A little less conversation and a little more action, please!
Nachdem bei meinem letzten Besuch im Cats/Shades leider nicht so viel los war, gabs diesmal wieder mehr Besucher.
Der Umbau ist im Großen und Ganzen ok. Ich vermisse aber nach wie vor einen Platz, wo man sich in Ruhe zum Essen hinsetzen kann. Das Buffet selbst ist sehr gut bestückt und lecker gekocht - aber in der Disco essen ist einfach nervig. Die Sofas sind zum Essen unbequem (und schnell voll belegt), an der Bar ist es zu eng.
Störend ist die Dampfbad-Atmosphäre mit intensivem Eukalyptus-Gestank (ja, wirklich, das kann man nicht mehr als Geruch bezeichnen) im neuen SM-Zimmer, der seinen Ursprung vermutlich in der Sauna (Aufgüsse?) hat. Hier würde ich vorschlagen, den Mauerdurchbruch zum Spa-Bereich mit einer Glasscheibe luftdicht zu verschließen, "Quer-Action" findet an der Stelle eh so gut wie nicht statt. Auch sonst könnte eine einfache Türe zwischen Spa- und Spielwiesenbereich die Luftqualität in den Cats-Spielzimmern verbessern.
Unter aller Sau leider das Outfit mancher Geschlechtsgenossen. Ich bin absolut kein Verfechter von Anzügen in Swingerclubs, aber ein verwaschenes weißes T-Shirt und eine ausgeleierte hellblaue Unterhose, Dreitagebart und dann noch ne Bierflasche in der Hand - gehts noch? Die Betreiber sollten bitte nicht immer neue Dresscode-Regeln erfinden, sondern einfach mal die bestehenden vom Personal freundlich aber bestimmt durchsetzen lassen. Sprecht Eure Gäste doch bitte aktiv an, wenn sie was falsch machen.
Vorschlag für den nächsten großen Umbau: Verlegt am besten die Umkleiden in den Keller, dann kann man im Cats einen kleinen Essbereich mit Tischen und Stühlen einrichten und Ihr habts leichter, im Treppenhaus auf Dresscode-Ausreißer zu achten. Ein anderer Platz für die Raucherecke wird sich schon finden lassen.
Ebenfalls ärgerlich sind Handy-Nutzer im Club - jawoll, auch - eigentlich erst Recht - in den Umkleiden. Dafür gibts es keinerlei Entschuldigung. Und wenn jemand drauf hinweist, noch eine lautstarke Diskussion im Spielwiesenbereich anfangen, ist einfach nur unverschämt. Entweder man läßt das Ding im Auto oder man schließt es im Spind ein und läßt es dort, wer das nicht hinkriegt gehört einfach nicht in einen Swingerclub. Ich habe allerdings den Eindruck, daß das Personal in der Beziehung mittlerweile durchgreift.
Auffällig an der unteren Bar: manchmal stehen/sitzen Leute gefühlte Ewigkeiten ohne Getränk vor der Bar, zum Teil winken sie mit beiden Armen rudernd durch die Luft, aber das Barpersonal schaut scheinbar durch sie hindurch und unterhält sich mit Stammgästen. Sollte so nicht passieren. Im Shades hat das besser geklappt, da war aber auch weniger los.
Der DJ braucht mehr Fingerspitzengefühl. Reißt einfach mitten in der schönsten chillig-erotischen Atmosphäre die Lautstärke hoch, ohne daß überhaupt jemand tanzt. Mit schlagartig mehr Lautstärke hat noch kein DJ der Welt jemals eine Tanzfläche voller gekriegt, die momentane Stimmung war aber "erfolgreich" gekillt, einige Gäste sind dann wohl auch direkt nach Hause aufgebrochen.
Die Musikauswahl im Shades könnte - dem Motto der Fummelbar angemessen - ein bißchen ruhiger sein. "Bumm Bumm" animiert die Leute halt nicht gerade zum Fummeln. Für das Partymotto würde ich einen höheren Anteil an Balladen nehmen und bewußt einen Kontrast zur unteren Disco-Atmosphäre aufzubauen versuchen. Man könnte es auch mal mit Jazzclub-Atosphäre versuchen.
Insgesamt gab es - leider muß man sagen im Cats schon fast üblich - gemessen an der Besucherzahl eher wenig Action und viele Paare, die den Club quasi nur als "Porno-Disco mit Stundenhotel" nutzen, aber mit Swingen eigentlich wenig am Hut zu haben scheinen. Das mag auch an einigen Herren liegen, die schon arg gedrängelt haben und zum Teil wie gesagt definitiv miserabel angezogen waren. Auch die teils lautstarken Kommentare einiger jüngerer Herren im Cats-Spielwiesenbereich fand ich nicht sehr passend. Aber in anderen Clubs gibts sowas auch, trotzdem ist auf den Matten oft mehr los.
Im Shades gab es zeitweise sehr erotische Stimmung, aber auch hier haben sich auffällig viele Paare abgesondert und in die hintersten Ecken verkrochen. Andererseits war zu beobachten, daß sich die meisten Herren nicht so recht "ran" getraut haben, wobei die wenigen Damen, die "Publikumsverkehr" zu wollen schienen auch eher zurückhaltend mit Signalen waren.
Vielleicht sollte man eine der Sitzecken zu einer "Touch me-Zone" erklären. Sowas kann derartige Mißverständnisse beseitigen und den Körperkontakt zwischen den Anwesenden fördern.
Der FKK-Dresscode wurde weitgehend eingehalten. Eine sehr junge Dame war wohl doch zu schüchtern, wurde aber soweit ich sehen konnte nicht drauf angesprochen. 2-3 ältere Herren mußten definitiv drauf hingewiesen werden, eine sehr charmante junge Dame ließ sich noch an der Bar entkleiden, woraus eine ziemlich geile Stimmung resultierte.
Vorschlag zur Party-Verbesserung: das (rest-)bekleidete Betreten des FKK-Bereichs sollte als Aufforderung an alle Anwesenden gewertet werden, ohne weitere Worte direkt beim Ausziehen zu "helfen". Das müßte man so aber deutlich am Eingang hinschreiben.
Eine weitere gute Idee im Shades wären kleinere Handtücher als Sitzunterlage für die Barhocker. So bräuchte man nicht so viele der großen Handtücher.
In beiden Clubs mangelt es aus meiner Sicht außerdem an Möglichkeiten zur Handdesinfektion. Die wenigen Wand-Spender, die da waren, waren fast alle schon kurz nach Partybeginn leer. Es müssen auch keine Wandspender sein, ganz normale Flaschen tun es völlig. Zumindest im SM-Zimmer und im FKK-Bereich müßte das schon Standard sein.