Ich bin ungern "bedürftig", bzw habe ich immer sehr große Angst, als unangenehm, belästigend oder bedrängend wahrgenommen zu werden, weswegen es mir manchmal schwer fällt, unmittelbare Bedürfnisse, vor allem nach Nähe, zu kommunizieren. Meistens mache ich das auf eher subtilem Weg:
• Ich kommuniziere meine Bedürfnisse neutral, sage, was ich schön finde und was nicht, was mir gefallen würde, etc, ohne direkt zu sagen "Das will ich jetzt!"
• Ich bedanke mich gerne und häufig für Zuwendung, um zu zeigen, wie sehr mir das gefällt. Zum Beispiel bedanke ich mich nach jedem Kontakt für die Zeit, die er sich für mich genommen hat und sage ihm, wie sehr es mich gefreut hat.
• Ich kümmere mich um seine Bedürfnisse (ich habe ein großes Kümmerbedürfnis) und stelle so Nähe her, freue mich dann auch, wenn etwas zurückkommt und sage ihm dann, wie schön ich es finde, dass er mich umsorgt.
• Ich gebe generell viel positives Feedback und möchte, dass er sich in seinem Tun wohl fühlt. Ich denke, je wohler er sich mit mir fühlt und mit dem, was er mit mir tut, desto häufiger tritt es ein und desto häufiger kümmert er sich auch um mich.
Das sind aber Dinge, die ich tue, damit die gegenseitige Fürsorge und das gegenseitige Interesse aneinander immer da ist und ich möglichst selten in Engpässe komme.
Geht es um ein unmittelbares Bedürfnis, sei es, weil ich jetzt, in diesem Augenblick, gerne Zuwendung hätte, tue ich mich ein bisschen schwer damit, weil... Siehe oben. Ich will ungern als aufmerksamkeitsheischend und anstrengend empfunden werden und versuche, nach einem klein wenig Überwindung, zu fragen, ob er sich ein wenig Zeit für mich nehmen würde, weil ich gerade sehr gerne Kontakt mit ihm hätte und mich das unheimlich freuen würde. Ich frage und bitte also grundsätzlich, ich fordere nicht. Das wäre mir unangenehm.