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Eigenschaften eines Chefs und Unternehmers

*******ose Frau
793 Beiträge
@ MeldeDichbeimir...
Kurioserweise ist zu beobachten, daß immer wenn eine Firma in eine Insolvenzsituation kommt, plötzlich alle Mitarbeiter wie ein Mann hinter ihrem Betrieb stehen...

Das kann ich aus Erfahrung mit einem früheren Arbeitgeber überhaupt nicht bestätigen... Meiner Meinung nach kommt es sehr darauf an, aus welchem Grunde eine Firma in eine solche Situation geraten ist und wie damit umgegangen wird. Haben die Mitarbeiter grundsätzlich Vertrauen in das Unternehmen (faktisch "die da oben"), werden sie hinter der Firma stehen. Wenn es aber nicht so ist, werden sie die erste Ausstiegs-Möglichkeit ergreifen.

---

Ansonsten: natürlich ist hier viel Managementfachbuchwissen dabei, aber der Punkt ist doch, dass die, die so etwas lesen, sich ja schonmal mit dem Thema beschäftigen und sie sind sich der Wichtigkeit bewusst. Nicht jeder, der den Schritt in die Selbstständigkeit geht, hat ein Management-Studium absolviert, weiss u.U. auch nicht, was da in puncto "Menschenführung" tatsächlich auf ihn/sie zukommt. Ich hier von dem bewussten Prozess! Bestenfalls versucht er/sie sich diesbezüglich weiter zu bilden. Instinkt, gesunder Menschenverstand und Menschenliebe sind unabdingbar, aber alleine darauf zu vertrauen wäre sicherlich etwas naiv.

Wichtig ist, dass man als Unternehmensführer auch als Person in sich gefestigt ist - Werte sind dabei ein ganz wichtiger Grundpfeiler. Für welche Werte stehe ich? (für mich persönlich, mit meinem Unternehmen) Welchen übergeordneten Sinn hat das, was ich tue? Was will ich damit erreichen? Was will ich generell erreichen? Wofür brenne ich? Was ist mein Geschäftszweck? Und wie schaffe ich es, meine Mitarbeiter dafür zu begeistern? Schaffe ich es tatsächlich, meine Mitarbeiter mit meinem Feuer anzustecken?

Irgendwann hat es doch mal die Initialzündung für den Schritt in die Selbstständigkeit gegeben... Ich habe mir doch diese ganzen Fragen gestellt und sie für mich beantwortet. Das ist doch das, was man „Motivation“ nennt, also mein Motiv, mich selbstständig zu machen. Es ist doch primär wichtig, zu wissen, wohin ich will. Ich besetze ein Feld, habe eine Position, eine Vision, ein Ziel... Und die Mitarbeiter sind Teil des Ganzen - ohne sie schaffe ich es nicht. Wenn sie das alles nicht wissen, keine gemeinsame Vision da ist, dann wird's doch echt schwierig - oder? Da darf es gerne mal knirschen, aber es gibt zumindest eine gefestigte Basis und eine Orientierung.
Statement von "magic_rose"...
Kaum zu glauben, dass ich solch einen Beitrag auf einer Plattform wie JoyClub zu lesen bekomme. (positiv gemeint...)

Diesem schließe ich mich an, hätte aus einem meiner Seminare inhaltlich stammen können, smile...
********neck Mann
576 Beiträge
Solche Beiträge sind wir von Magic_Rose gewohnt! Sie sind immer lesenswert.
*******ose Frau
793 Beiträge
was für nettes Feedback ihr Beiden (LustTotal696 und Nacktschneck) *rotwerd**roseschenk*


@********l696... idealerweise zieht man seine Erkenntnisse ja nicht aus Seminaren, sondern aus dem "richtigen Leben" - umgekehrt werden die Seminarinhalte idealerweise ja auch aus dem realen Leben gefüttert*ggg*
Bei mir ist es zumindest erstmal die simple Erkenntnis aus selber Erlebtem, Erspürtem oder Beobachtetem. Ich besuche gerne Seminare. Primär, um mir mein Bewusstsein und meine Sensibilität zu erhalten und immer wieder an die Dinge erinnert zu werden, die wirklich wichtig sind und Prioritäten wieder gerade zu rücken. Leider werden im "Tagesgeschäft" ja viele wichtige Dinge oft hintenan gestellt weil sie nicht dringlich sind und man vielleicht eher als "Feuerlöscher" unterwegs ist (das entstammt einem Management-Seminar von Jürgen Höller, deckt sich aber mit meiner Erfahrung). Merkt man das, ist es Zeit, umzuorganisieren, denn dann läuft was falsch...
:-)
Ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen, im Tagesgeschäft, aus einer guten Theorie eine funktionierende Praxis zu machen ist sehr schwer. In einem Dienstleistungsgewerbe wie meinem, in dem schon die kleinsten Manager beim Kunden, in Seminaren, darauf gedrillt werden, eigene Ressourcen zu schonen, um gnadenlos eine Gewinnmaximierung über den Dienstleister zu generieren, hat das Handeln am Ende der Nahrungskette, gegenüber dem Dienstleistungspersonal nichts mehr mit geschulter, kaufmännischer Logik zu tun.
Für mich als Chef ist es wichtig und unerlässlich, in jeder freien Minute, die Leute individuell und ehrlich mit den Problemen zu identifizieren, um sie ihrem Potential entsprechend in das Team zu integrieren......wer soll da verstehen, was man da menschlich mit sich veranstalten muss? Eigentlich hilft da nur ein fester Glaube *g*

LG
Jack
muss gerade "schmunzeln"...
was ich hier gerade lese: "das wahre Leben" und "Seminare", erinnert mich gerade wieder an ein Seminar, welches ich vor etwa einem Jahr gegeben habe.

Thema: Führungspersönlichkeiten & Manager

In diesem Seminar wurde den "Managern" real mittels Pferden klar gemacht, wie weit es wirklich mit ihren Führungsqualitäten aussieht, am ersten Tag gingen sie bei ihren neuen 4beinigen Mitarbeitern gnadenlos unter, erst am zweiten Tag, nach Videoauswertung und Arbeitsgesprächen, konnten sie bei dem ein und anderen "Mitarbeiter" punkten.

Was ich aber mit dem hier geschriebenen aussagen möchte ist:

"... nur wer richtig hinhören, sehen und lesen kann, wird wahre Führungspersönlichkeit!"

Lg...
**********eName Paar
265 Beiträge
Eigentlich ganz einfach:

Sei gierig und psychopathisch!
Gierig, damit du weiter arbeitest, denn Psychopathen sind Konsequenzen egal.
Psychopathisch, damit dich mental die Anforderungen nicht auffressen.
So ist es für dich ein Spiel und das willst du gewinnen.
*******ose Frau
793 Beiträge
100%iger Widerspruch von meiner Seite... Gier macht Tunnelblick und Psychopathen sind einfach nur krankhaft unterwegs.
********nt_1 Mann
601 Beiträge
Vermisse...
3 wichtige Attribute die m.E. für einen guten Vorgesetzten unabdingbar sind.

• Emotionale Intelligenz
• Authentizität
• Individueller Führungsstil
*******ose Frau
793 Beiträge
Na, wenn du diese Attribute hier vermisst, dann würde ich sagen, lese die Beiträge nochmal... auch wenn du nicht exakt diese Schlagworte findest, so sind genau diese Eigenschaften das, die hier vielfach be-/umschrieben wurden bzw. mit Leben gefüllt.
********nt_1 Mann
601 Beiträge
By the way...
präzise und prä­g­nante Formulierung zeichnen ebenso einen gute Führungsposition aus:-)
*******ose Frau
793 Beiträge
Das ist vollkommen korrekt, aber nicht in jeder Situation sinnvoll. Auf diesen Thread hier übertragen, hätte es dann ja völlig ausgereicht, wenn der TE eine Liste der Eigenschaften veröffentlicht hätte, die jeder, der möchte, um weitere Eigenschaften ergänzt. Dann wären wir bereits auf Seite 1 fertig gewesen. Aber dies hier soll ja ein Austausch sein. Bei Diskussionen geht es nunmal nicht ohne ein paar Worte mehr.

Du schriebst ja, dass du die von dir aufgeführten Eigenschaften hier vermisst... Auch gehört es zu den Eigenschaften eines Chefs, aufmerksam zu sein, und die Essenz aus einem längeren Diskurs heraus zu filtern und zu verstehen, was gemeint ist bzw. komplexe Sachverhalte zusammen fassen zu können *zwinker*
... chefs Eigenschaften
hier ist ja schon lange nichts mehr geschrieben worden; es gibt wohl auch nichts mehr zu sagen. Fasst meine folgenden Sätze nicht als Schlußwort zum Thread auf. Vielmehr als Denkanregung.

... da ich selbst Unternehmer bin, stimme ich der Mehrheit der "Vorschreiber" zu. Das ist nun mal die Forderung unserer Zeit. Und ich "plätschere" in diesem Strom auch herum mit diversen, nicht immer lebensfreundlichen Entwicklungen; die aber viele Leute "mögen und brauchen" und die auch Gewinn bringen....
Aber diesen Thread hab ich auch aus gesellschaftsdialektischen Gründen "durchgeschnüffelt".
--> letztendlich führt dieser (unser) Strom, dessen Strömungsgeschwindigkeit wir alle noch erhöhen, zum Ruin des Planeten Erde, denn die Welt ist bereits zu klein für all die synergischen Effekte mit derzeit negativer Resultante.
Aber einen Ausweg kann ich auch nicht aufzeigen....,...oder doch? Jedoch gehört der nicht in dieses Forum.

Das heißt, ein Unternehmer sollte eigentlich viel mehr im Auge haben, als nur die gewinnorientierten Chefeigenschaften, denen,wenn wir mal ehrlich sind, auch die Mitarbeiterbefindlichkeiten untergeordnet sind.
*******ose Frau
793 Beiträge
letztendlich führt dieser (unser) Strom, dessen Strömungsgeschwindigkeit wir alle noch erhöhen, zum Ruin des Planeten Erde, denn die Welt ist bereits zu klein für all die synergischen Effekte mit derzeit negativer Resultante.

Ich tue mich schwer, dir zu folgen, da du sehr allgemein sprichst, aber ich vermute, dass sich eine sehr interessante Theorie (und viel Diskussion-Stoff) hinter deinen Worten verbirgt. Wärst du so freundlich und erläuterst das etwas näher?

Danke *g*
@ magic_rose
...dafür worum Du mich bittest haben Karl Marx und in der neueren Zeit Theodor W. Adorno mehrere Bücher geschrieben. Daher will ich nur meinerseits andeutend und hinweisend einiges benennen:
• Der hochgezüchte Konsum mit dem Ziel, die Verweildauer der Produkte beim Kunden immer kürzer zu gestalten.
• Wegen des Konsums und des Ausbaus von Machtstellungen eine immer stärkere Dissipation der terrestrischen Ressourcen. Stärker als es die "Erde" nachliefern kann. Sowohl industriell als auch landwirtschaftlich.
• Das zunehmende "Auswringen" der Dritten Welt und diverser Schwellenländer, damit WIR so leben, wie WIR es offiziell über alle Ebenen des gesellschaftlichen Daseins "gelehrt" bekommen.
• Damit verbunden, das immer stärkere relative Auseinanderklaffen der Schere zwischen Arm und Reich.
• Schüren von Unruhen, Haß und Unzufriedenheiten im Interesse der ökonomischen Macht sogar in der sog. 1. Welt. Auch die EU ist bereits betroffen.
• es gibt noch sehr vieles zu benennen....
Aber der Gipfel, und in meinen Augen das größte Verbrechen seit dem Ende des 2. Weltkrieges, ist TTIP und seine Anhängsel; nicht die sog. Chlorhähnchen, das ist Schnullifax, um mit diesem Knochen das Volk abzulenken. Aber wohl Dinge wie der Investorenschutz als eine Lizenz zum zukünftigen Ausnehmen der Steuerzahler targetierter Länder (auch Deutschland) durch Superkonzerne. Oder weniger bekannt die Trinkwasserprivatisierungen.

Dieses Wirken hat uns (die Menschheit) wieder ein beträchtliches Stückchen näher an einen asymmetrischen (wahrscheinlich) Weltkonflikt/Krieg geführt. Die Gegner unseres westlichen Daseins setzen an, um uns in Sachen Sicherheitsbedürfnisse und -Vorkehrungen "niederzurüsten"; bis das wir es in der eigenen westlichen Welt und im Rest der Welt nicht mehr schaffen, alles zu befrieden oder "niederzuhalten" - ist Betrachtungssache. Analog so, wie man die ehemalige Sowjetunion niedergerüstet hat.

Wenn das schon so ist und wir mehrheitlich das alles als gut empfinden, dann ist es auch rechtens, neue Waffen zur Sicherung dieser Bedürfnisse zu entwickeln, oder?
Denn, wo ist denn der Unterschied zwischen den Auswirkungen vom z.B. künftigen TTIP oder den Arbeiten, das Nuklearwaffenpotential auf "Grüne" Atomwaffen umzustellen? Wenn letzteres dann mal zum Einsatz kommt, können einige Tage später (nach Abkühlung der Landschaft) wenigstens sofort und gefahrlos frische Radischen gesät werden *g*

Das reicht nun mit dem Geschwafel: Ich beschleunige bewußt die Flißgeschwindigkeit dieses Stromes mit ... und das tun viele bewußt, wie mir vor einigen Jahren ein leitender Manager der Commerzbank sagte.

Und warum tue ich das?
...das ist vielleicht Gottes Wille um der Evolution zu dienen, oder welchem Zweck sollte es wohl sonst dienen?...

Es gibt meiner Meinung nach nur einen Weg, um daraus auszubrechen. Dann würden wir alle (weltweit) tüchtig zurückstecken müssen. Das will natürlich keiner; ergo: steuern wir doch erstmal das Unvermeidliche an und sehen danach weiter, ob's noch was zu tun gibt *g*
*******ose Frau
793 Beiträge
@Ereignis
hatte ich dich doch richtig verstanden... das wollte ich nur wissen. Es ist brutal in dieser Auflistung, aber du hast natürlich Recht. Dennoch ist es ja nicht so, dass wir als Unternehmer so ganz machtlos wären. Im Übrigen trifft das genauso auf jeden zu, der halbwegs eigenverantwortlich unterwegs ist. Es wird ja z.B. niemand gezwungen, sich aus dem TTIP-Widerstand heraus zu halten...

Ich versuche mit meinem Dasein als Unternehmerin die Welt ein Stück besser zu machen und meiner sozialen Verantwortung gerecht zu werden - und im Gegensatz zu den großen Konzernen, die "compliance" ganz groß schreiben, leben wir es tatsächlich. Weil wir es wollen, nicht weil es jemand auf Papier gedruckt lesen will. Naja, wir versuchen es zumindest, wohl wissend, dass nicht alles zu 100% umsetzen lässt. Aber wer es nicht einmal versucht, hat ja schon zu 100% aufgegeben... Ethische, werteorientierte Unternehmensführung ist mein Ideal und als Unternehmen sind wir damit nicht alleine. Neben den Strömen, die du beschreibst, gibt es noch andere... ok, vielleicht nicht so reissende, aber dennoch in Summe immer machtvoller werdend. Deshalb sehe ich das Leben an sich nicht ganz so negativ.
danke Dir,
ich weiß, viele der großen Mittelstandsbetriebe, mit denen wir zusammen in/an Projekten arbeiten, gehören der positiven Strömung an.
Resultierend ist aber derzet die negative Tendenz, leider mit zunehmendem Charakter. Und, ich bin nicht negativ eingestellt, im Gegenteil, wir kommen da nur dann mit neuem Elan raus, wenn wir erstmal in die Abgründe der neuen Krise hinabgestiegen sind. Darin besteht die ungeheure Kraft unserer Gesellschaft,...wenn da nicht das WENN wäre; nämlich das, dass die Erde eigentlich zu klein geworden ist, um immer "höhere und komplexere" Krisen "ausleben" zu können.
*******_55 Mann
652 Beiträge
Gerecht und Konsequent
sind zwei Eigenschaften, die bisher nicht erwähnt wurden, die ich aber für wichtig halte.

Und - leider muss das auch gesagt werden - eine gewisse Distanz zu den MA ist wichtig. Es sollte beim "Sie" bleiben. Ein "Du" kann die Autorität untergraben. Das macht zwar einsam, aber im Konfliktfall ist es besser.

Und - ganz wichtig - ein "Verhältnis" sollte immer unterbleiben (Weihnachtsfeier/ Betriebsausflug). Daraus entstehen persönliche Gefahren, Ansprüche und unnötige Privilegien...und Neid.
*******_55 Mann
652 Beiträge
und,
das hätte ich beinahe vergessen:

gradlinig und damit für den MA berechenbar.
*******ose Frau
793 Beiträge
also, das mit "du" oder "Sie" ist schon eine verzwickte Sache.

Ich arbeitete einige Jahre in einem Unternehmen, das zu einem skandinavischen Konzern gehörte, und da war es ganz normal, dass sich alle dutzten. Von einem vorherigen Job im Ausland war ich das auch so gewohnt, aber da war die Geschäftssprache englich und es gab nur eine Anredeform: you. Die Skandinavier sprachen aber alle deutsch. Da war es schon sehr merkwürdig, sich mit dem Konzernchef zu dutzen, aber einen Kollegen, den ich auich gar nicht dutzen wollte, weiterhin konsequent zu siezen! Dieser Kollege war nämlich so einer, dem mit dem "Sie" auch der Respekt abhanden kam, und darauf wollte ich es gar nicht ankommen lassen.

Es gibt solche Leute, aber ich finde, das ist heute nicht mehr die Regel, sondern eine Generationenfrage.
Herbst 2018
***to Mann
4.270 Beiträge
Themenersteller 
Der erste Mitarbeiter.
Bisher habe ich 11 Jahre allein für mich gewurschtelt.

Es reicht zum Überleben, aber nicht zum Leben.

Warum?

Weil wir als Menschen nur in der Gemeinschaft wirklich stark sind.

Der Gründe für diese lange Solozeit sind viele, die ich auch nicht alle ausführen möchte.

Die Erkenntnis aber, dass ich für mich allein nicht wirklich erfolgreich sein kann, die viel mir jedoch sehr schwer.

Eine gesunde Selbsteinschätzung gehört also wohl auch dazu, um als Unternehmer erfolgreich zu sein.

Nun habe ich einen Mitarbeiter auf Minijob-Basis eingestellt.

Und alte Ängste und neue Unsicherheiten tauchen auf.

Ich will es ja diesmal besser machen, als vor fast 20 Jahren.

Mein Leitsatz dabei:

Alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher.
François-Marie Voltaire; 1694 – 1778; französischer Schriftsteller und Philosoph


Zur Abwechslung wäre ich gern mal auf der Seite der Ersteren.

Aus diesem Grunde habe ich für mich mal was zum Thema "Arbeitgeber" zusammengestellt und möchte dies zur Diskussion in den Raum stellen.

Für mich jedenfalls ist gehört dies in diesen Themenkomplex.

Meine Ausführungen folgen in meinem nächsten Beitrag.
Herbst 2018
***to Mann
4.270 Beiträge
Themenersteller 
Arbeitgeber - Gedankensammlung
Ein Arbeitgeber hat ein Produkt- und Dienstleistungssortiment welches am Markt gebraucht wird.

Ein Arbeitgeber hat ein Produkt- und Dienstleistungssortiment wofür es Kunden gibt.

Ein Arbeitgeber hat ein Produkt- und Dienstleistungssortiment wofür die Kunden den Preis bezahlen.

Ein Arbeitgeber hat ein Produkt- und Dienstleistungssortiment welches Arbeit erfordert.

Daraus folgt:

Ein Arbeitgeber hat Arbeit für sich selbst und für andere.

Ein Arbeitgeber besorgt Arbeit für sich selbst und für andere.

Ein Arbeitgeber schließt mit einem Arbeitnehmer einen Arbeitsvertrag.

Ein Arbeitgeber schließt einen Arbeitsvertrag mit sich selbst.

Ein Arbeitgeber gibt / verteilt Arbeit an sich selbst und an andere.

Ein Arbeitgeber bestimmt die Qualitätskriterien der Arbeit, nach denen die Arbeit bewertet wird.

Ein Arbeitgeber beurteilt / bewertet seine eigene Arbeit und die Arbeit der anderen.

Ein Arbeitgeber entlohnt sich selbst und andere für die zugeteilte Arbeit.

Ein Arbeitgeber verpflichtet sich vertraglich, dem Arbeitnehmer Arbeit

in einem bestimmten Zeitraum, an einem bestimmten Ort zur Verfügung zu stellen.

Ein Arbeitgeber hat auch dann die Arbeit zu bezahlen, wenn vereinbahrt wurde, dass

der Arbeitnehmer seine Arbeitskraft und Arbeitszeit bereitzuhalten hat,

aber keine Arbeit vorhanden ist.

Ein Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht:

• Ein Arbeitgeber hat also das Risiko, Arbeit bezahlen zu müssen, auch wenn keine Arbeit da ist.

• Ein Arbeitgeber hat das Risiko, Arbeit bezahlen zu müssen, auch wenn der Arbeitnehmer krank ist ist.

• Ein Arbeitgeber hat das Risiko, Arbeit bezahlen zu müssen, auch wenn der Arbeitnehmer in Urlaub ist.

Wie ein Arbeitgeber dieses für sich löst ist seine Sache.

Ein Arbeitgeber darf / kann seine Aufgaben delegieren.

Ein Verkäufer ist ein Arbeitsbeschaffer im Auftrag des Arbeitgebers.

Ein Arbeitgeber delegiert diese besorgte Arbeit dann an den Arbeitnehmer.

Ein Arbeitgeber entlohnt sich selbst und andere für die zugeteilte Arbeit.
arbeitgeber
..auch ich war im jahre 1999 mein erster arbeitgeber..mittlerweile beschäftige ich ca 150 mitarbeiter/innen und meine betriebsphilosophie war immer,du willst mit deinen mitarbeitern niemals so umgehen wie du es selbst erfahren hast..gerechtigkeit in der entlohnung,soziale errungenschaften berücksichtigen, jeden mitarbeiter in seiner/ihrer persönlichkeit wertschätzen, ein unternehmen aufbauen,das geprägt ist vom gemeinsinn und nicht vom top-down management..aaaaber...menschen ticken seltsam und wissen diesen gedanken nicht zu schätzen..so sehr ich mich als chef auch davor schone sosehr wird mir eben das gegenteil abverlangt..selbst meine betriebsräte ersuchen mehr autorität von mir und begreifen nicht das ich nicht jeden MA der einen fehler begeht mit einer abmahnung ahnden möchte...nichtsdestotrotz, der erfolg gibt mir recht und ich will meine linie der motivation und der wertschätzung der leistung des einzelnen beibehalten..
****Q84 Mann
190 Beiträge
@********es_m

Ich kann Deinen Beitrag nur voll unterschreiben. Das ist mein Resümee nach 14 Jahren Unternehmer mit vier Firmen.

Die Beste Umschreibung was schief laufen kann steht im Buch "E-Myth" von Gerber oder Stefan Merath "Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer".
*******ose Frau
793 Beiträge
@ Selbstbild... soweit die Theorie... die von dir aufgelisteten Punkte und Gedanken lasse ich alle gelten, aber ich entspanne da etwas mehr und finde, dass man durch zu viel Analyse auch Vieles kaputt denken und das Gespür für das Bauchgefühl und die Prioritäten verlieren kann.

Mir geht es im Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Gefüge gar nicht so sehr darum, wer welche Rolle hat (oder welche Päckchen ich als Unternehmerin alle zu tragen habe *puh*), sondern darum, die Gelassenheit zu finden und den Spaß an der Arbeit nicht zu verlieren und diesen auch zu übertragen. Es ist vollkommen klar: als Arbeitgeberin trage ich für alles die volle Verantwortung bis hin zum totalen persönlichen und privaten Risiko. Wenn es super läuft, wollen alle daran teilhaben, wenn es mies läuft, stehe ich alleine da.

Bevor ich mich entschied, in welche Richtung ich gehen möchte, wog ich Pro und Contra ab. Als ich die Entscheidung für die Selbstständigkeit traf, war die nächste Frage, wie setze ich das um.

Ich stellte fest, dass es für mich eine Horrorvorstellung wäre, im Homeoffice zu arbeiten - in meinen schwärzesten Träumen sah ich mich total vergammelt, mittags noch im Pyjama im Arbeitszimmer sitzend, mit leeren, verklebten Kaffeetassen, überquellenden Aschenbechern, total antriebslos, ohne jemanden, mit dem ich mich austauschen könnte, also vollkommen vereinsamt... und letztlich pleite...
Erkenntnis 1: mein Büro muss ausserhalb der Wohnung liegen und ich brauche Menschen um mich herum.

Ich arbeitete damals schon einige Jahre nebenberuflich selbstständig in beratender Tätigkeit, merkte aber immer wieder, dass ich mich schwertat, geleistete Beratungszeit in Honorarforderungen auszudrücken... Ständig kam da dieses schlechte Gewissen und sagte: "och nee, das kannst du doch dafür nicht verlangen", "ist das nicht ein wenig überzogen?"... Fazit: ich verschenkte meine Zeit.
Erkenntnis 2: Dienstleistung ist für mich keine gute Idee.

Usw.

So tastete ich mich heran...

Jetzt bin ich mit einem "produzierenden Gewerbe" tätig und jedes Produkt hat einen Preis - es gibt ein Angebot, eine Bestellung, eine Lieferung und mit dieser verschickt wird eine Rechnung. Klare Prozesse, transparente Leistungen. Ich bekomme Aufträge, kann eine gescheite Produktions-, Personal- und Liquiditätsplanung vornehmen. Damit bin ich glücklich. Das gibt mir ein großes Stück Sicherheit und damit Freiheit.

Meine Mitarbeiter... Die möchten und sollen bezahlt werden. Das geht nur, wenn ich verkaufe... usw. Da gibt es nur ein einziges "to do" auf der Liste: TUN. Nichts ist wichtiger. Alles Andere ist dem untergeordnet... klar: wir tun natürlich nur das Richtige und Wichtige... Aber wir sind alle Menschen. Wir lassen uns ablenken, kennen auch alle den Schweinehund und die Auschieberitis...

Und da zerren ganz viele von unterschiedlichen Seiten mit ihren Wünschen und Forderungen an mir herum, die meist sogar berechtigt und wichtig sind. Selbst wenn jede(r) in der Lage ist, selbstständig und verantwortlich zu denken: manche Entscheidungen brauchen eben doch noch das Chef-OK.

Aber nochmal: ohne Aufträge brauchen wir uns um ganz viele andere Dinge und Probleme keine Gedanken zu machen. Die Priorität ist klar und das wird immer wieder kommuniziert. Dazu trägt jeder mit dem bei, was er/sie tut und das wird honoriert.

Wir reden aber ja nicht von ständiger Neukunden-Akquisition, sondern vor allem von der Pflege der Bestandskunden, und die sichern wir uns durch die Qualität der Arbeit und der Produkte. Logisch. Auch das ist indirekt Vertriebsarbeit.

Jeder leistet also seinen Beitrag zu dieser Top-Priorität - und es sollte jeder wissen, wie wichtig seine Rolle in diesem Getriebe ist.


Von daher empfehle ich dringend auch mal den Perspektivwechsel... also weg vom Arbeitgeber-Blick.
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