu transportieren.
Meine Freunde versuchten mich abzulenken, aber immer wieder musste ich an Karin denken und ein paar Tränen vergiessen. Um 10 Uhr trat ich erschöpft den Heimweg an.
Als ich im Bett lag wurde mir erst richtig bewusst, wieviele gute Freunde wir doch hier mittlerweile hatten, die immer Hilfsbereit waren und denen man zu großem Dank verpflichtet war.
Schon früh am morgen klingelte das Telefon.
„Wie siehts aus? Soll ich helfen die Klamotten umladen?“, fragte Fred.
„Ich pack sie gerade zusammen“, sagte ich. „ In 30 Minuten kannst Du kommen“
„Ok“, sagte er nur kurz.
Ich packte alles schnell zusammen. Im Bad griff ich die Sachen und verstaute sie eiligst in den Kulturbeutel.
Ich nahm mein Parfüm, was in einem großen Glasflacon war am Verschluss, um es zu verstauen. Plötzlich löste sich der Verschluss, weil ich ihn scheinbar gestern Abend nicht fest zugedreht hatte. Das schwere Glasflacon fiel mir auf den mittleren Zeh.
Im Moment tat es sehr weh, aber ich achtete nicht weiter drauf, weil ich anderes im Sinn hatte.
Pünktlich stand Fred vor der Tür und wir trugen die erst Fuhre Kleidung ins Parterre-Apartment.
Als Matthias das vom Balkon aus sah, kam er sofort dazu geeilt und trug die nächsten 2 Koffer ins Apartment, während Fred und ich die Lebensmittel und die Getränke weg trugen.
In 3 Touren war alles ins andere Apartment geschleppt worden.
Schon war es Zeit Karin vom Krankenhaus abzuholen. Pünktlich stand Paul abfahrbereit am Rondell. Als wir am Krankenhaus ankamen, saß Karin schon im Rollstuhl vor der Tür.
Wir luden sie ins und fuhren in die Anlage zurück. Paul parkte bei der Einfahrt vom 1664. Ich wollte den Rollstuhl holen, doch der passte nicht durch Wegbegrenzung vor dem Lokal. Das fand ich nicht behindertengerecht gemacht. Ich musste einen großen Umweg fahren.
Karin setzte sich in den Rollstuhl und ich fuhr sie am 1664 vorbei.
Als Fred und Gerda uns sahen, klatschten sie erfreut Beifall. Soeben kam die jüngere Frau unserer ehemaligen Nachbarn vorbei und schaute verwundert nach Karin. Sie erkundigte sich nach dem Vorfall und wünschte gute Besserung.
So blieben wir einige Zeit beim 1664 sitzen und genossen die Sonne, während viele Menschen an uns vorbei liefen und sich nach Karins Gesundheitszustand erkundigten. Fast alle waren an dem Unfallabend dort gewesen.
Karin wollte ins Apartment. Mein Fuß fing an zu pochen. Als ich den Schuh auszog, war der Zeh dick und blau.
Schnell nahm ich eine Schüssel voll Eis und steckte den Fuß darein. Nun saßen wir zwei Kranke auf der Veranda und schauten ins weite Rund, während uns die Sonne auf den Pelz brannte.
Karin wollte am Abend zu Jonny. Also musste ich den Rollstuhl durch den Sand schieben, der am Eingang der Schaumparty verteilt war. Alle anderen Wege waren sehr umständlich. Ich schob Karin an der Promenade entlang und sie genoss die Aussicht aufs Meer.
Bei Jonny angekommen, platzierte ich Karin am Gang. Ein großes Hallo war jetzt zu hören. Jeder wollte von Karin wissen wie es ihr ging. Insbesondere Jenny und Jonny, waren sehr erfreut sie wiederzusehen.
Schon trank Karin das erste Bier. „Schmerzbetäubung“, sagte sie scherzhaft.
Die Medikamente die sie bekommen hatten, machten ihr scheinbar nichts aus.
Der Abend verging und sie war froh wieder hier zu sein. Ich auch.
Kapitel 43
Am anderen Tag wollte Karin zum Meer. Als wir am Steg ankamen, sah uns die Lifeguard und bot uns an, eine Hilfskonstruktion zu nehmen, um ins Meer gehen zu können. Das fanden wir sehr aufmerksam, aber lehnten dankend ab.
Karin legte sich direkt neben den Steg auf Ihr Strandtuch. Ich lief zur Apotheke und holte die Medikamente, die uns im Krankenhaus aufgeschrieben worden waren. Dabei war die Apothekerin so freundlich und empfahl uns ein Pflaster, was Karin erlaubte, auch ins Meer oder unter die Dusche gehen zu können
In Ruhe verbrachten wir den Tag am Strand.
Anton kam vorbei und schaute wie es Karin heute gehen würde.
Angeregt wurde sich unterhalten.
Auch Herbert und Petra kamen den Steg herunter und erkundigten sich.
Karin war am Abend doch sehr geschafft und wir blieben zu Hause.
Auch ich hatte noch Probleme mit meinem Zeh. Das wir zu Hause bleiben würden, war mir da sehr recht.
Der kommende Tag war eigentlich der Letzte, aber wir hatten ja eine zwangsläufige Verlängerung unseres Urlaubs.
Heute hatte sich ein Arzt angesagt, um Karin den Verband zu wechseln. Dieser war von Jenny organisiert worden.
Sehr fürsorglich kümmerte er sich um Karins Wunde und wollte jetzt alle 2 Tage wiederkommen.
Er schaute sich auch meinen Zeh an und gab mir eine Salbe.
Danach packten wir wieder unsere Sachen und gingen zum Strand.
Der Weg zum Schweinchenstrand war zu beschwerlich, obwohl wir wieder gerne dort hingegangen wären.
Ganz relaxt verbrachten wir wieder den Tag am Strand, in der Nähe der Gebäude.
Ich war doch sehr erstaunt, dass Karin versuchen wollte alleine ins Wasser zu gehen. Ich stützte sie dabei. Tatsächlich ging es besser als ich dachte und das kalte Wasser tat ihr scheinbar gut. Das Pflaster hielt auch im Meer.
Fred und Gerda kamen zu uns. Sie setzten sich hin und spannten den Schirm auf.
Die Sonne brannte sehr stark.
„Wollt ihr heute mit zur Schleuse, was essen?“, fragte er. Die anderen fahren auch mit.
„Nein danke! Dafür ists noch was früh“ meinte Karin.
Die Schleuse war ein Restaurant was direkt an der Schleuse war, wo die Schiffe den Herlaut auf und ab fahren konnten. Bisher waren wir da noch nicht gewesen, wollte aber irgendwann mal da hin.
Abends gingen wir zu Jonny, jedoch waren wir nach 2 Stunden wieder im Apartment.
Irgendwie schlauchte es uns doch alles.
Die nächsten Tage vergingen ohne besondere Vorkommnisse. Wir blieben am Steg und sonnten uns. Abends machten wir es uns auf der Veranda gemütlich.
An Sex war bis auf weiteres leider nicht zu denken.
KAPITEL 44
Heute war der Tag vor der Abreise. Mein Zeh war immer noch blau. Mein Fuß war unter der Belastung den Rollstuhl durch den Sand zu schieben leicht angeschwollen. Meine Hüfte tat mir daher ebenfalls weh.
Ich konnte kaum laufen. Mit Mühe schleppte ich mich mit Karin im Rollstuhl zum Strand. Nach einiger Zeit ging ich ins Meer. Ich merkte wie mir das kalte Wasser gut tat. Ich blieb eine ganze Weile darin stehen. Karin konnte die paar Meter zum Ufer fast schon ohne Krücken laufen, aber das Knie war immer noch dick und steif.
Wir verbrachten wieder ereignislos den Tag mit lesen und Soduku.
Ob ich wollte oder nicht, ich war mit meinen Wehwehchen verdammt, die meiste Arbeit zu verrichten, was das säubern der Wohnung und das Einpacken anbetraf. Jedoch half mir Karin dabei so gut es ging.
Am Abend gingen wir Jonny und verabschiedeten uns von allen.
Jonny und Jenny wünschten Karin ganz schnelle Genesung und hofften uns im nächsten Jahr wiederzusehen.
Am anderen Tag holte uns Paul und Gisela vom Apartment ab. Wir gaben den Rollstuhl in der Apotheke ab und fuhren ohne Umschweife zum Flughafen. Dort checkten wir ein und ich nahm den Tip des Bodenpersonals an, durch mein Priority mit den ersten Fahrgästen früh einzusteigen, eine Jacke und ein Buch auf den Nachbarsitz zu legen und zu warten, bis Karin eingestiegen war. So konnte sie am Gang den Fuß, den sie natürlich immer noch nicht beugen konnte, auszustrecken.
Sicher und mit viel Geduld kamen wir zum Auto und fuhren nach Hause.
Dort dauerte es noch 8 Wochen bis Karin wieder fast normal gehen konnte. Erst durch die Hilfe, die uns Fred anbot und wir eine gute Klinik aufsuchten, wurde Karin endlich geheilt.
Dieses Ereignis war das vorläufig letzte schlimme Ereignis was wir hatten. Eine schöne geile Zeit sollte im kommenden Jahr folgen.