Überreichweiten verursacht durch Sonnenflecken
Überreichweiten verursacht durch SonnenfleckenNachdem die erste Ausgabe dieses Themas scheinbar beim Verschieben im Nirgendwo verschwunden ist, hier die zweite Ausfertigung vom Erklärbär.
Die elektromagnetische Welle breitet sich in Erdnähe soweit aus, bis sie durch Pflanzen, Häuser, Berge usw. soviel gedämpft wurde, daß man sie nicht mehr empfangen kann.
Mit eine Rolle spielt hierbei die Höhe der Antenne über dem Boden bzw. wenn die Antenne auf einem Berg steht. Je höher, je besser.
Ausnahme, wenn sich auf dem Berg größere Sendeanlagen befinden.
Dann ist dort so viel QRM, daß man fast nur Rauschen empfängt.
Es gibt aber noch eine Fernempfangszone.
Die Erdatmosphäre ist in verschiedenen Schichten aufgebaut und in einer Höhe zwischen 80 und 450 km befinden sich die E und die F Schichten. Durch die Sonneneinstrahlung werden diese Schichten elektrisch aufgeladen und Nachts baut sich diese Ladung wieder ab.
Trifft nun eine elekrtomagnetische Welle mit richtiger Frequenz zur richtigen Tageszeit und Jahrzeit schräg von unten auf diese Luftschichten, so wird sie in flachem Winkel wieder zur Erde zurück reflektiert (so wie ein Stein, wenn er flach ins Wasser geworfen wird übers Wasser springt).
Ist die Sonne nun besonders aktiv, dann sind diese Luftschichten besser ausgeprägt. Dies geschieht, wenn viele Sonnenflecken auf der Sonne zu sehen sind.
Etwa alle 11 Jahre ist ein Sonnenfleckenmaximum.
Diesen Effekt der Reflektion gibt es nur im Frequenzbereich der Kurzwelle.
Tiefer Frequenzen lösen sich nicht von der Erdoberfläche und höhere werden nicht mehr reflektiert und verschwinden somit im All.
Dann kommt unsre gesendete Elektromagnetische Welle nach mehreren hundert Kilometern wieder zurück zur Erde, wird von der Erdoberfläche wieder nach oben reflektiert usw. bis sie so schwach ist, daß man sie nicht mehr empfangen kann.
Funkverbindungen aus der Mitte Deutschlands (mein Heimat QTH) in Richtung Italien sind da meist problemlos möglich. Am Besten in den Nachmittagsstunden so zwischen 13 und 17 Uhr.
(Die Sonne braucht eine gewissen Zeit um die Luftschichten aufzuladen und wenn die Teilchenstrahlung von der Sonne nachlässt, verschwindet die Aufladung auch wieder sehr schnell)
Forscher haben irgendwann mal, mit einem wirklich großen Sender, ein Signal gesendet, das 32 Sekunden lang zu hören war.
32 Sekunden mal 300 000 km pro Sekunde = 9 600 000 km
Teilt man diese dann durch den Erdumpfang (40 000 km) so ist diese Signal rund 240 mal um die Erde gekreist.
Logisch, mit einer CB Breake und ihren 4 Watt, da geht das nicht aber Entfernungen von 2000 oder mehr km das geht.
Dieser Effekt wird auch im Kurzwellenradio genutzt um Programme in ferne Länder zu senden.
Wer es genau wissen will, der DARC (Deutscher Amateur Radio Club) hat auf seiner Internetseite auch eine Seite "Funkwetter". Einfach mal googeln.
Diese Luftschichten sind auch für das Funkloch beim Wiedereintritt von Raumschiffen und Raumkapseln in die Erdatmosphäre verantwortlich.
Man vermutet auch, daß der große Stromausfall im Osten der USA und Kanada vor ein paar Jahren, von erhöhter Teilchenstrahlung der Sonne verursacht worden sein könnte.
Und auch im Rundfunk machen sich diese Überreichweiten im UKW Radio bemerkbar.
Selbst Polarlichter sind bis in unsere Breiten manchmal zu sehen.
Hier noch ein Link zu einem Ereigniss von vor ca. 100 Jahren.
https://www.deutschlandfunk. … .html?dram:article_id=497102