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Geschichten von und mit Schokolade

red
*******tee Frau
7.204 Beiträge
Themenersteller 
Geschichten von und mit Schokolade
Habe vor einiger Zeit eine Geschichte geschrieben in dem die Schokolade eine Rolle spielt, hoffe sie gefällt *g*



Café mit Zartbitterschokolade

18. Dezember 2017, Spanien

Ich sitze auf der Plaza del Puerto, am Hafen, in einem Café. Es sind 23 Grad, die Sonne scheint. In ein paar Tagen ist Heiligabend, das Fest der Liebe. Ich habe mir ein kleine Auszeit vor Weihnachten gegönnt, alleine. Ohne meine Lieben, die ich zu Weihnachten zu Hause wieder herzlich umarmen kann.
Der Platz ist gut besucht mit Menschen, welche flanierend über den Platz laufen. Ich höre ein leises Murmeln und Gackern. „La gente cacarea como gallinas y acarrean sillas, eso es todo el truco.”, so sagt man hier. (Übersetzung: Leute gackern wie Hühner und hocken sich auf Stühle, das ist alles.)

Die Weihnachtsdekoration ist auf dem ganzen Platz üppig verteilt mit Leuchtsternen und Engeln, angemalten Holzdekorationen wie zum Beispiel ein Meter große Zuckerstangen, riesige bunte Geschenkkartons und rot-weiß gestreifte Riesen-Holzstrümpfe.
In der Mitte des Platzes befindet sich eine Krippe mit einem gezimmerten Stall, davor Stroh auf dem Boden und lebensgroße Krippenfiguren.
Die Weihnachtskrippe entfaltet bei den Betrachtern einen Zauber, da sie alle andächtig vor ihr stehen bleiben.

Das Meer rauscht im Hintergrund und die Wellen klatschen an die Kaimauer. In der Ferne höre ich die Möwen schreien.
Die Sonnenstrahlen in meinem Gesicht schmeicheln meinen Wangen. Ich kann kaum die Augen aufhalten, so hell sind die Reflexionen der Sonne auf dem Wasser. Sie glitzern auf den Wellen um die Wette.

Der Kellner tritt zu mir und fragt :
„Qué desea beber, señora?”
“Un café solo, por favor!”
“Sí, señora, inmediatamente .”

Die Augen schließend genieße ich die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht, den Augenblick der Ruhe und Entspannung, das Alleinsein.

Der Kellner kommt mit einem Lächeln im Gesicht und dem „Café solo“ in der Hand an meinen Tisch zurück und stellt das silberne Tablett mit einer Tasse Espresso, einem Glas Wasser und einem Täfelchen Zartbitterschokolade auf den Tisch.

„Por favor, señora.”
“Gracias!”
Er zwinkert mir mit einem verschmitzten Lächeln zu und widmet sich dann wieder seiner Arbeit.

Der Espresso hat eine cremige Schaumhaube und duftet intensiv nach süß-herbem Kaffee. Ich rühre langsam einen gut gehäuften Löffel Zucker hinein.
Meine Augen wandern zum Horizont, über das Meer bis zu der Linie, an dem sich das indigofarbene Meer, das vom Sonnenlicht silbern glitzert, mit dem tief hellblauem Himmel trifft.
Ich schweife für einen Moment mit meinen Gedanken an die vergangenen turbulenten Monate zurück und besinne mich des köstlichen Augenblicks. Nehme einen Schluck “Café”, hmmm, er schmeckt stark, süß, mit einer leicht herben Note. Langsam fahre ich mit meiner Zunge über meine Oberlippe, um den Espressoschaum abzulecken.
Beim Abbeißen eines Stücks des Schokoladentäfelchens schließe ich die Augen, um die Schokolade langsam auf meiner Zunge zergehen zu lassen und die Genussexplosion in meinem Mund zu genießen.
Die Schokolade knackt zwischen meiner Zunge und dem Gaumen; der herb-süße Espresso vermischt sich mit dem Zartbitterschokolade in meinem Mund.
1000 Geschmacksboten explodieren gleichzeitig auf meiner Zunge und steigern sich stakkatoartig zu einem Höhepunkt. Ein Hochgenuss erquickt meinen Gaumen. Langsam fließt die schmelzende Süßigkeit über meine Zunge und trifft auf alle Geschmacksnerven. Diese Kombination aus süß, herb und zartbitter lässt meine Geschmackssynapsen hochjubeln. Ein leiser Seufzer des Genusses ertönt aus meiner Kehle.
Gleichzeitig steigt eine Melancholie in mir hoch, die Erinnerung an einen unvergesslichen Moment, heute genau vor 2 Jahren......

Ich war auf einer erotischen Lesung in einer sehr speziellen Bar; eine mir bekannte Künstlerin las ihre Kurzgeschichte vor. Als die Autorin mit ihrer erotischen, sonoren Stimme gerade ihre Geschichte vorlas, kam ein eleganter, hochgewachsener und schöner Mann mittleren Alters mit sanftem Schritt zwischen den Stühlen zu mir und fragte mich flüsternd, ob der Platz neben mir noch frei sei.
Ich schaute ihn an: Ein sympathisches, herzerwärmendes Lächeln strahlte mich an und zwinkerte mir zu. Ich lächelte erfreut und lud ihn auf den freien Platz neben mir ein.
Er setzte sich neben mich und rückte so nah, dass ich seine Wärme spüren konnte. Währenddessen las die Autorin weiter aus ihrer Geschichte. Die Luft um uns herum wurde immer prickelnder. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob es an seiner Nähe lag oder an der wunderbaren Stimme meiner Bekannten.

Ich spürte ein Kribbeln, da, wo sein Körper sich an meine Seite schmiegte. Von dort aus verteilte es sich über meinen ganzen Körper. Mir wurde heiß und wohlig in seiner Nähe und mir schwirrte der Kopf von so viel erotischen Eindrücken. Gefühlte 5 Minuten später legte er seinen Arm um meine Schulter. Zuerst sanft und vorsichtig, doch als er merkte, dass ich mich an ihn schmiegte, drückte er mich leicht an sich und behielt den Arm um mich gelegt.
Seine Umarmung, Nähe und Wärme, sein ganzes Wesen waren mir so vertraut. Ich fühlte mich sofort geborgen und behütet. Es war ein mehr als angenehmes Gefühl neben ihm zu sitzen, von ihm umarmt zu werden und seine Anwesenheit zu spüren. Eine halbe Ewigkeit saßen wir so nebeneinander, bis irgendwann die Autorin ihre Geschichte beendete und eine kleine Pause eingeläutet wurde.

Wir sahen uns lange an, ich spürte eine magische Anziehungskraft zwischen uns. Wir unterhielten uns eine Weile, tauschten unsere Namen und solche Sachen, die man sagt, wenn man sich kennenlernt, aus. Jedoch war das alles unwichtig. Beide spürten wir diese innige Verbindung, wir konnten nicht mehr voneinander loslassen. Wir waren uns so vertraut, als ob wir uns schon unser Leben lang kannten und uns nach einer langen Trennung wiedertrafen.

Wir lachten zusammen und brauchten keine Worte mehr, um uns zu verstehen.

Sein Arm lag noch um meinen Körper. Meine Hand legte sich auf seinen freien Arm, seine Augen leuchteten um die Wette mit seinem warmen Lächeln. Meine Hand wanderte sanft seinen Arm hoch; da zog er mich an sich, umarmte mich mit beiden Armen und unsere Lippen trafen aufeinander.
Meine Lippen ertasteten die samtige Oberfläche der seinen. Die warme Haut spürend, den fremden Geschmack schmeckend, der zum bekannten Geschmack wurde. Die Süße seines Speichel zu kosten war wie das Schmelzen der Zartbitterschokolade auf meiner Zunge, in Verbindung mit dem Espresso. Ein sanftes Auftreffen, das zu einer Explosion der Sinne wurde, wie in der Silvesternacht, wenn zuerst nur wenige Feuerwerkskörper zünden und dann alle auf einmal explodieren. Unsere Münder verschmolzen in diesem Kuss, die Zungen schmiegten sich aneinander, wanden sich langsam um die andere.

Es glich einem Vulkanausbruch: Erst eine heftige Eruption und dann die heiße Lava, die den Berg hinabglitt, so glitt die Erregung durch meinen Körper und seinen. Wir waren eins in diesem Kuss. Es war Ankommen, Geborgenheit und eins Sein.....

„Excusa, señora.”........”Quieres algo más?”

Ich schaue durch den Schleier auf meinen Augen hoch, sehe den Kellner, räuspere mich, trinke meinen Espresso aus und bezahle.

Beim Aufstehen nehme ich noch den letzten Bissen der Zartbitterschokolade, lasse sie zwischen meinen Lippen knacken und auf meiner Zunge schmelzen, wie den Kuss meines Liebsten.

(c) Aphroditee Dez. 2017
*******ata Frau
28.036 Beiträge
Gruppen-Mod 
Beim Aufstehen nehme ich noch den letzten Bissen der Zartbitterschokolade, lasse sie zwischen meinen Lippen knacken und auf meiner Zunge schmelzen, wie den Kuss meines Liebsten

mir war heute nach einem kleinen Tagtraum - merci *blume*
und wer weiß, vielleicht gibt es auch eine Fortsetzung von der Geschichte @*******tee
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