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Steuerberater loswerden?

*********nner Mann
43 Beiträge
Themenersteller 
Steuerberater loswerden?
Hallo Zusammen,

ich hab vielleicht einen recht naiven Gedanken, aber vielleicht auch nicht. Mal sehen.

Ich überlege mich ins steuerliche einzuarbeiten um irgendwann unsere Steuern und Buchhaltung selbst zu machen. Wir haben keinen Wareneingang/ausang und sind zurzeit nur zwei GFs.
Und es gibt ja auch mittlerweile viele praktische Helfer die zur ergonomischen Handhabe beitragen könnten.

Hat jemand einen ähnlichen Schritt gemacht? Mich interessiert insbesondere mit welchem Zeitlichen Aufwand ich ungefähr rechnen müsste. Und ob das am Ende überhaupt sinnvoll sein kann.

Danke im Voraus!
*****ina Frau
9.884 Beiträge
Die Frage ist doch die:
Wieviel Zeit kostet dich das einarbeiten und machen?

Kannst du deine Zeit in der Firma nicht sinnvoller, creativer und ertragreicher nutzen?

Und der dritte Aspekt: was kostet dich der Steuerberater und wieviel ist dir deine ersparte Zeit wert?

Und noch etwas: euer Laden ist gerade 1 Jahr..... ich denke in solch frueher Phsde brauchst du erst recht einen versierten Steuerberater.

Welche Rechtsform bist du?
Spaetestens fuer die Bilanz brauchst du den Stb.......
*********nner Mann
43 Beiträge
Themenersteller 
Danke.

Ist eine GmbH.
Wenn es ohne Steuerberater keine Bilanz gibt, hat sich die Idee dann doch ganz schnell als naiv herausgestellt.

Ich bin mir einfach nicht sicher wie sehr ich mich mit dem Thema beschäftigen sollte. Unser Steuerberater macht zwar eine kompetenten und vertrauenswürdigen Eindruck, aber trotzdem hab ich das Gefühl, dass ich etwas gegen mein Unwissen in dem Bereich tun sollte; auch wenn es genug andere Aufgaben für mich gibt.

Wie hältst Du es?
********andy Frau
1.807 Beiträge
Hallo zusammen,

natürlich könnte auch eine Bilanz - incl. Anhang und Lagebericht - vom Unternehmen, auch einer GmbH selber erstellt werden, auch ohne Steuerberater.
Auch die Steuererklärungen kann selber eingereicht werden.

Einen Elsterzugang bekommt man sowieso - wichtig ist eine anerkannte Fibu-Software. Aber auch diese kann über den Steuerberater als z.B. Datev-Account genutzt werden. Oder eben jede andere anerkannte Software.

Man muss ja nicht die ganze Fibu - und Bilanz und Steuererkärung beim Steuerberater lassen - kann sich aber trotzdem bei ihm steuerlich beraten lassen. Viele gute Steuerberater machen auch die Anfangsjahre - um eine Basis zu schaffen - und dann geht es über in das Unternehmen und können dann sehr gut steuerlich Beraten.

Die "Nachteile" hast Du ja schon gelesen - Vorteil ist, dass Du jederzeit alles sofort im Überblick hast und auch dazulernst. ABER es ist eben etwas Anderes als der Firmenzweck.


Wenn gewisse Größen erreicht sind, und eine Wirtschaftsprüfung nötig ist, dann benötigt man einen Witschaftsprüfer, diesen kann man nicht selber ersetzten.

Viel Erfolg auf Eurem Weg!
*********nner Mann
43 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank für den Input. An eine Konstellation in der der Steuerberater lediglich berät hatte ich noch gar nicht gedacht.
**********spass Mann
179 Beiträge
Für manche Finanzämter hier in Ba-Wü ist der „Stempel“ des Steuerberaters von enormer Wichtigkeit.

Allerdings kannst dessen Aufwände zB beim kontieren, massiv senken wenn du eine Software wie zB Sevdesk einsetzt.

Sprich unbedingt vor der Beschaffung von irgendwelchen Programmen mit ihm, lass Dir schriftlich geben was er möchte/unterstützt
*********nner Mann
43 Beiträge
Themenersteller 
Sevdesk ist bereits im Einsatz. Ein großartiges Tool, verglichen mit Unternehmen Online von Datev.

Es geht uns bei der Überlegung nicht darum Kosten für den Steuerberater einzusparen. Die sind ok.
Es ist eher die Sorge aus Unwissenheit etwas zu verpassen.
*******ado Mann
724 Beiträge
Auch wenn ich Steuerberater bin, kann ich deinen Ansatz verstehen…

Und jetzt das aber:
• SevDesk bietet keine SuSa - ob es eine Bilanz gibt, wie ich nicht
• Wir sieht es mit dem GdPdU-Export für eine Prüfung beim Finanzamt aus?
• recherchiert ihr dann auch alle gesetzlichen Änderungen?
• der „Stempel“ ist nicht nur beim Finanzamt, Sondern auch bei der Bank wichtig
• stellt ihr eine Bilanzbuchhalterin o.ä. an, damit die Qualität bleibt?
*********nner Mann
43 Beiträge
Themenersteller 
Die SuSa und Jahresabschluss Bilanz macht unser Steuerberater.

Bisher lassen wir unseren Steuerberater Daten aus SevDesk ziehen. Bin nicht sicher ob das nun der angesprochene GdPdU-Export ist.

Und nein, bisher recherchieren wir keine Steuergesetze.

Welchen "Stempel" meinst Du?

Zurzeit sind wir nur zwei Gesellschafter. Wir sind eine kleine Firma die grade mal ein Jahr alt ist.
*****y66 Mann
115 Beiträge
Mein Steuerberater versendet jeden Monat an seine Kunden einen Rundbrief per Mail mit den jeweils neusten Steuerinformationen. Er unterstützt also das Wissen der Unternehmer. Die Frage ist, wieviel Zeit ich investieren will. Für mich habe ich beschlossen, dass ich die Zeit in meinem Fachbereich verbringen werde und damit im produktiven Bereich. Mir persönlich ist dabei nicht wichtig, ob ich das Geld für den Steuerberater spare, sondern wieviel Lebenszeit und Lebensqualität ich in das Lernen stecken muss, um es genauso gut wie mein Steuerberater zu machen. Und das ist ja nicht das Ende der Fahnenstange. Nur durch entsprechende Weiterbildung kann man dann am Ball bleiben und alle Änderungen mitbekommen und umsetzen. Da bleibe ich doch lieber in meinem Fachbereich. Zumal der mich glücklicher macht, als Steuerkram.
*******ado Mann
724 Beiträge
@*********nner
Stempel = Jahresabschlussbericht durch denn Steuerberater bzw. Bestätigung, dass die Steuererklärung durch den Berater erstellt wurde
*********nner Mann
43 Beiträge
Themenersteller 
@*****y66 Danke. Dein Standpunkt und Argumentation hilft mir weiter!

@*******ado Ahh, danke.
Wir erwarten in Kürze unseren ersten.
*******ado Mann
724 Beiträge
@*********nner
Der Export für den Steuerberater ist übrigens DATEV-csv.
GdPdU ist ein Sonderformat für das Finanzamt.
*********nner Mann
43 Beiträge
Themenersteller 
Wir haben bei SevDesk den Steuerberater-Zugang eingerichtet. Manchmal fragt er nach Kontoauszügen, aber die Buchführung zieht er sich selbst.
Moin,
das Thema ist nun etwas älter, da ich vor einigen Jahren den Schritt gegangen bin, möchte ich etwas dazu schreiben, muss jedoch ein wenig ausholen.
Den Frust bei Gewerbetreibenden kann ich gut verstehen, denn der Steuerberater übernimmt in den meisten Fällen keine beratende Tätigkeit, da der Mandant zu wenig Umsatz und auch Gewinn macht, die Buchführung hingegen sehr viel Arbeit.
Beratung erhält der, der mit 3-4 Rechnungen im Monat 500.000€ Umsatz macht.
Ich würde davon abraten, wenn im privaten Umfeld nicht zumindest eine Steuerfachkraft vorhanden ist.
So war es bei mir.
Mein ehemaliger Sachbearbeiter im Stuerbüro (Student auf dem dualen Bildungsweg) hatte in den Jahresabschlüssen und auch bei der Umsatzsteuer Voranmeldungen immer wieder einige massive Fehler, was kein Problem ist, jedoch hätte der unterzeichnende Steuerberater diese Fehler sehen müssen.
Meine ehemalige Partnerin (heute bester Freund) ist selber seit über 30 Jahren im Steuerfach, sie musste diese Fehler finden und um Korrektur bitten.
Nach einiger Zeit fiel die Entscheidung, dass wir die Buchführung selber zu machen.
Es hat einige Zeit gedauert, bis dass wir die richtige Software gefunden und uns für Orgamax entschieden haben, da die Software alles hat, was nötig ist.
Ich wurde von Ihr, was die Buchführung angeht, hervorragend angelernt, was anfänglich eine Gemeinschaftsarbeit ein Aufwand von 5 bis 6 Stunden monatlich war, ist mittlerweile im Quartal nur noch maximal eine Stunde gemeinschaftliche Arbeit, bzw. sie erhält nur noch einige PDFs zu Prüfung via Mail.
Mein Arbeitsaufwand für die Zuordnungen im Quartal sind insgesamt vielleicht 2-3 Stunden, da ich meinen Workflow gefunden habe, viele Fehler selber erkenne und jede Woche etwas Buchhaltung erledige, so sind es je Woche 15-30 Minuten maximal.
Zudem kommt natürlich nicht nur die Zuordnungen der Beträge in einer Software, sondern auch die Buchführung in Papierform, da liegt, es natürlich auch bei jedem selber wie diszipliniert man ist, gibt man einen Schuhkarton ab, oder einen ordentlichen, vorsortieren Ordner. Ein Durcheinander im Schuhkarton, fehlende Belege usw. ist natürlich in der Buchführung recht zeitintensiv und ein Kostentreiber für den Steuerberater.
Natürlich darf man nicht vergessen, dass es sinnvoll wäre jemanden zur Seite stehen haben, wenn es zu einer Buchprüfung kommt, auch hier hatte sich meine damalige Partnerin intensiv Gedanken gemacht, da sie jedoch einige Prüfungen vorreitet und begleitet hatte, die zur vollen Zufriedenheit des Sachbearbeiters beim FA führten, führte auch dieses zur Entscheidung herbei, meine Buchführung selber zu kontieren und an das FA zu übermitteln.
Also mein persönliches Fazit.
Wenn man als Gewerbetreibender jemanden aus dem Steuerfach hat, kann man sicherlich auf einen Steuerberater verzichten.
Sollte das nicht der Fall sein, würde ich die Finger davon lassen.
btw,
ich mache nur eine EÜR keine Bilanz.
*********nner Mann
43 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank für den ausführlichen Einblick. Wir werden wohl die Finger davon lassen, vorerst *g*
Was wären die Beweggründe, es selbst zu erledigen? Geht es darum, Geld zu sparen?

Ich weiß, dass es für einen Sachbearbeiter*in der absolute Horror ist, mit einer Schuhkarton-Ordnung konfrontiert zu werden, in der zuvor ein Ventilator durchgeblasen hat und möglicherweise sogar Asche oder andere Dinge zu finden sind. Ebenso sind ewige Rückfragen nach fehlenden Belegen, die nicht nachgereicht werden, problematisch und zeitraubend.

Ein guter Anfang ist es, wirklich sauber zu arbeiten, Ordner anzulegen und die Belege geordnet hinter die entsprechenden Kontoauszüge zu heften. Dies erfordert jede Woche nur wenige Minuten Arbeit. Zudem sollten alle Honorarrechnungen direkt beglichen werden.

Wenn das reibungslos funktioniert, könnte man das Gespräch mit dem Steuerberater suchen. Durch einen DATEV-Zugang zu seinem Mandat kann man Geld sparen, wenn man in der Lage ist, einen Großteil der Zuordnungen selbst zu erledigen. Natürlich erfordert dies einen gewissen Lernprozess, und das Steuerbüro muss kooperieren - die Voraussetzungen dafür muss man selbst schaffen.
*********nner Mann
43 Beiträge
Themenersteller 
Ne, um Geld geht’s nicht. Mit Belegen haben wir bisher auch keine Probleme.

Wir sind erst seit einem Jahr Unternehmer. Für mich ist vieles neu. Ich bin wohl noch nicht ganz sicher darin zu unterscheiden worum ich mich selbst kümmere und was andere vertrauensvoll in meinem Sinne erledigen können.
Da es ja oft heißt "eine GmbH bietet viele steuerliche Vorteile", hatte ich den, mittlerweile wieder verworfenen, Gedanken mich in darin einzuarbeiten, um dann auch irgendwann mal mit dieser Geschäftsform richtig umgehen zu können.
Da ich aber auch noch viele andere Dinge zu lernen-, und nebenbei auch noch ein Leben, habe, ist die Idee mittlerweile wieder vom Tisch.

Ich habe aus diesem Thread mittgenommen, dass man das Thema grundsätzlich umsetzen kann. Aber das geht zu Lasten der eigenen Ressourcen welche an anderer Stelle wahrscheinlich besser investiert sind.
Hierfür nochmals vielen Dank!
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