Wie geht ihr mit euren Erkrankungen um bei .......

Ich sage es dann, wenn es relevant ist. Sollte also mein Gegenüber Dinge mit mir unternehmen wollen, die mir nicht möglich sind (eine Bergwanderung zum Beispiel) oder mir emotional ziemlich nahe kommen, oute ich mich als MS-Patientin.
Anfangs bin ich hier damit sehr offen umgegangen und hatte den Eindruck, dass das eher abschreckend wirkt. Es gab sogar eine eigene Homepage dafür. Inzwischen lasse ich den Menschen die Chance, sich ein eigenes Bild von mir zu machen, bevor sie mich in eine Schublade stecken.

Ich finde solche Menschen, die einen gleich in eine Schublade stecken dumm und oberflächlich.

Das finde ich auch. Die können dann getrost ihrer Wege gehen. Aber ich lasse ihnen zuvor die Möglichkeit, sich einen eigenen, persönlichen Eindruck zu verschaffen. Als ich im Profil noch direkt die Krüppelflagge gehisst hatte, erhielt die MS zu viel Bedeutung. Das kann schon erschrecken.

ich finde ein outing immer situationsabhängig... manchmal verschweige ich meine krankheiten einfach, da sie für die entsprechende situation nicht relevant ist... und manchmal sage ich es gleich zu anfang...
man kann das also nicht pauschalisieren, sondern immer der jeweiligen situation anpassen...
ist meine meinung, muß nicht für die allgemeinheit gelten

Wer ein bisschen recherchiert, findet hier womöglich schnell heraus, wer was hat

ein bisschen auf den Bauch hören ob es angebracht ist jemanden soweit in sein Leben zu lassen an den Krankheiten teilzuhaben , sofern es nicht relevant für die gegebene Situation ist .
Schnell trennt sich dann die Spreu vom Weizen und bildet eine gute Ausgangsposition um einen gemeinsamen Weg zu gehen der auf Ehrlichkeit , Toleranz und Verständnis aufgebaut ist .
Wie auch immer dieser aussehen mag
So meine Erfahrungen , bisher hat es ziemlich gut funktioniert , so manche positive Überraschung dabei erlebt und auch irren ist menschlich .

...gehe grundsätzlich recht offen mit dem ''Outen'' meiner Krankheiten um....,und habe bisher fast ausschliesslich positive Resonanz darauf erhalten.Allerdings auch durchaus Erstaunen hier und da,weil man mir nicht unbedingt ansieht,wie es mir wirklich geht..,aber da stehe ich sicher nicht alleine ,denke ich.
Wichtig ist,dass die Erkrankungen nicht zum Hauptthema werden,wenn man sucht,obwohl schon klar sein sollte ,dass diese zu einem gehören.
Auf jeden Fall muss genügend ''Spielraum'' für Alles bleiben,weswegen wir hier sind!

Liebe Grüsse an Alle!
R.

Da ich zunächst als Mensch wahrgenommen werden möchte, gehe ich auf meine Erkrankungen nur ein, wenn es relevant ist. Ich denke, die Gefahr in eine Schublade gesteckt zu werden, ist einfach relativ groß.

Aber ich versuche auch nicht, es auf ewig zu verheimlichen. Wenn die Situation es erfordert oder ich das Gefühl habe, mein Gegenüber kann einigermaßen damit umgehen, dann "oute" ich mich.

lasse ich, bildlich gesprochen, gleich die Hose runter. Das ist nicht immer einfach für die Frau, aber ...

Lassen wir doch mal diese ONS Geschichten beiseite, da habe ich eh keinen Bock drauf. Wie sagt man so schön? Sex ist Arbeit und nur ein eingespieltes Team liefert gute Arbeit. Darum finde ich es besser gleich zu sagen, auf was Frau sich mit mir einläßt. Wenn es Klick gemacht haben sollte oder irgendwann macht, soll ich dann leise sagen, Schatz wir müssen mal reden? Oder wenn es dann wirklich mal nicht so klappen sollte im Bett, rausreden mit Kopf nicht frei und schlechtem Tag?

Bevor ich dann den Tritt bekomme, gebe ich ihr lieber gleich die Möglichkeit zu verschwinden. Dann habe ich ihre Gefühle nicht verletzt und schütze mich auch selber vor Verletzungen.

Hat mir vor Jahren hier ein unerotisch befreundetes Pärchen den Rat gegeben einfach Alles zu vergessen und Spass zu haben. Fi.. sie, denn sie will ja! Kann ich (leider) nicht!

Der Tremor (zittern) in den Händen kann für Frau ja toll sein, nur wie erkläre ich mein ataksisches Gangbild bzw. meinen Rolli? Lügen finde ich Schei..

Also? Kaffee zahlen und ab dafür, irgendwann kommt eine die mich nimmt wie ich bin. Auch mit meinen durch die MS bedingten emotionalen Veränderungen.

Es ist nun einmal, wie es ist und bei mir sieht man ohnehin direkt, dass meine Augen nicht 'sauber laufen' (im wahrsten Sinne des Wortes).

In meiner Jugend habe ich so gut wie nur negative Erfahrungen gemacht. Das fing auch im Kindergarten schon an. Da wurden meine teuren Brillen (dazu damals auch noch Mark) in Dornenbüsche geworfen, wo man nicht durchkam. Mal so als kleines Beispiel. Und damals habe ich noch viel weniger gesehen als heute (zumal ich manchmal denke, dass es eh kaum Unterschied macht).
Naja. Das führte aufjedenfall eine längere Zeit dazu, dass ich den Leuten nicht glauben wollte als sie sagten 'Macht doch nichts, dass es so ist. Es ist nun einmal so' und der erste Teil des Satzes "es macht doch nichts" hatte ohnehin immer einen bitteren Beigeschmack, da es so nicht ganz stimmt.

Nun. Mittlerweile (so in den letzten drei bis vier Jahren) gehts. Je mehr Selbstbewusstsein man aufbaut, umso besser wird es. Dazu muss ich sagen, dass ich die Tatsachen erst so wirklich seit knapp einem Jahr akzeptiere und dies die Sache nochmal anders ausstrahlt. Vor allem merke ich, dass die negativen Sachen diesbezüglich so ziemlich an mir abprallen.

Ich habe es immer recht früh gesagt, zack...hat sich die Männerwelt verabschiedet.
Dann habe ich mir gedacht...
Sei wie eine Uhr, verstecke dich hinter deinem Ziffernblatt, und zeige nur den Menschen, die wahres Interesse dir gegenüber zeigen, wie du funktionierst. Tue dies um dich selbst zu schützen. schütze dich vor Ignoranz, Intoleranz, Inkompetenz, Lug, Trug und vor allem vor Egoismus falscher Leute.
Aber auch damit bin ich nicht gut gefahren. Mein Selbstbewußtsein ist mitlerweile so im Keller, dass ich mich auf kein Date mehr einlasse

...hab ich das jetzt richtig geschrieben?
EGAL 😉

Ich bin entsetzt, wenn ich sowas lese.
Wie können Menschen nur so scheisse sein. Entschuldigt den Ausdruck!

Du solltest die Schultern straffen und den Vollidioten keine Aufmerksamkeit schenken!

Mir persönlich ist völlig egal, wie krank die Person ist, sondern WIE sie oder er IST, DAS ist wichtig!
Was bilden sich diese Menschen nur ein?

UNFASSBAR

LG Diana

leider sieht die Wirklichkeit nun mal so aus ... traurig ... aber wahr .
Nicht nur das wir "genug" mit uns zu "kämpfen" haben , nein wir dürfen uns auch dafür rechtfertigen bzw. am besten noch entschuldigen .
Gott sei Dank gibt es auch noch andere Menschen die uns nehmen wie wir sind und nach Kräften unterstützen und auch mal Seelenbalsam verteilen ohne in Mitleid zu verfallen , denn das hilft uns am allerwenigsten .
Die Schultern zu straffen und den Kopf zu heben fällt oft genug schwer , denn es wird zu gerne mal als "Kampfansage" missverstanden .
Was bleibt ist Augen zu und durch
Die Menschen die es ehrlich meinen werden es richtig verstehen und auch an unserer Seite bleiben und ich gebe dir völlig recht das es in heutiger Zeit wirklich UNFASSBAR ist ..
zum Teil sehr kränkend als wenn wir freiwillig in der Schlange gestanden haben um lauthals HIER zu rufen wo verteilt wurde ..

...ist Grundverkehrt!

Ich bemitleide nicht, sondern.... ich will verstehen!
Deswegen bin ich hier und ich finde es schlimm, dass IHR Euch rechtfertigen müsst!

Natürlich hat keiner von Euch darum gebeten und ich ziehe meinen Hut vor Euch!

Wenn Personen das "Schulter straffen " als Kampfansage verstehen, dann muss man doch noch mehr den Kopf schütteln!

Wie dämlich doch viele Menschen sind!

Ich bewundere Euch und freue mich weiterhin auf regen Austausch.
Sollte ich irgendwann mal fragen stellen die nicht in Ordnung sind, dann verzeiht es mir, denn ICH bin unbedarft!

Lg Diana

@ Diana,

Fragen darfst Du uns Alles, vielleicht sind die Antworten ab und an mal "was anders". Du möchtest verstehen? Klasse Einstellung. Der oder ein Haken an der Sache ist, jeder von uns hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Damit will ich sagen Diana, das jeder seinen eigenen und somit unterschiedlichen Leidensweg geht.

Hinfallen, aufstehen, Krone richten und weiter? Vielleicht im Märchen Diana. Wir und ich hoffe andere sehen das genauso, wir fallen sieben mal hin, stehen aber acht mal wieder auf. Das ist unser Motto!

@**l

Was ich in meinem ersten Beitrag geschrieben habe ist richtig, nur an einer Stelle wohl falsch ausgedrückt. Das "kann ich (leider) nicht" bezog sich nicht auf den kleinen Christoph, der kann (wenn er will). Das bezog sich auf meine Einstellung zu diesem Thema.

Was loucy geschrieben hat kann ich nur unterschreiben. Die Spreu trennt sich sehr schnell vom Weizen. Nur wie kommt man damit klar, wenn plötzlich kein Weizen mehr zu sehen ist?

@ Der_Bischof

wie Man(n) oder Frau damit klarkommt ?
Ehrlich ? .. na klar was denn sonst ??
Manchmal ist es sehr schwer zu ertragen ... es gibt gute und schlechte Tage ...
Stimmt auch das Krönchen rücken nicht immer klappt , aber wie heißt es ?
Tiere sind die besseren Menschen ?
Ja auch ich habe mich in ein Umfeld begeben wo nicht gerichtet und verurteilt wird .
Sie nehmen uns mit all unseren "Macken" und helfen dabei das Gleichgewicht wieder zu finden oder es in Balance zu halten. Seelenbalsam pur , die schauen nicht blöd wenn die Kräfte einfach weg sind und die Tränen nur noch laufen , sie kommen und helfen , sind einfach da . Ohne Wenn und Aber !

Und die Einsicht das es vielen Menschen noch weitaus schlechter geht , jedes Päckchen ist anders geschnürt , aber tragen müssen wir es letztendlich doch alleine .

Mittlerweile gehe ich auch recht offen damit um in meinem Umfeld und versuche im Vorwege schon die Tagesform zu klären damit entsprechend die Reaktionen ausfallen können , was nützt es wenn auf biegen und brechen etwas versucht wird und es doch nicht klappt ( es zieht nur runter ) also frage ich mittlerweile auch nach der Hilfe die benötigt wird um die Aufgabe zu bewältigen.
Fällt auch nicht immer leicht , aber immer leichter

Ich habe damit keinerlei Probleme, da ich ja relativ offensiv mit diesem Murks umgehe und wenn mich ein Mann interessiert und ich mich mit ihm Treffen möchte, telefoniere ich erstmal mit dem Herren.
Mein Befinden hat allerdings nicht den Anspruch permanent geäußert zu werden, könnte ich mir ja auch einen Button besorgen,wo Vorsicht vor dem angehenden Krüppel draufsteht, mach ich aber ganz bestimmt nicht .
Das Hauptproblem,falls man das so nennen mag, ist primär nicht die Krankheit an sich, sondern eher was ich dagegen mache. Jetzt bin ich keine Masochistin und empfinde Schmerz nicht als angenehm und zudem bin ich ja nicht die Einzige die so vorgeht und es ist mir generell mittlerweile egal was die denken,es gibt ja fast 4 Milliarden Männer auf diesem Planten.
Letzten Freitag hatte ich einen äußerst angenehmen Abend, mit einem Mann,der da nicht viel sagt und das was ich aus therapeutischen Gründen mache halt auch macht, nur ohne medizinische Begründung.
Da könnte Frau jetzt natürlich was sagen, aber bei Lehrern der gymnasialen Oberstufe, ergo genug funktionierende Synapsen , sparte ich mir das und habe dann halt mir ihm, nach einem wirklich guten Vegetarischen Mahl, erstmal ihr wisst schon gemacht.

Ich verberge nicht, was mit mir ist. Manches, wie meine Stumhmheit und meine Gehbehinderung läßt sich auch nicht verbergen. Anderes, was nicht offensichtlich ist ...

Ich bin ehrlich, denn ich denke, daß es falsch ist, sein gegenüber anzulügen.
Wenn etwas mit meinem gegenüber nicht in Ordnung ist, er/sie/es krank ist, dann will ich das auch wissen, denn nur dann, kann ich richtig mit ihm/ihr umgehen.

Das weiß ich ganz ehrlich nicht. Ich glaube, meistens sofort. Das würde auch mehr meinem Wesen entsprechen. Aber ich denke, es hängt auch von der Person ab, mit der ich zu tun habe.

Ich bin nicht ohne Grund alleine, denn den meisten ist es zu anstrengend, mit jemanden wie mir zusammen zu sein. Und irgendwann lernt man, trotz allem zu schweigen und "auszusondern", sich mehr und mehr zurückzuziehen.
Die, die sich für einen wirklich interessieren, sollten und lassen sich nicht davon abschrecken. Denen ist es egal was mit einem ist und jene sind auch bereit um, für und mit einem zu kämpfen.

Also spätestens wenn die Frage aufkommt was ich beruflich mache (Eu Rentner) tauchen Fragen auf die ich dann offen und ehrlich beantworte .Zu 90 Prozent nehmen dann die Männer die Beine in die Hand und man hört nie wieder was Hat auch Vorteile bester Korb ever :-D.Die die bleiben sind wichtig ,sich nicht abschrecken lassen vor Krankheiten .Denn ich bin mehr als das und wer wirklich Interesse hat der findet es heraus .Auf alle anderen kann man verzichten
lg

Ich habe das nie verschwiegen im Gegenteil , es gleich beim ersten Treffen gesagt und dann später genau erklärt .
Ich finde es ist sehr wichtig, denn es gibt viele die können nicht mit umgehen und warum dann weiter sich mit den Leuten (mann oder Frau ) abgeben, man selbst kann es a nicht ändern.

Wenn wir mal mit anderen Sm Spielchen machen sollten , werden die bei mir auch aufgeklärt weil so was wichtig ist ,gerade auch bei einer Session finde ich .

Verschweigen bringt nie was und je nach Krankheit kann das auch Lebenswichtig sein