Die Frage ist: Was will man von einer rein sexuellen Beziehung zu einem Little? Beziehungsweise, was genau ist da die Hauptmotivation?
Es stimmt, jedes Little ist anders, jedes Little wünscht sich eine individuelle Beziehung, aber für mich persönlich - und wirklich nur für mich - sieht es sehr oft danach aus, als ob man mit (weiblichen) Littles vor allem ein junges Alter assoziiert - und demnach gar nicht wenige vorwiegend auf der Suche nach sexueller Intimität mit jungen, niedlichen Frauen sind.
Nun ist es aber so, dass, zumindest meiner Erfahrung nach, mir noch kein Little begegnet ist, das sich nicht (auch) eine gewisse Fürsorglichkeit und emotionale Stabilität wünscht, beziehungsweise auch die Akzeptanz und das geduldige, verständnisvolle Händeln des "Klein-Seins", wo man sich als Little vertrauensvoll ausleben kann, ohne Reduzierung auf die rein sexuelle Komponente, die meines Erachtens eher eine Art Fetisch ist. Manche sind ja im Littlespace sogar völlig asexuell.
Es ist total in Ordnung, auf junge, süße Frauen abzufahren und Sex mit ihnen zu wollen. Nur, wenn dies ein reiner sexueller Fetisch oder eine Vorliebe ist und es auch nur um die sexuelle Komponente geht, nicht aber (auch) um die fürsorgliche Beziehungsdynamik, sind vielleicht einige, die sich als Littles identifizieren, eventuell die falschen Ansprechpartner dafür. Reine Sexualisierung von Jugend, Niedlichkeit und Mädchenhaftigkeit ist zumindest meines aktuellen Wissens nach eher etwas für den Lolita-Fetisch/Daddykink in Kombination mit einer Vorliebe für junge Frauen (für beides gibt es Gruppen, genauso wie es eine Gruppe für Altersunterschied gibt), weniger etwas für DD/lg oder CGl als Beziehungsdynamik.
Zur anderen Frage:
Ich hatte früher, im späten Teenageralter, ein Paar kennengelernt, das sich sehr rührend um mich gekümmert hat und die für eine Weile fast wie ein Elternersatz für mich gewesen sind. Sexuell lief da aber nichts und das war auch gut so für mich.
In der speziellen Beziehungsdynamik DD/lg habe ich lieber eine Bezugsperson für mich allein und merke gerade aktuell, dass sich mein momentanes Bedürfnis sehr in Richtung Daddy und etwas weniger in Richtung Dom verschiebt. Daddy ist für mich auch Autoritäts- und Vertrauensperson und ich mag die Vorstellung, dass diese Intimität exklusiv ist und mit niemandem sonst geteilt wird.
Was mich zum nächsten Punkt bringt:
Ich möchte weder eine Sub von mehreren, noch ein Little von mehreren sein. Das ist aber eine ganz individuelle Sache und meine Empfindung gilt auch wirklich nur für mich persönlich. Wenn es um eine Dominanzbeziehung gleich welcher Art geht, habe ich nur einen Herrn/Daddy und möchte auch die einzige Sub/das einzige Little in dieser festen Konstellation sein.
Das soll aber andere nicht davon abhalten, nach Zweitlittles zu suchen oder Zweitlittle zu sein. Bedürfnisse sind schließlich unterschiedlich. Manchen gefällt es sicher, Teil einer richtigen kleinen "Familie" zu sein. Ich degegen besitze zu viel Fokus und brauche auch selbst zu viel Fokus, als dass ich im D/s teilen könnte oder mehreren meine Aufmerksamkeit schenken könnte.