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Muss das auch noch sein?

*********ch65 Paar
12 Beiträge
Themenersteller 
Muss das auch noch sein?
Hallo liebe Mädels,

Seit vielen Jahren liebe ich Halterlose und habe diese auch ab und zu mal getragen. Immer wieder reizte es mich mal mehr zu versuchen, bis ich letzten Herbst ein paar Schuhe, Halterlose, BH mit Silikoneinsätze, Perrücke und ein Dienstkleidchen kaufte. Dies ganz gespannt angezogen in der Hoffnung, dass es mir nicht gefällt und das Thema somit erledigt ist.

Ich war aber begeistert, vorallem als ich die Perücke aufsetzte. Es gefiehl mir sehr gut, ja schminken wäre jetzt der nächste Schritt. Irgendwie macht es mir aber auch Angst, möchte ich denn ein Mädchen sein?? Irgendwie schon und doch sind noch Zweifel da. Meiner Partnerin gefällt es zum Glück auch, wie weit jedoch weiss ich noch nicht. Eigendlich haben wir ja schon SM, bin halt total devot und gerne ein Sub, geniesse Lustschmerz, seit einem Jahr noch schöne Bondagespiele und jetzt noch Crossdressing, muss das sein?

Hattet ihr auch diesen Zwiespalt? Würde mich interessieren wie ihr zum Crossdressing gekommen seit.

Freue mich auf eure Antworten
Liebe Grüsse, Carmen *knicks*
**********audia
4.914 Beiträge
Hallöchen Carmen.
Also in einem Zwiespalt befinde ich mich definitiv nicht, nur weil ich mich in einen weiblichen Habitus wandele.
Bei mir war das ein eher elementarer Grund. Also da ich ja BDSM betreibe, habe ich eben bemerkt, auch bereits vor meiner BDSM-Erweckung, das ich als tatsächlicher Mann eben eine nicht wirklich beziehungsförderliche AURA besitze. Man kann es jetzt auch mit Persönlichem Pech abtun, aber damals hatte man sich so seine Gedanken darüber gemacht.
Kurzum, damals war ich latent bisexuell veranlagt, war so rein beziehungstechnisch und sexualtechnisch wie neutralisiert. Ich nehme als heute bekannt bisexueller Mensch meine Umwelt eben differenzierter war, als beispielsweise ein heterosexueller Mann meiner Generation. Das spüren die Frauen aber auch sofort an einem Mann, welcher ihnen gegenübersteht. Meine damaligen weiblichen Gegenüber wussten beispielsweise bereits lange vor mir, das ich nicht hundertprozentig heterosexuell veranlagt bin. So konnten mit mir eben keine Beziehungen funktionieren. Kurum: Ich glaubte heterosexuell zu sein, obwohl ich tatsächlich von der Genetik her gesehen bisexuell bin, obwohl ich es garnicht wusste. Das erklärt das Latenz-Phänomen.
Beim BDSM fühle ich mich eben als Frau viel wohler, erotischer, lustvoller, eben besser angenommen als alltäglicher Mann. Ich kann meine Lust und Erotik als tatsächlicher Mann eben nicht ausleben, daher habe ich für mich einen erotischen PLAN-B erdacht, so wie ein Ingenieur sich mit einer Lösung bei einem technischen Problem auseinandersetzen muss.
Ich habe nix bereut, denn ich kann das gut für mich auseinanderhalten, mein tägliches Leben als sexuell uninteressanter bisexueller Mann und mein erotisches Leben als BDSM-geprägte "Madame".
Es ist mein erotisches "Alter Ego" geworden. Klar, könnte man jetzt denken, bzw. die Kritiker würden so denken, das das ein "Spiel" ist. OK, es mag vielleicht so wirken, aber ich versuche mich schon in eine dominante und sadistische BDSM betreibende Frau hineinzufühlen und es auch zu "leben".
Es ist wie ein "Method Acting" bei einem Schauspieler, nicht im negativen Sinne keinesfalls, sondern der Schauspieler versucht dann ja eine emotionale Bindung zu der ihm zugeteilten Rolle aufzubauen und nicht nur nach einem Drehbuch zu performen. Da sehe ich einen Unterschied, wenn es von innen her kommt, also durchaus emotional bedingt ist.
Ich bin vielfach auf Fetisch- BDSM-Veranstaltungen in den Clubs als "Dame" unterwegs und ich fühle mich damit sehr wohl. Probleme gab es in den Clubs noch nie. Privat trage ich ab und zu auch mal die Outfits, um zu sehen, was man noch verbessern kann, siehe Make-Up, Stylings, Habitus, Gang, Mimik und Gestik. Ich gehe aber tagsüber nicht als Madame an die Tanke, zum Supermarkt oder zu meinem Steuerberater, das nicht.
********n310 Paar
739 Beiträge
Carmen ich finde das okay Leben Deinen fetisch los solange es Dir Freude bereitet
LG Jürgen alias Izabell
*******ers Frau
766 Beiträge
Bei mir waren das zwei ausschlaggebende Faktoren in Kombination.
Nummer 1 ist eine Autoimmunerkrankung (Alopecia Universalis) an der ich seit etwa 4 Jahren leide und wodurch ich keinerlei Haaruchs mehr habe, weder am Kopf noch sonstwo am Körper. *freu*
Nummer 2 war eine gute Freundin die mich aufgrund meiner Erkrankung gefragt, hat ob ich nicht Lust hätte, von ihr gestylt zu werden und sie auf eine Queer-Party zu begleiten.
Nach anfänglicher Ablehnung habe ich doch zugestimmt und was sich daraus entwickelt hat sieht man jetzt auf meinem Profil. *g*
**********audia
4.914 Beiträge
GEDANKENNACHTRAG an Carmen.
Wenn Du Dich dabei wohl fühlst und zusätzliche Freude, Lust und Leidenschaft dabei spürst und entwickelst, um so besser. Mach weiter. Du bist ja auch in der formidablen Lage, das Deine Partnerin das auch mitlebt und akzeptiert. Das ist nämlich nicht die Regel. Von daher, mach weiter so und hege keinerlei zwiespältige Gedanken mehr darüber, denn die hemmen nur.
*****al6 Frau
561 Beiträge
Ich kenne dieses Gefühl des Zwiespalts, nur aus einer völlig anderen Sichtweise heraus. Bei mir war es der Spagat zwischen dem biologischen und anerzogenen Mann und der gefühlten Frau in mir. Es kann einen schon zerreißen denn es ist nicht einfach sich von seiner Prägung (Konrad Lorenz lässt grüßen) abzusetzen. Wenn ich mir Dein Eröffnungsposting durchlese, dann kommt mir der Eindruck das Du meinest das Du nun schon dieses oder jenes machst - und jetzt kommt, sofern Du es zulässt, noch etwas Neues hinzu.
Es schein Dir nicht recht bewusst zu sein das Du, indem Du Dich in Halterlose, BH, Kleid und Perücke offensichtlich wohl fühlst, gewissermaßen bereits die Schwelle zur Femininität überschritten hast.
Ich stand auch einmal vor dem Spiegel - in Strümpfen, Absatzschuhen, BH, Rock, Bluse und Perücke.
Da stellte sich mir die Frage der eigenen Identität.
Es war für mich der Punkt wo die Frau in mir sagte das ich mich entscheiden müsse - entweder möchte ich (auch) Frau sein, oder ein verkleideter Kerl. Im Spiegel schaute mich ein Mann in Frauenkleidung an - das saht für mich einfach grottig aus und war nur schwer zu ertragen. Ich habe mir daraufhin einige Youtube Tutorials angesehen wie sich Frauen schminken, habe einiges gelesen und mir von meiner Frau Tipps geben lassen. Dann habe ich es zu Anwendung gebracht und mit der Zeit habe ich es zu akzeptablen Ergebnissen gebracht. Seither fühle ich mich, wenn ich als Frau unterwegs bin, gut und sicher. Allerdings hatte ich das Glück eine Frau zu haben die mich vorzugsweise als Frau um sich haben wollte und meine Femininität nach Kräften förderte.

Zu Deiner Kernfrage : "Muss das sein ? "
Dazu kennst nur Du die Antwort - Du musst herausfinden was Dein Ziel ist. Wie Du glücklich bist Wie Du Dich selber siehst oder sehen möchtest. Wie Du bist, wie Du sein möchtest.
Es muss nicht sein wenn Du es nicht möchtest. Wenn Du es möchtest, dann muss es sein.
Das kann jeder nur für sich beantworten.

Bitte entschuldige das ich viel von mir geschrieben habe, aber ich kann dieses Thema nur aus meiner eigenen Erfahrung heraus beurteilen. Anfügen möchte ich dass mir das Thema BDSM fremd ist. Diesen Aspekt kann ich nicht beurteilen. Meine Frau und ich lebten in einer gleichberechtigten m/w bzw w*/w - Beziehung. Wobei in den letzten Jahren die w*-w Beziehung überwog.
*********ngel Mann
720 Beiträge
Hallo ihr lieben,

bei mir hat sich das mit der Zeit entwickelt. Ich fand, seit den ich 18J war (Bayjahr: Dez. 1984), Lackkleidung immer schon geil und hab mir das ein oder andere Kleidungsstück gekauft. Darunter waren auch zwei Kleider, die ich super schick fand .

Da ich am Bauch ein paar Kilos zu viel habe und einen Beitrag über korsetts gesehen habe, wusste ich das ich nir ein Vollbrustkorsett zulegen musste. Tja und mit der Zeit wurde aus den Bauchwegschummeln meine ganz besondere Leidenschaft.

Und irgendwie fand ich schöne Heels sehr schik, aber als Mann die tragen und vor allem schön weiblich damit laufen, hat mich irgendwie gereizt und so hab ichs einfach ausprobiert.

Und über eine BDSM Beginners Party im Sadasia hab ich meine besondere sexuelle Art gefunden. Ich mag beide Seiten, bin deswegen ein Switcher. Ich mag Bondage, Wachssessions, Klammern und Gewichte an gewissen Stellen und auch leichtes spanking.

Ja ich war auch zwischendurch unsicher, ob man das als Mann darf und kann. Aber letztes Jahr hab ich dann durch eine Femi-Ausbildung bei meiner online Herrin gelernt , was alles dazu gehört ein Crossdressr zu sein und war sogar bei einer profi make-up für TVs & CD. Anschließend war ich so perfekt gestylt noch in der Öffentlichkeit unterwegs und seitdem weiß ich dass ich definitiv ein CD bin und dieses hin und wieder ausleben möchte.

So auf Partys zu gehen und meine besondere Ader auszuleben. Vielleicht ergibt sich dieses Jahr die ein oder andere Gelegenheit dazu. Liebe Grüße aus Bielefeld Lucy
*******fan Mann
3.755 Beiträge
Carmen, was Du beschreibst kann wohl jede(r) von uns nachvollziehen.

Irgendwie macht es mir aber auch Angst, möchte ich denn ein Mädchen sein??

Eine Frage, die nur Du selbst beantworten kannst. Es muss Dir keine Angst machen, Deine weibliche Seite zu entdecken. Sieh es viel mehr als eine Bereicherung, als eine neue Facette Deiner Persönlichkeit. Und es kann darauf hinauslaufen, dass Du zeitweise oder womöglich ganz als Frau lebst. Du wirst merken, wenn Du Dich dabei gut fühlst. Es zu unterdrücken, wäre sicherlich kein guter Weg.
Unusual bringt es gut auf den Punkt, denke ich:

Bei mir war es der Spagat zwischen dem biologischen und anerzogenen Mann und der gefühlten Frau in mir.

Für manche ist es ein Spiel, zwischen den Geschlechtern zu wandeln. Beim anderen ist es eindeutig mehr. Egal welchen Weg Du gehst, genieße es. Eines ist aber sicher. Es ist mehr, als nur weibliche Kleidung zu tragen und sich zu schminken. Was etwas Wissen und vor allem Übung erfordert. Aber man bekommt es hin. Wie gut es mir gelingt, mögen andere beurteilen.


Ich fühle mich nicht schlecht als Mann. Aber ich genieße es, mich weiblich zu fühlen. Und mit der Zeit schwingt das Pendel mehr und mehr in Richtung weiblich. Man hat nur ein Leben. Da sollte man sich ausleben, wie man möchte.
*********ch65 Paar
12 Beiträge
Themenersteller 
*wow* ...Vielen Dank für eure grossen Beiträge. Ja es braucht auch etwas Mut dazu. Mal sehen wie es sich weiter entwickelt.

Und Danke für die vielen Komplimente. *hutab*

Liebe Grüsse, Carmen
*********nien Mann
21 Beiträge
Ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Ich befinde mich auch gerade in diesem Konflikt weil ich auch gerne weibliche Sachen trage. Besonders Schuhe haben es mir im Moment angetan und habe mir zwei wunderbare Paare zugelegt. Zu Hause laufe ich gerade sehr viel mit High Heels und Rock rum. Neulich habe ich sogar die Tür aufgemacht und hatte noch die Ohrringe an. Weil ich mich schon so daran gewöhnt hatte das ich sie vergessen habe abzunehmen als der Handwerker kam. War mir etwas peinlich.
Du sollstes deiner Leidenschaft nachgehen. Erstrecht wenn deine Partnerin das auch akzeptiert und dich darin unterstützt. Es gehört jetzt halt zu deinem Leben dazu...
So habe ich es für mich definiert.
*********8_bw Frau
408 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wahrscheinlich muss es sein!
Wenn es nicht nur um "kostümieren" aus Gag geht, sondern Du etwas besonderes dabei fühlst, dann muss es auch sein.
Bei mir fing es mit 13 Jahren an und ich habe es dann teilweise auch öffentlich ausgelebt, bis ich Ende 20 nach dem Studium ins Berufsleben eingestiegen bin. Was vorher Lust war, wurde dann zur Last und ich habe es verdrängt. Oder besser gesagt, ich habe es versucht. Es kam nämlich immer wieder dieses Verlangen..... Die Versuche, es zu unterdrücken, haben dazu geführt, dass es mir immer schlechter ging.
Ich habe lange gebraucht (auch fremde Hilfe), um zu verstehen, dass man nicht irgendeine dumme Angewohnheit versucht abzulegen, sondern dass man mit der Unterdrückung seiner Gefühle sich letztens selbst Schaden zufügt, weil man sein eigenes Ich mit Füssen tritt.
In letzter Konsequenz lief auf die Entscheidung hinaus, sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist und auch so zu leben oder eben langsam aber sicher emotional zu Grunde zu gehen. Ich habe mich für ersteres entschieden und das war die sinnvollste Entscheidung, die ich in meinem Leben treffen konnte. Seither fühle ich mich wie neu geboren und spüre eine Freiheit und Leichtigkeit, wie ich sie zuvor nicht gekannt habe.
Mein Umfeld, soweit es davon weiß, vor allem auch meine Frau empfinden mich wesentlich angenehmer und positiver als zuvor.

Vor allem wenn man einen Partner an seiner Seite hat, der es weiß und es auch akzeptieren kann, dann wäre es falsch, wenn man versucht, es zu unterdrücken. Man wird durch die Äußerlichkeiten kein anderer Mensch sondern man zeigt nur nach aussen das, was innerlich schon immer da war.

Das ist zumindest meine Sichtweise...
*******fan Mann
3.755 Beiträge
sondern dass man mit der Unterdrückung seiner Gefühle sich letztens selbst Schaden zufügt, weil man sein eigenes Ich mit Füssen tritt.
In letzter Konsequenz lief auf die Entscheidung hinaus, sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist und auch so zu leben oder eben langsam aber sicher emotional zu Grunde zu gehen.

Dem kann ich nur zustimmen. Die weibliche Seite gehört zu einem. Auszuleben, was man fühlt, macht einen glücklicher und zufriedener.
Hallo, bei mir war es auch ein Prozess. Und ist es noch. Das ich jetzt hier bin und meinen Fetisch nicht mehr nur im stillen Kämmerlein pflege, ist für mich ein großer Schritt. Ich hab dazu auch etwas in meinem Profil geschrieben. Jetzt bin ich hier, und das fühlt sich richtig gut an... LG Vera
*****al6 Frau
561 Beiträge
Es ist bei den meisten ein Prozess, wie auch bei mir. Er dauert seit 40 Jahren an. Ofrtmals bedauere ich heute nicht schon vor Jahren mutiger gewesen zu sein und meine feminine Seite offener ausgelebt zu haben. Aber es war auch die Rücksicht auf meine Frau die es pardout nicht wollte das ich mich oute. Heute bin ich weitgehend geoutet und kann meine weibliche Seite weitgehend ausleben, wo das endet weiß ich auch noch nicht.
**********abell Mann
270 Beiträge
"Irgendwie macht es mir aber auch Angst, möchte ich denn ein Mädchen sein??"

Es gibt viele verschiedene Motive zum Crossdressing und ich finde, man sollte einfach ausprobieren, was man möchte.
Bei mir kam der Kick, als mich jemand fragte, ob ich als Mann auch Strapse tragen würde und als ich mir daraufhin Dessous und eine "Mähne" kaufte, war ich von der Wirkung sehr überrascht. Seitdem bin ich sehr angetan von den unzähligen Verwandlungsmöglichkeiten, die Frauen durch Outfits und Make-Up haben, von Girlie bis Femme Fatale. Dadurch können auch Dates viel abwechslungsreicher werden. *zwinker*
*********8_bw Frau
408 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich glaube es ist völlig normal, dass es einem auch Angst macht. Es gefällt mir, dass du das so offen ansprichst. Mich beschäftigen auch immer wieder einmal solche Ängste, auch wenn in meinem innersten alles danach schreit, dass ich ein Mädchen oder besser gesagt eine Frau sein möchte. Ich frage mich schon immer mal wieder, ob ich das alles auch wirklich gut durchdacht habe. Wenn erst einmal der komplette Weg in die absolute Öffentlichkeit vollendet ist, ist eine Umkehr nur schwer möglich, auch wenn man medizinisch noch keine Veränderungen hat vornehmen lassen.
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