Streß

für meine Person muß leider zugeben, derzeit sehr gestresst zu sein. Die Wirtschaftskrise hat mein kleines Unternehmen doch härter getroffen, als erwartet und auch privat läuft nicht alles so rund, wie ich es gerne hätte. Dazu kommen Ausfälle durch Mitarbeiter, die ich dann vertreten darf und vorallem die Zahlungsmoral einiger Kunden, die buchstäblich zum kotzen ist.

Durch eine Stunde Nordic Walking am Tag und ein bischen surfen im Internet, kann ich mir aber immer wieder etwas Luft verschaffen, um einen klaren Kopf zu behalten. Auch meine Hunde, mit denen ich mich täglich beschäftigen muß, holen mich schnell wieder runter. Klar möchte man sich oftmals unter die Decke verkriechen und nichts mehr von der Welt wissen wollen, doch als Chef geht es leider nicht.

Schon seit 20 Jahren mach ich hin und wieder autogenes Training, das unglaublich beruhigt und meinen Blutdruck senkt. Insbesondere vor wichtigen Meetings praktiziere ich es gern, um möglichst ausgeglichen auf solchen Sitzungen erscheinen zu können. Oftmals ist es aber so, daß man sich selbst nicht die Zeit für solche Entspannungsübungen nimmt und dann bis zum Anschlag durchkämpft.

Gute Ratschläge habe ich ja immer, doch meist nur für andere und viel zu selten für mich selbst, wo doch die Gesundheit das höchste Gut sein sollte. Ich halte es aber echt für lächerlich, wenn man schon beim kleinsten Streß zum Arzt läuft, um sich Pillen verschreiben zu lassen, oder für 14 Tage nen gelben Urlaubsschein zu holen.

Mike

...fast alle gestreßt. Das fängt bei relativ kleinen Kindern an und geht bis ins hohe Alter. Das ist aber auch kein Wunder. Gearbeitet wurde früher auch nicht weniger als heute. Im Gegenteil. Gerade habe ich gehört, dass wir heute 30 min mehr Freizeit haben, als noch vor 15 Jahren. Aber durch unsere sogenannte Informationsgesellschaft werden wir so mit Informationen zugemüllt, dass wir schon denken, wir verpassen was, nur weil wir mal einen Tag weg von den Nachrichten dieser Welt sind. Ist es wirklich so wichtig, wer heute bei Herrn Obama war oder wo die Königin von Dänemark gerade weilt? Durch Fernsehen und Computer allein geht uns soviel Zeit verloren, welche wir lieber zur Regeneration von Körper und Seele nutzen sollten.

Auch ich habe einen ziemlich eng bemessenen Zeitplan momentan, man merkt es ja an meinen wenigen Statements, aber ich erhole mich zur Zeit sprichwörtlich bei der enen stressigen Arbeit von der anderen. Das klappt relativ gut. Aber vermutlich auch nur, weil ich den Rückhalt in meiner Familie und meiner Partnerschaft habe. Das ist besser, als jeder Psychologe und jedes Medikament.

Vielleicht werde ich ja nun gelassener und gesetzter?!

Chris

haben wir persönlich als unsere Haupt-Stressoren identifiziert.
Der Grat zwischen Leistungsbereitschaft und Selbstmotivation, die wir fürs Geschäft brauchen, und Selbst-Terror durch nicht hinterfragte Maximen ist sehr schmal.
Die fiesen kleinen inneren Stimmen flüstern uns ins Ohr: „sei immer perfekt!“anstatt sinnvollerweise „Aus Fehlern wird man klug. Deshalb sollte ich Fehler machen, um möglichst viel zu lernen.“
Oder Statt „streng Dich immer an!“ lieber
„Weniger ist mehr. Immer schön locker bleiben.“
Diese Fehlprogrammierungen aufzulösen, kann ganz schön schwer sein.
Autogenes Training, Yoga und Meditation sind super, nur leider tut man das im Alltag dann doch zu selten.
Frank

Ich denke auch, dass viel zu viel unnütze Infos via Internet und Medien an uns herangetragen werden, die uns zusätzliche Zeit kosten und uns letztlich mehr belasten als Nutzen bringen. Es ist ja auch so einfach, eine Mail an hunderttausende von Kunden / Interessenten zu verschicken, die dieser dann erst lesen muss um festzustellen ... "brauch ich nicht"! Aber wie lösen wir das Problem?

Keine Mails lesen? Dumm dass doch immer mal wieder wichtige Infos via Mail kommen ...

Weniger arbeiten? Das kann ich mir derzeit nicht erlauben ... schade

Zeit mit Familie / Freunde / (Joy ) kürzen? HHmmmm .... ist das die Lösung?

Ich werde es wohl demnächst mit festen Terminen in Sachen Meditation / Tantra / ... versuchen. Außerdem gehe ich wieder öfter in die Sauna ... so ein Saunatag wirkt Wunder!!!

Wie schafft Ihr Euch Eure Freiräume und setzen die Euch dann nicht wieder zusätzlich unter Druck?

ich habe mir angewöhnt minimum einen halben tag die woche gar nix zu machen da zähle nur ich
das heißt für mich alles das tun wo ich lust drauf habe und wenn ich auch nur einen halben tag im schlafanzug verbringe bevor die kleine von der schule kommt
es ist schwer bis man das durchziehen kann ein lernprozess so habe ich es empfunden
liebe grüßle und streß lss nach für euch alle

Mal eine Warnung an alle hier ...Chef und Angestellte in Führungspositionen, ich habe es selbst am eigenen Leib erfahren müssen wenn der Körper den Stress nicht mehr verdaut und dann seine Auszeit nimmt ob du willst oder nicht !
Ich habe Führungsseminare belegt , wo man auf seine Mitarbeiter achten soll ob sie entsprechende Symtome von Überbelastung aufweisen.. das empfehle ich allen.

Das Unternehmer weit übers Limit gehen ist doch oft von aussen (Kunden, Zahlungsmoral, EU verordnungen usw) verursacht

Zu den Flutungen des Lebens kann ich mich den Vorschreibern nur anschließen !

Also an alle Chef durchhalten es wird nicht besser

Es mag wie eine Platitüde klingen: Verarbeitet den Streß zur Energie. Packt ihn (mit Verlaub) am Schwanz und lasst ihn nicht, euch zu kriegen.

Und ja, nehmt euch mindestens einen Tag in der Woche, in dem die Arbeit nicht existiert. Dafür eure Familie, eure Freunde, euer Garten, eure Hunde/Frettchen/Katzen/Washbären. Egal was es ist, daß euch Kraft gibt und wieder zur Erde runter kommen läßt.

Und noch was: Nicht nur ist jeder von uns ersetzbar. Jeder von uns sollte sich ersetzbar machen.

Verdammt noch ein Mal, ihr habt alle Mitarbeiter - darunter wird wohl hoffentlich der/eine oder andere/r sein mit zwei Finger Hirn. Delegiert, macht nicht alles selber.

All work and no joy makes Bob a stressed boy. Also, von mir aus arbeitet 6 Tage in der Woche - aber einen Tag in der Woche kann euch die Arbeit Mal... in Ruhe lassen.

Euer Leben (und bei manchen von uns euer Magen) wird es euch danken.
A.

Oh Mann, da schreibst Du was! Ich hab jetzt ein paar größere Projekte abgeschlossen und irgendwie nur noch gearbeitet eben auch die 7 Tagewoche. Und jetzt hänge ich rum, weiss ich müsste bügeln oder was in Haushalt machen, bekomme aber den Hintern nicht hoch und weiss gerade nichts mit mir anzufangen. Meinem Magen geht es aber immer gut und Stess vermeide ich auch. Hm, keine Arbeit und jetzt Langweile, dass kann´s ja auch nicht sein.

Das ist normal. Ich arbeite ja Stoßweise. Ein bis zwei Jahre durch, dann auf der Suche nach dem nächsten. Ich brauche immer in etwas ein Monat, bis ich endlich soweit bin, die Hausarbeit zu machen. (Über das Maß hinaus, in dem ich sie normal schon übernehme...) Das wird schon wieder. Aber meine Hemden lasse ich weiterhin von der Wäscherei putzen und bügeln.


Von einigen Jahren habe ich ca. drei Jahre am Stück durchgeackert, gut 6 Tage die Woche, natürlich keine 8 Stunden Tage.

Da hatte ich nach dem Mandat, zu hause, nach ca. zwei Monaten, ein komplett vergessenes Gefühl. Ich habe micht tatsächlich gelangweilt! Und es genossen...

Was mir gerade wirklich fehlt ist das Gefühl der Befriedigung, dass die Projekte fertig und gut gelungen sind. Aber es ist irgendwie da nichts und das gefällt mir nicht. Früher konnte ich mich einfach darüber freuen und es genießen. Kann aber natürlich daran liegen, dass ich früher meine Freundin geschnappt habe und wir erst mal etwas schönes zusammen unternommen haben.

Hm. Dann hast du (dir) wohl keine Ziele gesetzt.

Das ist etwas, was ich oft genug mit meinen Auftraggebern bespreche: Was sind die Ziele meines Mandats, woran erkennen Sie den Erfolg.

Und auch selber sollte man sich Ziele setzen. Und sei es nur, 100 alte Mails endlich zu bearbeiten. Die Ziele müssen realistisch sein ("Überhaupt keine unbearbeitete Mails" ist i.A. unrealistisch.) Und man sollte sich belohnen dafür. ("Wenn die 100 Mails durch sind, gehe ich nach Hause/verbringe den Abend in JC/Treffe mich endlich mit XYZ aus dem JC").

Das solltest du vielleicht tun: Setz' dir kleine und große Ziele, und belohne dich bei Zielerreichung.

Auch Chefs bruachen das Glücksgefühl, etwas erreicht zu haben.

Ziele setzte ich mir immer, das ist die Grundlage um mein Leben zu organisieren. Aber mit der Belohung, dass habe ich tatsächlich vergessen. Danke! Manchmal ist man blind und da freue ich mich über diesen Tip. Ich denk da mal drüber nach und lass mir etwas schönes für mich einfallen.

...und noch ein Tipp i.S. Belohnung: Ich schenke mir immer zum Geburtstag und zum Ende des Geschäftsjahres etwas, wenn ich halbwegs erfolgreich war. Vor zwei Jahren war es eim komplett neuer Rechner, den ich mir selber zusammen gestellt habe.

Diesen Sommer wird es eine neue Graphikkarte sein, damit ich endlich ein Paar neue Rennspiele spielen kann. Letzten Sommer war es ein Treo, etc. pp.

Alles im Bereich von einem Paar Hundert Euro - Jenseits der Preisklasse dessen, was man sich von Freunden schenken lässt (Bin nicht Schröder und lasse mir ein Mandat bei Gazprom schenken...) aber diesseits der Preisklasse dessen, was man sich selber gönnt - oder?