@********gl13
Ich versuche mal den Bogen wieder zurück zum Thema zu spannen...
Eine latente Gefahr, dass im Rahmen einer Cuckold-Beziehung etwas anders verläuft, als es ursprünglich gewünscht und gewollt war, lässt sich nicht ausschließen. Gerade dann, wenn plötzlich Gefühle ins Spiel kommen, die zuvor nicht die Basis der Dreier-Beziehung waren. Und da bedarf es auch keiner "Böswilligkeit" in der Abwendung vom eigentlichen (Ehe-)Partner. Gefühle können sich immer entwickeln, wenn ein zusätzlicher Partner ins Spiel kommt. Was zum einen den gewollten Reiz des Cuckis ausmacht, seine Frau zu teilen oder teilen zu müssen, je nach Spielart, birgt zum anderen das Risiko, dass der Lover plötzlich eine wichtigere Rolle einnimmt, als der Cucki selbst.
Nun darf man auch nicht verkennen, dass eine Frau ja immer auch gewisse Gefühle für den Lover haben wird, denn jedenfalls empfinde ich es so, dass ich mir leidenschaftlichen Sex nur mit Männern vorstellen kann, die mich auch auf der Gefühlsebene erreichen. Sofern die eigentliche Beziehung / Ehe hingegen gesund und stabil ist, die Rahmenbedingungen von Beginn an klar definiert sind und Grenzüberschreitungen offen angesprochen werden, ist die Gefahr zumindest geringer, dass sich das entwickelt, was Du beschrieben hast. Eine absolute Sicherheit gibt es da dennoch vermutlich nicht.
Als Frau ist es mir schon öfter passiert, dass der Lover im Laufe der Dreierbeziehung versucht hat sich quasi "weiter vorzuwagen". Wer poly liebt und lebt, hat damit ggf. weniger Schwierigkeiten. Wer maßt sich schon an, das "Normale" zu definieren und es als einzig wahres Lebenskonzept festzuschreiben.
Für mich kommt es jedoch nicht in Frage, dass ich den Wunsch oder das Verlangen habe, mich ggf. neu zu orientieren und meine Ehe aufzugeben. Zum einen führen wir eine gute und erfüllte Ehe, zum anderen ist der Cucki für mich gerade derjenige, der in dieser besonderen Beziehungsform den höchsten Respekt verdient hat. Denn, ohne ihn, ohne sein Einverständnis und Wunsch mir diese Freiräume bewusst zu lassen, wäre eine Cuckold-Beziehung ja gar nicht möglich und wäre reines Fremdgehen.
Nun hast Du etwas erlebt, was sicher zu den Schattenseiten von Cuckold-Beziehungen gehört. Dennoch halte ich es wie @*****ain. Schaue nach vorn, schaue auf Dich, aber unterdrücke nicht, was Deinen momentanen Schmerz ausmacht. Auch der Schmerz und der Verlust braucht Zeit und eine Auseinandersetzung, um später gestärkt und erfahrener aus der Situation herauszutreten. All das ist stets leichter gesagt, als getan, wirst Du vermutlich denken. Und ja, da hast Du Recht. Ich sage nicht, dass es leicht ist, aber es ist nötig, um Negatives zu bewältigen und Wut und Trauer auszuhalten.
"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." (Seneca). Suche den Kontakt zu Freuden, zu all denen, die Du gerne um Dich hast und nutze Deine Zeit. Wirklich positiv bewältigt hast Du es dann, wenn Du auch in Zukunft, bei einer neuen Beziehung, eine Cuckold-Beziehung als Bereicherung empfinden und mit Deiner neuen Partnerin ausleben würdest. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Kraft, einen klaren Blick und Reflektion in dem, was es abzuschließen gilt.