Wir wollen keine Lanze für unentschuldigte Partyschwänzer brechen, aber: Der Joyclub ist in erster Linie eine Dating-Plattform und daher absolut nicht verantwortlich für die Auslastung der Swingerclubs. Das unternehmerische Risiko besteht nun einmal, egal ob ich ein Restaurant, eine Eisdiele, eine Diskothek oder eben einen Swingerclub betreibe. Den unternehmerischen Erfolg oder eben Misserfolg auf die Plattformbetreiber abzuwälzen ist schon ziemlich schräg. Es ist in diesem Lande immer noch jedem bzw. jeder selbst überlassen, wo er oder sie erscheint. Natürlich ist es ärgerlich für Clubbetreiber, wenn angemeldete Leute nicht erscheinen. Allerdings können die Gründe dafür vielschichtig sein. Ein Unglück in der Familie, plötzlicher Besuch, ein "Frauenleiden", ein kleiner Streit, ein krankes Kind, keinen Babysitter oder eben "kalte Füße" kurz vor der Veranstaltung. Das passiert und es ist reine Privatsache, die keinen etwas angeht. Natürlich wäre es nur fair, sich wieder abzumelden, aber viele hier führen ein ganz normales Leben außerhalb des JC und manche denken bei privaten Katastrophen nicht zuerst an die Abmeldung. Und klar, es gibt auch die üblichen Daueranmelder, die noch nie jemand gesehen hat. Aber sollte man deshalb gleich in eine Regulierungswut verfallen und damit den zuverlässigen Leuten hier die Laune und den Spaß verderben? Schon vergessen: Diesen JC Anmeldeservice für Swingerpartys gab es vor ein paar Jahren noch nicht. Damals wusste kein Clubbetreiber vorher, wieviel Leute am Wochenende erscheinen. Wir kennen diese Zeiten noch. Seit der Einführung dieser Anmelderei kam es dazu, dass man eben keine Chance mehr auf Einlass in einen Club hatte, wenn man spontan Lust darauf verspürte. Plötzlich muss alles monatelang vorher geplant werden, auch die Lust auf fremde Haut. Ist das nicht eher das Problem? Sowas führt natürlich auch zu Doppelanmeldungen, weil der eine oder andere sich noch nicht entschieden hat bzw. Spontanität kaum noch möglich war oder ist. Trotzdem ist dies eine äußerst komfortable Sache für die Clubbetreiber und die vielen Veranstalter, die plötzlich wie Pilze aus dem Boden schossen. Die Forderung, Mitglieder hier auszuschließen, weil sie zweimal nicht rechtzeitig ihren Swingerclubbesuch abgesagt haben, ist völlig daneben. Ebenso daneben ist eine, für jeden einsehbare, Blacklist. Das ist nicht Sache des Joyclubs. Ganz abgesehen davon kann das aus datenschutzrechtlicher Sicht ordentlich nach hinten losgehen. Besser wäre, jeder Club kümmert sich wieder selbst darum, den Laden voll zu bekommen. Werbung im Joyclub mit einer Verlinkung und der Rest läuft ausschließlich über die eigene Webseite des Clubs bzw. Veranstalters mit eigenem Anmelde- und Bezahlsystem u.s.w. Da kann dann auch jeder seine "Blacklist" führen, wer das unbedingt möchte. Ob der Clubbetreiber dadurch erfolgreicher ist, wird man sehen. Bei allem Unmut über das Fernbleiben von angemeldeten Personen, sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass das, was wir hier tun, nicht die "normalste" Sache der Welt ist. Swinger für seinen Club zu gewinnen, ist nicht wirklich ein Breitengeschäft. Vielleicht sollte man sich nicht auf die Anzahl der Anmeldungen verlassen sondern vielmehr auf die Erfahrung, die man mit Anmeldelisten gemacht hat.