Hallo Zusammen,
mal wieder eine sehr interessante Frage.
Ich hoffe, ich verfehle das Thema nicht komplett, aber diese Frage hat bei mir folgende Gedanken ausgelöst:
Ist das nicht eine Frage des Erziehungsstils? Bisher habe ich tendenziell die Ideen eines autoritären Erziehungsstils hier wahrgenommen (Aufgaben, Kontrolle, Bestrafung, sagen wo es lang geht...). Wie verhält es sich aber, wenn Daddy einen anderen Erziehungsstil verfolgt, etwa einen demokratischen Erziehungsstil, oder gar den Laissez-Faire Erziehungsstil? Ich brauche wohl nicht sagen, dass ich weder die autoritäre Erziehung, noch den Laissez-Faire Erziehungsstil praktiziere, oder irgendwie gut finde.
Da kann es schnell vorkommen, dass sich die "Machtverhältnisse" plötzlich verschieben. Etwa wenn meine Kleine von der Arbeit kommt, und von der Welt nichts mehr wissen will, und dann von mir quasi mit Kakao, Keksen, Zärtlichkeit und Fürsorge "bedient" werden möchte. Sagt man dann: "Mach deinen Kakao selber?" Oder noch dominanter: "Heute gibt es keinen Kakao!"?
Im Modus des Caregivers, und das findet bei mir, bzw. uns in der Tat auch viel im Alltag statt, verschieben sich die Grenzen des Umsorgens dann, denn man bedient sein Kleines ja auch ein Stück.
Und ab da wird es dann interessant; kann der klassisch Dominante so etwas überhaupt, ohne dass er in Selbstzweifeln versinken muss?
Auf die Frage, ob ein Daddy oder eine Mommy devot oder der/die Sub des Littles sein kann, könnte ich keine Antwort geben. Ich weiß, dass meine Kleine keine devoten Männer ertragen kann, aber eben auch keine, die angeblich "naturdominant" sind.
Und als Philosoph sage ich dazu: In unserer relationalen Welt, wo alles durch gegenseitige Bezugnahme ist, gibt es keine absoluten Größen. Und deswegen auch keine 100%'ige, reine Dominanz oder Submissivität. Und so passiert es sicherlich oft, dass der dominante Daddy immer ein klein wenig zu einem "Diener" seiner kleinen wird. Wer Kinder hat, weiß, dass man ganz schnell zum Dienstleister dieser kleinen Monster wird. 😉