@ Swingerherz
Stimmt absolut.
Trotzdem ist mir, wenn ich im Hier und Jetzt bin, das Gestern und das Morgen nicht wichtig (ich behaupte ja nicht, dass es ohne Bedeutung ist).
Wäre es das, hätte ich es ständig im Hinterkopf. Das würde mich daran hindern, hier und jetzt intensiv zu leben. Ich hätte immer Erinnerungen z. B. an Erlebtes, das mich jetzt ausbremst, oder aber Sorgen wegen morgen, die mich nicht wirklich genießen lassen.
Um z. B. sexuell wirklich "fliegen", sich fallenlassen und sich hingeben zu können, ist es wirklich wichtig, gestern und morgen auch mal zu vergessen bzw. nicht so wichtig zu nehmen.
Weil das leider oft nicht geschieht, haben - leider! - so viele Menschen heftige Probleme, einfach mal abzuschalten und sich hinzugeben, sich fallen zu lassen.
Für mich (!) ist das Gestern wichtig gewesen, es hat mich u. a. zu dem gemacht, der ich bin, aber es ist vorbei. Basta! Und morgen? Keine Ahnung, ob ich das überhaupt noch erlebe. Also ist das momentan einzig Reale das Jetzt.
(Damit kämen wir, würden wir weiter diskutieren, unweigerlich zur Quantenphysik - da ist nämlich sogar physikalisch geklärt, dass es letztlich nur das Hier und Jetzt gibt ... aber das würde hier wohl zu weit führen.)
Ich bin froh und dankbar, auch mal das Gestern und das Morgen hinten anstellen zu können und nur im Jetzt sein zu dürfen.
Dieses
"Flow"-Gefühl, das da entsteht, entspricht übrigens auch dem Zustand, den
Spitzensportler bei besonders genialen Leistungen haben:
Denkt ein junger Fußballer während des Spiels an den vor zehn Minuten verschossenen Elfer, dann spielt er allermeistens unkonzetriert und fahrig, also eher schlecht. Und denkt er an die übermorgen bevorstehenden Vertragsverhandlungen, könnte es ihm ähnlich ergehen. Also ist auch hier das Beste, einfach im Hier und Jetzt zu sein.
Ich hoffe, ich konnte mich und meine persönliche Sichtweise so etwas klarer und nachvollziehbarer erläutern ...
(Der Antaghar)