Ein paar Gedanken zum Cuckoldlifestyle
Cuckolding ist sehr häufig eine Spielart oder eben auch eine Beziehungsform, die von den Männern angestoßen wird.Bei mir war es eine tiefe Neigung und ein sehnlicher Wunsch schon lange bevor ich den Namen dafür überhaupt kannte.
Ich war derjenige, der die Idee in die Beziehung einbrachte. Der Tragweite war ich mir bei weitem nicht bewusst.
Ich war derjenige, der die Steigerungen wie Keuschhaltung und NeverInside auf die Tagesordnung rief.
Ich war derjenige, der das alles immer und überall spüren wollte.
Meine Frau war immer diejenige, die nach meiner Meinung, ständig auf die Bremse trat, vermutlich wohlwissend, dass ich und Sie das gar nicht alles so schnell wie ich es wollte umsetzen konnten. Es hätte uns emotional an den Rand des Erträglichen gebracht, nein es hat uns, insbesondere Sie, an den Rand des Erträglichen gebracht, vielleicht sogar darüber hinaus.
Und Sie sollte da Recht behalten. Es war die Büchse der Pandorra, die ich geöffnet hatte.
Zunächst dachte ich, es läge in meiner Macht alles wieder rückgängig machen zu können, aber ich war mir nicht bewusst, wie groß der Suchtfaktor für mich, aber eben auch für meine Lady, sein würde. Den Suchtfaktor kann nur verstehen, wer mal Drogen konsumiert hat. Es ist vergleichbar mit einem Drogenrausch oder mit dem Fliegen im BDSM. Cuckolding zählt nicht umsonst als BDSM-Praktik.
Wenn man so tief wie wir in die Gefühle des Cuckoldings abgetaucht ist, ist es eben nicht mehr einfach so rückgängig zu machen. Sie genießt es mindestens ebenso. Ich habe nicht berücksichtigt, dass es auch für Sie die totale Erfüllung sein würde.
Heute weiß ich, warum Sie am Anfang den außerehelichen Sex ablehnte.
Sie ahnte, dass es Ihr gefallen würde.
Sie ahnte, dass Sie es genießen würde von mehreren Männern gleichzeitig genommen zu werden.
Sie ahnte, dass es kein Zurück geben würde.
Sie hatte schlicht Bedenken, dass Sie mit Ihrer Lust, wenn Sie ihr freien Lauf lassen würde, unsere Ehe belasten würde. Es war schwer für Sie zu verstehen, dass ich genau dieses an Ihr lieben würde. Wir wussten beide nicht, ob wir das Emotionale bewältigen würden können. Sie befürchtete, dass es für mich ein Umweg sei um letztlich auch andere Frauen genießen zu dürfen. Das war es aber eben nicht. Ich habe zunächst nicht verstanden, dass mein Verhalten für Ihre Bedenken verantwortlich war.
Trotzdem gab es letztlich für uns keinen anderen Weg.
Denn nicht nur ich, auch Sie besitzt diese Ambivalenz, die das Cuckolding als logische Konsequenz beinhaltet.
Sie braucht einerseits einen Mann an Ihrer Seite, den Sie besitzen kann und benutzen kann. Ein Mann, der immer verrückt nach Ihr ist und nur durch Ihren Anblick, Ihren Geruch, Ihren Geschmack, Ihr sanftes Stöhnen bevor Sie kommt oder Ihre Berührungen in Ekstase Gerät. Das gibt Ihr ein Gefühl der Sicherheit, Geborgenheit aber auch
Überlegenheit, dann erlebt Sie wahnsinnig heftige Orgasmen.
Dieses Bedürfnis meiner Lady führt unweigerlich zum NeverInside.
Andererseits aber fehlt Ihr durch das NeverInside nicht nur etwas, Sie hat durch das Cuckolding erfahren, dass es mit Größeren, Verschiedenen und Mehreren viel reizvollere Erlebnisse gibt.
Immer dachte ich, ich sei der, der Ihr diese Beziehungsform erklären und näherbringen müsse. Viele Jahre hatte ich das Für und Wider in meinem Kopf durchgespielt.
Die Momente, in denen man spürt, Du bist nicht mehr der Erklärer, Sie erklärt Dir gerade etwas, sind so unglaublich erregend aber eben auch beängstigend zu gleich.
Plötzlich gibt es keine Glückseeligkeitserfahrungen mehr durch einen Inside-Orgasmus.
Schafft man das?
Es entsteht ein Kreislauf der Emotionen, die sich gegenseitig pushen.
Gott sei Dank, Sie fängt mich auf. Zeigt mir, dass auch ich gewinne, wenn ich Ihr vertraue, wenn ich mich in Ihre Hände fallen lasse.
Es ist eine Herausforderung das gesellschaftlich erlernte intuitive Verhalten in der Sexualität und der Beziehung an die eigenen bisher unterdrücken Befürfnisse anzupassen.
Jetzt bin ich an der Reihe. Jetzt ist es an mir Ihr genau zuzuhören und Ihre Bedürfnisse zu erfüllen, damit der Kreislauf der Emotionen das Band zwischen uns stärkt.
Dazu aber musste ich erkennen, dass es keinen Weg zurück gibt.
Keiner von uns beiden wird jemals nochmals auf die Tiefe und Innigkeit unserer Beziehung verzichten wollen und können.
Das ist nur ein sehr oberflächlicher Einblick in unsere Gefühlswelt und unsere Beweggründe für den Cuckoldlifestyle. Es fehlen ganz viele Aspekte, die mit in dieses Konstrukt einspielen. Insbesondere meine Ambivalenz gilt es nun mit Ihrer Hilfe durch das Cuckolding lebbar zu machen. Ein Weg, dessen Beschreiten ich bisher verweigert habe, was ich aber nicht verweigern kann.
Cuckolding ist kein Zielpunkt, es ist ein Weg des Lebens, den man eingeschlagen hat.
So, jetzt dürft Ihr gerne über meine / unsere Ausführungen und wahrscheinlich sinnlosen Gedanken diskutieren und herziehen.