Zitat von *********giver:
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Meine Frage ist daher, wie streng ein Daddy eurer Meinung nach zu seinem Mädchen sein darf? Welche guten, schlechten oder sogar schlimmen Erfahrungen habt ihr mit "Zuckerbrot und Peitsche" gemacht und wo würden eure Grenzen liegen?
Ich bin da etwas ungewöhnlicher gestrickt.
Zunächst einmal mag ich Strenge sehr unerbittlich und hart, dafür aber wohldosiert im Sinne von: Bitte nicht zu häufig, sondern nur dann, wenn es wirklich sein muss. Denn insgesamt ist mein Bedürfnis nach Fürsorge, Wohlwollen und sexueller Benutzung sehr viel größer, als mein Bedürfnis danach, erzogen zu werden. Ich mag Regeln und Rituale, bevorzuge aber einen motivierenden Rahmen, anstelle eines zu sehr durchdisziplinierten. Drill ist zum Beispiel Tabu. Genauso käme ich nicht damit zurecht, wenn Strenge laut wäre, Daddy also schreien oder poltern würde. Es ist ein Unterschied, ob man vor einer Strafe Angst hat, oder vor einem Menschen. Und ich möchte niemals vor meinem Daddy Angst haben müssen.
Ich habe Erfahrung mit (seltenen) Strafen, von denen ich keine wirklich genossen habe. Nicht, weil die Strafe an sich immer schrecklich gewesen wäre, sondern weil ich stets wusste, aus welchem Grund sie geschah. Daddy war enttäuscht oder angefressen von meinem Verhalten und hat mich diszipliniert. Zu wissen, dass ich diese Gefühle in ihm hervorgerufen habe, ist etwas, wofür ich mich dann sehr schäme, was mir sehr leid tut und Strafe ist dann eine Form von Erniedrigung, die ich nicht erotisiere - ich leide dann wirklich. Manchmal weine ich dabei.
Die schlimmste Form von Strafe war, wenn ich "abgestellt" und irgnoriert wurde. Kein Kuscheln, kein vor ihm zwischen den Beinen knien und mich streicheln lassen, kein Reden, keine Berührungen, keine Aufmerksamkeit, keine Zuwendung. Einfach nur in die Ecke, an die Wand schauen und die Klappe halten, während er so tat, als wäre ich nicht da. Kam zweimal vor, war beide Male für mich sehr schlimm.
Nicht ganz so schlimm war es, immer wieder edgen zu müssen, nie kommen zu dürfen, selbst nicht, wenn er dabei Sex mit mir hatte. Ich wusste nie, was passiert wäre, wäre ich unerlaubt gekommen. Das war quälend und in der Regel durfte ich auch am Ende nicht kommen, sondern sollte einfach aufhören. Der Frust, der dabei entsteht und das Wissen, dass Daddy dir den Orgasmus schlichtweg nicht gönnt, sorgen für sehr viel Scham und Demütigung.
Wenn es um Erziehung geht, springe ich auf Lob und positive Motivation deutlich besser an, als auf Strafen. Strafen motivieren mich wenig, oft sorgen sie sogar für eine wenigstens temporäre, emotionale Distanz und je nach Art oder Häufigkeit der Strafe könnte es sogar passieren, dass ich die Lust am Spiel mit dieser Person verliere.
Was Strafen angeht, habe ich ein einziges Tabu, weil ich weiß, dass ich es emotional und psychisch nicht verkraften würde: Schläge.
Strafen sind okay.
Schläge sind okay.
Beides zusammen jedoch geht für mich nicht.
Ich will niemals zur Strafe geschlagen werden. Ich weiß, dass das die überwiegende Art ist, Sub/Little zu bestrafen und bin mit diesem Tabu sehr oft auf Unverständnis gestoßen, weil es ein weit verbreiteter Kink ist. Ich mochte Schläge immer willkürlich (zur Befriedigung seines Sadismus) oder als Belohnung (zur Befriedigung meines Masochismus), aber die Kombination aus Strafe und Schläge, egal welcher Art, würde ich nicht ertragen können und ich bin fast sicher, würde das jemals geschehen, könnte ich die Beziehung nicht weiterführen.
Ich mag eine gewisse, angemessene Strenge, mag es, wenn Daddy herrisch ist und sich durchsetzt, aber ich bevorzuge dabei einen wohlwollenden, motivierenden Umgang, weniger einen distanzierten, kühlen.
Es gibt Momente, in denen ich besonders kindlich und empfindsam bin, sehr schnell etwas in den falschen Hals bekomme, sehr schnell extrem unsicher werde, wo Worte wie "nervig" mich so unfassbar verletzen können und zum Beispiel ein versetzt werden bei einer Verabredung mich zum Heulen bringt, dass eine Strafe, die auch wirklich als Strafe empfunden werden soll, oder harsche Worte, grobe Berührungen und übermäßige Strenge mich vor Schreck einfrieren lassen, dass es schon großes Einfühlungsvermögen dafür braucht, wann Strenge und Bestrafung angemessen ist, und wie sie ausfallen soll.
Fehler bleiben dabei nicht aus. Daddy ist zwar gerne in meinen Gedanken und meinem Herzen ein Held, mein König, der Beste, aber unfehlbar ist er nicht.