Da haben sich aber Zwei ...
... ganz schön "festgebissen"!
Ich will jetzt nicht groß darauf eingehen, dennoch zum Thema etwas sagen:
Ich beschäftige in meinem Betrieb seit vielen Jahre ausschließlich Frauen. Einige die sehr gut waren, habe ich nach der Ausbildung übernommen und die sind nun inzwischen 12 und 13 Jahre bei mir.
Es gab viele Jahre hintereinander, da gingen wir alle gemeinsam regelmäßig in den Urlaub (Ägypten, Mallorca, Griechenland, Tunesien, Lanzerote usw.). Im Betrieb kochten wir mittags gemeinsam und aßen zusammen. Geburtstage, Weihnachten usw. wurde stets im großen Stil gefeiert – Essen im Mövenpick, Clubbesuche usw.
Überstunden werden nie angeordnet ... Frau sieht selbst, wenn es „brennt“. Jede Überstunde wird bezahlt oder mit Freizeit abgefeiert – die Entscheidung fällt die Betreffende selbst. Alles geht Hand in Hand, Teamarbeit ist äußerst wichtig.
Der Zusammenhalt greift auch im privaten Bereich. Da darf auch mal ein Kind mitgebracht werden, wenn Kindergarten zu und Reserve-Großmutter krank ist. Es gibt Keine, die nicht schon weinend in meinen Armen lag und mir von Liebeskummer, Problemen mit den Eltern oder sonstigem erzählt hat. Trost und Zuspruch und mein Rat half oft weiter und öffnete mitunter neue Türen. Mein Ziel in der Ausbildung dieser jungen Mädchen war immer, nicht nur den verlangten Stoff beizubringen, sondern auch eine Lebensschule zu bieten. Dazu gehörte vor allem der Umgang untereinander!
Vorgezogen habe ich IMMER Mädchen, die es bislang nicht einfach hatten ... Gestrauchelte bekamen den Vorzug.
Die Frauen, die durchhielten und die dann mangels Platz bei uns, nicht übernommen werden konnten, habe ich in gute Jobs vermittelt.
Mit den Freiheiten, ... der Möglichkeit seinen Platz zu finden, sich auszuprobieren, kreativ zu sein, Durchsetzungskraft zu trainieren - nach außen und nach innen - ich hoffe stets, dass die Mädchen auch lernen sich durchzusetzen ... die in meinem Unternehmen, auch durch die vielseitige Arbeit an sich geboten werden, kann nicht jede umgehen!
Manchmal hat es auch leider nicht funktioniert, da wurde statt ehrlich und zu sich selbst zu stehen, gelogen was das Zeug hielt und eine Vertrauensbasis konnte trotz größter Mühen und Angeboten nicht geschaffen werden. Diese Mädchen gingen von alleine ...!
Regeln mache nicht ich, sondern die Gegebenheiten ... die Kundschaft, die Gesetze, die Zeit ... ich gebe nur Anleitungen bzgl. Umgang damit. Druck entsteht meist außerhalb des Betriebs ... und vor allem damit muss zurechtgekommen werden.
Das wirkliche Leben ist der beste Lehrer ...und bei einem Team wie unserem gehört auch, Arbeiten auszuführen, die nicht zum Ausbildungsplan passen ... eben weil diese Arbeiten von irgendjemand gemacht werden müssen – aber nicht von jemand der „unter einem steht“!
Extrem-Fazit: wer das Klo benutzt, der wird auch schnell lernen, es sauber zu verlassen, weil niemand hinter ihm herputzt! Die Verantwortung liegt bei allen Nutzern gemeinsam Ordnung zu halten!
Immer dann, wenn es Menschen UNTER uns gibt, die unseren Dreck wegräumen, sind wir versucht schlampig zu sein!
Da wird z.B. auf dem Rasthof-Klo auf der Autobahn danebengepisst, weil da kommt ja jemand und wischt auf ... würde man dies hinterher selbst tun müssen und wäre jemand da, der NACH der Benutzung kontrollieren würde ... einem dann den Wischlappen in die Hand drücken ... dann würden vermutlich Wenigre in Versuchung kommen, solche Sauereien zu veranstalten! Doch jeder denkt: Ist doch nicht mein Problem! Wozu gibt es die „Putze“!
In einem Betrieb ist das nicht anders: Wenn man das Klo, die Küche, den Arbeitsplatz selbst putzen muss, der Mülleimer überquillt, wenn man ihn nicht selbst lehrt ... dann passiert nichts! Klar kann man da auch im Team machen ... aber dazu muss man erst mal in das Team gehören! Wer sich nicht anpasst, der wird es schwer haben! Da braucht man auch keinen Chef, der die Spielregeln erklärt ... die erklären sich oft von allein!
Bei uns wird auch keine Anwesenheitsprämie bezahlt ... jeder bekommt sein Geld, wenn der Bereich für den er zuständig ist auch genügend abgeworfen hat! Wenn die Buchhalterin nicht dafür gesorgt hat, dass die Kunden regelmäßig zahlen – das Mahnmanagement vernachlässigt hat – dann ist kein Geld auf dem Konto der Firma ... dann müssen alle Beteiligten so lange warten, bis wieder Zahlungen eingehen! Das Team lernt zumindest hier recht schnell!
Was ich damit sagen will: Dominanz im Betrieb? Ja klar, einen Kapitän muss es für den Notfall geben ... aber wenn alle Matrosen wissen wo ihr Platz ist, jeder dass tut, was er kann und sein Bestes gibt, dann kann der Kapitän sich um den noch nicht ins System eingegliederten Nachwuchs kümmern, neue Ufer suchen oder auch mal in der Koje bleiben ...
Unterdrückung hat noch nie funktioniert! Rebellion kommt immer von ganz unten ... von denen die glauben benachteiligt zu sein ... von denen, die nicht dazugehören!
Den vom Schicksal Benachteiligten die Hand reichen, Vertrauen schenken, gesundes Selbstbewusstsein fördern, die Erkenntnis „Wissen ist Macht“ verinnerlichen und nach und nach Eigenverantwortung übergeben ... dass ist meine Devise!
Dominanz ist Überlegenheit durch Wissen, wie der Andere tickt ... psychisches Fingerspitzengefühl ... dann geht alles ganz einfach und ohne Drohgebärden und Machtmissbrauch!
Nun zurück zur Partnerschaft:
Im Bett sagt ER hin- und wieder verschmitzt: „Tu mal so, als ob Du devot wärst“, dann lächle ich und antworte: „Dann tue Du mal so, als ob Du dominant wärst!
Wirkliche Dominanz ist da oder nicht ... dass kann man nicht lernen!
Beziehung auf Augenhöhe? Ja, gerne!