Nein, die Erfindung bzw. die nicht-Eindämmung des Gegeneinander.
Ohne Werte gibt es keine Anstrengung.
Das kann der ganz einfache Wert sein, sich nicht mehr hungrig zu fühlen, deswegen beginnt ein Tier zu fressen.
Es können aber auch mehr umfassende Werte sein.
Die Urmenschen standen im Wettstreit, da meist Ressourcen knapp waren. Wenn es damals nicht gereicht hat, ist ein Teil weitergezogen, um es anders, besser zu machen. War's wirklich besser, hatten sie Erfolg, ansonsten sind sie verschwunden.
Dummerweise ist die Erde keine Scheibe, wo die, die zu weit gehen, runterfallen, sondern eine Kugel, das heißt, die, die weiterziehen, kommen irgendwann von der anderen Seite her wieder.
Und dummerweise gewinnt dann der, der es schafft, die anderen zu unterdrücken, aber nicht so stark, daß sie eingehen, sondern nur so, daß ihnen selber auch was zum Leben bleibt.
Völker, die mehr auf abgestimmtes Leben aus waren (z. B. Indianerstämme, die der Natur nur so viel entnommen haben, wie sie gut verkraftet), wurden von invasiveren Stämmen (z. B. einwandernden Europäern) zurückgedrängt bis nahezu vernichtet.
Es haben nur Werte zum Erfolg geführt, die meist darauf beruhen, sich über andere zu erheben und sie in irgendeiner Weise auszubeuten.
Einer meiner Professoren damals im Studium hat den Satz gesagt: Die sozialen Kompetenzen der Menschen sind nicht im gleichen Maß gewachsen wie ihre technischen Kompetenzen.
Und auch in unserer heutigen Welt, von der Schule bis in die Arbeitswelt und oft auch in die Freizeit, werden Wettbewerb und "Gewinnen" hoch gehalten, meist, ohne zu hinterfragen, "was" denn eigentlich "gewonnen" wird.
Beispiel: Auf der Autobahn noch schnell überholen und dann in die Ausfahrt reinbremsen. Der Überholende hat "gewonnen", d. h. den anderen überholt, aber was nützt es? Es wurde zusätzlich Energie verbraucht und Gefährdung inkauf genommen, um das Gefühl des "Gewinnes" zu haben. Aber es steht kein Nutzen dahinter.
Es fehlt uns oft ein "auf Augenhöhe", vielen ist der Wettkampf und das Gewinnen schon so in Fleisch und Blut übergegangen, daß es einfach gemacht wird, ohne nachzudenken, wo es sinnvoll ist und wo nicht.