Zwei Begriffe, aber fließende Übergänge
Bei CFNM wäre für mich keine demütigende Komponente dabei. Als ich mich mal für Aktzeichnen
ausgezogen habe, war das sehr würdevoll und angenehm. Auch interessant, wie die angezogenen Leute hinter ihren Staffeleien schwitzten, um ein Knie einigermaßen proportionsgerecht hinzubekommen.
Wer sich hingegen nicht ausziehen will, aber z.B. durch Druck der Partnerin sich dazu gezwungen sieht, wird schon allein das als demütigend empfinden. Nacktheit an sich muss also noch keine Demütigung sein. Und viel mehr sagt CFNM nun mal nicht aus, dass die Herren der Schöpfung nackt zu sein haben.
Bei Public Disgrace wird der Fokus jedoch auf die Demütigung gesetzt. Nackt muss man(n) dabei nicht unbedingt sein. Auch in Latex gehüllt kann man Worte oder Handlungen erleiden, die die eigene Würde oder den Stolz herabsetzen. So umschreibt der Duden "demütigen".
Es sind also zwei verschiedene und auch unabhängige Ebenen, auf denen die Begriffe primär angesiedelt sind: CFNM setzt an der Kleidung an, public disgrace an der Würde. Von daher gibt es alle denkbaren Mischungen, je nachdem, wie die Veranstaltung ausgerichtet ist, und wie man(n) es konkret auch erlebt.